Umfrageergebnis anzeigen: Und der Gewinner ist?

Teilnehmer
10. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Pi raten

    4 40,00%
  • Urgroßmutters Märchenstunde

    2 20,00%
  • “Teufel der Karibik”

    4 40,00%
  • User Island

    0 0%
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Ergebnis 21 bis 40 von 47

Thema: [SG-P] User-Schreibwettbewerb "User in der Karibik - Piratengeschichte"

  1. #21
    Staff Sergeant Avatar von Ingrun
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    Wer noch einen Namen braucht, darf mich auch einbauen, freie Verfügung.
    The challenge is to be yourself in a world that's trying to get you to be like everyone else. (EE Cummings)

  2. #22
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    So , ich kann vermelden, dass ich demnächst meine Story in den PC eintippen werde - bin nämlich mit der Vorschrift fertig - endlich. Hatte zuletzt viel um die Ohren und hatte auch einen kleinen Hänger drin, da ich nicht wusste, wie ich einige Ideen umsetzen sollte....
    Doch nun bin ich zumindest mit der Vorlage fertig

  3. #23
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Anmerkung:

    Wer von euch gerne mitmachen würde aber noch keine Idee hat (Das Ar***loch Muse ist nicht immer da) oder wer von euch eine Idee hat aber zu faul ist oder zu wenig Zeit hat um zu schreiben, kann sich hier melden. User helfen User! Oder lassens! Ehrlich bisher nur 1,5 Einsendungen. Ihr habt zwar noch ca. 25 Tage aber Hilfe schadet nie.

    Nehmt sie an! Stellt sie! Es ist im Prinzip alles erlaubt. Es muss nur mit Piraten zu tun haben. Sogar Produktpiraterie ist erlaubt, auch wenn die Story dann wirklich kreativ sein muss...
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  4. #24
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Anmerkung:

    Wer von euch gerne mitmachen würde aber noch keine Idee hat (Das Ar***loch Muse ist nicht immer da) oder wer von euch eine Idee hat aber zu faul ist oder zu wenig Zeit hat um zu schreiben, kann sich hier melden. User helfen User! Oder lassens! Ehrlich bisher nur 1,5 Einsendungen. Ihr habt zwar noch ca. 25 Tage aber Hilfe schadet nie.

    Nehmt sie an! Stellt sie! Es ist im Prinzip alles erlaubt. Es muss nur mit Piraten zu tun haben. Sogar Produktpiraterie ist erlaubt, auch wenn die Story dann wirklich kreativ sein muss...
    Ich habe noch einige Ideen (so ungefähr 2-3), doch kann natürlich nur einen Beitrag schreiben. Wer gerne etwas schreiben will, aber noch keine Idee hatte kann sich von euch gerne bei mir, per PN melden.

    @Woody: Meine kommt, sobald sie gebetat wurde, und ich für einige Szenen die notwendige Freigabe eines vorkommenden Users habe - hoffe er taucht bald hier wieder auf
    Geändert von Jonathan J. O´Neill (01.05.2012 um 18:17 Uhr)

  5. #25
    Captain Avatar von Takaia
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    Ich biete mich auch gerne an
    sollte jemand eine Idee haben sie aber nicht richtig umsetzen können kann er/sie sich per PN melden und ich werde versuchen zu helfen

    mfg Takaia

    Es gibt Gedanken, die sind klüger als die Leute, die sie haben
    Robert Lembke


  6. #26
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Also, bis jetzt habe ich ca. 5 Seiten, muss also meiner Muse noch ordentlich den Hintern einheizen. Aber es wird so langsam, nimmt Formen an. Hoffe, ich bekomme sie noch fertig, denn im Moment habe ich einen Hänger. Aber ich werde es wohl bis zum 25. Mai schaffen, wenn auch ohne Beta.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  7. Danke sagten:


  8. #27
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Darf ich wissen wer überhaupt alles mitschreibt?
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  9. #28
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Darf ich wissen wer überhaupt alles mitschreibt?
    Ich diesesmal nicht.

    Ich hab hier zwar die erste Hälfte einer "User in der Karibik"-FF rumliegen, komme aber schon seit Wochen nicht weiter. Einerseits weil ich gerade viel motivierter für eine andere FF bin, andererseits weil ich keine Ahnung habe wie es in der zweiten Hälfte überhaupt weitergehen könnte ... und so richtig viel Story hat die erste Hälfte auch nicht ...

    Also lange Rede kurzer Sinn: Von mir kommt diesesmal nichts, außer du bist an einer halben Story interessiert (oder sonst jemand, der Lust, Zeit und Muse hat einen Schluss zu schreiben ^^)

  10. Danke sagten:


  11. #29
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Darf ich wissen wer überhaupt alles mitschreibt?

    Bin wieder mit dabei, und mein Beitrag liegt derzeit beim Beta
    Sobald ich ich sie habe, und nochmal drüber gelesen, also die rote Korrekturfarbe eingeschwärzt habe, schicke ich dir die User-FF zu


    @ Chaya: Hört sich gut an

    @ Redlum: Schade , beim nächsten mal vielleicht wieder Wie viele Seiten sind es denn? Je nachdem, wie weit Du gekommen bist, lässt Du alle absaufen oder so - wäre auch ein Ende

  12. Danke sagten:


  13. #30
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    @ Chaya: Hört sich gut an
    Na ja, ob es diesmal gut wird..., wage ich zu bezweifeln. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, auch wenn es wahrscheinlich wieder nur schwachsinn wird...

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  14. Danke sagten:


  15. #31
    Captain Avatar von Takaia
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    ich bin zum ersten mal dabei und sie schlummert auch schon bei dir

    Es gibt Gedanken, die sind klüger als die Leute, die sie haben
    Robert Lembke


  16. Danke sagten:


  17. #32
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Zitat Zitat von Jonathan J. O´Neill Beitrag anzeigen
    @ Redlum: Schade , beim nächsten mal vielleicht wieder Wie viele Seiten sind es denn? Je nachdem, wie weit Du gekommen bist, lässt Du alle absaufen oder so - wäre auch ein Ende
    Bis jetzt sind es 7 Seiten. Und inzwischen gibt es auch jemanden - ich will jetzt keine Namen nennen () - der vermutlich noch ein teuflisches Ende beisteuert

  18. Danke sagten:


  19. #33
    Denker und Shelly Klon Avatar von AsgardKlon
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    Zitat Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
    Bis jetzt sind es 7 Seiten. Und inzwischen gibt es auch jemanden - ich will jetzt keine Namen nennen () - der vermutlich noch ein teuflisches Ende beisteuert
    Mav


    Meine FF ist noch so in der Schwebe, ich habe einen Anfang und ein Ende, aber die Mitte fehlt

  20. Danke sagten:


  21. #34
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
    Bis jetzt sind es 7 Seiten. Und inzwischen gibt es auch jemanden - ich will jetzt keine Namen nennen () - der vermutlich noch ein teuflisches Ende beisteuert
    Zitat Zitat von AsgardKlon Beitrag anzeigen
    Mav


    Meine FF ist noch so in der Schwebe, ich habe einen Anfang und ein Ende, aber die Mitte fehlt
    Ich würde sagen, wir machen es so ähnlich, wie beim letzten Mal - diejenigen, die noch am Arbeiten sind, reichen ihren Beitrag dann später nach.
    Und die Beiträge, die Woody schon bis zum 25.05.2012 23:59 erhalten hat, können ja dann schon veröffwntlicht werden, wenn ihr alle damit einverstanden seid?

  22. Danke sagten:


  23. #35
    Maverick™
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    Zitat Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
    Bis jetzt sind es 7 Seiten. Und inzwischen gibt es auch jemanden - ich will jetzt keine Namen nennen () - der vermutlich noch ein teuflisches Ende beisteuert
    Immer dieses Gespoilere... ist ja nicht so als wäre es meine Idee gewesen Daki zu töten

  24. #36
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Die Geschichte ist fertig und ich auch... Das war eine sehr schwere Geburt und ich muss sie noch einmal gegenlesen. Aber dann gehts ab zu Woody!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  25. Danke sagten:


  26. #37
    Denker und Shelly Klon Avatar von AsgardKlon
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    So mein Beitrag wäre soweit eigentlich auch fertig. Sobald ich einen Betaleser gefunden habe und der es für gut befindet wird es abgeschickt .

  27. #38
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Titel: Pi raten
    Genre: Humor
    Rating: FSK12
    Wörter: ca. 3500
    Warnung: Es wird geflucht
    Inhalt: Eigentlich sollte er der Schrecken der sieben Weltmeere sein, über drei Schiffe und eine außergewöhnliche Crew verfügen. Eigentlich sollte man noch in tausenden Jahren von ihm reden. Eigentlich sollte heute ein wunderbarer Tag werden. Und eigentlich sollte er die Hauptfigur dieser Geschichte sein. Eigentlich …
    Anmerkung: Die hier geschilderten Geschehnisse und das Verhalten der User beruhen auf fiktionalen Erfindungen und künstlerischen Freiheiten der Autoren, auch wenn ein wenig davon auf wahren Ereignissen aus dem SGP-Forum beruht.
    Die folgende Geschichte sollte nicht all zu Ernst genommen werden. Sie wurde nur zur Unterhaltung geschrieben.



    Pi raten




    Irgendwo in der Karibik, ungefähr 1618 n. Christus (vermutlich)


    Käpt'n Ferreti stand an der Reling der SG-2007 und ließ seinen Blick über die Weiten des Meeres schweifen. Die ersten Strahlen des Sonnenaufgangs erschienen langsam am Horizont und verdrängten die Sterne, die wie jede Nacht hoch am Firmament hingen. Es schien wieder ein wundervoller Tag zu werden.

    Ferreti seufzte und drehte sich um. Er war der Schrecken der sieben Weltmeere! Der furchterregenste Pirat der je gelebt hatte und die Ozeane unsicher machte! Noch in tausenden von Jahren würde der Name Ferreti in aller Munde sein!!! Eigentlich sollte er ein glückliches und zufriedenes Leben führen.
    Eigentlich …
    Aber in letzter Zeit hatte sich einfach alles gegen ihn verschworen. Erst hatten JJO und Lee zwei seiner drei Schiffe, die Zero und die Antiker bei einem blöden Wettrennen versenkt, dann hatte er eine Fischallergie bekommen, was bei einem Leben auf hoher See natürlich absolut phantastisch war und nun war auch noch fast seine gesamte Crew, angeführt von den Frauenbeauftragten Sinaida und Valdan, in einen Warnstreik getreten um für die Rechte der koffeinlosen Wanderheuschrecken in Südkanada zu demonstrieren. Der Einzige der ihm von seiner Crew geblieben war, war Jaffa welcher zu verwirrt war, um sich an irgendeinem Streik zu beteiligen. Dazu hatte ihm das Arbeitsamt einen Aushilfspiraten gestellt. Daki hielt sich allerdings fast ausschließlich im Ausguck auf, wo er den ganzen Tag verschlief. Wirklich eine tolle Crew die er zurzeit hatte!

    „Nudelauflauf ist fertig!“

    Ferreti drehte sich um. Hinter ihm stand Jaffa, grinste breit und hielt stolz eine dampfende Nudelauflaufform in die Höhe.
    Wie jeden Morgen.
    Und jeden Mittag.
    Und jeden Abend.

    Ferreti wollte gerade in einen Wutausbruch ausbrechen und Jaffa einen Vortrag über Abwechslungsreiche Küche halten, welche darüber hinausging grüne statt gelbe Nudeln zu nehmen, als es einen gewaltigen Rumms gab.

    Die SG 2007 kam mit einem so heftigen Ruck zum stehen, dass alles was nicht niet- und nagelfest war nach vorne geschleudert wurde, was in erster Linie Ferreti, Jaffa und ein heißer Nudelauflauf war, der sich über Ferreti und Jaffa verteilte.

    „Verdammt!“, fluchte Ferreti.

    „Lecker“, stellte Jaffa fest, nachdem er sich Nudelauflauf von seiner Hand abgeleckt hatte.

    „Ahhhhh!“

    Ferreti sah nach oben, von wo der Schrei kam, nur um Daki zu sehen welcher vom Ausguck direkt auf ihn zuflog und mit einem weiteren Rumms krachend auf seinem Kopf landete.

    Als Ferreti wieder zu Bewusstsein kam, kämpfte er sich schwankend auf die Beine. „Was war das?“

    „Nudelauflauf“, erwiderte Jaffa unglücklich und betrachtete die Reste, die überall verteilt waren.

    „Ich meinte den Rumms!“

    „Das war Daki.“ Jaffa deutete auf den schon wieder schnarchenden Aushilfspiraten unter dem sich Ferreti gerade hervorgekämpft hatte.

    „Ich meinte den ersten Rumms!“

    „Ah! – Keine Ahnung.“

    Ferreti ging zum Bug des Schiffes, um einen Blick aufs Meer zu werfen. Nur das dort kein Meer war. Sondern Land. Land auf das sie gerade aufgelaufen waren.
    Seufzend drehte er sich zu Jaffa um. „Weißt du was wir dringend brauchen?“

    „Eine neue Nudelauflaufform.“

    „Nein verdammt! Wir brauchen keine neue verfluchte Nudelauflaufform!! Wir brauchen jemandem im Ausguck der nicht die ganze Zeit schläft!!! Und jemandem am Steuerrad der auch am Steuerrad ist und nicht den ganzen Tag in der Küche steht und stattdessen VERDAMMTEN NUDELAUFLAUF MACHT!!!!“

    Jaffa kratze sich verwirrt am Kopf. „Aber … wir brauchen doch auch Nudelauflauf …“

    Mit einem Schnauben sprang Ferreti über Bord an Land um sich den Schaden an der SG 2007 anzusehen. Zu seiner großen Überraschung schien das Schiff noch heil zu sein. Mit einem erleichterten Seufzen tätschelte er sein Schiff liebevoll. „Du bist halt doch mein kleines Baby. Dich kriegt nichts so schnell unter.“

    „Ich sagte doch das ich was gehört habe!“

    Ferreti drehte sich überrascht um und sah vier Gestalten, die hinter ihm standen und ihn und sein Schiff interessiert musterten. Schnell zog er einen Säbel, seine bevorzugte Waffe wenn er es mit, wie hier auch, scheinbar unbewaffneten Gegnern zu tun hatte. „Keinen Schritt weiter! Oder ich schlitz euch auf!“

    „Was hat er denn?“, fragte der Erste der vier.

    „Keine Ahnung“, erwiderte der Zweite.

    „Sieht jedenfalls ziemlich grimmig aus“, stellte der Dritte fest und kratzte sich am Kopf.

    „Vermutlich kennt er euch“, sagte der Vierte und verschränkte etwas angepisst die Arme vor der Brust.

    „He! Wir haben doch schon gesagt dass das keine Absicht war!“

    „Ja, davon kann ich mir jetzt was kaufen!“

    „Was hast du eigentlich für ein Problem?“

    „Du meinst außer euch drei Idioten?!“

    „Hallo!“ Ferreti versuchte durch winken die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Das man ihn einfach so ignorierte war ihm in seinem ganzen Piratenleben noch nicht untergekommen. „Wisst ihr Witzfiguren überhaupt wer vor euch steht?“

    „Nein.“

    „Nö.“

    „Dieter Bohlen?“

    „42?“

    „42?“

    „Die Antwort stimmt normal immer.“

    „RUHE!“ Ferreti musterte die Gruppe grimmig. „Ich bin Ferreti! Der Schrecken der sieben Weltmeere! Der furchterregenste Pirat der je gelebt hat und die Ozeane unsicher macht! Noch in tausenden von Jahren wird mein Name in aller Munde sein!!!“
    Anstatt das die Vier ihn mit angstgeweiteten Augen anstarrten, um Gnade winselten und so schnell reiß aus nahmen wie sie ihre Beine tragen konnten, wie er es eigentlich erwartet hatte, starrten sie sich verwirrt an und kratzen sich am Kopf.

    „Nein.“

    „Nie gehört.“

    „Sagt mir nichts.“

    „Mir auch nicht.“

    Ferreti konnte einfach nicht glauben was er da hörte und schnappte nach Luft.

    Einer der Vier trat einen Schritt auf ihn zu. „Also hör zu. Wir sind hier sozusagen gestrandet und brauchen dringend eine Mitfahrgelegenheit. Und da kommen du und dein Schiff ins Spiel. Oder …“, sagte er und hob drohend seine Hand.

    Ferretis Gedanken rasten. Auf keinen Fall durfte er sie auf die SG 2007 lassen. Er war zwar der furchterregenste Pirat, aber mit vier Gegnern konnte er es unmöglich auf einmal aufnehmen. Und wenn sie sich jetzt mit auf sein Schiff einluden würde er vermutlich die längste Zeit Käpt’n gewesen sein. Er dachte an seine Crew, die momentan aus einem dauerschlafenden Daki und einem verwirrten Jaffa bestand. Also stand das wahre Kräfteverhältnis an Bord wohl nicht 1:4 sondern 1:5. Er musste das ganze hier und jetzt beenden. „Oder was?“

    „Oder das“, grinste sein Gegenüber und schnipste einmal mit seiner erhobenen Hand. Ein Blitz fuhr aus dem wolkenlosen Himmel herunter und schlug mit einem lauten Knall in den Mast der SG 2007 ein. Innerhalb weniger Sekunden stand das ganze Schiff lichterloh in Flammen.

