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Thema: [SGA] Little Stories [NC-17]

  1. #1
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard [SGA] Little Stories [NC-17]

    Titel: Little Stories
    Autor: Nyada
    Serie: Stargate Atlantis
    Genre: Missing Scenes, Romance, Humor, Friendship, Drama, Hurt/Comfort- eigentlich ist von allem etwas vorhanden…
    Rating: G – R, evtl. NC-17
    Charaktere/Pairing(s): John/Teyla, Teyla/Kanaan, Dave Sheppard/OC
    Staffel/Zeitliche Einordnung: post SGA Season 5, etwas mehr als 1½ Jahre nach der Episode ‚Feind in Sicht’; beinhaltet ‚Missing Scenes‘ ‚The Good Shepherd‘ und ‚Be All Their Sins Remember’d

    Anmerkung(en) der Autorin: Wie der Titel Little Stories schon erahnen lässt, handelt es sich bei meinem neusten Werk um eine Ansammlung kleiner One-Shots, die alle mit meinen beiden Hauptstories The Good Shepherd und Be All Their Sins Remember’d im Zusammenhang stehen; es handelt sich dabei sozusagen um ‚Missing Scenes‘.

    Die Idee habe ich meinem herzallerliebsten Göttergatten zu verdanken, der beim Lesen o.g. Geschichten so manch eine Szene vermisst hat. Schön, wenn man jemanden hat, der einen ermuntert, alles zu geben.

    Den Anfang werde ich mit einem kleinen One-Shot, der zeitlich gesehen nach dem Epilog von The Good Shepherd angesiedelt ist.

    Viel Spaß beim Lesen!

    Liebe Grüße,
    eure Moni


    ------------------------




    Little Stories: Babymoon




    Genre: Missing Scenes, Romance, Humor,
    Rating: R
    Charaktere/Pairing(s): John/Teyla



    Die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen kitzelten über ihre Haut, als sie mit nackten Füßen an der Wasserkante entlangspazierte. Der Wind zauste durch ihr honigbraunes Haar, das sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zurückgebunden hatte, und einige Haarsträhnen hatten sich bereits wieder gelöst, wurden von der frischen Meeresbrise erfasst und aus ihrem Gesicht gepustet.
    Obwohl erst wenige Stunden seit dem Tagesanbruch vergangen waren und die Sonne noch niedrig am wolkenlosen Himmel stand, versprach es ein schöner, warmer Sommertag zu werden, und allmählich füllte sich der Strand von Cape Cod. Ein paar Jogger kreuzten ihren Weg, und sie traf auf etliche Gleichgesinnte, die einfach nur an den an Strand gekommen waren, um die morgendliche Ruhe zu genießen, nachzudenken oder zu entspannen, bevor der lästige Alltagsstress für die meisten von ihnen begann.

    Teyla Emmagan seufzte leise, und ein warmes, angenehmes Kribbeln durchfuhr ihren Körper, als sie die salzige Meeresluft einzuatmen begann. Froh darüber, dass sie sich nach langem Hin und Her für diesen Trip entschieden hatte, blieb sie einen Moment lang stehen und ließ ihren Blick an der Wasserkante des Ozeans entlangschweifen.
    Strahlendweiß tänzelte die Gischt über die Meeresüberfläche und glitzerte in der Morgensonne. Kleine Wellen brachen tosend an einer Ansammlung von grauen Felsen, die einige hundert Meter vom Strand entfernt aus dem Meer ragten, und das Wasser zerspritzte in alle vier Himmelsrichtungen. Einige Möwen, die es sich auf den Felsen gemütlich gemacht hatten, schnatterten empört, als das Wasser sie erfasste, und stiegen unter lautem Protest flatternd in den hellblauen Himmel empor. Wie schwerelos schwebten sie durch die Lüfte, mit ausgebreiteten, weißgrauen Flügeln und ließen sich vom Wind davontreiben.
    Lächelnd blickte Teyla auf und blinzelte in die Sonne. Über ihrem Kopf kreischten die Möwen, die die Wellen von ihren Ruhestätten verscheucht hatten. Sie kreisten noch immer am Himmel. Ein paar Mal noch setzten sie zum Landeanflug an, wurden aber jedes Mal um ein Haar von den Wellen erfasst, stoben schnatternd auseinander und sahen schließlich ein, dass sie sich wohl einen anderen Platz suchen mussten.

    Es wird langsam Zeit, umzukehren, dachte Teyla, also drehte sie sich um und machte sich auf den Rückweg. Seit einer Stunde war sie nun schon auf den Beinen und spazierte am Strand von Cape Cod entlang. Kaum dass die Sonne aufgegangen war, hatte sie sich unruhig im Bett gewälzt. An Schlaf war einfach nicht mehr zu denken gewesen, deswegen war sie aufgestanden und in die Küche gegangen, wo sie sich einen Tee gemacht hatte, bevor sie hinunter zum Strand ging.
    Womöglich war es die innere Unruhe, sagte sie sich, aber ein einzelner, sanfter Tritt ließ sie ihre Vermutung noch einmal überdenken. Schmunzelnd legte Teyla die Hände auf ihren Bauch, der sich unter ihrem luftigen, knielangen Sommerkleid wölbte.

    Guten Morgen, meine Kleine, dachte sie, und ihre ungeborene Tochter reagierte prompt mit einem weiteren Tritt. Jetzt, da sie den sechsten Monat ihrer Schwangerschaft beinahe vollendet hatte, spürte sie die Bewegungen ihres Babys von Tag zu Tag intensiver und auch Außenstehenden war es nun vergönnt, zu spüren, wenn sich das Baby bewegte. Es war zu einer von John’s absoluten Lieblingsbeschäftigungen geworden, und wann immer sich die Gelegenheit ergab, legte er seine Hände auf ihren Bauch, um zu fühlen, wie seine Tochter sich in ihr bewegte, sich streckte, strampelte oder zappelte.
    Ihre Schwangerschaft schien ihn zu faszinieren, und jede noch so kleine Veränderung ihres Körpers oder Verhaltens wurde staunend von ihm zur Kenntnis genommen. Teyla hatte John noch nie so zuvorkommend erlebt. Er war rücksichtsvoll und kümmerte sich um sie, ohne sie zu betüddeln oder gar zu bevormunden. Stets war er um ihr Wohlergehen besorgt und hatte insbesondere in den letzten Tagen ein Talent dafür entwickelt ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen.

    Ein Lächeln stahl sich auf Teylas Gesicht, als sie sich an eine von John’s nächtlichen Kochaktionen erinnerte, die er für sie abgezogen hatte, als es ihr vor einigen Nächten nach einem Käseomelett mit Schinken und allerlei anderer Zutaten gelüstet hatte. Kommentarlos hatte er den Eiern alles beigefügt, was sie ihm gesagt hatte, und sie anschließend schmunzelnd beim Verschlingen der Portion beobachtet.

    Ich habe noch nie jemanden in so kurzer Zeit so viel verputzen sehen, hatte er grinsend angemerkt, als er ihren Teller abgeräumt hatte. Selbst McKay wäre neidisch auf dieses Tempo.

    Sie hatte nur gelächelt und sich mit einem Kuss für seine Mühe bedankt. Nur wenige Stunden später hatte John wieder in der Küche gestanden und ihr Pancakes mit Sirup und Schokoladensauce zubereitet.

    Teyla seufzte zufrieden und kehrte mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück. Zwei Tage waren vergangen, seit sie in Cape Cod angekommen waren, wo John’s Bruder Dave ein kleines Strandhaus besaß, welches er ihr und John für ein verlängertes Wochenende zur Verfügung stellte. ‚Babymoon‘ hatte es Addison, Dave’s Ehefrau, genannt, der letzte Urlaub zu zweit, ohne Kind. John war nach kurzer Bearbeitungszeit durch seine Schwägerin hellauf begeistert gewesen, auch wenn Teyla die Notwendigkeit einer solchen Reise zuerst nicht verstanden hatte. Zugegeben, sie verstand es noch immer nicht wirklich, aber die letzten beiden Tage hatten merklich zu ihrer Entspannung beigetragen, und so langsam gefiel es ihr hier.

    Das besagte Strandhaus, welches John und sie bewohnten, tat sich ihr in diesem Moment auf. Es war oberhalb einer hohen Sanddüne errichtet worden, die Wände waren mit weißem Holz vertäfelt und das Dach mit dunklen Schindeln eingedeckt. Eine Treppe aus angeschwemmten Planken führte zum Haus hinauf und wurde von einem blassgrünen, grasähnlichen Strandgewächs flankiert, das sich im Wind leicht hin und her bewegte.
    Am unteren Ende der Treppe, auf der vorletzten Stufe stehend, erblickte Teyla eine ihr wohlbekannte Gestalt. Fast augenblicklich legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Selbst aus der Ferne war nicht zu übersehen, dass John todmüde war und sich wahrscheinlich gerade selbst fragte, was ihn aus dem Bett getrieben hatte. Seine dunklen Haare standen wild zerzaust von seinem Kopf ab, und als sie näher kam, entdeckte sie den Abdruck der Kissennaht auf seiner bärtigen Wange. Er trug ein legeres, hellblaues Leinenhemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hatte, und eine helle, bis zu den Knien reichende Shorts. Er war barfuß und sichtlich damit beschäftigt, die Augen offen zu halten und gegen das helle Sonnenlicht anzublinzeln.

    „Nanu, so früh schon auf den Beinen?“, grüßte Teyla ihn neckend. Es war selten, ihn so früh anzutreffen. In den letzten beiden Tagen hatte sich der sonst so disziplinierte John Sheppard als ein ziemlicher Langschläfer erwiesen.

    Ihr Gegenüber lächelte matt. Gähnend tapste er die letzten beiden Stufen hinab und reckte und streckte sich, wobei sein Hemd nach oben rutschte und ein Stück seines flachen, trainierten Bauches freigab. Teylas Blick fiel auf das Stück entblößte, braungebrannte Haut, und sie schluckte. Ihre Finger begannen zu zucken und ihre Handflächen kribbelten. Rasch versteckte sie ihre Hände im Stoff ihres Kleides, riss ihren Blick los und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    Wenn John davon etwas mitbekommen hatte, so ließ er sie es nicht merken. Sich durchs Haar streichend setzte er einen Fuß auf den kalten, nassen Sand. Seine Augen weiteten sich und ein leiser Aufschrei verließ seine Kehle.

    „Herrgott“, rief er aus, „ist das kalt!“ Erschrocken machte er einen Satz zurück und sprang schnell auf die erste Treppenstufe. „Das Du Dir dabei nichts wegholst“, meinte er und fasste tadelnd Teylas nackte Füße ins Auge.

    „Würdest Du mich wenigstens ab und zu morgens begleiten, würdest Du Dich ganz schnell daran gewöhnen“, stichelte sie ihn.

    „Und dafür den Komfort eines warmen, weichen Bettes aufgeben?“ John schüttelte mit dem Kopf. „Keine Chance, Lady.“

    „Und wieso bist Du dann hier?“, fragte Teyla. „Normalerweise treffe ich Dich nicht vor zehn Uhr außerhalb des Schlafzimmers an. Bist Du aus dem Bett gefallen?“

    „Ich brauche nun mal meinen Schlaf“, antwortete John mit gespieltem Trotz. „Und jetzt komm her.“ Er breitete seine Arme aus und Teyla ließ sich bereitwillig in die Umarmung ziehen. Seufzend kuschelte sie sich an ihn, an seine noch bettwarme Brust, barg ihr Gesicht an seinem Hals und atmete seinen Duft ein.

    „Guten Morgen, schöne Frau“, flüsterte er und küsste sie sanft auf die Stirn.

    „Guten Morgen, schöner Mann“, erwiderte Teyla und stellte sich auf die Zehenspitzen, und obwohl sie daraufhin einige Zentimeter im Sand versank, schaffte sie es, ihre Lippen auf seine zu drücken.
    John reichte ihr eine Hand, und sie stellte sich auf die hölzerne Plankenstufe neben ihn, schlang die Arme um seinen Hals und sah ihn an. „Hast Du gut geschlafen?“, wollte sie von ihm wissen, doch statt zu antworten tippte er sich mit dem Finger an die Lippen. Teyla lachte auf, küsste ihn, wie verlangt, ein weiteres Mal.

