Titel: Es war einmal - oder an einem weit, weit entfernten Urlaubsort
Autor: Valdan
Serie: SG-1 (mit zwei SGA-Anleihen)
Genre: Team-FF in der eine kleines AU enthalten ist
Rating: PG
Pairing: AU Daniel/ AU Vala
Inhalt: SG-1 hat einen Urlaub verordnet bekommen. Alles wäre in Ordnung, aber als plötzlich Schmuck verschwindet, führt Valas ungewöhnliches neues Hobby zu gewissen Verdächtigungen
Beta: Antares- die mit ihrer tollen Arbeit die Geschichte zu dem gemacht hat, was ihr jetzt lesen könnt.
Anmerkungen: Vielen Dank an meine Freundin, die mich immer wieder geschubst hat und die mir zu dem entgültigen Titel verholfen hat. Der ist übrigens ein Mix aus dem Wallpaper und der Geschichte und wird dem einen oder anderen bestimmt bekannt vorkommen - was durchaus gewollt ist ;-)
Fall irgendjemand eine Stelle im AU bekannt vorkommt, dann kann das daran liegen, dass ich eine eigene Drabble-Idee mit eingebunden habe, weil es so schön zum AU gepasst hat.
FanArt: Vielen Dank an Antares für ein tolles WP, das mir für diese FF schöne Vorlagen geliefert hat.
Es war einmal - in einem weit, weit entfernten Urlaubsort
Cheyenne-Mountain, SGC
„Vala, kommst du endlich?“
Daniels Stimme war deutlich anzumerken, dass sein Geduldsfaden zum Zerreißen gespannt war. Er stand jetzt zum dritten Mal in der Tür zu Valas Zimmer und seine Kollegin saß immer noch völlig gebannt vor ihrem Laptop.
Ein energischeres: „Vala!“ ließ sie endlich den Kopf heben. Sie sah Daniel leicht abwesend an.
„Was ist denn?“, stieß sie ungeduldig hervor und blickte fragend zu ihm hoch. Daniel tippte bedeutsam auf seine Uhr.
„Oh“, war Valas erste Reaktion und ihr Blick drückte sogar so etwas wie Schuldbewusstsein aus. „Ich habe wohl völlig die Zeit vergessen, aber es ist schon alles gepackt. Ich muss nur noch den Laptop runterfahren und dazulegen, dann bin ich fertig.“
Daniel verdrehte die Augen, gab sich aber mit der Antwort zufrieden, da er auf dem Bett zwei geschlossene Koffer und eine noch offene Reisetasche erblickte.
Eine gute Viertelstunde später stieß Vala im Gang auf Sam. Anerkennend schaute sie die Kollegin an.
„Richtig erholsam, dich mal in was anderem als Uniform zu sehen“, machte sie Sam ein Kompliment, was diese mit einem Lächeln quittierte.
„Und du hast dich heute für schwarz-weiß gestreift entschieden? Schals scheinen ja fast schon ein Markenzeichen von dir zu sein.
Zusammen gingen sie weiter und trafen auf Teal’c und Daniel, die vor dem Aufzug auf sie warteten. Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg in einen von General Landry verordneten Urlaub. Cam, der noch wegen einer Familienfeier bei seinen Eltern in Kansas war, würde in ein paar Tagen nachkommen.
Ihr Vorgesetzter hatte die Meinung vertreten, dass alle nach dem endgültigen Sieg über die Ori eine Auszeit verdient hatten. Der General hatte die Planung übernommen und ihnen nur mitgeteilt, wo die „Waldhütte“ seines Freundes stand, die sie zur Verfügung gestellt bekommen hatten.
Dabei hatte der General aber bewusst „vergessen“ zu erwähnen, dass es sich bei der „Hütte in den Bergen“ um ein Chalet handelte das keineswegs Ähnlichkeit mit Jack O’Neills rustikalem Rückzugsort hatte. Im Gegenteil. Das Haus gehört zu einer weitläufigen Hotelanlage, war geräumig und mit allem ausgestattet, was ein guter Reiseprospekt so hergab, sodass man sich im Gebäude nicht allzu sehr auf der Pelle hocken müsste. Das gesamte Gelände bot alle möglichen Freizeitangebote. Damit war die Entspannung für den Urlaub hoffentlich vorprogrammiert.
Landry schmunzelte in sich hinein, wenn er sich die überraschten Gesichter des Teams in dem Moment vorstellte, in dem sie bemerken würden, wo sie gelandet waren.