    „Mav verdammt!“

    Mav drehte sich um. „Was denn Redlum? Sonst machen wir es doch auch immer so!“

    „Sonst haben wir es aber mit Raumschiffen zu tun und nicht mit Piratenschiffen!“

    „Und?“

    Redlum verzog seinen Mund. „Raumschiff, Metall! Piratenschiff, Holz! Holz plus Blitz nicht gut!“

    Mav kratzte sich an der Stirn. „Ja gut, wenn man es so betrachtet …“

    „Verflucht! Das war die erste Mitfahrgelegenheit seit zwei Wochen und du schippst einfach …“

    „Ach halt die Klappe Woody! Du bist doch Schuld das wir überhaupt hier gelandet sind!“

    „Also so ganz unschuldig seid ihr drei ja alle nicht.“

    Mav, Woody und Redlum sahen sich an, drehten sich langsam um und riefen dann wie aus einem Mund: „Klappe, Klon!“

    „HERRGOTT NOCHMAL!!!“ Ferreti warf den vieren einen giftigen Blick zu. „IHR FACKELT DA GERADE MEIN SCHIFF AB!!! MEINE CREW …“ Er sah, wie sich Jaffa und Daki gerade, eine dicke Rauchschwade hinter sich herziehend, mit einem Sprung ins Meer in Sicherheit brachten. „Mist! Also gut, wer zum Teufel seid ihr?!“

    „Teufel trifft es ganz gut.“ Mav schüttelte Ferreti die Hand. „Mav. Und das sind Woody und Redlum. Wir kommen aus der Gegenwart.“

    „Aus der Gegenwart?“ Ferreti kratzte sich an der Stirn. „Also von jetzt?“

    „Nein! Aus der Gegenwart.“

    „Also eigentlich kommen wir aus der Zukunft“, sprang Redlum ein.

    „Ich dachte er kommt aus der Zukunft“, meinte Woody verwirrt und deutete auf Klon.

    „Richtig“, nickte Redlum. „Aber wir auch. Also von jetzt aus gesehen.“

    „Weil wir jetzt in der Gegenwart sind?“, wiederholte Mav.

    „Genau.“

    „Aber letztes Mal hast du gesagt wir sind in der Vergangenheit.“

    „Ja.“ Redlum verdrehte die Augen. „Von unserer Gegenwart aus gesehen.“

    „Die die Zukunft ist.“

    „Ja. Also von jetzt …“

    „Also kommt er auch aus der Gegenwart?“, fragte Woody und deutete wieder auf Klon.

    „Nein. Also ja. Ich meine von seiner Zeit aus …“

    Woody lehnte sich zu Mav hinüber. „Ich glaube Redlum weiß selber nicht was er sagt. Wir sollten uns überlegen eine Klapse für ihn zu suchen.“

    Mav nickte. „Ja wir sollten seinen Geisteszustand unbedingt im Auge behalten.“

    „Stopp!“ Ferretis Kopf dröhnte, während Jaffa und Daki an den Strand krabbelten. „Könntet ihr mir noch mal erklären, wer ihr Witzfiguren seid und wo ihr her kommt? Und diesesmal bitte von Anfang an, langsam und ausführlich!“


    ###


    Irgendwo im Weltraum an Bord der John Shepp., 3012 n. Christus

    „Wo sind wir?“, fragte Redlum, als er die Brücke betrat.

    Während Liljana, Saffier und Sandra auf Gater waren, um einen Aufstand der Jeugen Zehovas niederzuschlagen, welcher alle paar Jahre ausbrach, waren Mav, Woody und Redlum nach Ingrun gereist, um sich das diesjährige Finale der Fußball-Club-WM zwischen den beiden mit Abstand erfolgreichsten Fußballvereinen die es überhaupt im Universum gab – dem FC Schalke 04 und dem TSV 1860 München (der FC Bayern München hatte sich von der Tripple-Trottel-Tragödie 2012 – des 2. Platzes in der Bundesliga, dem katastrophalen 2:5 im DFB-Pokalfinale gegen Dortmund und der Schmach von München, als man im Championsleaguefinale Dahoam im Elfmeterschießen gegen einen englischen Verein verloren hatte – nie erholt und war inzwischen in die Belanglosigkeit der letzten Liga abgestiegen) – anzusehen.
    Nun waren sie auf dem Rückweg, um die Frauen abzuholen. Oder sollten sie sein, denn die John Shepp. war nicht wirklich in dem Teil des Denker-Commenwealth, indem Gater lag.

    Woody drehte sich mit einem ratlosen Gesichtsausdruck zu Redlum um. „Keine Ahnung. Seit das Navi den Geist aufgegeben hat, ist es schwer irgendwohin zu finden. Vielleicht hätten wir bei dem Tauschgeschäft doch noch was auf die Bergziege drauflegen sollen, um eins zu bekommen, das nicht sofort den Geist aufgibt.“

    Redlum verzog den Mund. „Später ist man immer schlauer. Also was ist der Plan?“

    Woody grinste. „Wir haben sogar zwei.“ Er deutete auf einen großen metallischen Kasten, aus welchem einige Antennen, Röhren und anderes Zeug heraus schaute und unter dem Mav lag und gerade etwas anschraubte. „Mav baut die Kaffeemaschine gerade in einen sprachgesteuerten Raum-Zeit-Manipulator um. Mit ihm könnten wir innerhalb weniger Sekundenbruchteile auf Gater eintreffen.“

    „Genial.“

    „Leider ist er noch nicht ganz fertig. Deshalb versuch ich es gerade mit einer anderen Methode. Navigieren wie in den alten Zeiten.“ Woody hob einen großen Stapel Karten, Atlanten und unzählige Blätter mit Berechnungen in die Höhe und ließ sie auf den Tisch fallen. „Leider scheint irgendwas in meinen Berechnungen nicht zu stimmen …“

    „Fertig!“ Mav kam unter der sprachgesteuerten Raum-Zeit-Manipulator-Kaffeemaschine hervor und schaltete sie ein.

    „HALLO. MEIN NAME IST A.D.I. WOLLEN SIE EINEN KAFFEE? DANN WÄHLEN SIE DIE 1. BEI EINER HEIßEN SCHOKOLADE WÄHLEN SIE DIE 2. FÜR TEE DIE 3. FÜR ZUSÄTZLICHE MILCH WÄHLEN SIE DIE 4, FÜR AUFGESCHÄUMTE MILCH DIE 5. FÜR ZUCKER WÄHLEN SIE DIE 6. FÜR EINE RAUM-ZEIT-MANIPULATION DIE 7. FÜR TOMATENSUPPE …“

    „Sieben“, sagte Mav.

    Redlum drehte sich wieder zu Woody. „Wieso? Was ist das Problem bei deinen Berechnungen?“

    Woody zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung … oder Moment! Weißt du zufällig den korrekten Wert für Pi?“

    „SIE HABEN SICH FÜR DIE RAUM-ZEIT-MANIPULATION ENTSCHIEDEN. IHRE BESTELLUNG WIRD BEARBEITET.“

    „3,1415. Warum?“

    „Ah! Da liegt der Fehler!“ Woody nahm sich das erste Blatt, strich 1986,6 durch und schrieb 3,1415 darüber.

    Redlum runzelte die Stirn. „Wie kommst du auf 1986,6?“

    „Naja, wir haben keine Formelsammlung an Bord. Und nachdem weder Mav noch ich den korrekten Wert kannten …“

    „BITTE GEBEN SIE EINEN BESTIMMUNGSORT AN ZU DEM SIE DIE RAUM-ZEIT-MANIPULATION …“

    „… dachte ich wieso nicht einfach …“

    „… BRINGEN SOLL.“

    „… Pi raten?“


    ###


    „Pi raten?“, fragte Ferreti lahm.

    „Jep“, nickte Woodstock. „Und dann haben wir hier eine Bruchlandung hingelegt. Naja, eigentlich da hinten.“ Er deutete auf das Meer hinaus. „Und unser Raumschiff liegt jetzt wer weiß wie viele hundert Meter unter dem Meeresspiegel.“

    „Und deshalb können wir auch nicht zurück“, ergänzte Redlum. „Unsere Kaffeemaschine liegt nämlich auch irgendwo da unten.“

    Mav kratzte sich am Kopf. „Lil wird darüber wahrscheinlich gar nicht begeistert sein.“

    „Wegen der Kaffeemaschine?“, fragte Woody.

    „Nein, wegen der John Shepp.. Die Kaffeemaschine wird eher Saffier treffen.“

    „Moment! Stopp!“ Ferreti sah immer noch verständnislos zwischen seinen neuen Bekannten hin und her. „Wo kommt er denn jetzt her?“ Dabei zeigte er auf Klon.

    „Eine ausgezeichnete Frage“, meinte Klon mit düsterer Mine. „Ich war gerade beim Mandarin lernen als …“

    „Ich mag auch Mandarinen!“, strahlte Jaffa.

    Alle starten Jaffa an, was ihn wiederum dazu veranlasste zwischen allen anderen Beteiligten verwirrt hin und herzublicken.

    „Also um es kurz zu machen“, sagte Redlum schließlich, „der Raum-Zeit-Riss unserer Kaffeemaschine war etwas … äh … unausgewogen, weil jemand das billig Kaffeepulver von Aldi gekauft hat … naja wie auch immer, jedenfalls ging ein kleiner Ausläufer wohl ins Jahr 4223 und hat ihn“, Redlum nickte zu Klon, „mit zurück hierher gezogen.“

    „Hast du auch ein paar Mandarinen mitgebracht?“

    Klon seufzte und starrte Jaffa an. „Ich hab Mandarin gelernt! Das ist eine SPRACHE!“

    Jaffa sah Klon mit großen Augen an. „Du kannst mit Mandarinen sprechen? Ich will auch in diese Zukunft! Dann lern ich Nudelauflaufisch!“

    *Klonk*

    Alle blickten auf Jaffa der soeben, von einer Kokosnuss getroffen, zu Boden sackte. Dass hier weit und breit keine Palme stand beachteten die wenigstens.

    „Damit wäre das Problem erledigt, wo waren wir?“ fragte Woody, während Redlum Mav misstrauisch beäugte und dann fragte: „Warst du das?“

    Selbstverständlich negierte Mav, trotz des Umstandes dass dort, wo eine Kokosnuss fällt, normalerweise auch Palmen sein sollten.

    „Nun, auf jedenfall müssen wir zurück in unsere Gegenwart, sprich eure Zukunft, Klons Vergangenheit und so weiter und so fort. Und wir brauchen rothaarige Frauen!“, wollte Woody das Gespräch abkürzen. Er scheiterte jedoch daran, dass Redlum und Mav ihm gleichzeitig eine Kopfnuss mit der Kokosnuss verpassten.

    „Du widerlicher Wikinger! Du perfider Badenser! Du sexgeiler Bock! Wir brauchen keine Rothaarigen um zurück zu kommen. Wir brauchen nur die Kaffeemaschine!“

    „Ich wollt doch nur Spaß machen.“

    „Damit wir erneut nicht da landen wo wir hinwollten?“

    „Wieso erneut?“, fragte Redlum nun verwundert.

    „Wieso erneut? WIESO ERNEUT? WIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEESSOOOOOOOOOO ERNEUT?!“, regte sich Mav fürchterlich auf. Die Wolken verfärbten sich schwarz, Blitze zogen auf, Hurrikans bildeten sich in Sekunden. „WEIL DIESER NUTZLOSE SEXBESSESENE BOCK 1986,6 GERATEN HAT DA ER DEN NAMEN DER ROTHAARIGEN DAMIT DECODIERT HAT!“

    „Moment, das stimmt so nicht …“

    „VERDAMMT JETZT HALT DIE SCHNAUZE WOODY!“, schrie Mav ihn an. Mav wurde so wütend das sowohl Ferreti als auch Jaffa von Blitzen getroffen wurden und auf der Stelle frittiert wurden. Redlum zog direkt sein Schwert und stach damit in den frittierten Ferreti. „Jemand Leichen am Stiel?“

    Woody und Mav schauten Redlum verdutzt an, willigten dann aber ein. Nur um ihm, als er ihnen ein Stück rüber reichen wollte, eins mit der Kokosnuss zu verpassen. „Damit wäre das auch geklärt. Wie kommen wir jetzt zurück?“

    „Wir brauchen den Timelord, oder eine neue Kaffeemaschine.“

    „Oder Mav hebt die John Shepp. mit einem Hurrikane aus dem Wasser. Dann würde sie sogar trocken geschleudert werden.“

    „Oder wir bleiben hier, verzichten auf Gater, und bilden die Vereinigten Staaten von Amerika.“

    „Ist es dafür nicht ein wenig zu früh?“, wollte Redlum wissen. Zumindest dachte er sich diese Frage. Stellte dann aber eine andere. „Und was ist mit Lil Mav? Wird sie dich nicht vermissen? Und deine Kinder?“

    „Redlum, stell dir vor. Auch hier gibt es Frauen. Und wenn ich die Geschichte beeinflussen kann, wird das hier niemals passieren. Ich kann soviele Kinder zeugen wie ich will. Wir können den Krieg ganz neu definieren. Es wird keinen Krieg gegen Russland geben. Es wird das Denker-Commenwealth of Amerika gegen die Meinser antreten. Und wir werden denen in den Allerwertesten …“

    „Also nur damit das klar ist, das letzte Wort gehört mir“, merkte Woody an, bekam jedoch von Redlum die Kokosnuss erneut gegen den Kopf, und von Mav nen tritt der ziemlich tief unten traf.

    „Typisch Wikinger, immer gegen den Main Streamen“, seufzte Redlum.

    „Ich will zurück – mir gefällt’s hier nicht“, jammerte Woody, tief getroffen am Boden liegend.

    „Selber schuld“, sagten Redlum und Mav gleichzeitig.

    „Aber irgendwo hat er Recht, wir wollten zurück. Dieser verwirrte grüne 96er und diese Leiche am Stiel … Moment, wir reden und reden und reden und missachten Klon. Wenn er aus unserer Zukunft kommt, müsste er seine Vergangenheit doch beeinflussen können. Technologie!“

    „Wieso sollte ich euch helfen? Ich hab hier gerade den Spaß meines Lebens. Dieser Schwachkopf namens Jaffa, seine Familie existiert in meiner Zeit noch immer. Sind zwar nur Sklaven, aber immerhin. Wenn sie schon keinen BB-Code beherrschen. Ich weiß endlich wie ihr Ur²³-Großvater ums Leben kam. Und die SG 2007 war ein Schiff voll Gold, das meine Familie um 2012 herum geborgen hat. Seitdem gehören wir zu den reichsten Menschen der Milchstraße.“

    „Moment, heißt das all das was geschieht, ist bereits geschehen und geschieht wieder?“

    „Eigentlich schon, und genau … JETZT müssten wir gerettet werden.“

    Alle 4 Warteten darauf dass etwas passiert. Vergebens.

    „Ok, wäre cool gewesen wenn jetzt etwas passiert …“ *KRACH* „AAAAAAAAAUUUUUAAAAAAA“

    „MAV!“

    „Was’n? Er wollte das was passiert. Ist doch nur sein Fuß. Er wird ja wohl den Stromschlag aushalten können.“

    „Das war echt nicht nett!“

    „Gleich mach ich das nochmal mit deinem anderen wenn du nicht redest.“

    „Ok, Ok. Schätzungsweiße sollten wir in 90 Minuten von der Temporalen Polizei des Denker-Commonwealth gerettet werden.“

    „Das Commonwealth existiert noch?“

    „Ja, nur Gater wurde in der Schlacht von Alf durch die Meinser zerstört.“

    „Und dann?`“

    „Hat der da …“, Klon zeigte auf Mav, „seine Menschliche Hülle abgelegt und in seiner totalen Wut das Meinser-Commonwealth vollkommen vernichtet.“

    „Cool“

    „Awesome“

    „Like a Boss!“

    „Also ich finde ihr übertreibt. Nur weil er den Krieg beendete heißt das nicht das es nicht Kollateralschäden gab.“

    „Was ist passiert?“ wollte Mav plötzlich wissen, während er sich ausmalte wie er das Diabolische Feuer quer durch das Meinser-Commonwealth lodern ließ.

    „Du wurdest vor Gotd gerufen und musstest einen Ort der dir etwas bedeutet opfern. Unsere Überlieferungen sagen du hast eine Stadt namens „Aglasterhausen“ geopfert …“ weiter kam Klon jedoch nicht, weil sowohl Redlum als auch Mav und Woody vor Lachen am boden lagen.

    „Was ist daran so witzig?“

    „Eure Überlieferungen sind falsch oder ihr seid dumm“, lachte Mav noch immer.

    „Mav hat ihn nicht geopfert, sondern damit Gotd mal wieder vollkommen verarscht.“

    „Aglasterhausen ist Jaffa-City gewesen. Daher kam mir der Typ so bekannt vor.“

    „Na toll, also sind nicht nur unsere Chemie, Physik und Mathekurse für den Arsch, sondern auch noch unsere Geschichte!“ Jetzt war Klon sichtlich angefressen.

    „Es sind noch … 65 Minuten bis wir laut Klon abgeholt werden. Was machen wir bis dahin?“

    „Lagerfeuer?“

    „Paintball?“

    „Zerstören?“

    „Leute, seid ihr noch ganz normal. In meiner Zeit liest man Bücher.“

    „Wer ist schon Mainstream. Lasst uns Rothaarige suchen.“ *KLONK*

    „Oder wir machen Leichen am Stiel“ *KLONK*

    „Oder ich machen jetzt einen auf Superman und ziehen eine Welle der Zerstörung hinter mir her, während ich den Daki suche.“

    „Was ist ein Daki?“, wollte Klon wissen.

    „Das ist eine Bergziege, die andere Leute um ihr Geld betrügt. Gibt es in jeder Zeitlinie.“

    „Und wieso suchst du sie?“

    „Das ist geheim.“

    „Ja klar …“

    „Ehrlich, Top Secret. Ich könnte es dir sagen, aber dann müsste ich dich auf der Stelle töten.“

    „Der ist aus Top Gun.“

    „Aber genial!“

    „Nun denn, wir sehen uns …“, wollte Mav sagen, als ein grelles Licht aufblitze.

