Ergebnis 1 bis 20 von 51

Thema: [SGU] Gefangenschaft

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Young-Fan Avatar von Mason
    Registriert seit
    12.06.2010
    Ort
    Hannover
    Beiträge
    183
    Blog-Einträge
    2

    Standard [SGU] Gefangenschaft

    Hallo Leseratten!

    Nach der "Kissenschlacht" folgt nun unser zweites Werk. Teyla-Nick94 und ich waren wieder fleißig... Dieses mal ist die Story ein wenig länger, gesamt sind es 20 Kapitel geworden

    Natürlich freuen wir uns wieder auf euer Feedback. Viel Spaß beim Lesen!

    Grüße,
    Mason u. Teyla-Nick94

    Titel: Gefangenschaft
    Autoren: Mason und Teyla-Nick94
    Serie: SGU (Staffel 2, nach Folge 2X02 "Aftermath")
    Charaktere: Hauptsächlich Colonel Young und Dr. Rush, aber alle anderen kommen auch öfters vor
    Disclaimer: SGU gehört uns nicht sondern MGM. Geld wollen wir mit der FF auch nicht verdienen. Sie dient der reinen Unterhaltung.
    Danksagung: Ein großes Dankeschön an dich, Teyla-Nick94. Mal wieder hat es irrsinnigen Spaß gemacht mit dir die Story zu planen, zu entwickeln, zu schreiben und dann (nach langen Monaten) auch endlich fertig zu bekommen.


    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XX


    Gefangenschaft


    Kapitel 1

    Tag 1

    In Gedanken I

    Colonel Everett Young fühlte sich elend. Mal wieder hatte er sich eine kleine Flasche des feuchten Gebräu Brodys besorgt und sie am Vorabend komplett geleert. Danach war er wie ein Stein ins Bett gefallen und hatte eine traumlose, durch den Alkohol betäubte Nacht verbracht.

    Doch am Morgen, als er beim Rasieren sein Spiegelbild betrachtete, kamen die Erinnerungen zurück. Mit voller Wucht. Ohne Vorwarnung. „Ich werde nicht auf dich warten, Everett.“, hörte er Emily, die ihn von sich stieß. Dann hörte er sie wiederum sagen, dass sie ihm verziehen hätte. Im nächsten Augenblick sah er in die glasigen Augen TJs, als er sie das erste Mal nach dem Verlust des Babys auf der Krankenstation besuchte. Ihres gemeinsamen Babys. Carmen. Er konnte sich an TJs kalte Hand erinnern, die er fest in seinen gehalten hatte. Unfähig auch nur einen Ton rauszubringen. TJs Gesicht verschwamm und Emily erschien wieder. Ihre Lippen formten einen Satz und sie hielt ein Blatt Papier in den Händen. War das etwa ein Scheidungsdokument? Dann vermischte das Bild mit General O’Neill, wie der ihn bei einer Besprechung zusammengestaucht hatte. Mittlerweile die rechte Kinnseite fertig rasiert, schoss nun ein noch viel älteres Bild in den Spiegel. Young sah sich selbst zusammen mit David Telford. In Air-Force-Uniform im Stargate Kommando. Die Rampe zum Gate war traditionell geschmückt und O’Neill - stolz wie Oskar - überreichte den beiden Freunden und Kameraden unter anerkennenden Applaus anwesender Teilnehmer der Zeremonie die Abzeichen eines Colonels. Er stutzte. Freunde? Waren sie das wirklich? Konnten er und David es wirklich schaffen, über die Geschehnisse seit der Gehirnwäsche Davids hinweg zu sehen und ihre alte, tiefe Freundschaft wieder aufkommen zu lassen?
    Everett blinzelte. Plötzlich erschien ihm Rush, wie der ihm auf der Rampe der auseinander fallenden Icarus-Basis mitteilte nicht, wie von ihm angeordnet, die Erde angewählt zu haben, und dann wirre Bilder von der überstützen Evakurierung. Dazu die Stimme Samantha Carters, die sich über Funk überschlug: „Machen Sie, dass Sie da raus kommen! Der Planet bricht bald auseinander! Wir können die Aggressoren nicht zurückhalten!“ Und zu guter Letzt huschte Riley in den Spiegel. „Tun Sie’s, Colonel, bitte“, hörte er den schwer verletzten Mann um Erlösung flehen. Young verschloss die Augen. Es half nichts. Das Bild Rileys brannte sich einen erbarmungslosen Weg durch die Augenlieder. Everett spürte eine Träne aufsteigen, zwang sich aber, sich zusammen zu reißen. Schließlich schaffte er es wieder, die Augen zu öffnen. Beim Blick in den Spiegel starrten ihn wieder die toten Augen Rileys an. Everett zuckte vor Schreck zusammen. Er musste mit der Hand über den Spiegel wischen, nur so gelang es ihm das Bild Rileys zu verdrängen. Es war ein furchtbares Gefühl, dem jungen Offizier noch einmal die Augenlieder schließen zu müssen.