Nachdem sie ihr Gepäck im Kofferraum von Daniels Auto untergebracht hatten, ging es los. Während Teal’c als erster das Steuer übernahm, sich Sam und Daniel über Gott und die Welt unterhielten, war Vala ungewöhnlich still. Keine Kommentare über das mögliche und unmögliche Aussehen und Verhalten von Passanten oder anderen Autofahrern kamen über ihre Lippen. Abwesend starrte sie aus dem Fenster. Ab und zu verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln, bevor sie wieder ernst wurde und sich grüblerische Falten auf ihrer Stirn bildeten.
Sam, die neben Vala auf der Rückbank saß, beobachtete diese eine Weile. Sie wollte Vala gerade fragen, was sie beschäftigte, als diese völlig unvermittelt „Halt“ rief.
Daniel, der mittlerweile am Steuer saß, schaute sie kurz um und brummelte: „Was ist denn jetzt los? Wir haben doch vor einer halben Stunde erst angehalten.“
„Ich muss nicht für kleine Mädchen, wenn du das meinst, aber da vorne ist ein Laden, wo ich genau das bekomme, was ich brauche.“
Sie fuhren durch einen dieser kleinen Ortschaften, die auf den ersten Blick nur aus einer Straße bestanden, an der sich alles befand, was die Einwohner benötigten. Vom Arzt über das Café und den Drugstore bis zu einem Gemischtwarenladen, in dem man alles bekam, von Artischocken bis Zangen.
Vala hatte auf den Laden gedeutet und seufzend fuhr Daniel auf den Parkplatz. Vala war aus dem Wagen, bevor er den Motor abgestellt hatte und es dauerte auch nicht lange, da kam sie auch schon wieder, im Arm eine Papiertüte mit unbekanntem Inhalt.
Sie setzte sich kommentarlos wieder ins Auto und ignorierte die drei fragenden Augenpaare.
„Was war das denn jetzt? Hast du noch Lebensmittel gekauft?“ Sam war die erste, die die Sprache wiederfand. „Der General hat doch gesagt, dass für die Verpflegung gesorgt ist.“
„Da ist nichts zu essen drin, obwohl ich langsam Hunger bekomme. Ich habe nur vergessen etwas einzupacken, weil Daniel mich so gehetzt hat. Für den Fall, dass wir keinen Strom haben, bin ich jetzt versorgt. Wir können also weiterfahren.“
Teal’c hatte Valas Verhalten mit seinem gewohnt stoischen Gesichtsausdruck beobachtet und sah Daniel nun mit einer erhobenen Augenbraue an. Daniel hingegen schnaubte nur, startete den Motor und fuhr los.
Sam begutachtete neugierig die Tüte, aber Vala gab ihr eine Zeit lang keinerlei Hinweis über deren Inhalt. Dann begann sie zu kramen, holte ein Ringbuch und einen Stift heraus und schlug die erste Seite auf.
„Dafür haben wir jetzt angehalten?“ Leicht konsterniert sah Sam die Kollegin an.
„Ich hatte vergessen vorzusorgen. Das habe ich doch schon gesagt. Ich will mir Notizen machen und wenn wir keinen Strom haben und der Laptop nicht funktioniert, bin ich vorbereitet“, antwortete Vala, ohne eine weitere Erklärung für das ‚Warum’ abzugeben. Dafür erntete sie einen sehr nachdenklichen Blick von Sam. Die wurde dann auch Zeuge, wie Vala erst ihren geistesabwesenden Blick aufsetzte und kurze Zeit später anfing, fleißig Notizen zu machen.
Zwei Stunden später hatten sie laut dem Navigationscomputer ihr Ziel fast erreicht. Die Landschaft war sehr karg, was angesichts der Höhenlage von über 1500 Metern nicht verwunderte. Sie hatten gerade den Blue Mesa Lake gestreift, in dessen ruhiger Oberfläche sich die Wolken spiegelten, die gemächlich über den blauen Himmel zogen, als sie das Schild entdeckten. Es deutete nach rechts in ein Seitental.
„Peaceful Valley“, las Daniel vor, „so heißt doch unser Ziel, oder?“
„In der Tat, Daniel Jackson, so lautet die Information des Generals“, bestätigte Teal‘c ruhig.
Daniel bog ab und als sie den relativ schmalen Taleingang passiert hatten, erwartete sie ein völlig anderes Bild.
Das Tal erstreckte sich mehrere Meilen breit in das Gebirge hinein. Eine asphaltierte Straße führte durch einen dichten Kiefernwald, der sich die Hänge hinaufzog, bevor er von schroffen Felswänden begrenzt wurde.
Die Vier waren noch nicht lange gefahren, als der Wald zurückwich und die Straße in einer sanften Rechtskurve auf ein großes Tor zuführte.