    „Temporale Denker-Commonwealth Polizei. Wie sind sie hier gestrandet?“

    „Der da ist Schuld.“ Mav zeigte direkt auf den bewusstlos am Boden liegenden Woody. „Bringen sie uns aber einfach zurück in unsere Zeit.“

    „Zuerst müssen sie den Denkertest bestehen. Dieser besteht aus 3 Fragen. Die erste lautet: Wer ist der Feind? Die Zweite: Was hilft gegen Dosen? Die Letzte: Wer hat uns Verraten?“, zählte der Polizist auf.

    „Nun, ein Meinser der Undercover als Denker unterwegs ist, wüsste die richtige Antwort auf die erste Frage sowieso. Also sagen wir es so, die Meinser sind die Feinde. Schreckliche Typen. Die zweite Antwort lautet DoVeMa. Und die letzte kann man nicht beantworten da dies seit 2011 ungeklärt ist. Aber wir vermuten das es Daki war.“

    „Korrekt. Bis auf die Erste. Wie würde sich ein Denker denn ausweisen können?“

    „Ganz einfach, sie haben schon von mir gehört. Und von unserem Schiff. Was mal Ihres war.“

    Der Polizist stutze. „Ich warte auf Ihre Antwort“, sagte er dann jedoch.

    „Ich bin Mav. The Devil One. The Devil Himself.”

    „Sie sind verhaftet wegen …”, wollte der Polizist ausholen als ihn ein Blitz traf. „Immer das gleiche mit diesen Time-Police-Officers. Jedesmal genauso blöd.“

    „Ihr könnt aufstehen“, raunzte Mav Redlum und Woody an, woraufhin sich beide Erhoben und am grinsen waren.

    „Wir haben ein neues Schiff. Mit Zeitapparat. Und Kaffeemaschine.“

    „Jup, und nun los, wir haben zu tun.“

    „Und was?“, wollte Klon wissen.

    „Du hast’s doch gesagt, ich hab einen Genozid an den Meinsern zu vollziehen.“

    So stiegen die 4 in das Zeitschiff des gegrillten Polizisten und steuerten ihre Zeitepoche an.



    Epilog


    Daki stand im Jahr 4223 auf seiner Wiese in den Bergen und graste herum. In ein paar Kilometern Entfernung verdunkelten sich die Wolken, Blitze schleuderten umher. Tornados zogen auf und es bildete sich ein Riss im Zeit-Raum-Kontinuum.

    „Geschafft“, jubelte Mav über sein gelungenes Werk. „Und da hinten steht die Ziege. Die letzte ihrer Art. Wie gut das ich mir vor der Vernichtung der Meinser und ihrer Dosenmaschinen diese Atombombemdose aufgehoben habe. Also dann!“

    Mav schnipste dreimal kräftig, stapfte einmal mit dem Fuß auf und schnipste dann erneut. Hinter ihm tat sich erneut ein Riss auf.

    „Einmal kräftig ausholen … UND AB DAMIT“, verabschiedete Mav die Dose die direkt auf 10-Fache Schallgeschwindigkeit beschleunigte, und 0,03 Sekunden später Daki in einer riesigen Explosion traf.

    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb "User in der Karibik - Piratengeschichte" - Kommentare
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    Titel: Urgroßmutters Märchenstunde
    Genre: Abenteuer, Romanze, Drama
    Rating: FSK12
    Wörter: ca. 3400
    Warnung: keine
    Inhalt: Urgroßmutter erzählt ihrer Familie eine Geschichte
    Anmerkung: Alle Personen die mitspielen waren einverstanden. Wie immer bekomme ich hierfür kein Geld *leider*
    Personen die Vorkommen: JJO; Chaya; Sandra; Mav; Woody; Jaffa; Klon; Redlum; Yodzbecool

    Urgroßmutters Märchenstunde


    Man sah, wie eine alte Dame den Raum betrat, sich in ihren Ohrensessel setzte und entspannt die Augen schloss, um das Feuer im Kamin zu genießen. Doch diese Ruhe währte nicht lange, denn kurz darauf kamen ihre Familie und ein paar Freunde.

    „Hallo Großmutter“, begrüßte Jonathan J. O’Neill sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Freudig breitete sie die Arme aus, als ihre Schwiegertochter Chaya sie ebenfalls umarmte.
    Während sie sich zu ihrer Urenkelin Sandra hinunter beugte, lauschte die Großmutter den Worten ihres jüngsten Enkels Mav und dessen Sohn Woody.
    *Wie immer*, dachte sie sich. *Mav streitet mit seinem Sohn, welcher immer meint er sei der coolere und vor allem der härtere von beiden. Jaffa und Klon fachsimpeln, wie immer über irgendwelche technisch-biologische Sachen.* Die Zwillinge kamen immer zu Besuch und halfen ihr im Haushalt, reparierten, was kaputt war, mähten den Rasen und erledigten alles, was noch so anfiel.

    Als ihr Blick dann Richtung Kamin glitt, musste sie schmunzeln, denn der gute alte Redlum hatte sich wie immer nicht von dem Trubel stören lassen und schlief friedlich vor dem Kamin.

    „Na werdet ihr mich wohl mal begrüßen?“, fragte sie, woraufhin alle zu ihr stürmten, um ja Erster zu sein.
    „ERSTER“, schrie Mav.
    „Stimmt nicht, ich war Erster“, entgegnet Woody prompt darauf, was dazu führte, dass auch die Zwillinge Jaffa und Klon sich einmischten.
    „Stimmt nicht, wir waren zuerst da“, kam es von beiden, wie aus einem Munde.
    „Ist ja gut, ist ja gut, ihr ward alle gleich schnell da.“
    Gerade als alle zu protestieren anfangen wollten, erwiderte sie: „Na ... Schluss, ich hab gesagt ihr ward alle Erste und dabei bleibt es!“ Widerwillig ergaben sich die Vier und gingen wieder ihren eigenen Interessen nach, jedenfalls solange bis es Zeit zum Essen war. „Leute kommt das Essen ist fertig“, rief JJO aus dem Speisezimmer und als hätte er es nicht geahnt, versuchen wieder alle vier Erster zu sein. „Mav, Woody, Jaffa, Klon, verdammt noch mal könnt ihr das bitte sein lassen?! Wenigstens heute einmal“

    Nachdem alle gegessen hatten, sah man die Familie im Wohnzimmer sitzen und sich unterhalten.

    „Du Grany?“, fragte Woody.
    „Ja was gibt es?“
    „Kennst du Piraten?“, wollte er neugierig wissen.
    „Ja, aber natürlich kenne ich Piraten. Sag mal, für wie alt hältst du mich junger Mann?“
    „Tschuldigung Oma. Was ich eigentlich wissen wollte, ist, ob du uns ne Geschichte mit Piraten erzählen kannst?“
    Sobald er das gesagt hatte, hörte sie von mehreren Seiten begeisterte Zurufe. Schmunzelnd sah sie in die Richtung ihres ältesten Enkels, welcher ebenfalls lächeln musste und genau, wie die anderen ein Strahlen in den Augen hatte.

    „Na gut, ich kenne eine Geschichte und ich werde sie euch erzählen, aber nur unter einer Bedingung …“ Sie ließ extra eine Pause, um die Reaktion abzuwarten und die kam auch prompt, diesmal aber von Sandra: „Na nun sag schon, was für eine Bedingung?“ „Ihr müsst mucksmäuschenstill sein. Jeder hört zu und wehe es redet auch nur einer rein, ist das klar?“ Eifriges Kopfnicken wurde ihr entgegengebracht und sie begann zu erzählen:

    Also es war ... ja es muss so um 1697 gewesen sein. Ihr müsst wissen zu dem Zeitpunkt gab es sehr viele Piraten, aber der berühmteste und vor allem der gefährlichste war Kapitän Maverick, man nannte ihn den Teufel der Meere und jeder erzitterte, sobald sein Name genannt wurde. Mindestens genau so schlimm war sein erster Maat Woody. Kapitän Maverick, den alle nur `Käpten Mav‘ nannten war ein grausamer Mann. Er hatte keine Skrupel und stahl mit seinen Männern alles, was nicht niet- und nagelfest war, aber um ihn kümmern wir uns später. Jetzt erzähl ich euch etwas über Kapitän Jonathan J. O’Neill und seine Mannschaft.

    Sie waren alle samt auch Piraten, zwar hatten sie eine wirklich große Crew, aber die Wichtigsten waren: Der Kapitän selbst Jonathan J. O’Neill, den alle meist nur JJO nannten, dann Redlum, er war der erste Maat von JJO und ihm treu ergeben. Außerdem noch Klon, Jaffa und der Neuzugang Chaya, welche sich auch zu den engsten Vertrauten des `Käptens‘ zählen durfte, obwohl JJO sie erst vor Kurzem aufgenommen hatte, als sie von ihrem ehemaligen Käpten geflohen war. Was bis jetzt aber noch keiner wusste, war, dass sie heimlich in den Kapitän verliebt war, doch sie traute es sich nicht zu sagen, denn er redete ständig von der jungen Prinzessin Sandra, welche ja so hübsch wäre.
    Deshalb befanden sie sich mit ihrem Schiff, der Yodzbecool, auch auf dem Weg, um die Prinzessin zu kidnappen, damit er sie heiraten und mit ihr glücklich zu werden könnte. Was sie jedoch noch nicht wussten, war, dass ihnen einige Schwierigkeiten begegnen würden.

    „Ich denke wir sollten sie nachts entführen Käpten“, kam es von Redlum, woraufhin Klon gleich widersprach: „Ich denke das wäre nicht klug, denn dann sehen wir nicht, wohin wir laufen und so wie ich unsern Jaffa kenne, verläuft er sich dann sicher“
    „Hey ich verlaufe mich nie“, protestierte Jaffa gleich drauf los.
    „Ach ja und was war letztens als …“
    „Das war nur, weil ich etwas über den Durst getrunken habe“, unterbrach Jaffa Klons Einwand direkt wieder, doch dieser ließ sich nicht beirren und erwiderte: „Wir waren auf dem Schiff und du wolltest eigentlich in dein Zimmer. Und wo bist du gelandet im Beiboot!“
    Während alle anderen lauthals loslachten, zog Jaffa beleidigt ab.

    „So, nun aber mal im Ernst. Ich denke wir sollten wirklich nachts agieren. Wenn es nicht anders geht, bleibt Jaffa hier auf dem Schiff und sorgt dafür, dass wir, wenn wir zurückkommen schnell verschwinden können“, meldete sich JJO zu Wort.
    „Und wie willst du das anstellen Käpten, einfach rein spazieren und sie aus ihrem Zimmer holen??“, fragte Klon, woraufhin JJO antwortete: „Klar, warum nicht oder meinst du wir sollten sie betäuben?“
    Nun meldete sich Chaya zum ersten Mal zu Wort und sagte: „Selbst wenn, wie sollen wir das anstellen? Wir haben nichts, womit wir sie betäuben können. Wir können ihr nur einen Knebel verpassen, aber derjenige, der das macht, müsste sehr schnell vorgehen, sonst schreit die dumme Pute sicher so laut, dass wir auffliegen.“
    Man merkte deutlich, dass sie nicht begeistert war, dass sie ihre große Liebe an eine Prinzessin verlieren würde. Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als zuzuschauen, denn die andere Möglichkeit wäre, dass sie ihm ihre Liebe gesteht, aber dazu war sie zu feige.
    „Hey, pass auf, wie du redest, schließlich wird sie meine Frau! Gut ich denke wir haben alles geklärt. Sobald wir dort sind, warten wir auf die Nacht und dann schlagen wir zu!“ Damit war es besiegelt. In Kürze würde die Prinzessin sich auf der Yodzbecool befinden und die Frau von Käpten Jonathan J. O’Neill sein und dann würden gleich mehrere Herzen gebrochen sein.

    Zur selben Zeit legte gerade das Schiff von Käpten Mav an, doch im Gegensatz zu JJO wollte Mav die Juwelen des Königs haben. Um diese zu bekommen, wollte auch er die Prinzessin kidnappen und auch war es ihm egal, wann er es tun würde, schließlich war er der Gefürchtetste und niemand würde sich ihm in den Weg stellen.

    Als es endlich Nacht war, macht sich die Crew der Yodzbecool auf den Weg, um Prinzessin Sandra zu kidnappen. Man hatte beschlossen, dass Chaya, die sehr schnell und geschickt in solchen Sachen war, die Prinzessin knebeln sollte. *Ich fasse es nicht, wieso hab ich überhaupt zugestimmt??*
    „So dann wollen wir mal“, flüsterte sie und bemerkte dabei nicht, dass sich ihr jemand von hinten näherte. Im nächsten Augenblick wurde sie auch schon k.o. geschlagen und verschleppt.

    „Verdammt wo bleibt sie denn? Sie hätte schön längst wieder zurück sein sollen und ich könnte meine Frau in den Armen halten.“ Nervös tigerte JJO umher und fluchte immer wieder leise vor sich hin.
    „Da muss etwas passiert sein. Wir kennen Chaya mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie normalerweise ohne Probleme den Job gemacht hätte.“ Auch Redlums Stimme war die Sorge anzuhören.
    „Die Frage ist nur, was machen wir jetzt? Gehen wir zum Schiff zurück, oder warten wir hier noch länger?“, meldete sich Klon zu Wort, woraufhin JJO resignierend antwortete: „Wir gehen zurück. Wenn sie nur etwas länger braucht, wird sie schon auftauchen, sollte es doch was anderes sein, werden wir das sicher erfahren.“
    „Du willst einfach verschwinden, obwohl du nicht weißt, was mit Chaya los ist??“, sprach Redlum empört dazwischen, sodass JJO wütend „Glaubst du mir gefällt das? Ich bin mir durchaus im Klaren, dass Chaya etwas passiert sein könnte, aber was soll ich tun, dort rein stürmen und versuchen sie zu retten? Was glaubst du, was dann passiert? Diese dämlichen Wachen schnappen uns und dann ist es aus mit uns. Mir bleibt also nichts anderes übrig als zu verschwinden“, zurück gab.
    Gleich danach verschwanden sie dann auch, selbst wenn allen nicht besonders wohl dabei war, aber die Argumente ihres Käptens waren einleuchtend. Als sie wieder beim Schiff waren, traf sie der Schlag. Jaffa lag bewusstlos auf den Boden und um seinen Hals hatte man ein Seil, an dem ein Zettel hing, gebunden. Auf diesem Blatt Papier war Folgendes zu lesen:

    Wenn ihr euer Weib wieder haben wollt, dann werdet ihr uns euer gesamtes Gold überlassen.
    Wir erwarten das Gold innerhalb der nächsten zwei Tage.
    Wenn ihr nicht zahlt, muss eure Süße dran glauben.
    Käpten Mav


    „Das darf nicht wahr sein, die haben Chaya. Ich wusste doch, dass was schief gelaufen ist, aber du wolltest ja nicht auf mich hören, und was gedenkst du jetzt zu tun? Ich hoffe doch du wirst etwas unternehmen, schließlich gehört sie zur Crew!“ Redlum war so vertief in seinen Redeschwall, dass er nicht mitbekam, wie Jaffa wieder aufwachte. Dieser rieb sich mit schmerzverzehrtem Gesicht den Hinterkopf. „Ohh verdammt der hat gesessen. Einer von den Schergen von Käpten Mav hat mir eine über die Rübe gegeben und dann weiß ich nur noch, dass er mir irgendwas umgebunden hat. Könnte mir also mal jemand erklären, warum Redlum so rumbrüllt?“
    „Mav hat Chaya entführt“, antwortete Klon drauf, somit blickte Jaffa geschockt in die Runde und blieb dann schließlich bei seinem Käpten hängen: „Sag schon Käpten, was werden wir tun?“
    Die Antwort war schweigen und kurz darauf verschwand der Gefragte in Richtung seiner Kabine, in der er bis zum nächsten Morgen blieb.

    Als er am nächsten Morgen in den Aufenthaltsraum seiner Mannschaft kam, blickten ihn alle erwartungsvoll an. „Wir werden uns verdammt noch mal nicht so einfach geschlagen geben, was bildet sich dieser Mav eigentlich ein!? Wir werden Chaya retten und dann von hier verschwinden!“ Großer Jubel kam ihm entgegen und sofort machten sich alle auf den Weg, um bereit zu sein, wenn ihr Käpten zum Entern rufen würde. Dieser zog sich währenddessen noch mal in seine Kabine zurück, denn ihm war in der Nacht etwas klar geworden, doch er wusste nicht mal annähernd, wie der damit umgehen sollte. Vor lauter grübeln, bekam er nicht mit, dass es mittlerweile schon Abend geworden war und so begab er sich nach draußen und rief laut: „ALLES KLAR ZUM ENTERN!!!“ Sofort stürmten alle an Deck und machten sich kurz danach auf den Weg.

    Auf dem Schiff angekommen, hörten sie nur lautes Schnarchen, womit allen klar war, dass sie noch vorsichtiger sein müssten als so schon. Als sie endlich an Bord waren, überlegten sie, wo sie zu suchen anfangen sollten und entschlossen sich dazu sich aufzuteilen.
    Redlum würde mit seinem Käpten gehen und Klon würde dafür sorgen, dass Jaffa sich während der Suche nicht verlief. Zwar waren beide nicht gerade begeistert davon, aber der Gedanke daran, dass sie Chaya befreien mussten, war wichtiger.