    „Mhm…Das nenne ich mal einen Wachmachdienst“, griente John. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“

    „Als ob Du Dich beklagen müsstest…“ Teyla schüttelte mit dem Kopf und boxte ihm spielerisch gegen die Schulter.

    „Das war doch bloß ein Scherz“, besänftigte John sie lächelnd und schlang von hinten die Arme um sie, als sie sich mit dem Gesicht dem Ozean zuwandte. „Und“, vibrierte seine Stimme an ihrem Nacken, „wie geht es meinen beiden Ladies heute Morgen?“, fragte er, küsste ihre Schulter, die rechte, dann die linke, ihren Hals und beschrieb mit seinen großen, warmen Händen sanfte Kreise auf ihrem Bauch.

    „Uns geht es gut“, antwortete Teyla, „auch wenn Deine Tochter mich heute Morgen wieder ziemlich auf Trab gehalten hat. Sie hält anscheinend nicht besonders viel von Nachtruhe.“

    „Das klingt nach meinem Mädchen“, grinste John.

    „Wenn es um das Aufstehen geht, scheint sie nicht nach Dir zu kommen“, sagte Teyla, doch John ignorierte ihren Versuch, ihn aufziehen, überspielte ihn mit einem charmanten Schmunzeln und küsste sie auf ihre vom Meereswind gerötete Wange.

    „Hast Du Hunger?“, fragte er sie. „Ich dachte, ich mache uns heute Pancakes mit frischem Obst.“

    Teyla lächelte. „Was würde ich nur ohne Dich tun?“, seufzte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals.

    „Vermutlich… verhungern“, erwiderte John trocken, nachdem er kurz überlegt hatte. „Ohne jemanden, der Dir diese Unmengen an Pancakes, Omeletts und Sandwiches heranschafft, würdest Du vermutlich verhungern“, wiederholte er und grinste keck. Teyla kniff die Augen zusammen, ihr war seine besondere Betonung des Wortes ‚Unmengen‘ nicht entgangen.

    „Höre ich da etwa einen leichten Vorwurf in Deiner Stimme, John Sheppard?“

    „Ich würde es nicht einmal wagen“, entgegnete er, legte die Hände an ihre Hüften und zog sie so dicht es ihr Bauch zuließ zu sich heran. Dann küsste er sie. Küsste sie auf eine Art und Weise, die sie absolut willenlos machte. Seine warmen Lippen schmeckten nach frischer, salziger Meeresluft, seine Arme, stark und verlässlich, hielten sie fest, als drohten sie im Strudel der Gefühle zu ertrinken. Teyla seufzte und schmiegte sich an seine warme Brust; sie wollte nichts mehr, als sich in diese Umarmung zu stürzen und diesen leidenschaftlichen Kuss bis zur allerletzten Sekunde auszukosten.
    Ohne Vorwarnung drang seine Zunge in ihren Mundraum vor und stachelte ihre zu einem heißen, feuchten Tanz an. Zum Glück waren um diese Tageszeit nur wenige Menschen am Strand unterwegs, sodass sie sich keine großen Gedanken darüber machen mussten, gesehen zu werden.
    John’s Hände lösten sich von ihrer Taille, strichen über ihre Arme und Schultern, umrahmten kurz ihr Gesicht und fuhren schließlich in ihr Haar. Sanft, aber bestimmt schob er ihren Kopf nach vorne.

    „Ich…liebe…Dich“, murmelte er heiser gegen ihre von seinen Küssen geschwollenen Lippen, und Teyla erschauderte, als sein warmer Atem ihre Haut streifte.

    „Ich liebe Dich auch“, flüsterte sie und strich mit ihrer Hand über seinen harten, trainierten Bauch. Ihr Blick fiel auf seinen offenstehenden Hemdkragen. Wie immer hatte er nur zwei Drittel des Hemds zugeknöpft, sodass unterhalb seines Halses eine große Lücke klaffte, die ihr eine verführerische Aussicht auf seine braun gebrannte, beharrte Brust gab. Teylas Atem beschleunigte sich, was nicht lange unbemerkt blieb.

    „Ich finde, wir sollten meinen ursprünglichen Plan noch einmal überdenken“, raunte er, an ihrer Unterlippe knabbernd.

    „Der da wäre?“, fragte Teyla und fuhr mit ihren Fingern durch die dunklen, krausen Haare auf seiner Brust.

    „Während dieses Wochenendes das Schlafzimmer nur aufgrund lebensbedrohlicher Umstände zu verlassen“, fasste John zusammen.

    „Mhm-“ Teyla erschauderte bei dieser Vorstellung und presste ihre Lippen abermals auf seine- „das klingt in der Tat nach einem sehr, sehr guten Plan.“

    „Ist ja auch mein Plan“, meinte John selbstgefällig und ließ seine Hände über ihren Körper wandern. Ein bubenhaftes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als seine Hände ihren Hintern erreichten und fest zupackten. Teyla japste auf, als er ihren Po zu massieren begann.

    „Dein Plan hat nur einen Haken“, keuchte sie.

    „Der da wäre?“, wiederholte er ihre vorab gestellte Frage und zog sie eng genug an sich, dass sie seine Erektion durch den dünnen Stoff seiner Leinenshorts hindurch an ihrer Hüfte spüren konnte.

    „Carson hat gesagt, dass Du Dich schonen sollst“, erwiderte sie und ließ trotz dieser Worte, trotz des Wissens, dass sie aufhören mussten, ihre Finger über seinen ausgebeulten Schritt gleiten. „Wir sollten nichts überstürzen, bis es Dir nicht wieder vollkommen gut geht.“

    John schloss tief einatmend die Augen. „Papperlapapp“, knurrte er. „Ich denke nicht, dass Carson das gemeint hat. Mir geht’s gut. Gut genug“, fügte er augenzwinkernd hinzu.

    „Ein Vorschlag“, sagte Teyla und blickte an ihm vorbei, die Treppe hinauf. „Schaffst Du es bis nach oben, ohne außer Atem zu sein, können wir Deinen Plan von mir aus sehr gern in Angriff nehmen.“ Wieder legten sich ihre Finger um die Ausbuchtung in seiner Hose, und dieses Mal drückte sie leicht zu. „Von mir aus auch sofort“, flüsterte sie heiser in sein Ohr.

    „Ehrlich jetzt?“ John hob die Augenbrauen. „Du vergleichst Sex mit Treppensteigen? Ich bitte Dich, das ist ein mieser Vergleich.“

    „Bis ganz nach oben, ohne außer Atem zu kommen“, wiederholte Teyla. „Falls Du es schaffst, kannst Du mit mir machen, was immer Du willst. Und ich muss Dir eines sagen, John-“ Aufreizend langsam strich sie mit dem Zeigefinger über die Knopfleiste seines Hemds, öffnete einen weiteren Knopf, schob den störenden Stoff beiseite und küsste ihn knapp unterhalb seines Schlüsselbeins, saugte an seiner warmen, feuchten Haut. John’s Brustkorb erbebte, und sie spürte, wie er schluckte.

    „Ja?“, brachte er mühsam hervor.

    „Seit ich schwanger bin“, begann Teyla, „verspüre ich dieses gewisse… Verlangen. Und ich habe Bedürfnisse, die ich vorher nie hatte.“

    John schluckte erneut. „N…nie?“

    „Nie“, bestätigte sie und neigte den Kopf. „Und weißt Du, was das Schlimmste daran ist?“ John schüttelte mit dem Kopf. „Dass niemand da ist, um sich um diese Bedürfnisse zu… kümmern“, flüsterte Teyla, stellte sich auf die Zehenspitzen und knabberte erst an seinem Kinn, dann an seiner Unterlippe. „Und es wäre doch wirklich zu schade, wenn diese Bedürfnisse unerfüllt blieben.“

    „Das wäre es“, krächzte John und blickte nun selbst die Stufen hinauf, als wäge er seine Chancen ab. Er schluckte- schwer-, drehte seinen Kopf zurück in ihre Richtung und heftete seine dunklen haselnussfarbenen Augen auf sie. „Du weißt, dass das nicht fair ist.“

    „Tja-“ Teyla seufzte und schüttelte bedauernd mit dem Kopf- „wenn Du nicht bereit bist, diese Herausforderung anzunehmen-“

    „Whoa, immer langsam mit den jungen Pferden, Miss“, unterbrach John sie und warf ihr einen funkelnden Blick zu, der Teyla eigentlich vor dem, was als Nächstes passierte, hätte warnen sollen. Trotzdem sah sie es nicht kommen, und entließ einen überraschten Schrei, als John sie in den Kniekehlen packte und schwungvoll auf die Arme hob.

    „John… nicht!“ Kichernd schlang Teyla die Arme um seinen Hals, während er sie leichtfüßig die Treppe hinauftrug. „Lass mich runter. Ich bin zu schwer für Dich! Dein Rücken-“

    „Meinem Rücken geht’s gut“, brummte John und presste seinen Mund auf ihren, kickte die Terrassentür mit dem Fuß auf und wieder zu und trug sie ins Haus.

    „Ich nehme an, dass das zu bedeuten hat, dass Du die Herausforderung doch annimmst?“, grinste Teyla, als er sie auf der Kante des Küchentisches absetzte und mit seinen Händen über ihre Rundungen fuhr.

    „Mhm“, erwiderte er, schob den Saum ihres Kleides nach oben, zwang ihre Schenkel mit seinem Knie auseinander, legte ihre Beine um seine Hüften und schob die Hände unter ihren Po.

    „Worauf Sie Ihren lieblichen, schwangeren Hintern verwetten können, Miss.“



    ooOOoo


    Die Sonne stand hoch am Himmel und schien durch einen Spalt in der Gardine direkt auf das Bett, und lautes Gelächter und fröhliche Stimmen drangen durch das zum Strand hin geöffnete Fenster, doch es war etwas anderes, das John Sheppard weckte.
    Warm, schoss es ihm durch den Kopf, als er langsam zu sich kam, zu warm, viel zu warm. Ächzend versuchte er sich von dem Rücken auf die Seite zu rollen, doch ein leises, feminines Seufzen ließ ihn schlagartig in der Bewegung innehalten.

    „Nicht…“, brummelte es schläfrig unterhalb seines Kinns, und als John blinzelnd an sich hinabspähte, entdeckte er nicht nur, woher die Stimme kam, sondern auch den Grund, warum es ihm zu heiß war; Teyla war im Laufe der Zeit, in der sie geschlafen hatten, zu ihm herübergerollt, auf seine Seite des Bettes, und belagerte ihn nun. Einen Arm lag quer über seinen Brustkorb geworfen, ihr Kinn hatte den Weg in seine Halsbeuge gefunden und ein Bein hatte sie über seinem Oberschenkel drapiert. Friedlich schlafend schmiegte sie sich an ihn.
    John lächelte, streckte die Hand aus und fuhr sanft über ihr zerzaustes, honigbraunes Haar, ehe er vorsichtig versuchte, Teylas Kopf von seiner Schulter auf das Kopfkissen zu verlagern und gleichzeitig ihren linken Arm, der um seinen Oberkörper geschlungen war, zu lösen. Behutsam legte er diesen auf das Kissen, wo sich eben noch sein Kopf befunden hatte und setzte sich auf, während er seine Beine über den Rand des Bettes schob. Er erhob sich, rieb sich übers Gesicht und machte sich auf die Suche nach seiner Kleidung, bis ihm wieder einfiel, dass ein Großteil davon wohl noch immer im Erdgeschoss verstreut lag.
    Bedacht darauf, Teyla nicht zu wecken, tapste er auf Zehenspitzen durch den Raum, zog eine Boxershorts und ein frisches T-Shirt aus der Kommode und verschwand kurz im angrenzenden Badezimmer, um sich wieder etwas frisch zu machen.
    Als er keine fünfzehn Minuten geduscht und rasiert ins Schlafzimmer zurückkehrte, wurde er von einer verschlafen lächelnden Teyla begrüßt.