Dort angekommen hielt eine geschlossene Schranke sie auf und als sie stoppten kam ein Mann aus einem kleinen Wachhaus. Daniel ließ die Scheibe herunter und wartete ab.
„Guten Tag, Sir. Kann ich bitte Ihre Namen haben?“, begrüßte sie der Pförtner, der eine Art Uniform trug, auf deren Brusttasche eine dezentes ‚Peaceful Valley‘ gestickt war. Daniel, Teal’c und Sam schauten sich verwundert an, dann teilte Daniel ihre Namen mit.
„Dr. Jackson, Mr. Teal‘c, Dr. Carter und Ms. Mal Doran.“
Der Wächter nickte, schaute auf ein Klemmbrett und hakte mit einem Nicken die Namen ab.
„Bitte folgen Sie der Straße noch zwei Meilen und nehmen Sie bitte die rechte Abzweigung, dann kommen Sie zum Haupthaus. Von dort werden Sie weitergeleitet. Einen schönen Aufenthalt, Ladies und Gentleman.“
Er tippte mit zwei Fingern leicht an seine ebenfalls bestickte Basballmütze und öffneten dann per Knopfdruck die Schranke, so dass das Team weiterfahren konnte.
„Was war das denn?“, fragte Daniel und drehte sich kurz zu Sam um, um sich dann wieder auf die Straße zu konzentrieren.
„Ich habe keine Ahnung? Vielleicht ist das hier ja ein Naturschutzgebiet und die führen Buch darüber, wer so ein und ausgeht“, versuchte Sam zu begründen, warum sie so empfangen worden waren. Sie fanden aber keine richtige Lösung und einigten sich darauf, dass sie spätestens am Ende der Fahr eine Erklärung finden würden.
Während der gesamten Fahrt seit ihrem abrupten Stop, hatte Vala still auf ihrem Platz im Auto gesessen. Allerdings diesmal nicht gedankenverloren aus dem Fenster starrend, sondern fleißig ihre Kladde füllend.
Sam hatte sie neugierig beobachtet, aber nicht weiter gefragt, was Vala da so trieb, die sich auch nicht an ihren Vermutungen über die Einfahrtskontrolle beteiligt hatte.
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Notizen von Vala
WICHTIG: Darauf achten, dass keiner der anderen diese Aufzeichnungen oder den Laptop in die Finger bekommt - die schließen mich glatt ein und ich muss zum Seelendoktor.
- Darauf achten, dass die Geschichte sich ein bisschen anders ist - abschreiben kann schließlich jeder.
- Reicht es, wenn man die Figuren etwas verändert? Oder sollten es besser ganze Handlungsstränge sein? Geht das überhaupt? Muss ich ausprobieren.
Vorgeplänkel
Es war einmal, vor einer langen Zeit in einer weit entfernten Galaxis am linken Spiralarm des sechsten Quadranten des großen Sternennebels.
Eine kleine Gruppe von Systemlords regierte die Galaxis mit eiserner Hand und unterdrückte die Bewohner der Planeten mit unerbittlicher Härte.
Aber es gab auch Widerstandszellen, die sich vor nicht allzu langer Zeit zu einer Rebellionsarmee zusammengeschlossen hatten. Ihr Ziel war es, den Imperator Anubis zu stürzen, der die Systemlords anführte und wieder eine Demokratie der Planeten aufzubauen!
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Sam Skywalker saß in ihrem Speeder und jagte mit knappem Abstand über den sandigen Boden. Neben ihre saß der Droide McKay, dessen dunkelblaue, glänzende Metallhülle von einer feinen Staubschicht überzogen war.
„Ich weiß wirklich nicht, was in Zelenka gefahren ist, aber der kleine Dickkopf scheint einen Kurzschluss in seinem System gehabt zu haben. Es tut mir leid Miss, dass wir Sie in solch eine Lage gebracht haben.“
„Jetzt ist es eindeutig zu spät, sich dafür zu entschuldigen“, antwortete Sam säuerlich, „und wenn wir nicht pünktlich auf den Südkamm bei der Arbeit sind, wird mein Onkel uns was anderes erzählen.“
McKay entgegnete nichts und blieb weiterhin stumm, bis sie auf einem Dünenkamm anhielten, damit Sam mit ihrem Fernglas den Horizont absuchen konnte.
„Mist“, murmelte sie kurz darauf und legte das Fernglas zurück in seine Halterung. „Zelenka rollt gerade in die Kreya-Berge hinein.“
„Aber es ist doch gut, wenn wir ihn gefunden haben“, bemerkte McKay und gab seiner Stimme dabei einen erfreuten Klang.