    Die Zwei machten sich auf den Weg in Richtung der Kabinen während der Käpten und sein erster Maat sich an Deck umschauten. Auch hier mussten sie sehr leise vorgehen, denn wie auf jedem ordentlichen Piratenschiff wachte hier ebenfalls ein Mann im Krähennest. Nach seiner Erkenntnis in der letzten Nacht war JJO jedoch egal, ob er sein Leben aufs Spiel setzte. Sein einziger Wunsch war Chaya wieder sicher bei sich auf dem Schiff zu wissen. Nach langem Suchen – Redlum und er hatten sich aufgeteilt - fand er Chaya und zu seinem Entsetzen war sie in keinem guten Zustand. Doch Sie lebte und das war für ihn fürs Erste das Wichtigste. Um alles andere würde er sich kümmern, wenn sie wieder auf ihrem Schiff wären und vor allem auf hoher See.

    „Chaya? Chaya kannst du mich verstehen?“, fragte er besorgt. Nur mühsam schaffte es die Angesprochene ihre Augen zu öffnen, und ihn anzuschauen.
    „Käpten?“, fragte sie mit kratziger Stimme, die darauf schließen ließ, dass sie schon länger nicht mehr etwas zu Trinken zu sich genommen hatte.
    „Ja ich bin’s und keine Sorge wir bringen dich wieder nach Hause, du musst nur durchhalten, ok? Versprich mir, dass du jetzt nicht schlapp machst!“
    Man hörte in jeder Silbe wie viel Sorgen sich JJO um Chaya machte, während er vorsichtig die Fesseln an ihren Armen und Beinen durchschnitt. Anschließend nahm er sie auf seine Arme und versuchte mit ihr so leise, wie möglich wieder vom Schiff zu kommen. Wie durch Zufall kamen im selben Moment auch die anderen Mitglieder seiner Crew, und gerade als sie sich wieder von Deck schleichen wollten, wurden sie entdeckt und schon flogen ihnen die Kugeln um die Ohren. Dennoch schafften es alle vom Schiff, wenn gleich der Kugelhagel nur noch mehr wurde, konnten alle ungesehen von Mav’s Männern verschwinden und retteten sich auf die Yodzbecool, welche aus sofort in See stach.

    *Verdammt tut das weh, ich hab echt schon zu lange keine Kugel mehr abbekommen, aber Hauptsache Chaya wurde nicht getroffen.*
    Gerade, als er das dachte, schlug eben diese ihre Augen auf und schaute ihm in die Augen.
    „Danke Käpten, dass Sie mich da raus geholt haben.“
    „Hey war doch klar ich würde doch nie jemanden aus meiner Crew im Stich lassen, was denkst du denn von mir? Aber nun musst du erst mal gesund werden, klar?!“
    „Ich geb mir Mühe.“
    Schwach lächelte sie ihn an und in dem Moment traf ihn die Erkenntnis wie einen Schlag. Er hatte sich Hals über Kopf in Chaya verliebt und nun begriff er auch, wie dumm er die ganzen letzten Wochen gewesen war. Was er aber nicht wusste, war, ob sie das Gleiche für ihn fühlte und er wusste auch nicht, wie er das herausfinden sollte. Das Wichtigste war erst mal, dass sie wieder gesund wurde und um alles andere könnte er sich danach kümmern.

    Zur Freude aller Crewmitglieder dauerte Chayas Genesung nicht sehr lange und sie konnten wieder auf Schatzjagd gehen, doch etwas hatte sich geändert. Zwar bekam es die Crew nicht groß mit, aber Chaya merkte es, denn ihr Käpten verhielt sich anders, und zwar nur ihr gegenüber. Nicht, dass ihr das nicht gefiel, aber es war ihr langsam unheimlich und sie beschloss ihn zu fragen, was der Grund für sein Verhalten sei.
    „Käpten? Darf ich Sie mal unter vier Augen sprechen?“, fragte sie ihn dann am späten Nachmittag, woraufhin er etwas nervös erwiderte: „Ähm … ja … ja klar, kein Problem.“
    Sie gingen in seine Kabine, und da beide sichtlich nervös waren, merkten sie nicht, dass sie von Jaffa, welcher sich, nachdem sie in der Kabine waren, schleunigst in Richtung Aufenthaltsraum davon schlich, heimlich belauscht wurden. Im Aufenthaltsraum angekommen, berichtete Jaffa, was er so eben beobachtet hatte und nachdem Klon, Redlum und er wieder an der Kabine waren, versuchten sie mitzubekommen, was drinnen beredet wurde.

    „Ich möchte wissen warum Sie mich so komisch behandeln Käpten. Sind Sie sauer, dass ich mich hab gefangen nehmen lassen oder was ist es?“, kam es gedämpft durch die Tür.
    „Nein … nein, das ist es nicht. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll“, druckste JJO vor sich hin und wurde unterbrochen, ehe er weiter machen konnte.
    „Wie wäre es, wenn Sie mir einfach sagen, was los ist, sonst werde ich noch verrückt!“
    Diesmal war die Stimme lauter, womit für alle klar war, dass es unweigerlich zu einem Streit kommen könnte.
    „Verdammt ich hatte einfach Angst ich könnte dich verlieren!“, ertönte da auf einmal die Stimme ihres Käptens und alle vor der Tür sahen sich geschockt an.
    „Was willst du damit sagen, dass du dachtest du könntest mich verlieren?“, kam es nun wieder sanfter durch die Tür.
    „Ja verdammt, ich hatte Angst. Ich meine du warst weg, und dann als wir dich fanden … ich, wir dachten du bist tot und …“
    „Du wiederholst dich mein Käpten“
    „Ach verdammt es nützt ja doch nix, ich sag es jetzt einfach, und wenn du damit ein Problem hast, ist mir das so was von egal. Ich Jonathan J. O’Neill habe mich in dich Chaya verliebt!“
    Rummps, das hatte gesessen. Geschockt blickten sich die drei an der Tür lauschenden Crewmitglieder an. Sollte das wirklich wahr sein? War ihr Käpten verliebt? Gespannt hörten sie weiter zu, denn bis jetzt hatte Chaya noch nichts gesagt. Was die Drei vor der Türe, aber nicht wussten, war, dass sie gerade mit etwas viel Bessrem, als reden beschäftigt war, denn sie küsste gerade ihren Käpten, dass ihm Hören und Sehen verging.

    Als dann doch wieder etwas zu hören war, verstand man nur abgehakte Wortfetzen.
    „Ich … so froh … liebe … auch“
    „Wirklich … hast du nie … gesagt?“
    „Ich hab mich nicht getraut.“
    „Ist schon lustig, dass ich das nie bemerkt habe, aber du weißt nicht, wie froh ich bin, dass du entführt wurdest.“
    „Was soll das denn jetzt heißen?“
    „Wenn das nicht geschehen wäre, hätte ich nie begriffen, wie viel du mir bedeutest.“
    „Noch mal Glück gehabt, sonst hätte ich dich jetzt Kielholen lassen.“
    „Das hättest du dich nicht getraut!“
    „Sei dir da mal nicht so sicher mein Käpten.“
    „Sag mal, sollen wir es noch geheim halten, also das mit uns meine ich?“
    „Wozu die Drei vor deiner Tür, werden es so oder so gleich jedem auf dem Schiff erzählen. Also können wir auch gleich verkünden, dass der Käpten der Yodzbecool endlich an die Kette gelegt worden ist.“
    „Ja, da hast du auch recht. Habt ihr gehört ihr drei, ihr könnt jetzt verschwinden!“
    Die Angesprochenen schauten sich verdutzt an, und als schließlich nur noch Gelächter vom Inneren der Kabine zu hören war, taten sie wie geheißen und verkündeten auf dem ganzen Schiff, dass ihr Käpten endlich seine Braut gefunden hat.

    „Wie das soll das Ende sein?!?“, protestierte Woody sofort lautstark, als er merkte, dass seine Grany zu erzählen aufhörte.
    „Ist doch ein schönes Ende“, mischte sich nun Sandra, die es sich während ihre Grany erzählt hatte auf dem Schoß ihrer Mum gemütlich gemacht hatte, ein.
    „Ich wollte eine Piratengeschichte und nicht so eine blöde Liebesgeschichte“, meckerte Woody weiter, woraufhin sich die Erzählerin persönlich zu Worte meldete: „Also wirklich dir kann man es aber auch nie recht machen, oder? Schon mal auf die Uhr geschaut mein Lieber?“
    Nachdem sie das gesagt hatte, tat er wie geheißen und stellte fest, dass es schon weit nach Mitternacht war. Mit zerknirschtem Gesicht drehte er sich um und murmelte: „Tschulige Grany, war nicht so gemeint, aber sag geht die Geschichte noch weiter?“
    Nun mischte sich auch Mav ein und stimmte seinem Sohn zu: „Ja genau geht sie noch weiter? Ich meine das kann sich Käpten Mav doch nicht gefallen lassen, er wird sich doch sicher rächen oder, das tu er doch?“

    Schmunzelnd sah die alte Frau zu ihrem anderen Enkel.
    „Bist du auch so versessen darauf zu erfahren, wie es mit den Piraten um JJO und Co weiter geht?“, erkundigte sie sich, worauf der Angesprochene eifrig nickte.
    „Na gut, aber nicht mehr heute, denn einige von euch müssen eindeutig ins Bett!“
    Während sie dies sagte, wanderte ihr Blick in Richtung der kleinen Sandra, welche krampfhaft versuchte ihre kleinen Äuglein offen zu halten, diesen Kampf jedoch immer wieder verlor.

    „Aber du musst unbedingt weiter erzählen, ja?!“, mischte sich nun auch Klon, welcher die ganze Zeit über an ihren Lippen gehangen hatte, ein und wie konnte es auch anders sein, meldete sich nun auch sofort Jaffa zu Wort: „Ja ich will auch wissen, wie es weiter geht!“
    „Ok, ok, ich erzähle euch, wie es weiter geht, aber wie gesagt nicht mehr heute!“

    Als alle feststellten, dass sie es wirklich ernst meinte, machten sie sich auf den Weg in ihre Zimmer, doch eine blieb sitzen, und zwar die alte Dame selbst. „Ach ja, es macht immer wieder Spaß diese Geschichte zu erzählen. Wie wird sie diesmal ausgehen? Wird es bei dem Happy End bleiben? Oder mischt sich der böse Käpten Mav doch noch in das Glück von JJO und Chaya ein? Aber das meine Lieben ist eine andere Geschichte …“

    ENDE!

    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb "User in der Karibik - Piratengeschichte" - Kommentare
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
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    Titel: Teufel der Karibik
    Genre: Mantel-, Degen-, Piratenabenteuer
    Rating: FSK16
    Wörter: ca. 10000
    Warnung: Nicht für reine Landratten geeignet. Verrat, Heimtücke, Intrigen spielen eine Rolle, und der Teufel kommt vor. Für die Massen- und Gewaltszenen wurden auch überwiegend zahlreiche namenlose Statisten verwendet.
    Inhalt: Ein Bündnis von mehreren Piratenkapitänen macht unter der Führung des “Teufels der Karibik“, die gesamte Karibische See, und darüber hinaus unsicher. Da der transatlantische Handel durch dieser Übergriffe beinahe zu erliegen droht, wird in London eine Allianz der führenden betroffenen Nationen geschmiedet, die eine Armada entsendet, um der Seeräuberei ein Ende zu bereiten…
    Anmerkung: Es kommen nur User vor, die zuvor ihre Erlaubnis per PN oder im zugehörigen Thread erteilt hatten.



    “Teufel der Karibik”


    Irgendwo im Karibischen Meer

    Ein kleiner Verband von drei Schiffen, von denen jeweils eines unter britischer, französischer und amerikanischer Flagge fuhr, kam dank des günstigen Windes gut voran. Die Matrosen in den Ausgucken hielten Ausschau nach Piratenschiffen.
    Frischer Wind umwehte das Gesicht von Capitaine Stan “Mav” M-Force Maverick. Er stützte sein Kinn mit der linken Hand ab, während er an der Rehling auf der Brücke seines Schiffes stand, und grübelte über die momentane politische Situation nach. Dadurch, dass sich die Piratenüberfälle gehäuft hatten, wurde er, der französische Musketier, in die Karibik geschickt, um den Schutz und den Transport von Gold, Silber, Holz und Gewürzen zu gewährleisten, der für Frankreich bestimmt war und den das Britische Empire gezahlt hatte, um Kanada zu kaufen.

    Mav hatte drei Halbbrüder: Redlum, welcher 49 Monate älter war als er, Woody Woodstock, der noch einige Jahre älter war als er selber, und mit denen er denselben Vater teilte, und ebenfalls Musketiere waren, bevor sie vor einigen Jahren verschwanden. Dann war da noch Jonathan J. O´Neill, der älteste von seinen drei Halbbrüdern, mit dem er die Mutter, eine Iren, teilte. Stan war also der jüngste der vier Brüder, und sah Jonathan zum Verwechseln ähnlich, da beide in etwa dieselbe Haarfarbe und Statur hatten.
    Und mit JJO befand er sich nun auf dieser Mission, der sich freute, dass es der letzte Auftrag für die amerikanische Regierung und die englische Krone war, denn er hatte vor, sich ein Stück Land zu kaufen, um Vieh zu züchten, Pflanzen anzubauen, zu angeln und zu faulenzen.

    Mav ärgerte es, dass er trotz seiner guten Referenzen und als Musketier der französischen Krone nicht das Kommando inne hatte, sondern sein älterer Bruder … Verzeihung, natürlich Halbbruder. Darüber schmollend zog er seinen Degen, um diesen zu reinigen und beobachtete JJO, der ebenfalls auf der Kommandobrücke stand und den Golfschläger schwang.
    “Sire”, der erste Matt trat an Mav heran, “die Männer sind soweit.”
    “Sehr gut. Wartet auf mein Zeichen!”, schärfte Stan ihm ein, der seinen kostbaren frisch polierten Degen wieder in die Scheide schob.

    ´Dem König von Frankreich, würde und sollte es vor allem noch Leid tun, sich mit England verbündet zu haben, um Krieg gegen die Niederlande und Spanien zu führen.
    Die Grande Nation braucht keine Verbündeten´, dachte Mav und grinste diabolisch.

    Auf dem Schiff von Jonathan J. O´Neill trat einer der Offiziere heran und meldete: “Wir machen gute Fahrt, Sir. Wenn der Wind so bleibt, sind wir in drei Wochen im Hafen von Bordeaux.”
    “Hört sich gut an, Lieutenant”, erwiderte JJO, der auf Mav wartete, der zu einer Unterredung an Bord seines Schiffes kommen wollte, knapp.

    Nach fünf Minuten war es dann soweit. Stan, der mit einem Dutzend seiner Leute an Bord gekommen war, stand grinsend vor ihm: “Da bin ich.”
    “Das seh’ ich. Also, was gibt es denn so Wichtiges?”, fragte Jonathan trocken.
    “Ich bin hier, um Dir einen Vorschlag und ein Angebot zu unterbreiten”, antwortete Mav, zückte sogleich seinen Degen und zog eine Pistole aus dem Gürtel, nachdem er einmal kurz geschnipst hatte.
    “Okay. Das ist ungewöhnlich … Wo ist der Gag?”, fragte JJO irritiert, und blickte sich vorsichtig um, obwohl er ahnte, was sich gerade hier an Bord seines Schiffes abspielte.

    “Es gibt keinen”, entgegnete Stan kopfschüttelnd.
    “Das ist Meuterei und Verrat! Was das für euch alle bedeutet, sollte doch allen klar sein - der Galgen erwartet euch, dafür gibt es keine Amnestie!”, brummte Jonathan und schaute ziemlich empört, als einer der Meuterer, AsgardKlon, ihm den Waffengurt abnahm.
    Wieder schüttelte Mav den Kopf: “Ich bin es, der verraten wurde.”
    “Toll. Aber hättest Du nicht später Pirat werden können.”
    “Nein. Denn die Gelegenheit und die Voraussetzungen waren sehr günstig für dieses Vorhaben, und natürlich für mich. Und nun zu meinem Angebot: Schließ Dich mir an”, bot Stan “Mav” M-Force Maverick seinem Halbbruder an.

    Jonathan J. O´Neill legte den Kopf schräg, überlegte einige Sekunden, und lehnte ab. Daraufhin fragte Mav die Meuterer, was man mit dem alten Commander machen solle.
    “Aufknüpfen!”
    “Kiel holen!”
    “Über die Planke jagen!”
    “An die Haie verfüttern!” - riefen einige der Seeräuber aufgeregt.
    Stan Mav schüttelte enttäuscht den Kopf auf Grund der unkreativen Vorschläge, die ihm unterbreitet wurden. Da er sich schon zuvor für eine Lösung entschieden hatte, war ihm es beinahe egal, beinahe - darum ließ er die entsprechenden Männer vortreten, um sie für ihre Phantasielosigkeit teuflisch zu bestrafen. Es waren zwölf Meuterer, die kurze Zeit später in den nächsten Stunden, gehängt, Kiel geholt, über die Planke gejagt und an die Haie verfüttert wurden. Mav freute sich dämonisch und schaute den Bestrafungen gut gelaunt zu, während sich die meisten entsetzt wegdrehten. Danach ließ er seinen Halbbruder und die übrigen Seeleute, die sich nicht den Meuterern anschließen wollten, im Kielraum einsperren und einen neuen Kurs setzen.

    Nach drei Tagen trennten sich die drei Schiffe, zwei sollten nach Tortuga segeln, während Stan an Bord von Jonathans Schiff blieb, welches mit Gold, Silber und Edelsteinen beladen war.

    Es folgten zwei weitere Tage, bis der Ausguck früh am Morgen allen verkündete, dass Land in Sicht sei. Mav rieb sich erfreut die Hände und befahl, JJO in ein Fass zu sperren, die Beiboote zu Wasser zu lassen und die Schätze von den Gefangenen auf diese zu verladen. Während die Gefangenen schuften mussten, ging Mav unter Deck, um seine Kleidung zu wechseln.