    „Wie spät ist es?“, fragte sie, setzte sich auf und streckte die Arme über ihrem Kopf aus.

    John warf einen Blick auf die Digitalanzeige seines Weckers. „Kurz nach elf“, antwortete er, worauf ein Ausdrucks des Schreckens über das Gesicht der Athosianerin huschte.

    „So spät?!“, erschrak sie.

    „Naja-“ John blieb am Rand des Bettes stehen, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf ihren überraschten Mund-„wenn Du jedes Mal, nachdem wir Sex hatten, einschläfst, musst Du Dich nicht wundern.“

    „Was… John!“ Empört wandte sich Teyla von ihm ab, und John lachte amüsiert, als er die Röte bemerkte, die ihr Gesicht zum Glühen brachte.

    „Ist doch wahr“, gluckste er, kletterte aufs Bett und drückte sie sanft zurück in die Kissen. „Allerdings möchte ich von dem heutigen Tag auch noch etwas haben, deshalb belasse ich es jetzt hierbei“, sagte er, beugte sich vor und presste seine Lippen auf ihre.

    „Und was ist mit Deinem Plan?“, spürte er Teyla gegen seine Lippen murmeln.

    „Oh, an den halten wir uns“, erwiderte er und löste sich von ihr. „Du bleibst nämlich schön hier, im Bett, während ich uns einen Snack zubereite.“

    Teylas Augen begannen hoffnungsvoll zu funkeln. „Pancakes?“

    „Wenn die Damen danach verlangen“, meinte John seufzend, „mache ich uns gern Pancakes.“

    „Oh ja, sie verlangen danach“, bestätigte Teyla nickend, und er ergab sich mit einem weiteren, tiefen Seufzer seinem Schicksal.

    „Ein Dutzend Pancakes- kommt sofort“, sagte er und machte kehrt. Er hatte die Tür gerade erreicht, als er auf einmal Teyla seinen Namen rufen hörte. Mit funkelnden Augen und einem nach innen gerichteten Augen, winkte sie ihn zu sich.

    „Komm her, John. Gib mir Deine Hand“, bat sie, griff nach seiner Hand und legte sie auf ihren Bauch, als er zu ihr zurückkam und sich auf die Bettkante setzte. „Spürst Du das?“, fragte sie ihn, und John nickte.

    „Da scheint jemand ausgeschlafen zu haben“, meinte er und spreizte seine Finger unter ihrer Hand, spürte die ungestümen Bewegungen des Babys. „Was macht sie da?“

    „Sie möchte Dir einen guten Morgen wünschen, nehme ich an“, entgegnete Teyla und drückte seine Hand etwas fester auf die Stelle ihres Bauches, wo sie die winzigen Füßchen ihres Babys vermutete. „Na los, Kleines, strample noch ein bisschen für Deinen Vater“, lockte sie ihr Ungeborenes.

    „Fühlt sich an, als ob sie tanzt“, schmunzelte John, als er einen Fuß gegen seine Handfläche drücken spürte. „Ganz schön lebhaft, die junge Dame“, meinte er an Teyla gewandt und ließ seine Hand über ihren Bauch gleiten, beobachtete fasziniert wie die Bewegungen seiner ungeborenen Tochter seiner Hand folgten.
    „Tut es eigentlich weh?“, fragte er besorgt, als sich unter Teylas Bauchdecke schemenhaft ein kleiner Fuß abzeichnete.

    „Manchmal ist es schon ein wenig… unangenehm“, antwortete sie gestehend, setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Kopfteil des Bettes. „Aber ich könnte mir trotzdem kein schöneres Gefühl vorstellen. Es ist schlichtweg… faszinierend.“

    „Ja, das ist es“, wiederholte John, nachdenklich auf ihren Bauch hinabstierend, der in etwa die Größe eines Fußballes hatte. Sanft ließ er seine Hände über die Wölbung gleiten, und mit einem Mal überkam ihn der Wunsch, ihre warme, wohlduftende Haut unter seinen Lippen zu spüren und zu küssen. Den Saum ihres weitfallenden Pyjamaoberteils langsam nach oben schiebend, fixierte er seinen Blick auf ihren Bauch, hielt dann aber kurz inne und sah sie fragend an.

    „Kann ich…“

    Ein mildes, leicht amüsiertes Lächeln legte sich auf Teylas Lippen. „Du musst mich nicht jedes Mal um Erlaubnis fragen, John“, erklärte sie ihm sanft. „Du bist der Vater. Es ist okay“, versicherte sie ihm, zog ihr Oberteil ein Stück nach oben, schnappte sich seine beiden Hände und legte sie an ihren Bauch. „Sie ist auch Dein Kind.“

    „Ja“, erwiderte John, „ja, das ist sie.“ Er schluckte. Noch immer erschien es ihm unbegreiflich, dass er in weniger als drei Monaten Vater dieses kleinen Wesens werden sollte, dessen Bewegungen er spüren und inzwischen auch sehen konnte. Inbrünstig glitt er mit seinen Händen über Teylas Bauch, den Bewegungen und Tritten des Babys folgend. Völlig fasziniert von den so klar definierten Bewegungen seiner Tochter beugte John sich schließlich herab und platzierte einen sanften Kuss knapp oberhalb von Teylas Bauchnabel. Er schloss die Augen und küsste ihren Bauch, während die Athosianerin ihm behutsam mit ihren Fingern durch sein Haar kämmte.

    „John?“, hörte er sie da auf einmal leise sagen und schaute auf. Teylas Blick war so voller Liebe und Zuneigung, dass es keiner weiteren Worte mehr bedurfte. Sie legte die Hände an sein Gesicht, beugte sich zu ihm vor und küsste ihn auf eine Art und Weise, die alles Unausgesprochene klärte. Als sie sich von ihm löste, lächelten sie beide.

    „John“, begann Teyla erneut, „ich bin froh, das nicht allein durchstehen zu müssen. Ich wüsste nicht, was ich ohne Dich tun sollte“, sagte sie und streichelte seine Wange. „Und ich muss mich bei Dir dafür bedanken, dass Du mir dieses Baby geschenkt hast.“

    „Naja-“ John legte den Kopf schief- „soweit ich mich erinnere, waren wir beide daran irgendwie beteiligt, also…“

    Teyla lachte. „John, Du weißt ganz genau, was ich damit meine.“

    „Aber natürlich weiß ich das“, schmunzelte er, richtete ihr Oberteil, setzte sich auf und zog sie in seine Arme. „Und ich muss mich auch bei Dir für dieses Baby bedanken“, sagte er und legte eine Hand auf ihren Bauch.

    Die braunen Augen seines Gegenübers füllten sich mit Tränen. „Meinst Du das ernst?“, fragte sie.

    „Himmelherrgott, Teyla, natürlich meine ich das ernst! Was denkst Du, warum ich um zwei Uhr nachts in der Küche stehe und Schinken-Schokoladen-Omeletts zubereite? Du und dieses Baby, ihr zwei bedeutet mir so unendlich viel. Ich… ich kann gar nicht beschreiben, wie viel ihr mir bedeutet. Und ich… ich wüsste auch nicht, was ich ohne… Dich tun sollte.“

    Teyla schwieg einen Moment, dann lächelte sie. „Du würdest völlig sinnlos Unmengen an Pancakes und Schinken-Schokoladen-Omeletts produzieren“, meinte sie und kicherte, als John sie, vollkommen aus dem Konzept gerissen, verwundert anstarrte.

    „Was…Oh…“ Er kniff die Augen zusammen, als es ihm dämmerte. „Wenn das jetzt eine Überleitung zu einem anderen Thema sein sollte“, sagte er, „muss ich Dir leider mitteilen, dass Du nicht gerade gut darin bist.“

    „Ja“, seufzte Teyla, „ich weiß, ich bin furchtbar in diesen Dingen.“

    „Aber erst seitdem Du schwanger bist und mehr mit Deinem Magen als mit Deinem Kopf denkst“, neckte John und duckte sich rasch, als sie mit ihrer Hand nach ihm ausholte.

    „Du sollst darüber keine Scherze machen“, tadelte Teyla ihn. „Stell Dir nur einmal vor, wie es wäre, auch nur einen Tag in meiner Haut zu stecken.“

    Das werde ich lieber nicht tun“, entgegnete John und rutschte vom Bett. „Und außerdem kann ich durchaus nachvollziehen, wie Du Dich fühlst.“

    Teylas Augen begannen zu funkeln. „Wirklich?“
    „Na klar.“ John nickte. „Du erinnerst mich ja jeden Tag daran.“

    „Was…Oh!“ Teyla schnappte empört nach Luft, griff nach seinem Kopfkissen und schleuderte es nach ihm. „Ach, Du!“

    „Keine Sorge-“ Lachend wich John dem herannahenden Kissen aus, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf ihre schmollenden Lippen-„ich werde mich nicht beklagen.“

    „Das rate ich Dir auch“, schnappte Teyla. „Du hast mich schließlich erst in diese Situation gebracht.“

    Seufzend richtete sich John auf. „Jetzt ist es also wieder ganz allein meine Schuld. Na, prima. Wie war das noch gleich mit ‚Ich bin Dir so dankbar‘?“

    „Ich bin Dir dankbar“, rief die Athosianerin. „Allerdings kann ich Dir nicht garantieren, dass ich mich während der Geburt an diese Aussage erinnern werde. Ich werde Dich vermutlich… hassen.“

    John zuckte mit den Schultern. „Hhm, damit werde ich dann wohl leben müssen.“

    „Ach ja?“ Teyla betrachtete ihn durch zusammengekniffene Augen, dann richtete sie sich mit einem Mal auf und kam über die Matratze auf ihn zu gekrochen. „Ich werde wahrscheinlich noch viele weitere schlimme Dinge sagen.“

    „Von denen ich jetzt schon weiß, dass Du sie alle nicht ernst meinst“, sagte John. „Du wirst sagen, dass Du mich hasst, dass Du mich niemals wiedersehen möchtest, dass ich Dir das alles eingebrockt habe, weswegen Du niemals wieder zulassen wirst, dass ich Dich irgendwie berühre.“

    „Du scheinst ja wirklich bestens Bescheid zu wissen“, meinte Teyla.

    „Ich hab‘ nur eine Menge Filme gesehen“, winkte John ab. „Ich weiß, wie das läuft.“

    „Tatsächlich?“

    „Tatsächlich“, bestätigte er. „Und weißt Du was? Tu’s ruhig! Schrei mich an, schlag mich, beiß mich, wenn es sein muss. Ich weiß, dass Du das alles nicht ernst meinst.“

    Teyla hob die Augenbrauen. „Und aus welchem Grund bist Du Dir da so sicher, John?“, wollte sie wissen.

    Grinsend packte John sie an den Ellenbogen und zog sie hoch, bis sie vor ihm auf der Bettkante kniete. „Weil ich derjenige bin, der Dir Deine Pancakes und Schinken-Schokoladen-Omeletts um zwei Uhr nachts macht“, antwortete er, schlang die Arme um ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.

    „Und weil ich Dich nicht aus diesem Schlafzimmer lassen werde, bevor Du nicht einsiehst, dass der Sex mit mir zu schade ist, um ihn jemals, jemals aufzugeben“, ergänzte er mit dunkler Stimme.

    „Oh-“ Teyla lächelte und legte die Arme um seinen Hals- „dessen bin ich mir bewusst. Allerdings“, meinte sie dann, „ziehe ich jetzt Deine Kochkünste vor.“

    „Du bist echt nicht gut darin“, wiederholte John schmunzelnd und schüttelte mit dem Kopf. „Aber fein, die Dame verlangt nach Pancakes, also kriegt sie Pancakes“, trällerte er und zog sie hoch. „Pancakes für die Dame.“

    „Ich dachte, ich soll das Schlafzimmer nicht verlassen“, griente Teyla.

    „Nah“, meinte John, legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich, „ich hab’s mir halt anders überlegt.“

    „Hast Du das?“, schmunzelte sie, als sie das Schlafzimmer verließen und aneinander angelehnt den Flur entlangschlenderten.

