Titel: Die Schlange im Paradies
Autor: Kris
Serie: SG-A, Staffel 1
Pairing: Elizabeth Weir/John Sheppard
Rating: Het, Romanze, R / NC-17 (unter den Spoilern)
Inhalt: Ein Ausflug an einen traumhaften Strand auf dem einzigen Kontinent Lanteas weckt verborgene und unterdrückte Sehnsüchte und Leidenschaften in Elizabeth Weir.
Anmerkung: Das ganze wurde inspiriert durch eine meiner alten Original-Geschichten und die beiden anderen Beiträge der Erotik-Challenge. Und na ja, ich kann es irgendwie nicht lassen, mein Lieblings Het-Pärchen zusammen kommen zu lassen, glaube ich.
Ich stelle sie nun auch in den offenen Bereich, wenn auch leicht in den erotischen Szenen gekürzt, weil ich sie auch so ganz schön und stimmungsvoll finde.
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Elizabeth Weir betrachtete verträumt die sanfte Dünung der Wellen und genoss die wärmenden Strahlen auf ihrer Haut.
Major Sheppard hatte recht gehabt, der neuentdeckte Kontinent bot eine traumhaften Sandstrand, der problemlos mit dem von Malibu oder Miami mithalten konnte – nein diese Orte sogar noch übertraf. Sie fühlte sich eher an den Strand eine einsame Südseeinsel erinnert – unberührt von den Spuren und Hinterlassenschaften der Zivilisation – vor allem fast menschenleer. Hier lag nicht Leib an Leib, die Mitglieder der Expedition, die sich wie sie Urlaub gönnten, und auch wenn es nur ein Tag war, hatten sich gut über den Strand verteilt.
Elizabeth gähnte und streckte sich. Sie beobachtete mit einem Lächeln den Techniker in unmittelbarer Nähe, der einer Biologin den Rücken eincremte. Der jungen Frau schien dies zu gefallen. Sie ließ keinen Moment aus, um mit dem Mann zu flirten.
Die Expeditionsleiterin seufzte.
Sie konnte nicht verhehlen, dass sie neidisch war, denn sie wünschte sich in diesem Moment ebenfalls jemanden an ihrer Seite, dessen warme und starke Hände die Creme über ihren Körper ...
Mit halbgeschlossenen Augen ließ sie ihre Gedanken schweifen, doch dann zuckte sie zusammen und ermahnte sich: Sonne, Meer, nackte Körper und solche Gedanken – das war ein gefährlicher Cocktail, dem sie nicht erliegen und dabei einen schwerwiegenden Fehler begehen durfte.
„Ein Spaziergang direkt am Wasser ist jetzt das Beste und dann vielleicht ein Sprung ins kühle Nass“, entschied sie für sich und erhob sich. Um ihr Handtuch und ihre Habseligkeiten musste sie sich keine Gedanken machen – stehlen würde die hier niemand. So wanderte sie hinunter zum Strand und genoss die laue Brise, die ihren Körper umschmeichelte, den warmen und feuchten Sand unter ihren Füßen.
Wieder ließ sie ihren Blick schweifen. Ein dunkler Punkt tauchte zwischen den Wellen auf, denn einer faulenzte nicht am Strand oder planschte im seichten Wasser herum.
Elizabeth runzelte die Stirn. Woher hatte John Sheppard eigentlich das Surfbrett? Sie wusste ganz genau, dass so etwas nicht auf den Inventarlisten der Expedition gestanden hatte. Aber so, wie sie ihn inzwischen einzuschätzen wusste, war er findig genug gewesen, um irgendwen zu überreden, ihm eines herzustellen – aus was auch immer.
Während sie weiter wanderte, beobachtete sie den Mann, der nun einen besonders hohen Wellenkamm ritt. Elegant surfte er über die Gischt, erlaubte dabei einen Blick auf seinen gebräunten Körper, als er sich langsam dem Strand näherte. Auch wenn er wie alle Piloten nicht gerade muskulös war, aus seinen Bewegungen sprach doch auch eine ganze Menge Kraft, vor allem aber Geschicklichkeit.
Die Anmut seiner Bewegungen wirkte wie ein Aphrodisiakum auf Elizabeth Weir. Ein warmer Schauer durchlief ihren Körper und schien sich in der Körpermitte zu bündeln. Sie schämte sich plötzlich nicht mehr, ihn ausgiebig zu betrachten.
Ihr war noch gar nicht aufgefallen, wie gut der Major eigentlich aussah. Wassertropfen glitzerten auf seiner Haut und in den Haaren, verliehen beidem einem ganz besonderen Schimmer. In seinen Augen funkelte pure Lebensfreude, für diesen Moment waren die Schatten der Schuld und Scham daraus verschwunden, die in Atlantis sonst immer in ihnen zu erkennen waren, wenn er nicht darauf achtete.
Dann war er plötzlich ganz dicht vor ihr – wie, das konnte sie jetzt nicht mehr sagen. Das Brett lief auf dem Sand auf, er sprang hinunter und in das flache Wasser, doch anstatt sich hinunter zu beugen und es aufzuheben, achtete er nicht mehr darauf, sondern ging weiter auf sie zu.
Elizabeth schluckte. Denn nun sah sie in seinen Augen auch noch etwas anderes als Gelöstheit. Die goldenen Punkte in seinen haselnussfarbenen Augen schienen regelrecht zu glühen – vor Verlangen zu pulsieren.
Ihre Knie wurden weich. Nicht anders musste sich Eva im Garten Eden gefühlt haben, als die Schlange sie zum Genuss des verbotenen Apfels verführt hatte und sie Adam aufs Neue betrachtete.