    Es dauerte beinahe einen halben Tag, alle Schätze an Land zu bringen sowie alle Gefangenen. Sie mussten die Kisten, Truhen und Säcke schleppen, während Mav voranschritt und immer wieder mit einem Säbel in die Dschungelpflanzen schlug, um ihnen einen Weg in den Urwald zu bahnen. Stan hatte nämlich vor, eine geeignete Stelle zu suchen, wo er den Schatz vergraben könnte.
    Hin und wieder trat er auch gegen das Fass, in dem sich Jonathan befand. Der fluchte genervt, da ihm in seinem sich rotierenden hölzernen Gefängnis so langsam schwindelig wurde.

    Nach einem stundenlangen Fußmarsch ließ Mav an einem Wasserfall eine Pause einlegen und seine Männer und die Gefangenen sanken erschöpft zu Boden. Der ehemalige Musketier nahm nun drei seiner Männer, zwei der Gefangenen sowie Jonathan, der sich immer noch im Fass befand, mit sich - keiner stellte Fragen.

    Als zwei weitere Stunden verstrichen waren, hallten Schüsse und Schreie über die sonst so friedliche Insel und Vögel kreischten erschreckt auf. Kurz darauf war ein lautes teuflisches Lachen zu hören, das durch den Urwald hallte. Die Piraten beruhigten sich nur langsam wieder. Eine halbe Stunde später trat Mav in Begleitung von zwei seinen Männern, die Grabungswerkzeuge bei sich trugen, aus den Farnen hervor - wieder stellte niemand Fragen und den Gefangenen wurde allmählich klar, dass sie wohl nicht mehr lange leben würden.
    Es wurden nun Wachen eingeteilt und Anführer Mav drohte jedem Versager, der einen Fehler begehen sollte, eine höllische Strafe an.

    Früh am nächsten Morgen brach die Gruppe auf. Sie marschierten, bis Stan “Mav” M-Force Maverick eine geeignete Stelle gefunden hatte.
    Die Gefangenen arbeiteten langsam, als sie das große Loch aushoben, die Kisten, Truhen und Säcke hinein legten und das Loch wieder mit Erde bedeckten. Kaum hatten sie ihre Arbeit beendet, legten 20 Piraten auf sie an. Wieder hallten Schüsse und Schreie über die Insel.
    Mav lachte teuflisch, denn ein weiterer Teil seines Planes war abgeschlossen. Er wies seine Männer an, ihm zu folgen. Aber er führte sie nicht auf direktem Wege zurück zum Strand, o nein, sondern zog mal hier und mal da lang, kreuz und quer durch den Urwald, bis sie endlich den Strand, an dem die Boote lagen, erreicht hatten.

    Auf dem Rückweg hatte sich die Anzahl der Piraten verringert, denn Mav hatte unterwegs selber sieben seiner Männer mit Hilfe seiner dämonischen Kräfte geradewegs in die Hölle geschickt, indem er einige Male schnipste oder einfach zur Waffe griff, da diese Männer heimlich etwas vom Schatz abgezweigt hatten. Diesen Teil der Beute ließ er am Strand vergraben.
    Doch er hatte immer wieder das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. Aber er und seine Mannschaft konnten keinen Hinweis auf eine Besiedlung entdecken, so waren alle Piraten froh, wieder an Bord ihres Schiffes zu sein.
    Dort begann Mav sofort, in seinem Quartier, welches zuvor JJO gehört hatte, einen Vorrat an Proviant, Wasser und Rum anzulegen.

    Nach einigen Tagen auf See vergiftete er den restlichen Rum sowie die übrigen Vorräte. Der Zustand der Mannschaft verschlechterte sich immer mehr. Als die Piraten merkten, was da vor sich ging, wollten sie sich gegen Mav erheben, doch der ehemalige Musketier hatte sich bereits, samt seinem geheimen Vorrat, in einem Beiboot abgesetzt und sofort das Segel aufgezogen.
    Die getäuschten Piraten richteten die Kanonen des Schiffes auf ihren Anführer aus und begannen zu feuern.

    “Das geht jetzt aber entschieden zu weit”, zischte Mav, als eine Kugel neben ihm ins Wasser schlug und er etwas nass wurde. Verärgert schnipste er und sofort ging ein Blitz auf das Schiff hernieder, welcher die Pulverkammer traf. Eine grelle, laute Explosion zerstörte das Schiff.

    London, England

    Einen Monat später hatte die Nachricht über einen neuen Angriff der Piraten auch einige Könige und Königinnen sowie das Königreich von Chayiana erreicht.
    Soeben servierte Kwasir, der Leibkoch von Queen Chayiana, seiner Herrin und ihren hohen anwesenden Gästen das Abendessen, als der Haushofmeister, Dakimani, den Speisesaal betrat. Er verneigte sich: “Einer der Überlebenden ist nun in der Lage, mit Euch zu sprechen, Eure Majestät.”
    “Na schön. Ich lasse bitten! Er kann mit uns speisen!”, antwortete die Queen.

    “Oh, einer meiner treuen Musketiere”, bemerkte Kris, die französische Prinzessin und Gesandte, die ebenfalls anwesend war.
    “Das sehe ich. Also gut, was ist geschehen und was viel wichtiger ist: Wo ist die Fracht?”, fragte Chayiana den Gast, der soeben eingetreten war und Daki unsanft beiseite geschoben hatte.
    “Wir sind verraten worden, eure Hoheiten. Verraten von Jonathan J. O´Neill”, antwortete Mav und log dabei, ohne rot zu werden.
    “Das sind aber keine guten Neuigkeiten. Setzt Euch erst einmal, speist und trinkt mit uns! Und berichtet meinen Gästen und mir, was sich zugetragen hat!”, wies die Queen ihn an.

    Mav fing an, seine Geschichte in allen verlogenen Einzelheiten zu erzählen; dazwischen stopfte er sich immer wieder eine Gabel voll Essen in den Mund und schmatzte dabei fürchterlich schmatzte. “… schließlich wurde ich von einem Schiff der Royal Navy gerettet”, endete er und rülpste kräftig. “Ups. Pardon.“

    “Sorry. War doch wohl etwas zuviel Knoblauch drin”, entschuldigte sich Kwasir sofort.
    “Ist schon gut. Das Essen war wieder einmal hervorragend”, winkte die Queen ab. “Ich will, dass ihr verkündet, dass ein Kopfgeld auf Jonathan J. O´Neill ausgesetzt ist. 15.000 Golddublonen! Tot oder Lebendig!”

    Port Royal, Jamaica

    Nach seinem 42 Tage langen Europaaufenthalt kehrte Stan “Mav” Maverick, in die Karibik zurück und plante sein eigenes Verschwinden, wie schon von Redlum und Woody einige Jahre zuvor initiiert, die bereits auf Tortuga auf ihn warteten.

    Er war offiziell noch immer ein Musketier und genoss so uneingeschränktes Vertrauen. Er schrieb sich ohne Probleme an Bord eines Schiffes ein, welches Gold, Silber, Tropenholz und Lebensmittel nach Frankreich transportieren sollte. Aber er wusste auch, dass jenes Schiff von seinem Bruder Redlum, dem grünen Korsar, überfallen werden sollte.

    Es dauerte zwei Tage, bis er endlich an Bord gehen konnte und das Schiff den Hafen von Port Royal verließ. Als schon stundenlang kein Land mehr zu sehen war, entdeckte der Matrose im Ausguck ein Segel am Horizont. Da es zu einem sicheren Hafen noch zu weit war, ließ der Kapitän des Schiffes zwar alle Männer kampfbereit machen, aber trotzdem bemerkte man viel zu spät ein zweites Schiff, welches sich aus der tief stehenden Sonne nährte. Der folgende Kampf war kurz und brutal: Mav stach hinterrücks den Kapitän nieder, der gerade den Befehl zum Abfeuern der Kanonen geben wollte. Die Piraten verschonten niemanden - bis auf die drei anderen Piraten, die sich ebenfalls an Bord befanden.

    Noch immer regte sich etwas Widerstand. “Ahoi, Stan”, rief Redlum laut.
    “Bruderherz”, jauchzte Mav, während er einen weiteren Soldaten niederstieß.

    Es war vorbei, und alles, was wertvoll und brauchbar war, wurde auf das Schiff von Redlum verladen. Danach wurde das geenterte Schiff angezündet, um es zu versenken und sämtliche Spuren zu beseitigen.

    Die drei Piraten, die offiziell als Passagiere eingetragen waren, und als Zeugen auftreten sollten, bezeugten einige Tage später den Behörden, dass alle tot waren, und nur sie überlebt hatten, weil sie über Bord gegangen sind. Der Plan funktionierte: Offiziell galt nun Stan Mav Maverick für tot und Jonathan J. O´Neill als Täter, der auf Grund seiner schrecklichen Taten von nun an als “Teufel der Karibik” bezeichnet wurde.

    Tortuga

    Die beiden Schiffe, die soeben am Hafen des Piratennestes festmachten, wurden von den anderen Piraten begeistert empfangen, vor allem aber Mav. Eine Frau, ganz in Schwarz gekleidet, kam auf Stan zu.
    “Liljana”, jubelte der Anführer der Piraten.
    “Hallo, mein Gemahl“, lachte die Piratenbraut und drückte ihm einen herzhaften Kuss auf den Mund.
    „Gehen wir feiern.“ Sie fasste Mav am Handgelenk und zog diesen mit sich.

    Einige Jahre vergingen und die gesamte Karibische See wurde vom Teufel der Karibik und seinen Piraten beherrscht. Für jedes Schiff wurde die Fahrt von Tag zu Tag gefährlicher. So kam es, dass viele Kapitäne sich weigerten, auszulaufen, um in See zu stechen, und ihre Fracht zu den Bestimmungszielen zu bringen.
    Auch im Konvoi zu reisen brachte nichts ein. Alle Gouverneure in den Kolonien hofften, dass in ihren Heimatländern die Regierenden schnell und entschieden auf Grund der ausbleibenden Lieferungen handeln würden.

    London, England

    Der Festsaal war zwar nicht voll, aber die anwesenden Gäste waren dafür ziemlich hochrangig. Wieder einmal trafen die führenden Seefahrtnationen zusammen, um über die aktuelle Situation zu beraten.

    Als alle mit dem Hauptgang des Menüs fertig war, trug Kwasir den Nachtisch auf und hoffte, dass auch dieser allen munden würde.

    “Ihr habt einen hervorragenden Koch in Euren Diensten, Queen Chayiana”, lobte Antares, die Vizekönigin von Neuspanien.
    “Das ist wahr. Auch dieser Pudding ist ein Hochgenuss”, stimmte Iolanda, die Botschafterin der Vereinigten Staaten, in das Lob mit ein.
    “Das freut mich sehr, und natürlich auch Kwasir”, nickte die Königin des Englischen Empire zufrieden. Doch dann wurde sie wieder ernst und bat um Ruhe, da sie allen erzählen wollte, warum sie um dieses Treffen gebeten hatte. Ihre Gäste nickten und hörten gespannt und interessiert zu. Chayianas Schwerpunkt lag natürlich in der Karibik, da der Handel so gut wie zum Erliegen gekommen war, was die Wirtschaft erheblich belastete.

    “…, darum meine lieben Freunde ernenne ich Major Lee Adama zum Flottenadmiral der Royal Navy! Und, wenn auch alle damit einverstanden sind, auch zum Flottenadmiral der Allianz”, beendete die Queen ihren Vortrag.
    Keiner erhob Einwände gegen den Vorschlag von Chayiana, nur Lee, der ebenfalls mit am Tisch saß, schluckte kurz, nickte dann aber: “Es wäre mir eine Ehre, meinem Land und der Allianz auf diese Weise zu dienen.”

    “Gut”, nickte Kris. “Sie werden in wenigen Tagen mit der Armada der Allianz aufbrechen, um die Gewässer der Karibik von diesem Gesindel zu befreien. Botschafterin Iolanda, die Vizekönigin von Neuspanien, und auch ich werden Sie begleiten, um unsere Nationen zu vertreten.”
    Auf das Zeichen der Prinzessin hin brachte Kwasir nun Getränke, Wein, Sekt und Champagner herein, damit man darauf anstoßen konnte.

    Port Royal, Jamaica

    Im Residenzpalast der englischen Kolonie suchte Sinaida den Gouverneur, der auch ihr Gemahl war. Sie fand SG, der schon seit 2007 Tagen auf Jamaica im Amt war, in seinem Arbeitszimmer auf. Der Gouverneur ging dort einige Dokumente durch.

    “Sandy ist hier und will mit Dir sprechen.”
    “Ich lasse bitten.”
    Sandy betrat den Raum, verbeugte sich und begrüßte den Gouverneur.
    “Lass uns bitte allein Liebling!”, deutete SG seiner Frau und bot Sandra an, sich zu setzen. Als die Tür geschlossen war, begann Sandy zu berichten, was sie erfahren hatte.

    “Es laufen also immer noch Leute zu den Piraten über”, brummte SG, als er die Agentin der englischen Krone in ihren Ausführungen unterbrach und rieb sich nachdenklich das Kinn. “Ich habe, denke ich, eine neue Aufgabe für Sie, Sandy”, eröffnete der Gouverneur, wurde aber sofort wieder von der Frau gebremst, die noch gar nicht fertig war. “Äh. Da ist noch etwas Exzellenz. Offenbar jagen wir seit Jahren vielleicht sogar den Falschen. Aber wir sollten dennoch Jonathan J. O´Neill finden, da nur er Licht in das Dunkel bringen kann.”

    “Moment mal. Soll das etwa bedeuten, der Kerl, dem wir seit Jahren hinterher sind, ist doch nur ein Mythos?”
    “Das will ich damit nicht sagen, Sir. Den Teufel der Karibik gibt es schon, doch ich bezweifle seit einiger Zeit, dass es sich dabei um unseren alten Freund handelt, der für diese Taten verantwortlich ist.”
    “Interessant. Dann wird alles geändert: 22.000 Golddublonen für denjenigen, der Jonathan J. O´Neill lebend hierher bringt, und noch einmal 36.000 Golddublonen, wenn er unversehrt ist.”
    Sandy nickte: “Ist eine Menge Geld, Sir.”
    “Ja. Und nun zu Ihrer neuen Aufgabe .”

    Irgendwo bei den Kleinen Antillen

    Die Armada der Allianz war nun schon seit über drei Wochen unterwegs, als man endlich die Gewässer der Karibik erreichte. Lee Adama stand auf der Brücke und beobachtete mit wachsendem Unbehagen den südlichen Horizont.
    “Da braut sich ganz schön was zusammen”, bemerkte Kris, die durch das Teleskop spähte, worauf Lee nickte, der dasselbe tat. Er wusste, was es war - ein Hurrikan kam auf sie zu.

    Port Royal, Jamaica

    Am frühen Abend, in einer Taverne im Hafen von Port Royal, wurde es immer voller. Die meisten waren anständige Seeleute, Matrosen und Soldaten; doch es kamen auch Trinker, Schmuggler, Halsabschneider und nicht selten Piraten, die sich hier Informationen um die aktuelle Lage der Kronkolonien einholen wollten, sei es bei harmlosen Kartenspielen oder einfach nur, um Gesprächen zu lauschen.
    Osiris, die am Tresen stand, seufzte. Doch zumindest hatte es bisher niemand gewagt, die Zeche zu prellen.
    Stargatefan betrat, wie gewohnt ganz in blau gekleidet, ebenfalls das Lokal und winkte Osiris fröhlich zu, denn sie hatte was zu feiern.

    Valdan übernahm die alleinige Bedienung und Aufsicht, während sich die beiden anderen Frauen in ein Hinterzimmer zurückzogen.
    Stargatefan grinste, setzte sich bereits und nahm ihren blauen Hut ab, während Osiris erst noch die Tür schloss.
    “Also, was gibt es Schönes, dass du so strahlst, Schwesterherz?”, wollte Osiris wissen.
    “Habe heute meinen 74. Piraten im Gefängnis abgeliefert, aber leider nur 100 kassiert. Doch sollte ich JJO erwischen, habe ich für alle Tage ausgesorgt.”
    “Freu dich nicht zu früh”, erwiderte Osiris, die in ihrer Kopfgeldjägerzeit 13 Piraten, die viel Geld eingebracht hatten, geschnappt hatte. “Jonathan ist nur noch lebend, und vor allem gesund viel Geld wert. Das habe ich von unserer kleinen Schwester Sandy erfahren.”
    “Ja, und. Wo ist das Problem? Da wir ihn eigentlich ziemlich gut kennen, sollte diese Jagd erheblich leichter sein, als sonst. Weiß jemand, wo der Kerl stecken könnte?”

    “Dies interessiert auch mich, und vor allem den Gouverneur”, ertönte eine vertraute weibliche Stimme im Hintergrund.
    “Sandra. Schön, dass Du kommen konntest”, winkte ihr Osiris mit einer Flasche Wein in der Hand zu. Sandy nahm die Einladung ihrer ältesten Schwester sofort an, legte ihren vanillecremefarbenen Hut mit der weißen Feder ab und setzte sich zu ihren beiden Geschwistern.

    Tortuga

    Liljana kam gut gelaunt von ihrer Kaperfahrt zurück. Als sie die Arbeit verteilt hatte, stellte sie fest, dass auch alle anderen Piratenkapitäne da waren. Allerdings fiel ihr auch auf, dass ein Schiff fehlte.
    “He. Wo zum Henker steckt Zero?”, rief sie laut in die Runde, als sie an den Piraten entlang schritt.

    “Eeer iiiisss iiiinnnn Pooort Roooyaaaal… spiioooonnn - nieereeennn”, lallte die laute Stimme von Mav, welcher ziemlich angetrunken war, aus einem der Bungalows.
    “Okay”, murmelte Lil und ging auf ihren Wohnbungalow zu, in dem sie gemeinsam mit Stan Mav Maverick wohnte.