    „Ja, das habe ich.“ An der Treppe angekommen, brachte John sie zum Stehen, schmiegte sich an sie und flüsterte mit rauer Stimme in ihr Ohr: „Und außerdem denke ich, dass wir den Radius etwas… erweitern können.“

    Teyla stimmte seufzend zu. „Ich befürchte, dass ich den Küchentisch nie wieder mit den gleichen Augen werde sehen können“, bedauerte sie.

    „Vielleicht tut so ein neuer Blickwinkel ja auch ganz gut, wer weiß“, sagte John, als sie die Küche betraten und Teyla sich an den Küchentisch setzte.

    „Ja, wer weiß“, murmelte sie und strich verträumt lächelnd mit der flachen Hand über die Tischplatte.

    „Also-“ John klatschte in die Hände, was die Athosianerin zusammenschrecken ließ. „Pancakes?“

    „Ich…“ Teyla begann, brach ab, begann zu lächeln. Ihren Gegenüber nicht aus den Augen lassend erhob sie sich, hievte sich für ihre Verhältnisse äußerst elegant auf die Tischkante und schob den Stuhl mit dem Fuß weg. „Wir sollten noch einmal über diesen… Radius sprechen“, sagte sie, zog sich ihr Pyjamaoberteil über den Kopf und warf es in seine Richtung. „Oder was denkst Du?“

    Seine Faust um ihr Oberteil ballend betrachtete John die ihm gegenüber sitzende Frau, leckte sich über die Lippen und ließ den Blick über ihren entblößten Oberkörper schweifen.
    „Ach, Scheiß auf den Radius“, knurrte er schließlich, ließ das Oberteil fallen und langte nach ihr. Seinen Mund hart auf ihren pressend drängte er sich zwischen ihre Beine.

    Das Letzte, an was er dachte, war, dass er seinem Bruder nach diesem Urlaub wohl oder übel einen neuen Küchentisch schulden würde…

    Ende
    Geändert von Nyada (08.02.2015 um 17:46 Uhr)

  2. Danke sagten:


  3. #2
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. *seufz* Das war sooo... wunderschön zu lesen. Will auch einen Mann wie John - will die Teyla in deiner Geschichte sein. John früh morgens mit verwuscheltem Haar, noch Bettwarm ... *seufz*. Seine durchtrainierte behaarte Brust ... *seufz*, der Küchentisch ... *seufz*, oh man ...
    Pancakes und Schinken-Schokoladen-Omeletts ... *seufz* Ja, auch die will ich, will alles so wie in deiner tollen Geschichte!!! Himmel, was hast du das wieder schön geschrieben, mit all den tollen Details, einfach *seufz* ... schön!
    Das Problem ist - möchte sofort mehr davon!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Little Stories: A Place Called Home

    A/N: Anbei der nächste Teil meiner 'Little Stories'-Reihe, der auch in Zusammenhang mit der demnächst erscheinenden Fortsetzung von Be All Their Sins Remember'd stehen wird. Inwiefern? Nun, das wird natürlich noch nicht verraten.

    Liebe Grüße, und ganz viel Spaß beim Lesen!
    Eure, Moni



    ---------




    Little Stories: A Place Called Home


    Genre: Missing Scenes, Romance, Fluff (!!!)
    Rating: G
    Charaktere/Pairing(s): John/Teyla
    Zeitliche Einordnung: Be All Their Sins Remember’d, ein paar Tage nach der Geburt von John und Teylas Tochter (6. Kapitel)






    „Bist Du auch sicher, dass der Sitz richtig montiert ist?“, fragte John, und seine Augen huschten erneut zum Rückspiegel hinauf, durch den er sie nervös beobachtete. „Ist die Kleine angeschnallt?“

    „Ja, natürlich. Es ist alles in Ordnung, John“, entgegnete Teyla ruhig und betrachtete das selig schlummernde rosa Bündel neben sich, das ja keine Ahnung hatte, dass ihr überbesorgter Vater kurz davor war durchzudrehen.

    „Und der Gurt ist auch nicht verdreht? Das kann leicht passieren“, sagte John und umklammerte das Lenkrad des Wagens so stark, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Könntest Du-“

    „Der Gurt ist nicht verdreht“, fiel Teyla ihm ins Wort und seufzte auf. „Es ist alles bestens“, versicherte sie ihm. „Der Sitz ist richtig montiert, Charin ist angeschnallt und schläft friedlich.“

    „Wir haben auch nichts vergessen, oder?“, hakte John nach. „Ich bin nämlich nicht gerade scharf darauf, nachher noch einmal zurückfahren zu müssen.“

    „Wie wäre es, wenn wir überhaupt erst einmal losfahren?“, merkte Teyla vorsichtig an und spähte leise lachend zu dem Vater ihrer wunderschönen, kleinen Tochter, der noch immer keine Anstalten machte, den Wagen zu starten. Schon seit geschlagenen zehn Minuten waren sie zur Abfahrt bereit, und während Teyla es kaum noch erwarten konnte, endlich nach Hause zu kommen, schien John geradezu peinlich genau auf die Sicherheit seiner neugeborenen Tochter bedacht zu sein und hatte Gurt und Sitz bereits mehrere Male kontrolliert.

    „Ich möchte nur sichergehen, dass alles seine Richtigkeit hat“, brachte er zur seiner Verteidigung vor. „Sie schläft, sagst Du?“

    Teyla nickte. „Ja, John, sie schläft“, antwortete sie und blicke auf Charin herab, die in ihrem Sitz, in eine weiche, rosafarbene Decke gehüllt, tief und fest im Land der Träume versunken war. „Bitte“, sagte sie und warf ihm einen geradezu flehenden Blick zu, „lass uns losfahren. Ich möchte jetzt nach Hause.“

    „Okay.“ John atmete geräuschvoll aus, und dann umspielte ein stolzes Lächeln seine Mundwinkel, als er meinte: „Dann lass uns dieses Baby mal nach Hause bringen.“

    „Das ist eine gute Idee“, erwiderte Teyla schmunzelnd und lehnte sich zurück, als John den Motor startete und den Gang einlegte. Gewissenhaft steure er den Wagen durch die Parkreihen, aus dem kühlen Parkhaus hinaus, und bog vorsichtig auf die zu dieser Tageszeit mäßig befahrene Straße, die vom Krankenhaus wegführte.
    „Alles in Ordnung bei euch dahinten?“, fragte er nach einer Weile, und Teyla nickte und legte ihre Hand auf das Bäuchlein ihrer schlafenden Tochter.

    „Alles in Ordnung“, bestätigte sie, worauf sich John’s leicht angespannte Miene etwas lockerte und er sich wieder auf den Verkehr konzentrierte. Die Fahrt dauerte im Ganzen nur etwas mehr als fünfzehn Minuten, und als sie schließlich in ihre Straße einbogen und Teyla ihr Haus erspähen konnte, entspannte sie sich. Drei Tage waren seit der Geburt ihrer Tochter vergangen, und obwohl man sich im Krankenhaus wirklich sehr gut um sie und Charin gekümmert hatte, sehnte sich Teyla nun danach, nach Hause zu kommen. Wie erleichtert war sie doch gewesen, als man John und ihr heute Morgen endlich gestattet hatte, ihre Tochter mitzunehmen.
    Voller Vorfreude, Charin nun das allererste Mal in ihr Heim bringen zu können, verließ Teyla den Wagen kaum, dass John ihn vor der Garage zum Stehen gebracht hatte. Sie wollte es sein, die ihr Baby über die Schwelle des Hauses trug, und John ließ sie gewähren und hielt sich im Hintergrund, als sie die noch immer schlafende Charin vorsichtig aus ihrem Sitz hob und liebevoll an ihre Brust drückte.

    „Jetzt bist Du zuhause, meine süße, kleine Charin“, flüsterte Teyla und küsste sie auf die Stirn. Es war ein zarter Kuss, der das Baby dennoch erwachen ließ. In Erwartung eines lauten Protests begann Teyla ihre Tochter zu wiegen, doch statt eines Weinens verließ nur ein leises Glucksen Charins Kehle. Mit weit aufgerissenen und wachen Augen starrte die Kleine ihre Mutter an. Teyla lächelte ergriffen.

    „Jetzt bist Du zuhause“, wiederholte sie leise und strich mit dem Finger über die samtweiche Wange des Babys.

    „Lass uns reingehen“, sagte John, der neben sie getreten war, und legte einen Arm um ihre Taille. Teyla nickte und lehnte sich an ihn. Der Weg zum Haus erschien ihr mit einem Mal so unendlich lang, und als sie schließlich endlich vor der Tür angekommen war und darauf wartete, dass John diese aufsperrte, bemerkte sie, dass sie vor Aufregung zitterte.

    Das Türschloss knackte und die Hausschlüssel verschwanden wieder in John’s Hosentasche.

    „So, Ladies, da wären wir. Home, sweet Home“, trällerte er und öffnete die Haustür. Mit klopfendem Herzen folgte Teyla ihm, blieb stehen, als sie hörte, wie er die Tür hinter ihnen schloss, und drehte sich zu ihm um, als sie das Gefühl überkam, von ihm beobachtet zu werden. John stellte die Babyschale und ihre Tasche ab, und sein Blick glitt über sie, blieb kurz an dem Baby in ihren Armen hängen und fiel dann auf ihr Gesicht. Was er wohl gerade dachte, wunderte sich Teyla. Sie sah ihn schlucken. Dann lächelte er, und seine Miene hellte sich auf. Wortlos trat John dicht an sie heran und legte beschützend eine Hand auf Charins mit dunklen Haaren übersätes Köpfchen.

    „Willkommen zuhause, Prinzessin“, flüsterte er mit einer solchen Wärme und Weichheit in seiner Stimme, dass Teyla erschauderte. Seine Haarspitzen streiften ihr Kinn, als er den Kopf beugte und seine Tochter zärtlich, mit geschlossenen Augen, auf sie Stirn küsste. Langsam richtete er sich wieder auf, und sein Blick traf den ihren und verkettete sich. Schon immer hatte sich Teyla von diesen warmen, haselnussfarbenen Augen angezogen gefühlt, doch noch nie hatte sie so etwas Starkes, Intensives und Einvernehmendes wie in diesem Moment verspürt. John, der ihr tief in die Augen sah, und ihre Tochter, gebettet zwischen ihren beiden Körpern, die glucksend zu ihren Gesichtern emporblickte- das alles war so real, so echt, und es fühlte sich richtig und gut an.
    John’s Hände legten sich an ihre Ellenbogen, und wie einer unsichtbaren Macht gezogen, lehnte sich Teyla vor und wartete darauf, dass er ihr entgegenkam und sie küsste. Er tat es nicht. Stattdessen spürte sie, wie er seine Stirn gegen ihre lehnte, und als sie zu ihm aufblickte, sah sie, dass er die Augen geschlossen hatte. Sanft streifte er mit der Nasenspitze ihre Wange, atmete ihren Duft ein, genoss die Wärme, die von ihr ausging, und verharrte.
    Als er sich zurückzog, wirkte er entspannt, und ein kleines Lächeln lag seinen Lippen.

    „Danke“, war alles, was er sagte, und Teyla verstand auch ohne weitere Worte, was er meinte, daher erwiderte sie ihm nichts außer einem strahlenden Lächeln.
    „Ich danke Dir“, wiederholte John flüsternd, strich ihr Haar aus ihrem Gesicht, beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. Dann blickte er auf seine Tochter hinab, die mit ihren kurzen Beinchen gegen seinen Brustkorb strampelte. Als ob sie spüren konnte, dass ihr Vater sie beobachtete, gab Charin ein leises Seufzen von sich, drehte ihr Köpfchen und blinzelte.

    „Könntest Du sie mir einen Moment abnehmen?“, fragte Teyla, und John begann zu strahlen und nickte eifrig.