    Mit starrem Blick betrachtete Young nun wieder sein eigenes Gesicht im Spiegel. Unbewusst hatte er seine tägliche Rasur zu Ende gebracht. Ohne Unfälle. „Viel besser siehst du so aber auch nicht aus, alter Knabe“, sagte er zu seinem Ebenbild. Mit gesenktem Kopf sah er auf seine Hände. Sie zitterten leicht. Nachdem er den Rasierer beiseite gelegt hatte, raffte er sich auf, einem neuen Tag entgegenzugehen. Einem Tag ohne Zwischenfälle. Hoffte er. Außerdem schwor er sich, die Hände vom Alkohol zu lassen. Er war schon tief genug gesunken, es durfte nicht noch schlimmer werden. Bei Gott, er musste doch sie alle wieder nach Hause bringen! Sie alle! Ohne Frühstück, der Magen war wie zugeschnürt, machte er sich auf den Weg in den Kontrollraum.


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


    In Gedanken II

    Dr. Nicholas Rush saß gedankenverloren vor seiner Konsole. Er dachte an seine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die er eigentlich lieber vergessen wollte. Zu ungern dachte er daran zurück. Vor allem nicht an den Tod Glorias. Und an seine Kindheit. An die Schläge seines Vaters. Allein schon bei dem Gedanken an seinen Vater wurde ihm schlecht. Jedes Mal, wenn sein Vater betrunken nach Hause gekommen war, hatte der ihn geschlagen. Jedes Mal. Und immer wurde es schlimmer. Bis Nicholas zehn war, hatte sein Vater ihn nicht angerührt, das hatte seine Mutter verboten. Doch danach konnte sie nichts mehr für ihn tun, nur zusehen.
    Und trotz der Schläge seines Vaters, um die er nicht herum kam, hatte er es doch geschafft genug Geld aufzutreiben, um in Oxford studieren zu können. Dort hatte er durch einen Zufall Gloria kennen gelernt. Sie war gerade mit ihrem Vater zu Besuch, da dieser ein enger Freund des Rektors war. Ihr Vater konnte ihn nie leiden. Aber das war ihnen egal. Als Nick mit seinem Studium fertig war, war er mit Gloria nach Amerika geflogen und hatte mit ihr zusammen komplett neu angefangen. Aber den Kontakt zu seinen Freunden hatte er nie abgebrochen. Nur der Hass gegen seinen Vater war zu groß, um seine Familie anzurufen. Seine Mutter liebte er. Aber seinen Vater, seinen Vater hasste er. Ein Säufer. Ein verdammter Säufer, zu dem Nick sich auch fast entwickelt hätte, wenn Alex, ein enger Freund, mit dem er zusammen studiert hatte, und Constance ihn nicht vom Alkohol weggebracht hätten, nachdem Gloria gestorben war.

    Young kam in den Kontrollraum und fragte Rush etwas. Der schien ihn jedoch gar nicht wahrgenommen zu haben, deshalb sah Young verwirrt zu Eli. „Er starrt schon seit einer guten halben Stunde auf die Konsole und hat noch keinen Ton gesagt. Keine Ahnung, was mit ihm los ist.“ Young ging zu Rush rüber, tippte ihm an die Schulter: „Hey, Rush. alles okay?“ Der Wissenschaftler schreckte von seinem Stuhl hoch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar: „Ääh, ja... ja, alles okay.“ Doch der Colonel sah in Rushs Augen und wusste sofort, dass mit dem Wissenschaftler eben nicht alles in Ordnung war. Young konnte es nicht genau erklären, aber Rushs Augen waren einfach anders.