    “Hallo, mein teuflischer Gemahl, ich …”, begann Liljana gerade - doch dann entdeckte sie eine fremde, nur noch leicht bekleidete Frau auf dem gemeinsamen Bett. Schnaubend vor Wut zog die Piratenbraut, die als Fürstin der Finsternis bekannt war, ihren Säbel.
    “Oh, oh”, gluckste Mav, hickste und zog sich die Decke über den Kopf.
    “Raus hier, du Flittchen! Oder du lernst mich kennen!”, drohte Lil und trieb die Frau mit dem Säbel nach draußen, was die Piraten, die vor der Hütte standen, dazu veranlasste, laut loszujohlen.

    “Und nun zu dir, mein Lieber”, fuhr Lil fort und stemmte die Arme in die Seite. „Wenn du dir schon hin und wieder so eine kleine Schlampe genehmigen musst, dann aber nicht in unserem Bett – hast du mich verstanden?!“ Sie schwang bedrohlich ihren Säbel in Richtung Mavs bestem Stück. “Wo war ich? Ach ja, ich habe am Horizont eine Flotte gesehen. Könnte sich um eine Kriegsarmada handeln. Es hat den Anschein, als müssten wir bald umziehen und einen neuen Unterschlupf suchen.”
    “Abwarten”, murmelte Mav müde, versuchte sich zu konzentrieren, schlief dann aber schließlich ein und fing laut an zu schnarchen.

    Die Piratenbraut schüttelte seufzend den Kopf. Ihr Gemahl war einfach unverbesserlich. Sie verließ das Gebäude wieder, als gerade Redlum und Woodstock, miteinander heftig debattierend, vorbeiliefen. Es ging mal wieder um die junge Piratinkapitänin Takaia, die Mav die Geschichte um JJO immer noch nicht abkaufte und meist nur auf Entdeckungsfahrten ging, anstatt mehr Beute zu machen.

    “… und ich sage, wir müssen Takaia das Schiff wegnehmen. Sie bringt uns sonst noch an den Galgen”, murrte Redlum verdrossen.
    “Zu spät”, seufzte Woody, “ sie ist schon wieder weg. Hat nur ein paar Truhen, Bilder, Stoffe und so abgeladen, neuen Proviant aufgenommen und ist sofort wieder in See gestochen.”
    “Und was machen wir jetzt?”, wollte Redlum erfahren.
    “Da Mav pennt, habe ich jetzt das Kommando”, mischte sich Lil resolut ein. “Wir nehmen Takaia fest, sobald sie wieder hier ist!”, entschied sie nach kurzer Überlegung. Redlum und Woody waren mit dem Vorschlag sofort einverstanden.

    Port Royal, Jamaica

    Es klopfte an der Tür, die zum Zimmer führte, in dem sich die drei Schwestern aufhielten und gemeinsam die aktuellen Steckbriefe durchgingen sowie Informationen austauschten. Stargatefan und Sandy sprangen sofort auf und zogen ihre Waffen, dann erst bat Osiris, einzutreten.

    Die Tür wurde geöffnet, und Saffier kam herein, die sofort wieder die Tür schloss. “Ich hoffe doch, dass da gilt nicht mir”, sagte sie, als sie die Waffen sah.
    “Nein. Wir sind nur vorsichtig”, erklärte Sandy und senkte, genauso wie stargatefan, ihren Degen.
    “Und das ist gar nicht mal so verkehrt”, begann die Ärztin und machte damit die drei neugierig, “denn da draußen an einem Tisch nahe am Tresen sitzt niemand geringeres als Zero, der rote Baron der Karibik.”

    “Für ihn allein schon gibt es 3000 Golddublonen, und für seine Kumpane weitere 2000 Golddublonen”, rief stargatefan, sprang auf und wollte schon rausstürmen.
    “Nicht so schnell Schwesterherz. Mein Auftrag lautet, JJO zu finden. Zero lebend in unsere Gewalt zu bekommen, wäre ein erster Weg zu diesem Ziel.”
    “Einverstanden, Sandy”, nickte die Kopfgeldjägerin.
    “Moment”, bremste nun Osiris, “das ist mein Laden hier. Ich helfe euch oder glaubt ihr allen Ernstes, ihr dürft hier als Einzige Spaß haben?” Sie holte ihre Waffen aus einer Truhe, dann verließen die drei Frauen den Raum und ließen Saffier allein darin zurück.

    Zero hatte bereits einiges intus und fing gerade an, zu stänkern und pöbeln. Gerade als Sandra vorbeilief hob er seinen Becher und zwinkerte ihr zu: “Hey Schätzchen. Wie wäre es denn mit uns beiden?”
    Sandra, die zuvor schon 721 Missionen überstanden hatte, blieb stehen, drehte sich um und zog ihren Degen.
    “Oh, nun bekomme ich aber Angst”, lachte der in ganz in rot gekleidete Pirat.

    Khamonai, seine erste Offizierin, ahnte nichts Gutes und rannte vorsichtshalber aus der Taverne. Nun sprangen auch die übrigen Piraten auf und wollten fliehen, doch Osiris und stargatefan versperrten die Ausgänge.
    Ein heftiger Kampf entbrannte, auch Valdan zog sich zurück und rannte auf die Gassen hinaus, um nach einer Soldatenpatrouille Ausschau zu halten.

    Sandy hatte soeben Zero entwaffnet, glaubte sie zumindest, aber der Pirat zog seine zwei Pistolen. Die Agentin der englischen Krone hoffte, dass eine ihrer beiden Schwestern ihr zu Hilfe kommen würde, doch unglücklicherweise waren beide selber beschäftigt. Sandra hasste Schusswaffen, sie trug nur noch einen Dolch sowie zwei weitere kleinere Messer bei sich. “Das ist unehrenhaft und unsportlich”, beschwerte sie sich empört, während sie ein Messer zog.

    “Das ist mir ziemlich egal”, grinste Zero und legte an. Er bemerkte nicht den Schatten, der sich ihm von hinten näherte und ihn mit einem Knüppel niederschlug. Erschrocken und überrascht zugleich drückte er im Fallen beide Pistolen noch völlig unkontrolliert ab. Wobei eine der Kugeln den Spiegel traf und die zweite ein Brett im Fußboden zersplittern ließ.
    Osiris hörte das Geräusch von zerberstendem Glas, drehte sich zum Tresen um und schrie entsetzt auf: “Ahhhh! Mein Spiegel! Welcher Armleuchter war das?”
    “Das war der rote Baron der Karibik”, antwortete stargatefan, die es ganz genau beobachtet hatte.

    “Du hast mir das Leben gerettet, Saffier”, stellte Sandy fest.
    “Seit vielen Jahrhunderten bewährt”, grinste die Ärztin und steckte den Gummiknüppel wieder in ihre Arzttasche.
    Die Soldaten des Gouverneurs, die von Valdan hereingeführt wurden, sorgten endlich für Ruhe und Ordnung; dann führten sie die Piraten ab.
    “He, hängt den Piraten da noch nicht! Ich will Schadensersatz!”, rief Osiris und deutete auf Zero.
    “Genau. Wir bekommen noch Geld”, stimmte stargatefan zu und rieb sich vor lauter Vorfreude die Hände.

    Östliches Karibisches Meer

    Was zunächst mit Regenfällen und hohem Wellengang begonnen hatte, hatte sich nun, wie befürchtet in einen starken Orkan entwickelt. Die Wellen wurden immer höher und der Wind nahm immer mehr an Stärke zu. Lee befahl, die Segel der Victoria einzuholen, um so dem Wind Angriffsfläche zu nehmen, da sich die Gefahr von Mastbruch von Minute zu Minute erhöhte. Der Flottenadmiral hoffte, dass die anderen Kapitäne der Armada dasselbe tun würden. Wenige Minuten später stellte er dann trotz zunehmender schlechter Sicht fest, dass dem so war und einige Schiffe, die noch in Sichtweite waren, ebenfalls ihre Segel sicherten.
    Und kurz darauf war nur noch das Tosen der Elemente zu vernehmen.
    “Das war knapp!”, schrie Larrin laut.
    Lee nickte und befahl laut brüllend: “Festhalten! Haltet euch alle an irgendetwas fest!”

    Port Royal, Jamaica

    Zero, den immer noch heftige Kopfschmerzen plagten, wurde in Ketten vor den Gouverneur geführt, welcher sich zufrieden die Hände rieb. ´Endlich mal ein großer Fang´, dachte er.
    “Gut gemacht. Zahlt ihnen das Kopfgeld aus! Und hängt den da auf!”, ordnete SG an, worauf Zero sichtlich blass wurde. Sandra trat an den Gouverneur heran, erhob Einwände, und stimmte SG schließlich um. Der Gouverneur war bereit, das Leben von Zero zu verschonen, um ihn eingehend zu verhören und erst einmal alle anderen Piraten hängen zu lassen, um ein Exempel zu statuieren.

    Tortuga

    Mav wachte früh am Morgen mit einem teuflischen Kater auf und griff nach der nächstbesten halbvollen Flasche Rum. Doch Liljana hatte schon damit gerechnet und haute ihm die Flasche kurzerhand aus der Hand. Diese ging klirrend zu Boden und ein penetranter Geruch von Alkohol breitete sich aus. Sie reichte ihrem Gemahl einen starken Kaffee.
    “Hey – du spinnst wohl“, maulte Stan.“ Das tut weh“, und tastete unter sein Kopfkissen. “Wo ist meine Karte?”
    Lil, die von gar nichts wusste, schüttelte den Kopf, um deutlich zu machen, dass sie wirklich keine Ahnung hatte, wovon Mav eigentlich sprach
    “Wah! Hilfe! Räuber! Diebe! Ich denke, ich bin beklaut worden!”, rief Mav erbost und sprang splitterfasernackt aus dem Bett. “Das kann nur Takaia gewesen sein”, dämmerte es ihm dann.

    “Das kommt davon, wenn man sich so eine kleine hinterhältige Schlampe ins Bett holt und dann noch so blöd ist, und im Schlaf redet wie ein Wasserfall”, fuhr ihn Lil böse an.

    “Das Schiff von Zero ist zurück!”, meldete Woody “Lucky” Woodstock, der den Bungalow betrat.
    “Endlich. Gute Nachrichten”, strahlte Mav.
    “Zero und noch ein halbes Dutzend seiner Männer wurden gefangen”, ergänzte Redlum, der nun auch hereinkam und etwas betreten auf den nackten Mav vor ihm starrte.
    „Du solltest dir vielleicht endlich etwas anziehen, mein Lieber.“ Liljanas Stimme troff vor Hohn. „Schließlich musst du nicht jeden hier mit deinem …“

    “Jaja“, winkte Mav genervt ab und hangelte nach seinen Hosen. „So ein Mist”, schimpfte er dabei, “der Junge hält doch keine richtige Folter aus. Der ist in der Beziehung eine richtige Lusche.”

    “Die Lagerhäuser und Schatzkammern des Gouverneurs in Port Royal quellen über vor Gold, Silber und anderen Dingen”, berichtete Khamonai, die nun ebenfalls hereinkam, um den Teufel etwas aufzuheitern.
    “Gut. Macht alle bereit! Lagebesprechung ist morgen früh, 11:00 Uhr!”, ordnete Stan Mav Maverick teuflisch grinsend an.
    “Und um Takaia kümmere ich mich später”, grollte er, als er endlich fertig angezogen war und sich bereit machte, zu frühstücken.

    Karibisches Meer

    Erleichtert stellte Lee nach einer gefühlten Ewigkeit fest, dass der Orkan an Stärke verlor und weiter nach Norden zog; auch der Regen ließ langsam nach. Eine Stunde später riss endlich die Wolkendecke auf, um die Sonne zu offenbaren, die sie seit ungefähr 20 Stunden nicht gesehen hatten, wie Larrin bemerkte.
    Der Flottenadmiral stellte ernüchtert fest, dass seine Armada erheblich geschrumpft war, denn von den 18 Schiffen, waren nur noch acht beisammen; die übrigen blieben verschollen.

    Die Besatzungsmitglieder waren völlig ausgepowert. “Land in Sicht!”, krächzte Am, der seit 17 Stunden seinen Posten im Ausguck nicht verlassen hatte.
    “Großer Gott, wo sind wir bloß? Der Sturm hat uns wohl weit vom Kurs abgebracht“, brummte Lee. „Kurs auf die Insel setzen!”
    Widerwillig, aber die Aussicht festen Boden unter den Füßen spüren zu können, verlieh den matten Männern und Frauen noch einmal neue Kräfte.

    Am Strand spazierte ein bärtiger Mann entlang, der dann und wann blieb stehen, um mit einem abgegriffenen Fernglas aufs Meer hinauszuschauen. Er nickte zufrieden, als er die acht Schiffe und deren Fahnen sah, begann hektisch zu winken und rief laut: “Ja. Ahoi! Hierher!”
    ´Es ist soweit. Ich werde gerettet. Endlich´, dachte der Mann und hopste vor Erleichterung hin und her.

    Port Royal, Jamaica

    Tief unten im Kerker des Gouverneurspalastes wohnte SG persönlich dem Verhör bei. Doch der Piratenkapitän schwieg hartnäckig.
    “So kommen wir nicht weiter”, äußerte Sandy und der Gouverneur stimmte zu.

    “Ich geh dann mal in den Garten. Gebt mir Bescheid, wenn sich seine Zunge löst”, meinte Sinaida, die kurz vorbei geschaut hatte.

    Osiris öffnete die Tür, die in die Folterkammer führte. “Das ist ein Scherz, stimmt’?”, fragte Zero, dem ein kalter Schauer im Angesicht der zahlreichen Folterinstrumente den Rücken runter lief.
    “Oh nein!”, sagte der Gouverneur mit kalter Stimme.
    “Aber das da verstößt gegen die internationalen Bestimmungen von Sevilla”, protestierte der rote Baron der Karibik.
    “Muss ausgerechnet, DU, ein Pirat, sagen”, meinte Sandy, schüttelte mit dem Kopf, und berichtete noch einmal, wie sie Zero verhaftet hatten.
    SG fuhr den Piraten entrüstet an: “So, so. Eine Frau niederschießen wollen.”
    “Ich hatte nur noch die Pistolen”, verteidigte sich Zero.

    Stargatefan kam auch herein und begann lauthals, das erhaltene Kopfgeld zu zählen, während Osiris dem Gouverneur etwas ins Ohr flüsterte.
    “Guter Vorschlag”, meinte der grinsend. Dann ließ er den Piraten zu einem stählernen Kasten führen.
    “Also gut. Letzte Chance: Wo ist Jonathan J. O´Neill?”
    Sandy hielt dem Piraten ihren Degen unter das Kinn.

    “Was weiß ich - tot bestimmt. Mehr erfahrt ihr nicht von mir. Ihr könnt mich also ruhig in den Kasten da sperren”, blieb Zero weiterhin konsequent.
    “Aufmachen!”, ordnete der Gouverneur an.
    Osiris kam dem unverzüglich nach: “Dieser Kasten sieht aus wie ein Sarkophag, heißt aber eiserne Jungfrau. Seid Ihr sicher, dass Ihr uns nichts mehr zu sagen habt?”
    Zero schluckte, als er die spitzen, langen Metalldornen sah, die sich darin befanden.
    Er nickte und stammelte: “Okay …, ich werde reden. Aber …, aber …, ihr müsst mir etwas dafür versprechen.”
    “Wir hören!”, sagte der Gouverneur und forderte damit den Gefangenen auf, weiter zu sprechen. Der wünschte, dass sein Leben verschont werde, was SG auch akzeptierte.
    Zero, der rote Baron der Karibik, war auf einmal sehr gesprächig und fing nun an zu erzählen, was sich in den letzten Jahren so alles ereignet hatte.

    Auf einer noch unbekannten Insel

    Mehrere Boote wurden zu Wasser gelassen, um an Land zu gelangen, denn Lee hatte anhand der Seekarten herausgefunden, dass es sich um noch unentdecktes Land handelte. Er entschied sich, jenes für die englische Krone in Besitz zu nehmen.

    Die ersten Soldaten und Matrosen betraten den Strand und gingen vorsichtig auf den bärtigen Mann zu, der ihnen mit ausgebreiteten Armen entgegenkam. “Endlich! Nach so vielen Jahren”, sagte der Mann mit Tränen in den Augen.
    Kris, Larrin und Lee Adama waren mittlerweile auch eingetroffen und traten näher heran.
    “Der Teufel der Karibik!”, entfuhr es Kris überrascht, als sie den Mann identifizierte. Worauf alle wie auf Kommando ihre Waffen zückten.

    “Jonathan J. O´Neill alias Teufel der Karibik. Ich erkläre Sie hiermit für verhaftet!”, verkündete Lee mit fester Stimme. JJO starrte nur alle perplex an. Er hatte überhaupt keine Ahnung.
    “Wo ist das Gold und die übrige Fracht?”, wollte Kris wissen.
    Jonathan war etwas nervös angesichts der vielen Waffen, die auf ihn gerichtet waren. “Nun ja …, ich … ich hab es nicht. Aber ich könnte euch sagen, wer es möglicherweise haben könnte.”
    “Wir hören!”, verlangte der Flottenadmiral.
    “Mein Halbbruder Stan Mav Maverick hat es. Oder sehe ich etwa so aus, als ob ich in den letzten Jahren im Überfluss gelebt habe”, brummte JJO.

    “Halunke. Einen toten Musketier Frankreichs zu beschuldigen. Major, gebt diesem Strolch einen Degen, ich habe die Absicht, diesen Schädling zu vertilgen!”, meinte Kris grimmig.
    “Mav und tot, wer’s glaubt …”, schüttelte Jonathan müde den Kopf. “Ihr Franzosen spinnt doch alle!”
    “Seht Ihr. Er hat mich schon wieder beleidigt. Mich! Die Prinzessin von Frankreich. Ich verlange Satisfaktion!”, stellte Kris klar.