    „Aber natürlich“, sagte er und grinste bis über beide Ohren, als Teyla ihm ihre Tochter vorsichtig in die ausgestreckten Hände legte. Wie selbstverständlich, als hätte er nie etwas anderes getan, drückte John Charin an seine Brust und hielt sie eng und sanft zugleich umschlungen. Er strich mit dem Finger an der Wange des Babys hinab, und Charin drehte instinktiv ihren Kopf danach und vergrub ihr Gesicht in seinem T-Shirt.

    „Wo willst Du denn hin?“, fragte Teyla, als er sich mit einem Mal umdrehte, den Flur aufwärts entlangschlenderte und kurz darauf in der ersten Tür verschwunden war. „John?“

    Neugierig folgte Teyla ihm und betrat hinter ihm den kleinen Raum gegenüber dem Wohnzimmer, der ihm als Arbeitszimmer diente. In den ersten Wochen nach dem Umzug hatte er sich häufig hier aufgehalten und sie hatte ihm diesen Freiraum gewährt, auch wenn sie sich während dieser Zeit oft nach ihm und seinen starken Armen, die sie hielten, gesehnt hatte. Das Arbeitszimmer war seine einzige Rückzugsmöglichkeit gewesen und manches Mal hatte sie ihn für mehrere Stunden nicht zu Gesicht bekommen. Nicht ein einziges Mal hatte sie sich während dieser Zeit in diesem Zimmer, seinem Zimmer blicken lassen, und somit war das Betreten am heutigen Tag eine Art… Premiere für sie.
    Nicht wissend, was sie erwartete, trat sie in den Raum, blieb stehen und schaute sich um. Verblüfft stellte sie fest, dass das Zimmer größer war, als sie es sich vorgestellt hatte. Es war quadratisch geschnitten, mit einer kleinen Nische an der Fensterseite, in der ein großer Holzschreibtisch stand. Zwei der vier Wände waren mit der wohl beeindruckendsten Büchersammlung bestückt, die sie je zu Gesicht bekommen hatte und von der sie nicht wusste, wie John sie an ihr vorbei ins Haus hatte schaffen können. Die meisten Werke schienen sehr alt zu sein, fast schon antiquarisch. Sie nahm an, dass sie für John einen sentimentalen Wert haben mussten, denn sie hatte ihn bisher nur mit einem einzigen Buch in der Hand gesehen, „Krieg und Frieden“, ein Klassiker, wie sie hatte sagen lassen, an dem er bereits seit Jahren las.
    Teyla trat staunend an eines der Regale heran und fuhr bewundernd mit dem Finger über die Buchrücken.

    „Hast Du all diese Bücher gelesen?“, wollte sie von John wissen, der sich daraufhin zu ihr umdrehte. Er verneinte fast augenblicklich.

    „Die meisten sind seit Generationen in Besitz meiner Familie“, antwortete er und bestätigte somit Teylas Verdacht, dass sie einen sentimentalen Wert für ihn hatten.

    „Es sind so viele“, stellte sie fest.

    „Meine Mutter hatte eine Schwäche für alte Bücher“, erklärte John und stellte sich neben sie. „Sie ist oft auf Märkte gegangen, um zu stöbern. Manchmal ist sie dazu durchs halbe Land gereist, und ab und zu hat sie mich mitgenommen“, berichtete er lächelnd.

    „Dann hast Du diese Begeisterung also von ihr.“

    „Ich würde es weniger Begeisterung nennen“, entgegnete John. „Nach all den Anstrengungen, die meine Mom auf sich genommen hat, um die Bücher zusammenzusuchen, wäre es nur zu schade gewesen, wenn sie eines Tages alle im Müll landen. Mein Vater und Dave haben nie Verständnis dafür gezeigt. Für meinen Vater war es nur ein „lächerliches, zeitraubendes Hobby“.“

    „Deine Mutter“, sagte Teyla, „wie war sie?“

    „Meine Mom“, wiederholte John.

    „Erzähl mir von ihr“, bat sie.

    „Meine Mom…“, murmelte John. „Sie… sie war… großartig. Sie war eine wunderbare Person“, begann er zu berichten und fuhr, nachdem er sich geräuspert hatte, fort: „Sie war das genaue Gegenteil von meinem Vater, und ich habe mich immer wieder gefragt, wie die zwei es auch nur einen Tag miteinander ausgehalten haben. Sie war abenteuerlustig, er bodenständig. Sie war eine herzensgute Person, gütig, zuvorkommend und mitfühlend. Sie hatte immer ein offenes Ohr.“
    Er machte eine kurze Pause, ging zu seinem Schreibtisch, verlagerte das Gewicht des Babys auf seinen linken Unterarm, nahm eine goldgerahmte Fotografie und reichte sie Teyla zur Betrachtung.,

    „Sind das Deine Eltern?“ Es war eine rhetorische Frage; Teyla erkannte sofort, dass es sich dem jungen, glücklichen Paar auf dem Foto um John’s Eltern handelte. So wie er stets über seinen Vater zu reden gepflegt hatte, war sie davon ausgegangen, dass John mehr nach seiner Mutter schlug. Umso überraschter war sie, als sie nun die Ähnlichkeiten zwischen ihm und seinen Vater bemerkte; dasselbe dunkle Haar, dieselben verwegen dreinblickenden Augen und Gesichtszüge und dasselbe jungenhafte, leicht schiefe Grinsen. Im direkten Vergleich zu ihrem Ehemann wirkte John’s Mutter fast schon scheu. Den Kopf geduckt lächelte sie zurückhaltend in die Kamera, während ihr Mann bis über beide Ohren strahlte.

    „Das wurde an ihrem Hochzeitstag aufgenommen“, erklärte John. „Muss so um 1966 gewesen sein.“

    „Du siehst Deinem Vater sehr ähnlich“, sagte Teyla. „Ich hatte ihn mir immer etwas… anders vorgestellt“, gestand sie.

    „Etwas mehr wie Dave?“

    Teyla nickte. „Ja.“

    „Das mag daran liegen, dass mein Dad und Dave sich in ihrer Art sehr ähnlich waren“, meinte John.

    „Ich kannte Deinen Vater nicht, also fällt es mir schwer, mir ein Urteil über ihn zu bilden“, bedauerte die Athosianerin. „Ebenso wie über Deine Mutter. Aber ich muss gestehen, dass ich Sie sehr gern kennengelernt hätte.“

    John nickte und betrachtete noch einen Augenblicklang die Fotografie in ihren Händen.
    „Sie hätte Dir gefallen“, sagte er leise. „Ich… ich hätte Dich ihr gern vorgestellt. Sie wäre begeistert von Dir gewesen. Und von Charin natürlich auch“, fügte er mit einem Blick auf seine Tochter hinzu, die energisch an ihrer winzigen Faust nuckelte.

    „Vermisst Du sie?“, fragte Teyla.

    „Natürlich vermisse ich sie“, antwortete John, ohne aufzublicken. „Sehr… sogar.“

    „Und Deinen Vater?“

    John seufzte. „Ich weiß es nicht. Ja… ja, ich denke schon. Die Sache ist… kompliziert, Teyla.“

    „Du denkst nicht, dass er stolz wäre, wenn er Dich heute sehen könnte?“ Teyla wusste von den Schwierigkeiten, die John’s Beziehung zu seinem Vater in der Vergangenheit belastet hatten, auch wenn er nie sonderlich gern darüber gesprochen hatte. Das meiste, was sie wusste, hatte sie von Addison, John’s Schwägerin erfahren. So wie es aussah, waren John und sein Vater oft aneinander geraten, nichts zuletzt aufgrund John’s Verlangen, sich seinem strengen Vater zu widersetzen und seinen eigenen Weg zu gehen. Bis zu seinem plötzlichen Tod, so hatte Addison berichtet, schämte sich Patrick Sheppard für sein engstirniges Verhalten, dass ihn und seinen jüngsten Sohn entzweit hatte, dich er kam nicht mehr dazu, sich bei John für all seine Gräueltaten zu entschuldigen.

    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, antwortete John nun auf ihre vorangegangene Frage. „Mein Vater war ein Perfektionist. Wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte, gefiel es ihm nicht und er setzte alles daran, es zu seinen Gunsten zu ändern.“

    „Wollte er Dich ändern?“

    „Oh ja.“ John nickte. „Aber das hat er nicht geschafft.“

    „Offensichtlich.“ Teyla blickte auf das Abbild des jungen Patrick Sheppard hinab, der so fröhlich und unbekümmert in die Kamera lachte, und fragte sich, was aus ihm einen so verbitterten Mann hatte werden lassen. So vieles an ihm erinnerte sie an John, vom Aussehen bis hin zu der Art, wie er lachte, wie seine blaugrauen Augen funkelten. Nachdenklich strich Teyla mit dem Finger über den Goldrahmen, ehe sie hinter John’s Schreibtisch Platz nahm und die anderen Fotografien in Augenschein nahm. Insgesamt waren es sechs Stück an der Zahl, und der Großteil von ihnen zeigte Szenen aus seiner Kindheit und frühen Jugendzeit; John mit seiner Familie im Sommerurlaub am Meer, John mit seiner Mutter während einer Wandertour in den Bergen oder auf einem Reitausflug, John und seine Eltern an seinem ersten Schultag, John und sein älterer Bruder Dave, Arm in Arm, breit grinsend in die Kamera blickend.
    Ein Schmunzeln legte sich auf Teylas Lippen, als sie in dem vierten Bild eine Fotografie erkannte, die vor etwas mehr als einem Monat während eines von Addison und Dave veranstalteten Gartenfestes anlässlich John’s vierzigstem Geburtstag entstanden war.

    „Das kam vor zwei Wochen per Mail von Addison“, erklärte John, der hinter sie getreten war und über ihre Schulter hinweg das Foto betrachtete.

    „Ich hatte ja keine Ahnung, dass uns jemand gefolgt ist“, wunderte sich Teyla laut und betrachtete die Schwarz-Weiß-Fotografie etwas genauer, die sie und John zeigte, auf einer alten Holzbank im Garten hinter Dave und Addisons Haus sitzend. Das Licht der tiefstehenden, langsam untergehenden Sonne verlieh dem Ganzen eine träumerische Atmosphäre, und obwohl ihre Gesichter halb im Schatten versanken, erkannte man klar und deutlich das Lächeln auf ihrer beider Lippen. John hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt, und sie lachte ausgelassen über etwas, was er gesagt hatte. Ihre Hand deckte seine zu, die auf ihrem gewölbten Bauch lag, über seiner Tochter, die jetzt in seinen Armen zappelte und sich aus ihrer Decke herauszustrampeln versuchte.

    „Ein sehr schönes Bild“, sagte Teyla und stellte es zurück zu den anderen.

    „Ja“, entgegnete John und setzte sich auf die Schreibtischkante. „Kaum zu glauben, dass sie jetzt da ist“, meinte er und blickte auf Charin herab, die ihre Hände zu winzigen Fäusten ballte. Lächelnd führte er eines ihrer Fäustchen an seine Lippen und küsste zärtlich ihre dünnen, pinken Fingerchen, einen nach dem anderen.

    „Es ist schön zu sehen, dass Dich unsere Tochter bereits jetzt voll im Griff hat“, lachte Teyla, als Charin nach der Nase ihres Vaters griff und fest zupackte. Schmunzelnd befreite sich John aus dem festen Griff seiner Tochter, legte ihre Hand in seine und betrachtete ihre winzigen Finger.

    „Das wollen wir aber nicht zur Gewohnheit werden lassen, hast Du verstanden, junge Dame?“, meinte er an das Neugeborene gewandt, welches daraufhin vor Aufregung noch mehr zu strampeln begann.

    „Ich glaub, da will jemand zurück zu seiner Mom“, grinste John und überreichte ihr das sich windende Baby. Instinktiv setzte Teyla sich zurecht, um ihre Tochter zu halten. Sanft drückte sie den kleinen, warmen Körper an sich, und sofort beruhigte sich Charin und hörte auf zu zappeln.