    „Was ist?“, fragte Rush mit Nachdruck. Ihm gefiel es gar nicht, dass der Colonel ihn so anstarrte. „Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie eine Idee haben, wann wir wieder aus dem Hyperraum springen. Unserer Vorräte gehen langsam aber sicher aus. Nun, da wir auch noch die Luzianer am Hals haben, noch schneller. Wir müssen unsere Vorräte dringend auffüllen.“ Rush reagierte auf seine typisch schnippische Art: „Und ich soll jetzt zaubern, oder was?“ Aus Vorsicht ging der Colonel wieder auf Abstand und warf Eli einen weiteren Blick zu. Doch der zuckte lediglich mit den Schultern und hielt sich aus dem Gespräch raus. Just in diesem Moment sprang die Destiny tatsächlich aus dem Hyperraum. Rush lachte auf: „Jetzt haben Sie ihre Antwort, Colonel.“ Young wurde aus seinem Wissenschaftler nicht schlau. Er konnte seinen trockenen Humor nicht nachvollziehen. Konnte er nie. In sich hinein murmelte er nur: „Wie war das mit der Zauberei...?“


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


    Destiny - Kontrollraum1

    „Gibt’s Planeten in Reichweite?“, fragte Young schließlich. „Augenblick, die Daten kommen jetzt erst rein.“ Rush vertiefte sich in die Anzeigen der Konsole, froh endlich aus der Grübelei rauszukommen. Wie wild hämmerte er auf die Tasten ein und hatte binnen weniger Sekunden die Antwort: „Ein Planet ist in Reichweite. Wir sollten zum Gateraum gehen und ein fliegendes Auge durchschicken. Dann sehen wir, ob die Bedingungen ausreichend sind.“ Rush wartete gar nicht erst auf eine Reaktion der anderen beiden. Er ging einfach. Young, der gerade dasselbe vorschlagen wollte, konnte nur noch hinterher sehen, als Rush an ihm vorbeisauste. Mit Eli im Schlepptau, den ebenfalls die Neugierde gepackt hatte, trottete er Rush hinterher.

    Der Wissenschaftler machte keinerlei Umwege. Alle mussten ihm ausweichen, da der Mann überhaupt keine Anstalten machte, selbst die Seite zu wechseln. Typisch Rush. Der verdammte, egoistische und selbstherrliche Bastard, der Schuld an allem war. Solche Spitznamen und noch andere hatte er schon seit Monaten. Und die Leute dachten sich immer wieder neue aus, wenn ihnen etwas an ihm nicht passte. Doch Rush war das egal.
    Für Young und Eli war es eher ein Spießrutenlauf. Diejenigen, die es schafften Rush auszuweichen, sprangen dafür ungewollt dem Colonel und Eli direkt vor die Füße. Young war Soldat, also schaffte er es leichter als Eli nicht mit den Leuten zusammenzuprallen, sondern geschickt auszuweichen.
    Im Gateraum angekommen, verschanzte sich Rush gleich hinter seiner Konsole und wartete, bis Eli und Young auch endlich ankommen würden. „Wie kann man nur so lange brauchen?“ Eli, völlig aus der Puste, schnaufte nur: „Sie Witzbold!“ Dann schnappte er sich eines von seinen fliegenden Augen, die er vorsorglich immer im Gateraum liegen hatte, während Rush das Gate anwählte.

    Während die schwebende Kamera die ersten Daten des Planeten übermittelte, kamen auch Colonel Telford und TJ in den Raum. Rush beachtete sie nicht wirklich, verlas die Daten: „Sauerstoff, hohe Luftfeuchtigkeit. Anscheinend viele Wälder.“ - „Klingt doch gut“, bemerkte Young lächelnd. „Wenn Sie schwüles Klima mögen, Colonel, bitte.“ Rush hatte noch immer diesen schnippischen Unterton. Young konterte nur: „Man kann im Leben nicht alles haben, Sie Genie." Rush war geschlagen. „Da sagen Sie mir wahrlich nichts Neues“, fügte er in Gedanken dazu.