„Auf der einen Seite ja, aber das ist das Gebiet der Sandleute und die Verscherbeln jedes bisschen Technik, das sie in die Finger bekommen. Außerdem mögen die es gar nicht, wenn man in ihr Gebiet eindringt. Die gehören zu den Spezies, die erst schießen und dann fragen, aber auch das nur in Ausnahmefällen.“
„Ich wusste, dass diese Blechkanne mehr Ärger macht, als er wert ist. Warum habe ich mich nur darauf eingelassen, ihm zu folgen“, jammerte der blaue Droide, der sich neben Sam aufgestellt hatte und nun, als die junge Frau sich in den Sitz fallen ließ und weiterfuhr, nach hinten kippte.
Kurze Zeit später beobachten die beiden ein paar Sandleute, die Zelenka umzingelten. Sam hatte den Speeder in einer Seitenschlucht abgestellt und McKay auf einen kleinen Vorsprung geführt, von dem man das Tal gut überblicken konnte.
„Oje, gleich haben sie ihn“, sagte McKay gerade leise und fügte an, „und jetzt geht auch noch die Sonne weg.“
Sam drehte sich um, in dem Wissen, dass die Sonne auf ihrem Heimatplaneten nie „weg ging“ und erstarrte.
Über ihr hatte sich einer der Sandleute aufgebaut und warf seinen Schatten über die beiden. In beigebraune Gewänder gehüllt, das Gesicht umwickelt, um der starken Sonneneinstrahlung zu entgehen, stand er hinter ihnen auf einer kleine Felsnase.
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Peaceful Valley - Vor dem Hauptgebäude
„Erde an Vala“, drang Sam in diesem Moment endlich zu ihrer Kollegin durch. Vala schaute auf und sah eine Hand, die vor ihrem Gesicht hin und her wedelte.
„Was ist denn? Ich bin doch hier!“, gab sie entrüstet zurück und hielt Sams Hand mitten in der Bewegung fest.
„Wir sind da und wollten dich nicht unbedingt im Auto sitzen lassen“, erwiderte Sam grinsend und fuhr fort: „ Wo warst du gerade mit deinen Gedanken?“
„Oh, überall und nirgends“, antwortete sie leichthin, während sie sich umschaute. „Aber du willst mir doch nicht sagen, dass wir hier richtig sind. Du willst mich verkohlen; das ist doch alles, aber nicht die einsame Berghütte, in die uns der General geschickt hat.“
„Das haben wir uns auch schon gefragt, Vala MalDoran, aber du hattest dich nicht von deiner Tätigkeit ablenken lassen“, kommentierte Teal’c und drückte damit aus, was den Kollegen gerade durch den Kopf ging.
Staunend schauten sie sich um. Sie standen vor einem imposanten Gebäude. Es war drei Stockwerke hoch, obwohl man das nicht so genau sagen konnte, weil es an einem Hang gebaut worden war. Es zog sich über 200 Meter am Berg entlang und Bruchsteine, Holz und große Fensterfronten bestimmten die Fassade, die sich damit sehr gut in die Umgebung einfügte. Im blank geputzten Glas der Fenster spiegelten sich der umliegende Wald und der blaue Himmel.
Das Auto stand vor einer großen Automatiktür und während Teal’c sprach, kam ein Mann dort heraus und auf das Auto zu. Er war mittelgroß, dunkelhaarig und höchstens Mitte Zwanzig. Er trug Jeans, ein dunkelblaues Flanellhemd und darüber eine Angelweste. Ein eher ungewöhnlicher Aufzug für einen Hotelangestellten, aber als sie sich umsahen, waren auch die anderen Mitarbeiter in eher ländliche „Uniformen“ gehüllt. Daniel ließ das Fenster herunter.
„Guten Tag. Sie müssen die Gäste sein, die General Landry uns angekündigt hat. Mein Name ist Roberts und ich bin der Manager hier. Wir haben eines der größeren Blockhäuser für Sie reserviert. Wenn Sie möchten, bringe ich Sie jetzt dorthin. Nachdem Sie sich eingerichtet haben, werde ich Ihnen gerne die Anlage zeigen und erklären, wo Sie alles finden.“
„Wir sind hier also wirklich richtig?“, Daniel schaute Mr. Roberts fragend an. „Sie müssen wissen, dass wir nicht mit so einer Hotelanlage gerechnet haben, sondern eher mit einer etwas rustikaleren Waldhütte. Und Sie sagen, dass der General das hier organisiert hat?“
„Ich habe die Einzelheiten immer mit einem Mr. Harriman gesprochen, aber die Anfrage kam auf dem offiziellen Briefpapier von General Landry. Ich denke wir bringen Sie dann erst mal zu Ihrer Unterkunft.“
Immer noch überrascht, nickte Daniel zu Mr. Roberts Vorschlag und dieser setzte sich in ein Golfkart und winkte ihnen, ihm zu folgen.