    „Na, siehst Du“, hörte sie John sagen, und er beugte sich über sie und betrachtete das Baby in ihren Armen mit einem stolzen Lächeln. „Manchmal braucht man nur seine Mom.“

    Teyla lächelte und berührte Charins Wange, ihre weiche herrliche Wange, und sie drehte das Köpfchen. Ihre hellen Augen sahen direkt in sie hinein, und Teyla erschauderte. Gebannt starrte sie auf den Säugling hinab, und Charin starrte mit derselben Intensität zurück. Ihre Blicke verketteten sich, und mit einem Mal spürte Teyla, wie in ihr etwas umschaltete. Ihre anfängliche Nervosität wich einer tiefen Entspanntheit, einer Zufriedenheit, die sie so seit langem nicht mehr verspürt hatte.

    Klick. Klick.

    Verdutzt sah sie auf, als das mechanische Klicken ertönte, und erblickte John vor dem Schreibtisch stehen, einen kleine, kastenförmige Apparatur auf sie und Charin gerichtet, aus der Sekunden später ein quadratisches Stück Papier herausgegeben wurde. Verwundert beobachtete sie, wie John mit dem Papier zu wedeln begann. Erst als er ihr es etwas später zur Ansicht reichte, bemerkte Teyla, worum es sich handelte.

    „Das ist eine alte Polaroid-Kamera aus den Siebzigern- sie gehörte meiner Mom. Ich hab‘ sie irgendwann einmal in ein paar alten Kisten auf dem Dachboden gefunden “, erklärte John, kam um den Schreibtisch herum und stellte die Kamera vor ihr auf der Tischplatte ab. „Mit ihr kann man innerhalb kürzester Zeit Fotos entwickeln. Sieh hin“, sagte er und deutete auf das Foto in ihren Händen. Gespannt verfolgte Teyla, wie sich immer mehr Konturen entwickelten, bis sie und Charin vollkommen auf dem Bild zu erkennen waren.

    „Verblüffend“, meinte sie und betrachtete fasziniert das Foto. „Das ist eine sehr interessante Technologie.“

    „Inzwischen veraltet, aber…“

    „Das ist doch egal“, unterbrach Teyla ihn sanft, beugte sich über den Schreibtisch und lehnte das kleine, quadratische Foto an den Rahmen des Bildes, welches sie und John im Garten zeigte und das neben der Fotografie von John’s Eltern stand. Hinter ihr atmete John hörbar aus, und als Teyla sich zu ihm umdrehte, entdeckte sie ein feuchtes Schimmern in seinen Augen, die auf die drei nebeneinander stehenden Bilder gerichtet waren.

    „Sie wären stolz auf Dich gewesen, John“, sagte Teyla leise, griff nach seiner Hand und drückte sie. „Sehr stolz.“

    „Ich weiß“, murmelte John mit rauer Stimme und betrachtete die Bilder, die drei Generationen seiner Familie zeigten. „Ich weiß“, wiederholte er dann etwas lauter, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf die Stirn. Teyla schloss die Augen und behielt ihre Finger um sein Handgelenk gelegt.

    „Ich liebe Dich“, hörte sie ihn mit einem Mal flüstern und blickte zu ihm auf. Es war noch immer ungewohnt, ihn diese drei kleinen Worte sagen zu hören, da er nie ein Mann großer Gefühlsbekundungen gewesen war. Dennoch wusste Teyla, dass er jedes Wort ernst meinte. Er liebte sie und gestand es sich endlich auch selbst ein, im Gegensatz zu dem Mann, der er früher einmal gewesen war. Er hatte sich verändert, und wenngleich es der alte John Sheppard gewesen war, der ihr Herz erobert hatte, liebte sie sein neues, emotionsreicheres Ich noch mehr.
    John lächelte, und auch ohne, dass er etwas sagte, wusste Teyla, was er noch alles sagen wollte. Er blickte auf sie herab, und er kannte sie, und sie kannte ihn. Es war so einfach, und es bedurfte nur weniger Worte, um zu beschreiben, was sie miteinander verband.

    Glücklich erwiderte Teyla John’s Lächeln, zog ihn an der Hand zu sich herunter und küsste ihn. Zwischen ihnen atmete Charin geräuschvoll aus, und lächelnd blickten sie auf ihre putzmuntere Tochter hinab, betrachteten sie und staunten für einen Augenblick, dass die Kleine nun endlich hier, bei ihnen war und ihre kleine Familie komplettierte.

    „Ich liebe Dich auch, John“, erwiderte sie ihm schließlich inbrünstig, aus ganzem Herzen, und schob ihre Hand in seine und drückte sie.

    „Mehr als alles andere.“


    Ende

  6. Danke sagten:


  7. #4
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    „Bist Du auch sicher, dass der Sitz richtig montiert ist?“, fragte John, und seine Augen huschten erneut zum Rückspiegel hinauf, durch den er sie nervös beobachtete. „Ist die Kleine angeschnallt?“
    *schnief, seufz* Er ist sooo... ein lieber Papa und so süß übervorsichtig.

    Wortlos trat John dicht an sie heran und legte beschützend eine Hand auf Charins mit dunklen Haaren übersätes Köpfchen.„Willkommen zuhause, Prinzessin“, flüsterte er mit einer solchen Wärme und Weichheit in seiner Stimme, dass Teyla erschauder
    *seuuuuuuuuuuuuuufffffffffffffffffffffffffz* Wie süüüüüßßßßßßßßßßßßß...

    John lächelte, und auch ohne, dass er etwas sagte, wusste Teyla, was er noch alles sagen wollte. Er blickte auf sie herab, und er kannte sie, und sie kannte ihn. Es war so einfach, und es bedurfte nur weniger Worte, um zu beschreiben, was sie miteinander verband.
    Diese innige Verbundenheit will ich auch mit John haben ... möchte, möchte, möchte ...! Das ist sooo... schön!

    Ach, was war das wieder für ein schönes Kapitel - Dankeschön dafür! *seufz* Möchte noch ganz, ganz, ganz ... viel mehr davon lesen!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  8. Danke sagten:


  9. #5
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    Standard Little Stories: Das Haus am See, Teil I

    A/N: Zum Wochenendausklang gibt es heute noch einmal ein kleines Schmankerl, einen weiteren Teil zu 'Little Stories'. Wieder dreht sich alles um mein Lieblingspairing... und um ein Haus am See. Mehr möchte ich jetzt aber nicht verraten, schließlich soll's ja auch noch ein bisschen spannend bleiben, nicht wahr?

    Ich habe vor, diese Story in drei Teilen zu posten. Ich hoffe insbesonders John's Chaya wird mir deswegen nicht böse sein, aber es gibt gewisse... Szenen, die noch ein bisschen überarbeitet und bis zur Perfektion ausgereizt werden müssen.

    LG, eure Moni

    PS: Zum Titelbild gelangt ihr, wenn ihr- hehe, Achtung Wortspiel- den Titel anklickt.

    ---------------------

    Little Stories
    Das Haus am See, Teil I



    Genre: Missing Scenes, Romance, Fluff (!!!)
    Rating: Teil 1 - PG
    Charaktere/Pairing(s): John/Teyla
    Zeitliche Einordnung: während Be All Their Sins Remember’d, einen Monat nach John und Teylas Rückkehr nach Atlantis



    „Sag ‚Bye-bye, Mommy‘, Charly!“ Die unnatürlich hohe, fast schon piepsige Stimme ihres Mannes und das fröhliche Glucksen ihrer Tochter ließen Teyla aufblicken.

    „John, Du weißt ganz genau, dass ich es nicht mag, wenn Du sie so nennst“, protestierte sie und bedachte ihn eines strengen Blickes, den er jedoch- wie üblich- geflissentlich ignorierte und ihr mit einem breiten Grinsen gegenübertrat.

    „Ich find’s irgendwie…süß“, behauptete er. „Und was meinst Du, Charly?“, fragte er dann seine knapp anderthalb Monate alte Tochter, die beim Klang seiner Stimme sofort reagierte, ihren Kopf ruckartig bewegte und zu ihm aufblickte. Ihr kleiner Mund verformte sich zu einem zahnlosen Lächeln, und sie begann aufgeregt in den Armen ihres Vaters zu zappeln und sich zu bewegen.

    John grinste siegessicher. „Siehst Du? Ihr gefällt’s auch.“

    „Meinetwegen“, seufzte Teyla. Sie hatte es aufgegeben, mit John lange, meist sinnlose Diskussionen zu führen, die ihre gemeinsame Tochter betrafen. Auch wenn sie manche seiner Methoden und Eigenarten nicht verstand, wusste sie doch, dass John Charin über alles liebte und niemals etwas tun würde, was ihr irgendwie schaden oder sie benachteiligen würde. Er war regelrecht vernarrt in das Baby, und es bereitete Teyla jedes Mal große Freude, die beiden zu beobachten.

    So auch heute.

    Obwohl sie Doktor Skarsgård, einem schwedischen Linguisten, versprochen hatte, ihm bei der Übersetzung einiger alter, lantianischer Texte zu helfen, nahm sich Teyla einen Moment, hielt inne und sah zu ihrem Mann herüber, der gerade einen intensiven Monolog zu führen schien und mit gesenkter Stimme auf seine Tochter einredete. Charin lauschte den Worten ihres Vaters gebannt, und wenngleich sie selbstverständlich noch viel zu jung dafür war, erweckte es für einen Außenstehenden doch den Eindruck, als verstehe sie jedes einzelne Wort. Ihr Blick, den sie in den letzten Wochen gelernt hatte, zu fokussieren, klebte förmlich an John’s Lippen, und während dieser zu ihr sprach, nuckelte Charin eifrig an ihren Fingern.

    „Musst Du nicht los?“, riss sie da auf einmal John’s Stimme aus der Betrachtung und erinnerte sie an ihr eigentliches Vorhaben an diesem sonnigen Freitagvormittag.

    „Was…“ Teyla warf einen Blick auf die Uhr und erschrak. „Du meine Güte“, keuchte sie und rief aufgeregt: „Ich bin zu spät!“ Hektisch lief sie in den Raum am Ende des Ganges, den sie momentan als eine Art Büro nutzte, und kramte ihre Unterlagen zusammen, die auf ihrem Schreibtisch lagen.

    „Das kommt davon, wenn man morgens nicht aufstehen will und so lange im Bett bleibt“, meinte John, der ihr gefolgt war und sie schmunzelnd von der Tür aus beobachtete.

    Teyla verdrehte die Augen. „Ich bitte Dich“, erwiderte sie. „Wer wollte heute Morgen noch gleich nicht aufstehen? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Du es warst.“

    „Und ich glaube mich erinnern, dass Du Dich vorhin nicht unbedingt beschwert hast“, feuerte er triezend zurück und packte sie am Ellenbogen, als sie an ihm vorbeilief.

    „John“, seufzte Teyla, „bitte lass mich los. Ich bin jetzt schon viel zu spät dran“, jammerte sie- ohne Erfolg. Ihren Protest ignorierend zog John sie zu sich, legte einen Arm um ihre Taille und presste seine Lippen so fest auf ihre, dass ihr schwindelig wurde.

    „Ich muss jetzt wirklich los“, murmelte Teyla und versuchte, sich von ihm zu lösen, doch er hielt sie fest und ließ sie nicht gehen, sondern zog sie noch enger an sich. „John-“

    „Du wirst ja rot“, bemerkte er schmunzelnd, hob die Hand und strich mit der Rückseite seines Zeigefingers über ihre glühende Wange. „Da muss Dich aber irgendetwas gewaltig… beeindruckt haben“, raunte er, und Teyla erschauderte.

    „Kann man… so sagen“, entgegnete sie, und zu ihrer eigenen Verwunderung gelang es ihr, das Zittern in ihrer Stimme mit Gleichgültigkeit zu übertünchen.

    „Willst Du mir nicht sagen, was es war?“, bohrte John weiter, und es war ihm anzusehen, wie sehr er es genoss, sie auf diese Weise aufzuziehen und auf ihre Reaktion zu warten.