Sie befeuchtete mit ihrer Zungenspitze unschlüssig die Lippen. Noch zögerte sie, hörte auf die Stimme ihres Verstandes. War sie wirklich bereit das Wagnis eines Regelbruchs einzugehen und ein leidenschaftliches Abenteuer mit John zu beginnen?
Sein hypnotischer Blick erlaubte jedenfalls kein „Nein!“, nicht einmal ein verzagt gehauchtes.
Ihr Körper verriet sie ebenfalls, denn Prickeln in ihrem Unterleib war ein untrügliches Zeichen, was sie wirklich von ihm wollte. Sie wagte es ebenso wenig einen Schritt zurück zu machen und davon zu laufen. Denn längst versagten die Muskeln ihren Dienst, wollten nur noch eines ... in seine Arme sinken.
Als ihre Knie tatsächlich nachgaben, fing John sie auf. Elizabeth atmete schneller. Sonne und Meer, Salz und eine feine Note von Schweiß und Sonnencreme, aber auch ein unverkennbar männlicher Duft ging von ihm aus.
Während er sie enger an sich zog, schlang sie ihre Arme um seinen Hals, um nicht ganz zu Boden zu sinken. Ihre Hände streiften durch sein wildes Haar, das nicht einmal vom Wasser gebändigt werden konnten.
Haut an Haut standen sie einen Moment da, um sich einfach nur zu spüren. Der feine Sand erhöhte die erotische Spannung zwischen ihnen. „Ja...“ Elizabeth war bereit und sie spürte, dass er es ebenfalls war. Nicht nur in seinen Augen schimmerte wildes und hemmungsloses Verlangen, es war auch körperlich sehr präsent.
Es war entschieden. Sie warf nun auch die letzten Bedenken und Gedanken an Simon über Bord und ergab sich ganz dem Rausch der Leidenschaft.
Spoiler
Elizabeth sah ihn keuchend und erschöpft an. Sie fühlte sich glücklich, entspannt und zufrieden, konnte nicht anders, als den Mann festzuhalten. Zufrieden seufzend schloss sie die Augen und überließ sich der wohligen Wärme der langsam abklingenden Leidenschaft, bevor sie ...
... so trügerisch wie ein Traum verfloss!
Elizabeth fuhr hoch und sah sich verwirrt um, als sie spürte, dass ihre Arme leer waren. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie war, spürte nur Verzweiflung und einen Hauch von Verlust, denn John war weder in ihrer Nähe noch auf dem Meer zu entdecken.
Sie lag stattdessen allein in einer Sandkuhle der Düne, die den Strand begrenzte, verborgen von den Blicken der anderen. Dann bemerkte sie, dass sich ihr Bikinioberteil gelöst hatte und auch der Tanga arg verrutscht war. Für einen Moment stutzte sie, dann stieg Schamesröte in ihr Gesicht und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
Konnte sie sich sicher sein, dass alles wirklich nur ein Traum gewesen war? Tatsache war jedoch eines - sie hatte sich zu sehr gehen lassen ... und das durfte nicht noch einmal passieren! Sie konnte und durfte die Kontrolle über sich nicht so verlieren.
„Dr. Weir! Wo sind Sie? Dr. Weir?“ Eine Stimme, die besorgt nach ihr rief, schreckte die Expeditionsleiterin aus ihren Gedanken. Hastig band sie sich das Oberteil wieder um und rückte auch den halb ausgezogenen Tanga gerade.
Dann erhob sie sich, fuhr sich durch die Haare und holte tief Luft. „Ich bin hier!“ rief sie dem schlanken dunkelhaarigen Mann zu, der auf der Dünenkuppe auftauchte und zu ihr hinuntersah. „Ich habe mich ein wenig in der Entfernung und der Zeit verschätzt!“
„Da bin ich aber erleichtert, ich hatte schon eine großangelegte Suchaktion starten wollen.“ Der besorgte Gesichtsausdruck verschwand aus John Sheppards Gesicht und machte einem jungenhaften Grinsen Platz.
Doch da lag auch noch etwas anderes in seinen Augen, als er ihre sandbedeckte Gestalt musterte.
Nun wieder ganz sie selbst, beschloss Elizabeth nicht weiter darauf einzugehen, auch wenn es ihr fast das Herz zerriss. Sie stieg durch den Sand zu ihm nach oben und ließ sich helfen, als sie wieder abrutschte.
Seine Griff war so kraftvoll wie in ihrem Traum, seine Hand hielt die ihre viel länger als es nötig war fest. Und seine Augen zitterten leicht.
„Ich hoffe, Sie hatten ihren Spaß da draußen auf dem Meer“, versuchte Elizabeth sich hastig abzulenken, was nicht gerade leicht fiel, da er immer noch nur ein Shirt und die Badehose trug und nach Sonne und Salz roch.
John nickte begeistert. „Ja, das hatte ich. Das war der beste Surftrip meines Lebens. So gute Wellen hatte ich noch nie!“, plauderte er munter drauflos, wie immer, wenn er sich in seinen Gedanken verlor oder zu begeistert von einer Sache war. Nun sprach aus ihm wieder der freche Lausbub, den er gelegentlich an den Tag legte – vor allem wenn er und Rodney McKay sich wieder etwas ausgedacht hatten. Sie zweifelte nicht daran, dass die beiden auf dem besten Weg waren, enge Freunde zu werden
Elizabeth lächelte in sich hinein, während sie an seiner Seite über die Düne zum Puddlejumper ging und sich mit ihren Gefühlen und dem, was sie eben erst erlebt hatte, wieder zu versöhnen versuchte: ‚Für mich war es der wunderbarste, leidenschaftliche Traum, den ich je über einen Mann hatte!’
Dennoch erfasste sie plötzlich ein Frösteln...
E n d e
© 17.05.2011 by Kris