    JJO winkte müde ab. “Weshalb soll ich der Täter sein? Woraus schließt man das?” “Einige der Opfer wurden mit einer neuartigen Waffe ermordet, die man Colt oder Revolver nennt”, erklärte ihm Larrin.
    “Ihr schießwütigen, unsportlichen und übergewichtigen Amerikaner”, stichelte Kris.
    “Nana, bitte nicht in diesem Ton, Hoheit! Nicht auf alle in meinem Land treffen diese Aussagen zu”, stellte iolanda klar, die nun ebenfalls gemeinsam mit Antares eingetroffen war und leicht beleidigt etwas Mäßigung verlangte.
    Kris musste widerwillig zustimmen. “Okay, Ihr habt Recht.“

    “Nur um das klarzustellen: Ich bin Ire mit schottischen Wurzeln”, seufzte JJO mit verschränkten Armen vor der Brust.
    Antares, die Vizekönigin von Neuspanien, meldete sich zu Wort: “Ich würde vorschlagen, wir hängen ihn unverzüglich auf.”
    “Genau”, stimmte Larrin zu und wandte sich an Kris: “Befleckt nicht Euren kostbaren Degen mit seinem Blut.” Kris war mit dem Vorschlag sofort einverstanden.
    Und so stand JJO wenige Minuten später mit einer Schlinge um den Hals auf einer ziemlich morschen und wackligen Holzkiste.

    “Ihr wurdet einstimmig zum Tode durch den Strang verurteilt! Wollt Ihr noch etwas hinzufügen, oder habt Ihr noch einen letzten Wunsch?”, richtete Lee an Jonathan eine letzte Frage.
    Der überlegte kurz, ehe er antwortete: “Erstens: Ich bin unschuldig …”
    “Das behauptet jeder Verbrecher”, unterbrach Larrin.
    “… Zweitens: Ich hatte nicht einmal einen Anwalt zu meiner Verteidigung; Ihr alle begeht also einen Mord, und ich würde gerne an Altersschwäche sterben”, fuhr JJO nach der Unterbrechung fort.

    “Nur die Ruhe, Ihr trefft ja gleich Euren Anwalt. Und was den letzten Punkt betrifft … Pech gehabt.” Kris grinste, froh darüber, den mutmaßlichen Teufel der Karibik gleich hängen zu sehen.

    “Wie dem auch sei”, räusperte sich Lee, “Voll….” Weiter kam er nicht, da er von einer Frau unterbrochen wurde, die quasi aus dem Nichts erschien. “Ihr werdet ihn nicht hinrichten, denn er ist in der Tat unschuldig”, sagte sie im strengen, aber freundlichen Ton.

    “He, wo kommt Ihr denn auf einmal her? Wer seid Ihr? Und ihr wart nicht hier, als wir ankamen”, japste Am erschrocken.
    “Mein Name ist John´s Chaya, doch alle nennen mich Chaya. Und hier ist überall, wo du dich aufhältst.”
    “Waaas?”, war alles, was alle stotternd hervorbrachten. Jonathan grinste vor sich hin, er würde gerne lachen, aber er wollte nicht die Balance verlieren, da die Kiste bedrohlich wackelte.

    “Äh”, räusperte sich JJO, “könnt ihr mich bitte erst mal hier runterholen und dann die Unterhaltung fortsetzen?”
    Die anderen waren einverstanden. Die französische Prinzessin erklärte sich dazu bereit, es zu tun. Kris zog ihren Degen, holte aus und zerschlug den Strick, der am Baum befestigt war. Jonathan verlor nun doch das Gleichgewicht, ebenso gab auch die Kiste nach.
    “Autsch”, klagte er, als er unsanft gelandet war.
    “Man sagt etwas”, erinnerte ihn Larrin.
    “Merci”, stöhnte JJO, der sich wieder aufrappelte und mühte, die Holzsplitter zu entfernen, die sich in seinen Hintern und Beinen gebohrt hatten, nachdem Larrin ihm die Handfesseln abgenommen hatte.

    Chaya fing nun an zu erzählen, was sich vor Jahren hier auf Proculia ereignete, dass Mav Jonathan in einem Holzfass lebendig vergraben hatte, genauso wie die wertvolle Ladung des Schiffes und wie der Halbbruder von JJO alle Gefangenen umbringen ließ …

    Tortuga

    Stan Mav Maverick schlief immer noch. Liljana schaute auf die Uhr: “11:00 Uhr. Aufstehen, du teuflischer Faulpelz.“ “Noch ein Stündchen”, murmelte Mav verschlafen und kuschelte sich in die Kissen.
    “Die Männer warten auf dich.”
    “Mir doch egal.”
    “Na schön”, seufzte Lil hinterhältig, nahm den Wassereimer und schüttete diesen über ihren Gemahl aus.
    “Ah! Hilfe! Wasser!”, schrie der Teufel, flüchtete aus dem Bett und schüttelte seine nassen Haare. “Wollt Ihr mich etwa umbringen, Fürstin der Finsternis?” Mav musste niesen und schaute seine Frau vorwurfsvoll an. Sie wusste doch, dass er als Teufel Wasser, insbesondere kaltes, verabscheute.
    Lil erwiderte trocken: “Nö, nur wecken.”

    Eine knappe Viertelstunde später trat er gemeinsam mit seiner Gemahlin vor die wartenden Kapitäne und Hauptleute der Piraten und gab ein großes Ziel aus.
    “Nach Port Royal …, das ist Wahnsinn”, mahnte Woodstock.
    “Aber gemeinsam schaffen wir es”, äußerte sich Redlum zuversichtlich.

    Mav strahlte. “Mein Bruder denkt dasselbe wie ich. Macht die Schiffe gefechtsbereit! Wir laufen pünktlich zur Geisterstunde aus, dann sind wir zum Sonnenaufgang da und können die fetten Sparschweine einsacken!”, ordnete der Teufel der Karibik an.
    “Aber heute ist Vollmond”, klagten Jaffa96 und seine Brüder.
    Ferreti gähnte nur müde über die Furcht dieser Piraten und meinte: “Es gibt auch eine Belohnung für euch.”
    “Die wäre?”
    “Fahrt ihr nicht, holt euch der Klabautermann”, antwortete Capitano Ferreti.
    “Und der arbeitet für mich, harharhar”, erinnerte Mav dämonisch lachend.

    Proculia

    Die geheimnisvolle Chaya war mit ihrem Bericht fertig und hatte alles erzählt, was sie beobachtet hatte. Dann wandte sie sich an Major Lee Adama: “Und Ihr werdet diese Insel nicht in Besitz nehmen. Denn sie ist ein Paradies - ehrwürdiger und heiliger Boden, bevor der Teufel, der Bruder von JJO, ihn entweiht hat. Ihr müsst also den Schatz bergen und von hier wegbringen!”
    “In Besitz nehmen?”, horchten Kris, iolanda und Antares auf.
    “Äh…, pure Gewohnheit meiner Königin”, entschuldigte sich Lee.

    Jonathan war völlig von den Socken, als er erfuhr, dass Mav der Teufel war. Er ließ es sich noch einmal bestätigen, danach setzte er sich unter eine Palme und dachte nach, als ein weiteres Schiff auftauchte. Es war Takaia, die die Karte von Mav in ihren Besitz gebracht hatte, um JJO und den Schatz zu suchen.
    “Mit der Karte dieser Piratin werdet ihr eure Aufgabe bewältigen können”, erklärte Chaya, die auf das Schiff deutete.

    Nachdem man sich mit den Neuankömmlingen, die an Land gekommen waren, ausgetauscht hatte, fragte Antares mit feierlicher Stimme: “Captain Takaia, seid Ihr und Eure Mannschaft bereit, der Allianz zu dienen und für alle, die an der Mission teilnehmen wollen, Pardon zu erlangen?”
    “Ja, sind wir”, antwortete Takaia.
    “Ich komme auch mit …, um Mav in den Hintern zu treten, für das, was er mir angetan hat”, meldete sich JJO zu Wort.
    Danach machten sich viele auf, um den auf der Karte eingezeichneten Schatz zu finden. Die Bitte zu helfen, lehnte Chaya ab, da sie sich nicht einmischen dürfe.

    Tortuga

    Es war Nacht, und pünktlich zur Geisterstunde liefen die Piratenschiffe - angeführt von Stan Mav Maverick - aus, um nach Port Royal zu segeln.
    Der Teufel der Karibik stellte sich auf die Brücke seines Schiffes und verkündete das Ziel des bevorstehenden Raubzuges: “Auf nach Port Royal, das wir plündern, und in die Hölle auf Erden verwandeln werden!”
    “Hipp-hipp Hurra!”, jubelten die Piraten im Chor.
    Wenige Minuten später ging Redlum auf seinem Schiff in die Koje. Zur selben Zeit schrieb Woody an seinen Memoiren. Und Jaffa96 zählte seine Brüder durch, während diese ihren Nudelauflauf aßen. Danach begann er, sich grün anzumalen, damit niemand merkte, dass er schon wieder seekrank war. AsgardKlon überprüfte sein Schiff, bevor auch er zu Bett ging.

    Mav beschwor noch immer eindringlich seine Mannschaft, genauso wie Lil die ihre, mit lautstarker Stimme, so dass Jaffa Panik bekam und vorsichtshalber entschied, nicht mehr schlafen zu gehen.
    Ferreti, der die Nachtwache übernommen hatte, überlegte sich schon, was er mit seinem Teil der Beute machen würde. Khamonai dachte an den armen Zero, der immer noch ein Gefangener des Gouverneurs war.

    Port Royal, Jamaica

    Kommandant Timelord überprüfte noch einmal die Soldaten, die die Stadt, den Hafen, sowie den Palast bewachten.
    Gouverneur SG2007 wälzte sich müde im Bett hin und her - er konnte einfach nicht einschlafen. Der Grund dafür war Zero, der lautstark sang und jodelte, nachdem er mit Rum abgefüllt worden war. Es konnten auch Valdan und Sinaida nicht schlafen, darum spielten sie Schach.

    Proculia

    Chaya hatte die von den Piraten ermordeten Matrosen zurück ins Leben geholt, was dazu führte, dass allen ziemlich mulmig wurde. Diese Frau wurde ihnen immer unheimlicher, da sie in Rätseln sprach, verschwand und erschien, so wie es ihr gefiel.
    Es fing bereits an zu dämmern, als man den gehobenen Schatz an Bord der Schiffe verstaut hatte.
    Die Insel begann nun zu leuchten und Chaya nickte zufrieden: “Proculia ist gereinigt. Es ist soweit, ihr müsst euch beeilen, denn die Piraten sind dabei, Port Royal zu überfallen.”
    “Woher weiß sie das?”, wisperte Antares.
    Lee glaubte ihr und gab das Signal zum Aufbruch.
    Als sie sich bereits einige Meilen von der Insel entfernt hatten und sich noch einmal nach ihr umdrehten, war Proculia verschwunden.

    Port Royal, Jamaica

    Timelord war nicht nur Kommandant der Soldaten, sondern auch der Hafenmeister von Port Royal. Gerade eben, pünktlich um 5 Uhr morgens, führte er seine gewohnte Inspektion durch. Doch es war alles ruhig und friedlich, darum genoss er den Aufgang der Sonne.
    Was niemand ahnte war, dass einige Meilen vor der Küste gerade Liljana, wie jeder andere an Bord der Piratenflotte, noch einmal kurz die Waffen überprüfte, um sich auf den Angriff vorzubereiten.
    Redlum hatte sich gemeinsam mit Mav eine Strategie zurechtgelegt, nämlich sich aus der aufgehenden Sonne ihrem Ziel zu nähern.

    Sandy und ihre beiden Schwestern hatten nicht schlafen können und so waren alle drei Frauen wach. Und dadurch, dass sie warnende Träume gehabt hatten, standen sie kampfbereit auf einer Mauer und schauten über den Hafen hinweg aufs Meer hinaus.

    Saffier entdeckte sie während ihres morgendlichen Spaziergangs. Die drei Schwestern erzählten sich einander ihre Träume und Saffier hörte neugierig zu, genauso wie Timelord, der sich mittlerweile dazugesellt hatte.
    Osiris entdeckte die Schiffe als Erste, als diese schon sehr nah waren, da die Sonne ihre Ankunft verborgen gehalten hatte.
    “Ich melde es dem Gouverneur.” Sandy eilte davon.
    Timelord begab sich zu den Soldaten, als die Piratengeschütze das Feuer eröffneten.
    Im Palast schreckten alle auf. “Was zum…?”, brummte der Gouverneur.
    “Es sind die Piraten, Sir”, rief Sandy laut durch die geschlossene Tür zum Salon.

    Karibisches Meer

    Die von Lee geführte Flotte hatte Glück, denn unterwegs konnten sie fünf weitere Schiffe der Allianz wieder in den Verband der Armada aufnehmen. Der Flottenadmiral musste sich nun schnell einen guten Schlachtplan ausdenken, denn Larrin hatte vermeldet, dass man in spätestens zwei Stunden Port Royal erreichen würde. Lee entschied mit dem Einverständnis von iolanda, Kris und Antares, dass die drei Schiffe mit dem gehobenen Schatz sich nicht am Kampfgeschehen beteiligen, sondern in einer geschützten Bucht warten sollten.
    Als er fertig war stürmte Am in die Kajüte: “Die Piraten sind bereits in Port Royal eingefallen.”

    Port Royal, Jamaica

    Die Rauchschwaden hüllten den von den Piraten eingenommenen Hafen von Port Royal ein. Sie wandten sich nun der Stadt und dem Residenzpalast zu.
    “Lasst keine Überlebenden zurück!”, befahl Mav, der zusah, wie Lil gerade einen Soldaten vom Dach schubste, der ihr den Weg versperren wollte.

    “Da sind Schiffe! Da sind Schiffe! Die kommen auf den Hafen zu!”, rief Khamonai warnend aus. Stan fluchte lauthals, als er das hörte.
    “Abfangen!”, schrie Woodstock über den Lärm hinweg.
    Die sieben Schiffe der von Lee geführten Allianz kamen trotz des Beschusses durch die Piraten immer näher. Redlum erkannte, was der Gegner da vorhatte: “Man will uns den Rückweg abschneiden!”
    “Pest, Schwefel und Feuer!”, schnauzte Mav und schnipste kurz, worauf ein Feuerball herabfiel, der drei der angreifenden Schiffe ausschaltete.

    Die Bewohner von Port Royal zogen sich immer weiter zurück, während die Soldaten des Gouverneurs den Rückzug absicherten.
    “Der Hafen ist gefallen! Und die Piraten sind uns dicht auf den Fersen”, warnte Timelord keuchend, der mit 30 Soldaten die Nachhut gebildet hatte.
    Die Soldaten, die es nicht geschafft hatten, sich in die Festung zurückzuziehen, kämpften weiter um ihr Leben. Stargatefan, Osiris und Sandra stürzten sich rettend durch die letzte offene Tür, bevor auch diese verschlossen wurde.

    Major Lee Adama war mit einem Trupp von drei Dutzend Soldaten an Land gegangen, um den Kampf gegen die Piraten aufzunehmen; hatte aber außerhalb des Hafens vor Anker gehen müssen.
    Zur selben Zeit trat nun Mav vor, um SG ein Angebot zu unterbreiten: “Hört Ihr mich Gouverneur?”
    “Ja, Teufel der Karibik.”
    “Gebt uns alle wertvollen Gegenstände, die sich im Palast befinden, und wir schonen doch euer Leben, dann ziehen wir ab! Ihr habt 10 Minuten Zeit”, gebot Mav mit donnernder Stimme. ´Aber ich komme wieder´, dachte er im Stillen.
    Der zitternde Gouverneur war mit dem Angebot einverstanden, und so wurde eine kleine Tür geöffnet, aus der die geforderten Wertsachen herausgetragen wurden.
    Die Piraten nickten zufrieden, dann zogen sie sich langsam mit ihrer Beute zu den Schiffen zurück. Dieser Rückzug wurde aber von Lee und seinen Soldaten erschwert. Es dauerte einige Stunden, bis die Piraten - durch ihre Überzahl deutlich im Vorteil - alles auf ihren Schiffen verladen hatten und auf die offene See zurückkehrten.
    Gouverneur SG 2007 erholte sich langsam von dem Schock und gab Major Lee Adama den Auftrag, die Piraten zu verfolgen. Den Bewohnern von Port Royal gebot er, für Ordnung zu sorgen, und den Soldaten, sich neu zu formieren.

    JJO blieb bei den Schiffen bei Takaia, wo beide miteinander Schach spielten, und halfen die Flotte der Allianz zu bewachen. Die ehemalige Piratin war schockiert, wie sehr sich Jonathan verändert hatte, der nun völlig in schwarz gekleidet war, und kaum ein Wort gesprochen hatte, seitdem er an Bord war.

    Karibisches Meer

    Die Piraten feierten ihren Erfolg und ihre Beute, nur Mav war wütend, da er sein Ziel nur zum Teil erreicht hatte. Der Teufel war ratlos und dachte darüber nach, wer ihm da den Plan vereitelt hatte.
    Lil spähte durch ihr Fernrohr und machte am Horizont zwölf Punkte aus, die immer näher kamen. Diese Entdeckung verschlechterte die Laune des Piratenoberhauptes noch mehr. Mav ordnete an, alle übrigen Segel zu setzen, als gerade seine Armada die Windward Passage zwischen Kuba und Hispaniola passiert hatte, und den Kurs Richtung Nord-Nord-Ost zu setzen, wo die Turksinseln lagen. Der Abstand zwischen den beiden Flotten blieb nun konstant.

    Turks Islands

    Die Piraten hielten auf eine Meerenge zwischen zwei Inseln zu und die Schiffe der Allianz folgten ihnen unerbittlich.
    Kurz nachdem auch das letzte Schiff der Allianz die Meerenge passiert hatte, ließ Mav anordnen, dass drei Schiffe, darunter auch das von Jaffa96, beidrehen und die Kanonen ausfahren sollten.
    Der Teufel wurde ziemlich wütend, weil Jaffa und seine Brüder ihn nur verwirrt anschauten und fragten, weshalb sie es tun sollten.
    “Weil ich es so will!”, schnauzte Mav über die Schiffe hinweg. Es war so ein schöner Plan, wie er Lee und der Allianz eine raffinierte Falle stellen wollte.

    Die ersten Salven von den Geschützen der Piratenschiffe wurden abgefeuert. Es war für vier andere Schiffe von Mav’ Armada das Zeichen, ihre Verstecke zu verlassen und der Armada der Allianz den Rückweg zu versperren sowie von zwei Seiten unter Beschuss zu nehmen.
    Der Plan ging auf und Mav kletterte an der Takelage des Hauptmastes nach oben, um sich das Schauspiel von dort anzusehen. Redlum tat es ihm gleich, und auch Woody kletterte an Bord seines Schiffes nach oben, da ihre drei Schiffe nicht in Gefahr waren, in die Seeschlacht verwickelt zu werden.

    “Wir sitzen in der Falle!”, schrie Kris über den Lärm hinweg entsetzt und duckte sich.
    “Schöner Mist”, brummte Lee. “Sechs Schiffe weiter nach vorn, drei bleiben in der Mitte und drei setzen zurück!”
    Am gab mit Hilfe von Fahnenzeichen die erhaltenen Befehle weiter.

    Lil hatte nun keine Lust mehr zu warten, sondern schwang sich mit einem Seil auf eines der Schiffe der Allianz. Woodstock befahl einem großen Teil seiner Mannschaft, sich am Kampfgeschehen zu beteiligen. Jaffa96 und seine Brüder hatten es nun mit Sandy, stargatefan und Osiris zu tun, die sein Schiff enterten und für Verwüstung sorgten.

    “Verräterin!”, schrie Khamonai, die Takaia entdeckt hatte. Ein wilder Kampf zwischen den beiden Frauen entbrannte. Auch Mav wollte nun seinen Spaß haben und begann, mitzumischen.

    Vier Schiffe der Allianz waren bereits so stark beschädigt, dass sie sanken - allerdings war das Wasser so flach, dass alle, die sich auf Deck aufhielten, bis zu den Knöcheln im Wasser standen.
    Woodstock saß oben im Ausguck und beobachtete die Seeschlacht. Er schrieb sich eifrig die Ereignisse auf, nahm aber selbst nicht am Kampfgeschehen teil. Anders Redlum, der sich schwer am Bauch verwundet, auf sein Schiff zurückzog.

    “Der ´´wahre Teufel der Karibik´´ nehme ich an”, stellte Sandy fest, als sie Mav gegenüberstand.
    “Habe die Ehre, Mademoiselle”, grinste Mav sich verbeugend, bevor das Duell der beiden begann.

    JJO, der sich die ganze Zeit während der Fahrt von Proculia nach Port Royal und von dort bis hierher zurückgezogen hatte, trat nun mit einem schwarzen Mantel, Hose und Hut bekleidet das Deck von Lees Schiff, und warf die ihm angebotenen Säbel und Degen immer wieder weg. Jonathan legte den Hut und den Mantel ab, er hatte eine bessere Waffe im Auge, die aus einer offenen Kiste hervorlugte. “Hübsches Gerät”, flüsterte er und lud die Winchester durch.

    Iolanda vertrimmte in der Zeit einige Seeräuber mit einer Bratpfanne.
    Larrin hatte soeben auch ihre dritte Pistole leer geschossen und ihren Degen gezogen, als sie auf Liljana traf.
    “Wirf ihn lieber weg und hau ab!”, empfahl ihr Lil.
    “Nein. Heute nicht Fürstin der Finsternis.”
    “Gut. Wie Ihr wollt, dann erteile ich Euch jetzt eine Lektion. En Garde.” Wenige Sekunden nach diesem Wortwechsel kreuzten beide Frauen auch schon die Klingen.

    Evaine hatte es bis dato mit Lee zu tun gehabt, der ihr gerade die letzte Waffe aus den Händen schlug. “Unterwerft Euch und Ihr bekommt einen fairen Prozess!”, befahl Lee Adama, als sein Schiff von einigen Treffern erschüttert wurde, die ihn stark ins Wanken brachten. Diesen Augenblick nutzte Evaine für ihre Flucht. “Das nächste Mal vielleicht”, lachte sie, als sie von Lees auf ein anderes Schiff sprang.

    Nun traf Ferreti auf JJO, der ihm mit dem Gewehr im Anschlag gegenübertrat und sogleich abdrückte. “Ist ja nicht zu fassen, tatsächlich leer!”, stellte JJO betrübt fest, als die Waffe nur klickte.
    “Har, Har”, johlte Ferreti, der allerdings gleich darauf von Lee niedergeschlagen wurde. “Der sollte nicht rumquatschen”, hustete der Flottenadmiral. Jonathan J. O´Neill klopfte ihm dankend auf den Rücken, als er aus den Augenwinkeln seinen Halbbruder entdeckte, der mit Sandy kämpfte.

    Lil hatte derweil Larrin entwaffnet, die dabei zu Boden gegangen war. “Los, hoch mit dir!”, befahl die Gemahlin von Mav. Larrin stand zitternd auf. Doch der tödliche Stoss blieb aus; aber es wurde für Larrin dennoch dunkel, da Lil sie K.O. schlug.

    Sandy kämpfte gut, dabei wich sie immer wieder den Hieben und Stichversuchen von Mav aus und konnte sogar ein paar Treffer landen, ohne selber bisher verwundet zu werden; so auch jetzt, als der Teufel ausrutschte und sie ihm endlich den Degen aus der Hand befördern konnte.
    “Ergebt Euch!”, befahl Sandra völlig außer Atem geraten.
    Mav lächelte verstohlen, er hatte nicht vor, klein beizugeben - im Gegenteil.

    Jonathan beobachtete die Szene aus 20 Metern Entfernung und schoss nun Khamonai nieder, die gerade Takaia auf einem anderen Schiff umbringen wollte.
    Der Teufel der Karibik grinste immer noch, schnipste kurz und hielt, wie von Geisterhand, einen Colt in der rechten Hand. Als erstes schoss er, ohne groß zu zielen, Sandy den Degen aus der Hand.
    “He!”, protestierte Sandra und wollte gerade ihr letztes Messer ziehen, als Mav bereits wieder anlegte und auf sie schoss. Diese Kugel traf sie an der linken Schulter und die Wucht des Schusses riss die Agentin zu Boden. Immer noch richtete Mav die Waffe auf sie und wollte gerade etwas sagen, als beide eine vertraute Stimme vernahmen. “Jonathan”, seufzte Sandy erschöpft.
    Mav drehte sich um und lächelte heuchlerisch: “Bruderherz.”
    “Lass gefälligst den Blödsinn!”, empfahl JJO mit scharfer Stimme und Stan ließ tatsächlich den Revolver sinken.
    “Außerdem ist das da meiner!”, schrie er seinen jüngsten Halbbruder nach einer kurzen Pause an.
    “Stimmt”, bestätigte Mav.

    Jonathan hatte bereits das wieder leer geschossene Gewehr weggeworfen und sich stattdessen einen Vorschlaghammer gegriffen. “Ich werde Dir jetzt etwas Vernunft einhämmern.”
    “Gut”, lachte Mav, während er den Revolver wegsteckte und stattdessen nach seiner mit Dornen bespickten Keule griff. Beide stürmten aufeinander zu, es dauerte aber nicht lange, als Stan dem Duell mit Sandra Tribut zollen musst, und Jonathan ihm die Keule aus den Händen schlug. Doch anstatt weiter auf seinen Halbbruder einzuschlagen, warf JJO angewidert den Hammer weg und packte sich seinen Bruder, um ihn kurz darauf zu Boden zu werfen.

    “Ah. Das reicht jetzt aber”, stöhnte Mav, zog den Revolver wieder und schoss zweimal auf JJO, der davon völlig überrascht wurde und stürzte.
    Doch zum Schrecken für Mav richtete sich sein ältester Halbbruder wieder auf, also schoss er ein drittes Mal auf ihn. Jetzt blieb dieser endlich liegen, wie Mav erleichtert feststellte. Der Teufel der Karibik ging erschöpft auf seinen Halbbruder zu, der aber noch nicht tot war.
    “Du hättest auf der Insel bleiben sollen, Jonathan”, zischte der Teufel und schoss dann ein viertes Mal. Der vierte Treffer war zuviel für JJO, so dass er endgültig zusammensackte. Mav wollte sich nun wieder Sandy zuwenden, doch die hatte von ihren beiden Schwestern Unterstützung erhalten.

    “Äh, ich würde gerne noch plaudern, … aber ich muss los”, sagte Mav den verblüfften Schwestern zum Abschied, und eilte schnurstracks davon. Auch die anderen Piraten, die noch nicht gefangen genommen worden, zogen sich ebenfalls auf die noch seetüchtigen Piratenschiffe zurück, bevor Feuer auf einigen Schiffen der Allianz ausbrach und so eine Verfolgung unmöglich machte. Major Lee Adama musste sich deshalb mit den bereits gemachten Gefangenen zufrieden geben und mit einem Teil der Beute, die die Piraten in Port Royal gemacht hatten. Saffier war aus ihrem Versteck gekommen und kümmerte sich um die Versorgung der Verwundeten; als sie bei JJO ankam, schüttelte sie traurig den Kopf. “Da kann ich nichts mehr tun. Tut mir Leid, Ladies and Gentlemen”, sagte die Ärztin bedauernd, als sie den tödlich Verwundeten untersucht hatte.

    Während dessen - mehrere Seemeilen entfernt und somit auch in Sicherheit - stellte Stan Mav Maverick fest, wie sehr ihm sein Halbbruder und auch Sandra zugesetzt hatten. Zu allem Überfluss musste er sich jetzt vor allem gegenüber Liljana und Woodstock verteidigen, weil er seinen Bruder erschossen hatte, während seine Wunden teuflisch schnell ausheilten.
    “Halbbruder”, korrigierte der Teufel.
    “Aber ihr habt dieselbe Mutter”, tadelte die Fürstin der Finsternis ihren Gemahl.
    “Es war aber Notwehr”, entgegnete Mav.
    “Ja, könnte der Fall sein”, vermutete Redlum.
    “Wer’s glauben will”, hustete Woodstock und begann in seinen Notizen zu blättern, wo er auch den Kampf zwischen Stan und Jonathan aufgeschrieben hatte.

    Zufällig schnipste Mav, natürlich völlig versehentlich, und ein kräftiger warmer Wind erfasste den Bericht.
    “He!”, stöhnte Woody, “meine Aufzeichnungen für meine Memoiren und die Chronik.”
    “Oh, ich habe ein paar Seiten retten können”, beruhigte ihn Lil.
    “Danke”, strahlte Lucky Woody, “aber komisch, das genau die paar Seiten fehlen, die prekären Inhalt haben.”
    “Ich bin mal kurz unter Deck”, räusperte sich Mav, verschwand und kam eine halbe Stunde später wieder raus.
    “Schon ausgeschlafen?”, fragte AsgardKlon.
    “Ich war in der Caribbean Bar.” Mav überging die freche Anspielung. “Ratet mal, wenn ich dort getroffen habe?”
    “Hm, keine Ahnung. Erzähl!”, forderte Woodstock Mav auf, zu berichten.
    “Da bei Chaya am Tresen saß JJO. Ich dachte mir nämlich, ich schau nach, ob der ‚Gute‘ wirklich hinüber ist. Sah aber irgendwie aus, als ob die sich bereits kennen. Na jedenfalls hat er mich ziemlich böse angeschaut. Bevor ich gegangen bin, hat er mir noch aufgetragen, euch alle zu grüßen”, zwinkerte Mav ihnen zu, und ging fröhlich pfeifend seines Weges in die Kombüse.


    Port Royal, Jamaica

    Zwei Monate später traf Queen Chayiana höchstpersönlich mit großem Gefolge ein, um alle auszuzeichnen, die die Herrschaft des Teufels der Karibik beendet hatten.
    Dakimani hielt ein Tablett mit Orden und Medaillen.
    Sandy, Osiris, stargatefan und Lee wurden zu Rittern geschlagen und bekamen - wie alle anderen auch - von sämtlichen Vertretern der an der Allianz beteiligten Nationen Auszeichnungen. Auch die, die im Kampf gegen die Piraten gefallen sind, wurden postum ausgezeichnet.
    Takaia wurde von Chayiana begnadigt, genauso wie Jaffa96 und Zero, aber alle anderen Piraten wurden entweder zur Zwangsarbeit in den Minen verurteilt oder gehängt.
    Gouverneur SG und Sinaida luden nun alle zum Essen ein, welches diesmal Kwasir zubereitet hatte, der zusammen mit seiner Königin angereist war.

    Prolog

    Zero wurde am Ende Angestellter bei Osiris und musste für sie arbeiten, bis er den Spiegel bezahlt hatte, den er zerschossen hatte. Doch ihm gefiel es so gut, dass er blieb und der erste und beste Barkeeper für lange Zeit in der Karibik wurde.

    Sandra blieb weiter im Dienst der englischen Krone, ging aber häufig mit stargatefan auf Prämienjagd. Saffier eröffnete ihre Praxis, und Valdan eine Apotheke.

    Lee blieb genauso wie Larrin bei der Royal Navy. Kris war nun Königin von Frankreich. Antares kehrte Neuspanien den Rücken zu und zog nach Kalifornien.
    Timelord blieb noch einige Jahre in Jamaica, bevor er sich in Kanada zur Ruhe setzte.

    “Schwarze Rosen”, bemerkte Woodstock, als er auf dem Friedhof auf Liljana traf. Gemeinsam gingen sie auf ein Grab zu, wo sie Mav treffen wollten. Es hatte lange gedauert, bis Lil ihren Gemahl dazu bewegen konnte, das Grab von JJO zu besuchen. Die Fürstin der Finsternis drohte dem Teufel sogar mit der Scheidung, das hatte schließlich gewirkt.
    Lil schaute ihn seufzend an: “Die sind für das Grab.”
    “Was zur Hölle treibt Mav da?” Woody schaute erschrocken auf den Erdhügel und die beiden Männer vor sich.
    “Ja, fertig. Nein, das ist nicht möglich!”, ächzte Mav.
    “Was denn, haben wir uns am Grab geirrt?”, fragte Redlum, der den Spaten hielt, irritiert.
    “Das ist …”, begann Woodstock.
    “Schnauze!”, kläffte Stan. “Nein. Ingrun war auf seiner Beerdigung. Das ist sein Grab. Der Sarg aber ist leer”, brummte der Teufel.
    “Vielleicht wurde er auch verlegt”, überlegte Redlum.
    “Wäre möglich, so was kommt vor”, nickte Mav, “aber da liegt ja ein Brief drin.”
    Lil trat neugierig näher. “Was steht drin?”
    “Scheint ein Abschiedsbrief zu sein”, stellte Woody fest, der neben Mav stand und reinlinste.

    Mav las den Brief laut vor. Es stellte sich als Testament heraus, in dem Liljana die gesamte Büchersammlung von JJO erhalten sollte, Mav die ewige Verdammnis, worüber jener sich sehr freute, Woody den gesamten Vorrat an Rum und Redlum ein Ruderboot.

    Alle zuckten bloß mit den Schultern, schütten das Loch wieder zu und traten den Heimweg an. Bevor sie das Friedhofsgelände endgültig verließ wandte sich Liljana noch einmal kurz zum Grab um und sah dort eine Gestalt mit einem schwarzen Ledermantel bekleidet und einem dunklen Hut stehen.


    The End / Fine / Ende


    Starring in Alphabetical Order:
    Spoiler 

    Am17 / Am Matrose & Soldat
    Antares Vizekönigin von Neuspanien
    AsgardKlon Pirat
    Chayiana Königin von England
    Dakimani / Daky Haushofmeister von Queen Chayiana
    Evaine Piratin
    Ferreti Pirat
    Ingrun Piratin
    iolanda Botschafterin Iolanda/iolanda der USA
    Jaffa96 / Jaffa Pirat
    John´s Chaya / Chaya geheimnisvolle Frau
    Jonathan J. O´Neill / JJO Einsiedler / Halbbruder des Teufels
    Khamonai Piratin
    Kris Prinzessin / Königin von Frankreich
    Kwasir Leibkoch von Queen Chayiana
    Larrin Captain der Royal Navy
    Liliana / Lil Piratenbraut / Fürstin der Finsternis
    Major Lee Adama / Lee Flottenadmiral der Royal Navy und der Allianz
    M-Force “Mav” Maverick Teufel der Karibik / Stan Mav Maverick
    Osiris13 / Osiris Besitzerin einer Taverne / Kopfgeldjägerin
    Redlum49 / Redlum Pirat / Halbbruder des Teufels / Grüne Korsar
    Saffier Ärztin
    sandra721 / Sandy Sandra / Agentin der englischen Krone / Kopfgeldjägerin
    SG 2007 Gouverneur von Jamaica
    Sinaida Gemahlin des Gouverneurs von Jamaica
    stargatefan74 Kopfgeldjägerin
    Takaia Piratin
    Timelord Hafenmeister & Kommandant der Palastgarde von Port Royal
    Valdan Angestellte von Osiris / Apothekeninhaberin
    Woodstock / Woody Pirat / Halbbruder des Teufels/ Woody “Lucky” Woodstock
    Zero Pirat / Rote Baron der Karibik



    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb "User in der Karibik - Piratengeschichte" - Kommentare
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


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