    „Nein, ich denke nicht“, antwortete Teyla ohne mit der Wimper zu zucken, obschon sie gedanklich längst wieder bei der Situation war, die sich heute Morgen in ihrem Bett abgespielt hatte. Es war nur ein kurzes, dafür aber sehr inniges Intermezzo gewesen, bestehend aus heißen Küssen und intimen Berührungen, und rückblickend bereute es Teyla beinahe, dass sie es ihr noch immer nicht gelungen war, John von dem Ergebnis ihrer letzten Untersuchung zu berichten, die jetzt bereits einen Tag zurücklag.

    „Ich muss jetzt wirklich los“, beharrte sie, statt auf eine Reaktion seinerseits zu warten. „Doktor Skarsgård und ich wollten uns um zehn Uhr im Linguistiklabor treffen.“

    „Es ist erst fünf nach zehn, Teyla“, sagte John. „Sag einfach… das Baby hätte Dich aufgehalten.“

    „Du erwartest von mir, dass ich unsere Tochter in eine Lüge verwickle?“ Kopfschüttelnd löste sie sich von ihm, und dieses Mal ließ er sie gewähren und gab sie frei.

    „Du bist doch verrückt“, seufzte Teyla, klemmte sich ihre Unterlagen unter den Arm und verließ das Büro. John folgte ihr und holte sie vor der Tür wieder ein.

    „Ja“, meinte er frech grinsend, „aber das ist genau der Grund, warum Du mich liebst.“

    „Es gibt viele Gründe, warum ich Dich liebe, John“, entgegnete sie, „aber dieser ist es nicht. Tut mir leid.“

    „Uff“, ächzte John und legte sich die Hand auf die Brust. „Das tat jetzt weh.“

    „Du wirst es überleben“, sagte Teyla, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste erst ihre nunmehr dösende Tochter und dann ihren schmollenden Mann. „Wir sehen uns später beim Essen, in Ordnung?“

    „In Ordnung“, bestätigte John nickend, nahm Charins Händchen und winkte ihr damit zum Abschied zu. „Sag ‚Bye-Bye, Mommy‘, Charly. Bye-Bye, Mommy!“

    Charin gähnte herzhaft, und Teyla verließ lächelnd ihr Quartier und machte sich auf den Weg.


    ooOOoo


    Der Verdacht, dass etwas nicht stimmte, kam ihr zum ersten Mal, als sie zur Mittagszeit die Mensa betrat und sich zu ihren Freunden an den Tisch setzte. Die ersten Minuten verbrachten sie damit, sich über den bisherigen Tag zu unterhalten, und Ronon zog Rodney damit auf, dass dieser es wieder einmal fertig gebracht hatte, eine seiner Untergebenen zum Weinen zu bringen.
    Jennifer lockerte die danach etwas angespannte Situation durch ihren Bericht über ihre und Rodneys bevorstehende Hochzeit auf, und es dauerte nicht lange und zwischen dem Paar entbrannte eine Diskussion über die Wahl der Tischdekoration, den Veranstaltungsort und die richtige Anzahl der Gäste.
    Nach und nach verließen ihre Freunde schließlich den Tisch, und als Teyla auf die Uhr blickte, war es bereits kurz vor zwei und John war immer noch nicht aufgetaucht. Verwundert versuchte sie ihn daraufhin über Funk zu erreichen- vergebens. Wahrscheinlich hatte er wieder einmal die Zeit vergessen, vermutete sie, als sie sich auf den Rückweg machte, um in ihrem Quartier nach ihm zu suchen.
    Ihre anfängliche Verwunderung reifte zur Sorge, als sie ein paar Minuten später das Quartier, welches sie mit John teilte, betrat und es verlassen vorfand. Erst dachte sie, dass er womöglich schliefe, und ging ins Schlafzimmer, dann in Charins Zimmer, doch auch dieser Raum war leer, genau wie der Rest ihres Quartiers.

    „John?“, rief sie, inzwischen mehr als besorgt, denn es war nicht seine Art, sich nicht bei ihr zu melden und ihr Bescheid zu geben, wo er war. Beunruhigt lief sie einige Minuten in ihrem Quartier auf und ab, bis sie beschloss, Ronon zu kontaktieren.

    Tut mir leid. Ich weiß nicht, wo er steckt“, lautete die ernüchternde Erwiderung des Sateders, und auch Rodney und Carson schienen nicht zu wissen, wo John und Charin sich aufhielten.

    Gerade, als sie beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und auf eigene Faust nach ihm zu suchen, ertönte der Türsummer. Teyla wirbelte herum und stolperte auf die Tür zu, doch ihre Erleichterung verpuffte, als die Türhälften auseinanderglitten und sie sich nicht ihrem Mann, sondern Lieutenant Ted Jones gegenübersah.

    „Guten Tag, Ma’am“, begrüßte er sie freundlich. „Der Colonel bat mich, Ihnen dies zu überbringen“, erklärte er sein Anliegen, und erst jetzt bemerkte Teyla das große, aber flache Paket, welches der junge Lieutenant ihr mit einem breiten Grinsen auf den Lippen überreichte.

    „Oh… danke“, sagte Teyla und sah ihren Gegenüber verblüfft an. „Sie wissen also, wo er sich gerade befindet?“

    Lieutenant Jones nickte. „Ja, Ma’am, das tue ich“, antwortete er. „Aber es ist mir untersagt, darüber zu sprechen.“

    „Es ist Ihnen untersagt?“, wiederholte Teyla verwundert, und wieder nickte der junge Soldat.

    „Mir wurde aufgegeben, Ihnen diese beiden Sachen zu übergeben und Sie, wenn sie es geöffnet haben, in den Gateraum zu begleiten“, fuhr er fort und meinte, ehe Teyla etwas erwidern konnte: „Vielleicht sollten Sie das Paket erst einmal öffnen, Ma’am. Ich werde hier auf Sie warten, bis Sie fertig sind.“ Sagte es und trat einen Schritt zurück.

    „Aber…“, setzte Teyla an, doch in diesem Augenblick schloss sich die Tür. Irritiert betrachtete sie das Paket mit der roten Schleife, in der ein kleines Kärtchen steckte, mit ihrem Namen darauf. Sich fragend, was ihr Mann sich wohl bei dieser ganzen Sache gedacht hatte, kehrte Teyla ins Schlafzimmer zurück, legte das Paket auf das Bett und zog das Kärtchen aus der Schleife.

    Sich auf die Bettkante setzend begann sie zu lesen.


    Ich habe keinen Zweifel daran, dass Du auch so umwerfend aussehen wirst, aber als ich es sah, musste ich an Dich denken und es einfach kaufen.
    Ich hoffe, es gefällt Dir.
    Bis später, John


    Teyla lächelte, als sie das Kärtchen beiseite legte, und mit einem Mal überkam sie die Neugier. Ganz vorsichtig, als befürchtete sie, etwas kaputtzumachen, löste die Schleife und hob dann den Deckel des Pakets an. Weißes Krepppapier kam zum Vorschein. Vorsichtig entfernte Teyla dieses und hielt den Atem an, als ihre Finger einen seidenen, scharlachroten Stoff ertasteten, der sich als ein etwa knielanges, wunderschönes Kleid entpuppte. Für einen Moment vergaß Teyla alles um sich herum und fokussierte sich nur auf das Kleid. Mit spitzen Fingern zog sie es aus dem Paket heraus, stand auf und hielt es an ihren Körper. Es war wunderschön, perfekt, und schien genau ihre Größe zu haben.

    „Oh, John“, seufzte sie und schlüpfte in das Kleid. Wie erwartet saß es perfekt, schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Körper. Staunend betrachtete sich Teyla im Spiegel, drehte sich und strich über den glänzenden Stoff. Obwohl es eng an ihrem Körper anlag, kaschierte der raffinierte Schnitt des Kleides die überschüssigen Pfunde, die sie im Laufe ihrer Schwangerschaft zu-, aber bis jetzt noch nicht wieder abgenommen hatte, und der tiefe V-Ausschnitt betonte ihr Dekolleté.

    Ein Summen, das von der Tür herrührte, riss Teyla aus ihrem Staunen, und sich wieder an Lieutenant Jones erinnernd, eilte sie zur Tür und fuhr mit der ausgestreckten Hand über das Wandpanel.

    „Wow“, staunte der junge Soldat nicht schlecht, als die Tür sich öffnete, und räusperte sich verlegen. „Ma’am, Sie sehen umwerfend aus. Wirklich… wunderschön.“

    „Vielen Dank, Lieutenant“, erwiderte Teyla und bedeutete ihm einzutreten, doch ihr Gegenüber winkte ab.

    „Wir sollten demnächst aufbrechen, Ma’am“, sagte er. „Sie werden bereits erwartet.“

    „Ich werde erwartet?“, echote Teyla. „Von wem?“

    „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Ma’am“, antwortete Lieutenant Jones. „Mir wurde nur aufgetragen, Sie in den Gateraum zu begleiten.“

    „Dann wissen Sie also nicht, was das Ganze zu bedeuten hat?“

    Ein amüsiertes Grinsen legte sich auf die Lippen des Lieutenants. „Oh doch, Ma’am“, meinte er, „das weiß ich. Allerdings möchte ich nicht derjenige sein, der es verrät. “

    „Aber-“ Teyla brach ab und sah ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu diskutieren. Es war mehr als offensichtlich, dass diese Geschichte von John in die Wege geleitet worden war, und während sie Lieutenant Jones durch die Gänge der Stadt folgte, fragte sie sich, wer noch alles von ihrem Mann eingeweiht worden war. Vermutlich Ronon und Rodney. Auch wenn die beiden versucht hatten, sich beim Mittagessen nichts anmerken zu lassen, hatte Teyla sofort gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, hatte die beiden aber nicht darauf angesprochen.
    Sie grübelte noch immer, als sie ein paar Minuten später den Gateraum betraten, wo sie bereits von einem lächelnden Richard Woolsey erwartet und in Empfang genommen wurden.

    „Teyla, Sie sehen wirklich umwerfend aus“, begrüßte er sie, und die Art, wie er es sagte, bestätigte die Athosianerin in der Annahme, dass auch er etwas wusste.

    „Amelia“, rief er der Tortechnikerin zu, die schmunzelnd vom Aussichtsbalkon aus auf sie herabblickte, „bitte wählen Sie das Stargatecenter an.“

    „Jawohl, Sir“, entgegnete Sergeant Banks und machte kehrt, während Teyla das Gesicht des Expeditionsleiters und die Regungen darin aufmerksam beobachtete.

    „Sie werden mir nicht sagen, was John vorhat, oder?“, fragte sie schließlich.

    Richard lächelte. „Aber nein, nicht doch. Ich werde mich hüten“, antwortete er. „Er hat mich extra angewiesen, Ihnen nichts zu sagen, und die Art, wie er es sagte-“ Das laute Geräusch des sich etablierenden Wurmloches unterbrach ihn, und ihre Blicke fielen auf den blauschimmernden Ereignishorizont.

    „Nun, wie dem auch sei.“ Richard Woolsey bedachte sie eines freundlichen Blickes, ehe er zu ihr meinte: „Ich wünsche Ihnen beiden auf jeden Fall eine angenehme Zeit.“ Ein kurzes, für ihn ungewöhnliches Augenzwinkern. „Genießen Sie sie“, sagte er, nun etwas leiser, und drehte sich um.

    „Vielen… Dank.“ Verwundert sah Teyla ihm nach, wie er die Stufen, die in den Kontrollraum hinaufführten, leichtfüssig erklomm, dann wandte sie sich um und fixierte das Gate.
    Was hast Du nur mit mir vor, John, fragte sie sich, während sie entschlossenen Schrittes auf das Gate zu ging und es ohne zu Zögern durchschritt.

    Fortsetzung folgt…
    Geändert von Nyada (13.07.2014 um 19:26 Uhr) Grund: Mein Drang zum Perfektionismus mal wieder ;)

  10. Danke sagten:


  11. #6
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Obwohl sie Doktor Skarsgård
    Ist ja wohl überhaupt nicht so, dass ich dazu nicht auch noch ein Bild im Kopf hab, das Kopfkino ist sofort angesprungen ... Alexander Skarsgård

    Ihren Protest ignorierend zog John sie zu sich, legte einen Arm um ihre Taille und presste seine Lippen so fest auf ihre, dass ihr schwindelig wurde.
    Ach ja, so würde ich mich auch jederzeit sehr gerne von jeder noch so wichtigen Tätigkeit abhalten lassen. *seufz*

    Das ist so süß, was John da vorhat. Erst die zärtlichen Neckereien, dann das wunderschöne rote Kleid und jetzt ein Ausflug ins Unbekannte durch das Gate. Na, bin doch mal gespannt, wo John sie hinführen wird ...