Nach einer kurzen Fahrt über gut ausgebaute Wege, hielten sie vor einem Bockhaus, welches sich mit seinem rauen Charme der Umgebung wunderbar anpasste. Dicke Kieferstämme bildeten die Außenwände, von denen sich die braunen Fensterläden fast gar nicht abhoben. Das zweistöckige Gebäude war ebenfalls am Hang gebaut und von altem Baumbestand umgeben.
Die Vier stiegen aus und folgten dem Manager zum Eingang, und als sie die Tür durchschritten staunten sie nicht schlecht. Der große Raum, der sich vor ihnen öffnete, war ganz in Holz gehalten. Der warme Farbton der Wände und der Decke strahlte eine heimelige viel Gemütlichkeit aus. An der einen Seite gab es einen großen Kamin, vor dem kuschelige Sofas zum Verweilen einluden. In einer anderen Ecke standen zwei gemütlich aussehende Sessel vor einem gut gefüllten Bücherregal. Die Möbel waren in ihrer Farbgebung der Holztäfelung angepasst und alles wirkte sehr harmonisch.
Vor einer langen Fensterfront, durch die man zwischen den Bäumen hindurch einen kleinen See ausmachen konnte, stand eine Essgruppe. Auf der linken Seite führte eine Treppe zu einer Galerie hoch, von der mehrere Türen und ein Gang abgingen.
„Im Erdgeschoss ist der Aufenthaltsraum und eine kleine Pantryküche. Oben sind wie gewünscht fünf Schlafzimmer mit Bad und der Zugang zu einer Terrasse mit Whirlpool. Sie haben die Wahl, sich das Essen hierher kommen zu lassen oder es im Haupthaus einzunehmen. Zu ihrem Blockhaus gehören zwei Golfkarts, weitere können auf Anfrage gestellt werden.
Alle Informationen, sowie Menüpläne und der Lageplan der Anlage befinden sich in der Mappe, die hier rechts im Halter an der Wand untergebracht sind. Das dort befindliche Telefon hat eine Direktverbindung zur Rezeption. Wenn Sie noch Wünsche oder Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, diese zu äußern.“
Die Vier sahen sich staunend um und Daniel fand als erster die Sprache wieder, bedankte sich bei Mr. Roberts.
Sogar Vala war aus ihrer Starre erwacht. Sie hatte beim Aussteigen Laptop, Handtasche und die Tüte mit den Sachen, die sie unterwegs gekauft hatten mitgenommen und stieg als erste neugierig die Treppe hinauf. Oben angekommen, öffnete sie alle Türen und folgte dann dem Gang, der zu zwei weiteren Zimmern führte und einen separaten Zugang zur Terrasse ermöglichte. Mittlerweile waren auch die anderen oben angekommen.
„Ich will dieses Zimmer“, sagte Vala, die grinsend in der Tür stand, die sich am Ende der Galerie befand. Sie hatte ihre Saschen auf dem Bett deponiert und bevor die anderen protestieren konnten, schloss sie die Tür und eilte nach unten zum Wagen, um auch noch ihre restlichen Sachen zu holen.
Leicht konsterniert blieben die anderen zurück, protestierten aber nicht, nachdem sie die anderen Räume begutachteten hatten, die alle fast gleich groß und komfortabel eingerichtet waren.
Sie verabredeten sich früh zu Abend zu essen und jeder zog sich vorerst in sein Zimmer zurück.
Vala schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Herrlich - sie hatte jetzt mindestens zwei Stunden Ruhe. Wenn sie nur duschte und die Haare in der Sonne trocknen ließ, sogar zweieinhalb. Sie grinste in sich hinein und stand wenige Minuten später unter dem heißen Strahl der Dusche. Sie genoss es, wie sich ihre Muskeln langsam lockerten und sie ihre Gedanken freien Lauf lassen konnte.
Schon nach kurzer Zeit hatte sie sich die Haare gewaschen, hüllte diese in ein flauschiges Handtuch und sich selber in einen Bademantel, der im Bad bereit gelegen hatte. Sie rubbelte ihre Haare fast trocken, kämmte sie dann aus und setzte sich dann mit ihrem Block auf ihren Balkon, der im Schein der Nachmittagssonne lag.
Eifrig begann sie, ihre Gedanken, die sie beim Duschen gehabt hatte, festzuhalten.
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tbc