    „Wir sollten ein Team losschicken“, schlug Telford vor. „Wollte ich auch grad sagen.“ Young griff zu seinem Funkgerät: „Lieutenant Scott, bitte melden.“ Doch Telford hob die Hand. Offensichtlich hatte er eine bessere Idee. Da meldete sich bereits der Lieutenant: „Hier Scott.“ Young, der Telfords Bewegung bemerkt hatte, wollte sich erst dessen Vorschlag anhören, bevor er wieder in sein Funkgerät sprechen würde. „Wie wäre es, wenn wir Lieutenant Scott und den anderen Mal eine Pause gönnen? Die haben genug. Gerade nach...“ Weiter kam Telford nicht. Er merkte, dass er einen wunden Punkt ansprach, über den alle noch lange nicht hinweg waren. Erst jetzt drückte Young die Taste an seinem Funkgerät, während er Telford in die Augen sah: „Hat sich erledigt, Lieutenant. Machen Sie weiter, mit was Sie auch immer gerade beschäftigt waren. Young out.“

    Telford trat unsicher von einem Bein auf das andere, während Young zu ihm sagte: „Auf was willst du heraus, David? Du führst doch was im Schilde.“ – „Ich denke es sollten mal andere einen Ausflug machen“, formulierte Telford mit größter Vorsicht. „Einen Ausflug machen nennst du das?“, platzte es aus Young heraus, der absolut keinen Schimmer hatte, was genau Telford vorhatte. „Also ich könnte mal etwas frische Luft gebrauchen“, schaltete sich TJ ein, die Telfords Wink verstand. Young, nun völlig irritiert, schaute sie fragend an: „Frische Luft?“ – „Sie hat Recht, Colonel. Die Luft ist zwar sehr schwül, aber bestimmt besser als hier“, mischte sich nun auch noch Rush ein. Young verzog das Gesicht und knurrte: „Hier ist nicht nur schlechte Luft, sondern auch schlechte Stimmung.“ – „Woran das wohl liegt…!“, keifte Rush zurück. Es bahnte sich mal wieder ein Streit zwischen den beiden an. Doch Telford ging dazwischen: „Genau. Und darum werdet ihr drei den Planeten erkunden“, verkündete er nun ganz mutig nach vorne preschend. Dr. Rush, TJ und Young starrten Telford völlig perplex an: „Wir?!?“

    Eli amüsierte sich prächtig über das Gespräch, hielt sich aber vorsichtshalber weiter im Hintergrund. Er verspürte nicht im Geringsten das Verlangen nach schwüler Luft. Mochte sie noch so frischer sein als die auf der Destiny. Stattdessen ließ er sein fliegendes Auge weiter die Gegend erkunden.

    „Was soll das, David? Erwartest du ernsthaft, dass ich das zulasse?“, fragte Young gereizt. „Ja, das erwarte ich, Everett. Dr. Rush hat die letzten Tage durchgearbeitet. Und du und TJ, naja…du weißt schon.“ Ja, Young wusste, was David meinte. Nur zu gut. „Und wer soll dann bitte das Kommando übernehmen, solange ich weg bin? Du etwa?!“, lachte er. „Everett. Gib mir eine Chance. Ich kann mich ändern. Und keine Sorge, die Luzianer bleiben, wo sie sind.“ - „Das will ich auch hoffen, David.“ Dann drehte sich der Colonel zu TJ um und schaute sie fragend an: „TJ?“ – „Ich hab vorhin schon gesagt dass ich raus möchte.“ Young sah zu Rush: „Und was denken Sie?“ Rush zuckte mit den Schultern: „Hm, ein bisschen Luft kann nicht schaden.“ – „Dann sind wir uns ja einig“, grinste Telford leicht triumphierend.

    Rush zog von dannen, um sich einen Feldanzug der Marines zu besorgen, den er immer trug, wenn er auf Außenmissionen ging. TJ und Young holten ihre Einsatzwesten und Cappys aus den Quartieren. Dazu packte TJ noch eine Tasche, um Proben und dergleichen einsammeln zu können, sowie eine kleine Sanitasche. Young schnappte sich hingegen sein Gewehr. Für ihn galt ganz klar „kein-Außeneinsatz-ohne-Sicherung“.

    Zehn Minuten später als die anderen beiden war der Colonel wieder am Gate. TJ und Rush waren bereits durchgegangen. Doch Young konnte es sich nicht verkneifen, Telford noch mal ins Gebet zu nehmen: „Dass mir ja keine Klagen kommen, David. Wir haben schon genug Probleme am Hals.“ – „Keine Sorge, Everett. Ich sorg schon dafür, dass alles glatt läuft.“ – „Das will ich hoffen. Vielmehr vertrag ich auch nicht mehr“, schoss es Young noch durch den Kopf, als er seine Mütze aufsetzte und eine ganze Weile nach Rush und TJ durch den Ereignishorizont verschwand.


    Fortsetzung folgt....

    ENDE Kapitel 1


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •