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Thema: [HP] Severus und Lily - Von Vergebung ...

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    Major General Avatar von Kris
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    Standard [HP] Severus und Lily - Von Vergebung ...

    Titel: Severus und Lily - Von Vergebung und Liebe
    Autor:Kris/Arielen
    Fandom:Harry Potter
    Genre: Drama, Romanze, Missing Scene
    Charakter(e)/Pairing(s): Severus Snape, Lily Evans/Potter, Albus Dumbledore, Severus/Lily
    Rating/Warnings: PG-13
    Staffel/Spoiler: Siebtes Buch/Film 7.2
    Wörter: ca. 3240

    Kurzinhalt: Severus stirbt, aber damit ist sein Weg noch nicht zu Ende, denn auch im Totenreich muss er sich seinen Fehler und den Versäumnissen der Vergangenheit stellen. So glaubt er zumindest... Denn nun steht ihm noch das Schwerste bevor, nämlich Lily wiederzusehen.

    Anmerkung des Autors: Ich wollte auch einmal sehen, ob ich mich in einem anderen Fandom bewegen kann. Gerade weil ich die Szenen mit Severus und Lily im letzten Film so berührend fand, ist mir dann auch noch diese Geschichte eingefallen, die mit seinem irdischen Tod beginnt und ihm auch noch ein bisschen Frieden und Freude schenkt.
    Ich hoffe, sie trifft ungefähr den Tenor dessen, was „Harry Potter“ ausmacht, ansonsten seit sanft zu mir. da dies meine absolut erste HP-Fanfiction ist.

    Disclaimer: Alle Rechte zu Harry Potter, gehören natürlich J. K. Rowling,. Diese Geschichte wurde nur zum Spaß geschrieben und verfolgt natürlich keine kommerziellen Interessen.


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    Bis zu seinem letzten Atemzug hielt Severus Snape den Blickkontakt mit Harry, auch wenn ihm bereits die Stimme versagte. Doch wenigstens hatte der Junge seine letzten Worte verstanden, und alles würde seinen Weg gehen. Auch wenn...

    Ein letztes Mal spürte er den tiefen Schmerz in sich, der nicht von der tödlichen Wunde stammte und bäumte sich gegen das unvermeidliche Ende auf.

    Wenn er schon in die Dunkelheit eingehen und zum Schatten werden musste, dann nicht ohne sich ein letztes Mal an die Augen zu klammern, die ihm so viel bedeutet hatten. Auch wenn es nicht wirklich die von Lily waren. Aber das zählte in diesem letzten kostbaren Moment nicht. Grün bedeutete Hoffnung ... wenigstens noch einmal...

    Dann war da nichts mehr, nur die spinnwebfeine Berührung des Schleiers, der die Welt der Lebenden von der der Toten trennte, als ihn die knochige Hand des Todes in den Abgrund zog.

    Für Sekunden, vielleicht auch eine Ewigkeit spürte Severus Snape nichts mehr.

    Was an Schmerzen und Angst, Wut und Zorn in ihm gewesen war schmolz mit dem Schweigen des Nichts dahin. Doch dann hielt er inne, sich dem Vergessen preis zu geben und seine Seele von allen Flecken rein zu waschen und vielleicht die Chance zu bekommen, neu geboren zu werden, denn eine Erinnerung war zu kostbar, um verloren zu gehen. Und dafür nahm er auch alles andere in Kauf, was ihn an sein Leben erinnerte.

    Das Rascheln der langen Grashalme im Wind drang an seine Ohren, begleitet vom zwitschern der Vögel. Der würzige Duft nach schwerer feuchter Erde und den dunklen moorigen Wassern eines Moorsees, bei dem man nicht einmal am Ufer den Grund sehen konnte, kitzelte in seiner Nase.

    „Das ist wirklich ein Ort des Friedens, Severus. Ich hätte nicht gedacht, das unter all deinem Zorn und deiner Unbeherrschtheit so viel stille Schönheit steckt!“ riss ihn jedoch dann jemand aus seinen Gedanken. Die Stimme war ihm wohl vertraut, väterlich und freundlich, aber doch mit einer Strenge und Autorität dahinter, die keinen Widerspruch erlaubten.

    Severus schnaubte gequält und öffnete die Augen. „Albus!“, sagte er zu dem Mann, der vor ihm stand und lächelnd auf ihn herab blickte. „Warum wundert es mich nicht, Euch hier zu finden? Wollt Ihr Euch erkundigen, ob ich Eurem Geheiß gefolgt bin und den Jungen darauf vorbereitet habe, seinem eigenen Tod ins Auge zu sehen?“
    „Ich habe keinen Zweifel daran, dass du alles gut vorbereitet hast“, erwiderte der ehemalige Schulleiter von Hogwarts, den viele auch den größten Magier seiner Zeit nannten und streckte die Hand aus. „Du weißt sehr wohl, dass es getan werden muss, damit die Ära Vodemorts endlich ein Ende findet!“

    Severus schnaubte und schlug das Angebot, sich aufhelfen zu lassen aus. Er kam aus eigener Kraft auf die Beine und zupfte seine Kleidung gerade. Unwillkürlich berühren seine Hände dabei die Stelle, an der ihn Nagini gebissen hatte. Doch da waren weder eine Wunde, noch Spuren von Blut, nur kühle, blasse und unversehrte Haut.

    Was erwartete er auch? Das sein Schatten die Wunden mit ins Grab nahm, so wie es den verfluchten Seelen geschah, die in der Welt der Lebenden verharrten.

    Auch Albus Dumbledore hatte die alte Kraft zurückgewonnen. Er war nicht mehr der alte Mann, den vor einigen Monaten auf dem Glockenturm nieder gestreckt hatte, nicht mehr der vom Tod gezeichnete, gebrechliche Greis, der sich nur noch mühsam an das Leben klammerte, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
    Nein ... jetzt sah er wieder den Mann vor sich, der zwei schwarzen Magiern Einhalt geboten, der immer die Fäden im großen Spiel zwischen Gut und Böse in der Hand gehalten und genau gewusst hatte, wie er wen einsetzen musste. Und Severus erkannte, das tat er auch jetzt noch. Selbst nach seinem Tod waren die Lebenden und die Toten seine Marionetten.

    „Ich weiß, was du jetzt denkst, Severus.“, Albus drückte sein Bedauern mit einem tiefen Seufzer aus und ließ die Hand wieder sinken. „Du hast mit deiner Meinung in unserem letzten Gespräch in Hogwarts nicht hinter dem Berg gehalten. Ab-“

    „Das mag sein...“ fiel ihm Snape ins Wort. „Es hat jedoch nichts daran geändert, dass ich mich trotzdem Eurem Wunsch gebeugt habe und so dumm war, sie ...“
    Er ballte die Fäuste und seine dunklen Augen blitzten. Mit einem Mal kamen die Gedanken und Gefühle hoch, die er vor der Welt immer hinter einer Maske bösartiger Arroganz verborgen hatte. Und die nur einer kannte: Dumbledore.

    Nur für einen winzigen Moment versuchte er sich zu beherrschen, und sich dem älteren Mann nicht erneut so preis zu geben. Aber auf der anderen Seite, waren die Scham, Verzweiflung und Wut über die Fehler seines Lebens zu mächtig, um länger durch seinen Willen zurückgehalten zu werden. Stattdessen hielten sie ihm noch einmal vor, was er alles getan hatte, um sich in diese Lage zu bringen.

    „Severus, quäle dich nicht länger“, versuchte Dumbledore einzulenken. „Es ist an der Zeit...“
    „Deine weisen und begütigenden Worte sind mir egal, Albus!“ brauste Snape auf und verfiel wieder in die vertraute Anrede, die er zu Anfang nicht benutzt hatte, um Distanz zu schaffen. „Sie klingen in meinem Augen nur hohl und leer, alter Mann.“ Er presste die Lippen vor Schmerz aufeinander. „Du hast nie verstanden, was mich...“ Seine Stimme versagte als die Schuldgefühle wie ein Wasserfall über ihn herein brachen.

    Zuerst war da seine Entscheidung, sich mit schwarzer Magie zu beschäftigen, um sich an seinen Peinigern aus Hogwarts zu rächen, zu beweisen, dass „Schniefelus“ weitaus mächtiger sein konnte, als die leichtlebigen Sprösslinge uralter Zaubererfamilien wie der Blacks oder Potters.
    Sie hatten trotzdem weiter über ihn gelacht und nicht anerkennen wollen, dass er trotz seiner einfachen und nicht ganz reinen Abstammung in Wissen und Kraft mit ihnen allen mithalten konnte. Stattdessen hatte sich Lily voller Entsetzen und Enttäuschung von ihm abgewandt und nicht länger als Freund und Vertrauten sehen wollen
    Vor allem nachdem er sie im Streit mit seinen Worten so verletzt hatte, dass die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, nicht mehr schließen wollte. Damals hatte er nur halbherzig nach Vergebung gesucht, als er seinen Fehler bemerkte und sich durch seine Unbeherrschtheit nur noch weiter ins Abseits und Lily in die Arme von James Potter getrieben.
    Sein Entschluss, sich den Todessern anzuschließen hatte die Frau, die er liebte schließlich zu seiner Feindin gemacht. Und sein Verrat – die Prophezeiung an Voldemort weiter zu geben - hatte am Ende auch noch den letzten Funken Hoffnung zerstört, den Menschen zurückzugewinnen, der ihm mehr bedeutete als alles andere in der Welt ...

    „Oh doch, Severus ... ich verstehe dich sehr gut. Ich verstehe dich besser als du denkst.“

    Severus wandte sich abrupt ab. Auch wenn Dumbledore diese verletzliche Seite seines Ichs kannte, konnte er den Anblick des alten Mannes nicht länger ertragen, wollte nicht, dass dieser ihn wieder beobachtete, jede seiner Gefühlsregungen studierte und gar die Tränen in seinen Augen sah.

    Er brachte einige Schritte zwischen sie beide und stützte die Hände gegen den Stamm einer Trauerweide, als er sich an den Moment erinnerte, in dem er Lily das letzte Mal in den Armen gehalten hatte, den Augenblick, als auch das letzte bisschen Wärme aus ihrem Körper entwichen war und keinen Zweifel mehr daran ließ, dass sie für immer gegangen war.
    .
    „Ich war so dumm, dein Erfüllungsgehilfe zu sein, Albus ... einfältig genug, um zu glauben, dass es richtig ist, ihren Sohn auf dem Altar des Guten sterben zu lassen“, stieß er gequält hervor. „Ich wünschte nur, ich hätte mich dieses eine Mal nicht zu deinem Werkzeug machen lassen ...“ Er holte tief Luft. „Sie wird mir nie verzeihen, dass ich nun auch ihren Sohn in den Tod schicke.“

    Severus krallte seine Hände in die Rinde der Weide. Nach seiner verzweifelten Selbstanklage herrschte Stille, um ihn herum. Nicht ein Vogel zirpte noch in den Zweigen über ihn, kein Tier raschelte im Unterholz. Nur die Blätter raschelten im Wind.

    Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. Die Berührung war so leicht wie eine Feder, aber sie durchfuhr ihn so schmerzhaft wie der Cruciatius-Fluch.

    Severus zuckte heftig zusammen und wollte die Finger mit einer unwilligen Bewegung abschütteln. Eine Verwünschung lag bereits auf seinen Lippen, aber er kam nicht mehr dazu, sie auszusprechen, denn er hielt mitten in der Drehbewegung inne.

    Seine Gesichtszüge entgleisten, als er erkannte, wer vor ihm stand. Dann taumelte er einen Schritt rückwärts und ließ sich mit dem Rücken gegen den Stamm der Weide sinken, weil ihm die Knie weich wurden.

    „Lily!“ flüsterte er mit zitternder Stimme und fasste sich dann wieder, um etwas lauter und wütender anzufügen: „Oder glaubst du mich mit einem Trugbild verhöhnen zu müssen, Albus?“ Im nächsten Moment wusste er, das dies ein Fehler war.

    - Fortsetzung folgt -
    Geändert von Kris (16.01.2012 um 08:19 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  2. Danke sagten:


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