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Thema: You're Beautiful

  1. #1
    Moderator & Newsposter Avatar von SG 2007
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    Ausrufezeichen You're Beautiful


    Autor:
    SG 2007
    Beta: Liljana
    Titel: You´re Beautiful
    Genre: Charakter
    Serie: Stargate Atlantis
    Zeit: Jenseits von Staffel 5
    Authors Note: Da ich gerade in der Stimmung für solch eine Art von Story war und schon in der Vergangenheit ein nicht unglückliches Händchen für Kurzgeschichten hatte, dachte ich mir, bringe ich mal diesen Einfall zu Papier. Ich danke für Liljanas Beta-Dienste und hoffe, dass es euch gefällt. Ich freue mich auf eure Reaktionen.


    You´re Beautiful


    Rodney ging die Treppen zum Kommandoturm hinauf. Mit jeder Stufe wurde er langsamer, bei jedem Schritt fühlten sich seine Beine schwerer an. Kurz bevor er unter die Augen seiner Kollegen trat, setzte das Wissenschaftsgenie ein entspanntes Lächeln auf.

    Als ihn die anderen bemerkten, stoppten sie mit dem, was immer sie gerade taten, und starrten mit einem mitleidigen Blick auf Doktor McKay, der sich aber dadurch nicht beeinträchtigen lassen wollte.
    Nach einem lauten Räuspern von Mr. Woolsey hörte das Starren abrupt auf und es wurde wieder lauter im Kontrollraum. Der Kommandant von Atlantis trat mit demselben mitleidigen Blick vor Rodney, den dieser in letzter Zeit ständig sehen musste. „Doktor McKay, schön, dass Sie wieder hier sind“, schüttelte Woolsey Rodneys Hand und lächelte leicht. „Sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie das schaffen und wieder arbeiten wollen?“

    Rodney lächelte zurück, als ob nie etwas gewesen wäre. „Ja, natürlich. Die Wissenschaft ist mein Leben.“

    „Gut …“, sah Woolsey Rodney skeptisch an. „Wenn Sie etwas brauchen, sagen Sie es. Ich habe vor einiger Zeit Ähnliches durchgemacht wie Sie. Also wenn Sie reden möchten …“

    Rodney schüttelte dankend, aber ablehnend den Kopf. „Das ist nett. Aber ich habe jemandem zum reden, machen Sie sich keine Sorgen. Heute Abend bin ich mit Jennifer zum Essen verabredet, darauf freue ich mich schon sehr.“

    McKay klopfte Woolsey leicht auf die Schulter und setzte sich dann hinter seinen Laptop, wo er sofort zu arbeiten begann. Woolsey sah einen Moment lang fragend und gleichzeitig besorgt auf den Wissenschaftler, bevor er sich mit ernüchtertem Blick in sein Büro zurückzog.


    Einige Stunden später klopfte Rodney zufrieden in die Hände, fuhr seinen Computer runter und stand auf.

    „Sind Sie fertig für heute?“, fragte Radek verwundert.

    „Ja, bin ich“, antwortete Rodney etwas unwirsch, da er eigentlich unverzüglich gehen wollte.

    „Soll ich mitkommen? Wir könnten am Pier ein Bier trinken oder so …“, schlug Zelenka etwas unbeholfen, aber doch mit echter Zuneigung vor, worauf Rodney nur ein kurzes „Nein, Danke“ übrig hatte.
    „Sind Sie sich sicher?“, hakte Rodneys Kollege nach. „Nach so einem Schicksalsschlag sollte man die Abende nicht alleine verbringen.“

    „Seien Sie nicht albern …“, lachte Rodney. „Ich muss jetzt wirklich los. Ich will Jennifer nicht mit dem Abendessen warten lassen.“ Er verschwand daraufhin hinter der nächsten Tür und ließ einen verwirrt drein blickenden Radek zurück.


    Mit einem Korb voller Lebensmittel verließ Rodney wenig später gut gelaunt die Kantine, als ihn John abfing. „Hey, Rodney … ich wusste gar nicht, dass du heute schon wieder arbeitest.“

    Rodney blieb stehen und drehte sich genervt um. „Du hast mit Woolsey gesprochen …“

    John zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wir machen uns alle nur Sorgen um dich.“

    „Das ist ja schön und gut. Aber mir geht es gut“, versicherte der Physiker und wollte sich nicht länger aufhalten lassen.

    „Rodney … Diese ganze Sache hat dich mehr getroffen, als du es dir überhaupt vorstellen kannst. Du gehst nicht zum Psychologen, sprichst mit deinen Freunden nicht darüber ...“, versuchte John mit ernster Miene auf seinen langjährigen Freund einzuwirken. „Dir geht es nicht gut.“

    „Doch! Verdammt!“, wurde Rodney plötzlich lauter, beruhigte sich dann aber schnell wieder. Er ging einige Schritte auf John zu und sah ihn energisch an. „Ich bin in Ordnung. Ich werde einfach mein Leben weiterleben. So, und jetzt entschuldige mich. Ich habe Jennifer versprochen, etwas zu kochen und ich habe noch überhaupt keine Ahnung was und vor allem wie. Ich muss los.“ Mit diesen Worten ließ der Wissenschaftler seinen besten Freund einfach im Korridor stehen.

    Als Rodney wenig später das von Jennifer und ihm kürzlich bezogene, neue Appartement am Ostpier betrat, legte er seine Jacke ab, schnürte sich die Kochschürze um die Hüfte und schmökerte in dem dicken Kochbuch, das Jennifer ihm an seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte, bis er ein nett aussehendes Gericht gefunden hatte.
    So machte er sich daran, Gemüse zu schneiden, Zwiebeln anzubraten, allerlei Gewürze zu mischen und nebenher einen Salat anzumachen, während er gut gelaunt dieses „You´re Beautiful“ irgendeines schnulzigen britischen Sängers summte.

    Als das Essen den Anschein machte, fast fertig zu sein, sprintete Rodney in den Wohnbereich und öffnete die Jalousien, um die herrliche Abendsonne herein zu lassen. Er legte eine feine, weiße Decke über den Tisch, stellte eine Kerze mit einer roten Rose in die Mitte und legte feinsäuberlich das Besteck zurecht. Danach hastete er wieder in die Küche, entledigte sich der unattraktiv wirkenden Kochschürze und richtete das Essen an. „Ich hoffe wirklich, es schmeckt dir. Ich hätte ja nie gedacht, dass Kochen so viel Spaß machen kann …“, rief er dabei aus der Küche und kam wenige Augenblicke später mit zwei Tellern an den Tisch und präsentierte Jennifer das Ergebnis seiner Kochkunst.
    „Ich habe mich sehr auf den Abend gefreut …“, lächelte Rodney, während er Jennifer und sich ein Glas Rotwein einschenkte.

    Das Licht der letzten Sonnenstrahlen tauchte den Raum in warme rot und orange Töne. Das Besteck und die Gläser funkelten und die Flamme der Kerze im Zentrum von allem schickte sich an, die untergehende Sonne bald zu ersetzen.
    Rodney setzte sich und sah mit einem stolzen Lächeln auf die andere Seite des Tisches. „Du bist heute Abend so schön, Jennifer.“

    Sein Blick verharrte nach diesen Worten einen Augenblick auf dem leeren Stuhl vor ihm.
    Ihm rann eine einsame Träne die Wange hinunter.


    Ende

    By SG 2007
    Beta by Liljana


  2. #2
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Standard

    Ach man, das ist aber traurig...da kann man irgendwie nichts weiter zu schreiben.
    Einfühlsam geschrieben und ich hoffe, Du musstest sowas nicht durchmachen.

    Ich kann Rodney verstehen, ich wäre genauso...

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  3. Danke sagten:


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