    Bin ja überhaupt nicht neugierig auf das nächste Kapitel - bin ja überhaupt nicht John süchtig. Ähm, meine natürlich John FFs süchtig ... Ups, als wenn ich das nicht schon längst lange wäre ...
    Na, dann bist du ja wohl diesmal meine John-Droge-Dealerin.

    Die FanArt sieht übrigens superschön aus!
    Geändert von John's Chaya (29.06.2014 um 18:04 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  12. Danke sagten:


  13. #7
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Little Stories: Das Haus am See, Teil II

    A/N: Eigentlich sah es bis vor zwei Stunden noch so aus, als müsstest ihr dieses Wochenende ohne Lesenachschub von mir auskommen, aber als ich so darüber nachdachte, wie ich meine Lust am Schreiben bloß wiederfinden kann... fand sie mich. Mit einem Mal lief es wieder wie am Schnürchen, und ich hoffe, dass es so weitergeht.

    Ich möchte heute auch gar nicht viele Worte verlieren, sondern wünsche euch stattdessen ganz viel Spaß beim Lesen des zweiten Teils von "Das Haus am See".
    LG, eure Moni

    PS: Dieser Teil beinhaltet u.a. einen kleinen Rückblick auf die SGA-Episode 5x01 "Such- und Rettungsaktion".

    -----------------------



    Little Stories
    Das Haus am See, Teil II




    „Entschuldigen Sie bitte-“ Die Augen des Fahrers zuckten zum Rückspiegel hinauf, und obwohl er sie aufmerksam musterte und darauf wartete, dass sie fortfuhr, wusste Teyla, dass ihm nichts, was auf der Straße passierte, entging.

    „Ja, Ma’am?“ Er sprach in einer angenehmen Tonlage, mit ruhiger, klarer Stimme, und wirkte sehr routiniert und agierte diskret. Während der nun fast eine Stunde andauernden Fahrt hatte er nur aufgeblickt, wenn sie sich direkt an ihn gewandt hatte, und hatte all ihre Fragen höflich, wenn auch zurückhaltend beantwortet. Auch jetzt erweckte er zwar einen aufmerksamen, aber nicht übermäßig interessierten Eindruck.

    Teyla rutschte auf die Kante der Rückbank vor, um leichter Kontakt zu ihm aufnehmen zu können. „Könnten Sie mir ungefähr sagen, wie lange wir noch unterwegs sein werden?“, fragte sie. Es kam ihr bereits jetzt wie eine Ewigkeit vor.

    „Es wird nicht mehr lange dauern, Ma’am“, antwortete der Fahrer und richtete seinen Blick wieder auf die Straße.

    Einen Versuch war es wert, dachte Teyla und sank seufzend gegen die Rückbank zurück. Ihr Fahrer war ebenso loyal wie verschwiegen, und es war offensichtlich, dass auch er von John die Order erhalten hatte, ihr nicht das Geringste zu verraten. Es war schlichtweg frustrierend, entschied Teyla, blickte aus dem Fenster und beobachtete die vorbeifliegende Landschaft. Dichte Wälder wechselten sich mit offenen Streckenabschnitten ab, hin und wieder durchfuhren sie eine Ortschaft. Eine Stunde war vergangen, seit sie in Colorado Springs in den Wagen gestiegen war, der vor dem Stargate-Center auf sie gewartet hatte, und noch immer hatte sie nicht die leiseste Vermutung, was sie erwartete. Was auch immer John vorhatte, er gab sich große Mühe es bis zum Schluss vor ihr geheimzuhalten.

    „Misses Sheppard?“ Die Stimme des Fahrers riss sie aus ihren Gedanken. „Wir sind da.“

    „Ach, tatsächlich?“ Verblüfft setzte sich Teyla auf und blickte zum Fenster hinaus. Sie hatten die weite, offene Landschaft hinter sich gelassen, und der Fahrer hatte den Wagen in ein Waldstück gelenkt.

    „Entschuldigen Sie bitte, aber wo sind wir?“, wunderte sie sich.

    „Vor dem Tor des Anwesens Ihres Mannes, Ma’am“, entgegnete der Fahrer, und erst jetzt blickte Teyla an ihm vorbei durch die Windschutzscheibe des Wagens und entdeckte tatsächlich einen Zaun und ein schmiedeeisernes Tor, welches sich langsam öffnete, nachdem der Fahrer eine kleine Fernbedienung betätigt hatte.

    Relativ früh für diese Jahreszeit setzte die Dämmerung ein, und die tiefstehende Sonne tauchte den Wald in ein warmes, rötliches Licht. Im Schritttempo tasteten sie sich immer tiefer in den Wald vor, fuhren eine Schotterpiste entlang, die sich durch das dichte Unterholz schlängelte. Nach und nach lichtete sich der Wald, und schließlich glaubte Teyla Wasser zu erkennen.

    „Ist das ein See?“, fragte sie, und ihr Fahrer nickte.

    „Ja, Ma’am, er gehört zum Anwesen“, wusste er zu berichten.

    „Hhm.“ Nachdenklich ließ Teyla ihren Blick über die glitzernde Wasseroberfläche gleiten. Sie wusste, dass John zwei Stadtwohnungen und ein kleines Häuschen in Pasadena besaß, aber von einem Anwesen an einem See hatte er ihr noch nie etwas erzählt. Gespannt lehnte sie sich vor und blickte voraus, doch vor ihnen war nichts als Wald und Schotterpiste. Nach rund einhundert Metern machte der Weg eine Biegung nach links, und mit einem Mal steuerten sie direkt auf den See zu. Der Wald lichtete sich weiter, und schließlich entdeckte Teyla das Haus. Die Schotterpiste ging in einen gekiesten Weg über, der in einem Rondell vor dem zweistöckigen Holzhaus endete.
    Der Fahrer steuerte den Wagen unter das Vordach, stoppte vor der Steintreppe, die zum Eingang hinaufführte, und stieg aus. Nur wenige Augenblicke später öffnete sie sich die Tür, und der Fahrer reichte Teyla seine Hand.

    „Misses Sheppard, bitte.“ Gekonnt half er ihr, aus der niedrigen Limousine auszusteigen, und schenkte ihr dabei sein erstes richtiges Lächeln.

    „Vielen Dank, Mister…“

    „Saywer, Ma’am“, entgegnete der Fahrer. „Mein Name ist Carl Saywer, und es war mir eine Ehre.“ Er deutete ein respektvolles Kopfnicken an, drehte sich um und stieg wieder in den Wagen. Gerade als Teyla an die Fensterscheibe klopfen und fragen wollte, ob sie warten oder einfach ins Haus gehen sollte, öffnete sich hinter ihr die mit edel verzierten Glaseinsätzen versehene Haustür, und Teyla hörte eine bekannte Stimme ihren Namen rufen.

    „Teyla!“ Die erfreut klingende Stimme ihres Mannes ließ die Athosianerin herumfahren, und als sie John breit grinsend die Treppenstufen herunterkommen sah, lösten sich all ihre Bedenken in Luft auf.

    „John.“ Lächelnd ging sie ihm ein paar Schritte entgegen, bis er sie erreichte und die Arme um ihre Taille schlang. Auch er lächelte, als er sich vorbeugte und sie sanft auf die Lippen küsste.

    „Endlich bist Du da“, flüsterte er und betrachtete sie mit glänzenden Augen. Er wirkte aufgeregt, aber glücklich… und er sah adrett aus, wie Teyla erst jetzt bemerkte, als sie ihn zum ersten Mal richtig betrachtete. Er trug einen schwarzen, gut sitzenden Anzug, von dem sie bisher nicht gewusst hatte, dass er ihn überhaupt besaß, dazu ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte.

    „Wow.“ John atmete geräuschvoll aus und ließ nun seinerseits den Blick über sie gleiten. „Du siehst… umwerfend aus“, schloss er seine Betrachtung, und Teylas Wangen begannen zu glühen.

    „Du hast wirklich einen sehr guten Geschmack bewiesen, John“, entgegnete sie.

    „Es gefällt dir also?“, fragte ihr Mann aufgeregt.

    Teyla nickte. „Ja, es gefällt mir“, antwortete sie lächelnd. „Es gefällt mir sogar sehr. Es ist wunderschön. Ich danke Dir“, sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

    „Ich war mir nicht sicher, ob-“ John brach ab, seufzte tief und legte dann seine Hände an ihre Hüften. „Wirklich, Du siehst unglaublich aus, Teyla“, wiederholte er und zog sie zu sich. „So wunderschön“, flüsterte er und lehnte seine Stirn sanft gegen ihre.

    „Du siehst auch nicht schlecht aus“, merkte Teyla grinsend an, worauf John’s Mundwinkel nach oben zuckte. „Es scheint mir fast so, als hättest Du irgendetwas Besonderes geplant.“

    „Scharfsinnig, wie immer“, schmunzelte John, beugte sich vor und ergaunerte sich einen weiteren, zärtlichen Kuss. „Wie wär’s, wenn wir erst einmal reingehen?“, fragte er dann. „Komm“, sagte er, nahm ihre Hand und führte sie die Steinstufen hinauf, ins Haus.
    Das Erste, was Teyla auffiel, war die spärliche Beleuchtung. Nur wenige Lampen brannten, und überall im Flur verteilt- auf dem Fußboden, auf der Kommode- standen Kerzen unterschiedlicher Form, Größe und Farbe und tauchten den Eingangsbereich in ein warmes Licht. Sie blieben stehen, und während Teyla sich umsah, musterte John sie.

    „Es ist doch nicht… zu viel, oder?“, fragte er sie schließlich verunsichert. „Du weißt, ich… ich bin nicht gut in solchen… Sachen.“

    „John. Ich…“ Teyla wusste nicht, was sie sagen sollte. Er schien sich wirklich große Mühe mit alldem gemacht zu haben und erwartete nun eine Reaktion. Die Wahrheit war, dass sie schlichtweg gerührt von seinen Anstrengungen war und nicht wusste, wie sie ihm das deutlich machen sollte.

    Leider interpretierte ihr Mann ihr Schweigen falsch und ließ betrübt den Kopf hängen.

    „Ich wusste, dass es zu viel ist“, murmelte er entmutigt. „Mist.“

    „Was…“ Teyla blinzelte und blickte in John’s enttäuschtes Gesicht. „Oh nein, John, es ist wunderbar!“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich… ich bin nur überwältigt, das ist alles“, versicherte sie ihm, worauf sich seine Miene wieder etwas entspannte.

    „Wirklich?“, fragte er.

    „Wirklich“, bestätigte sie und nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Du überraschst mich immer wieder, John Sheppard“, meinte sie lächelnd und küsste ihn sanft auf die Lippen. „Wer hätte gedacht, dass Du auch eine romantische Ader hast.“

    „Nun-“ John zuckte grinsend mit den Achseln- „ich habe mir auch ziemliche Mühe gegeben“, erklärte er. „Und jetzt komm.“ Erneut griff er nach ihrer Hand und zog sie weiter. „Du musst bestimmt hungrig sein nach der langen Fahrt.“

    Teyla wollte protestieren, doch ihr Magen machte ihr einen Strich durch die Rechnung und begann zu knurren. „In diesem Punkt gebe ich dir Recht“, lachte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Es war wirklich eine lange Fahrt.“

    „Na dann, komm.“ Seine Hand um ihre schließend führte er sie durch den Flur, der in einem großen Wohn- und Essbereich endete, der ebenfalls hauptsächlich von Kerzen und dem Licht der untergehenden Sonne ausgeleuchtet wurde, welches durch ein großes, wandumfassendes Panoramafenster schien. Jenseits der bis zum Boden reichenden Fensterscheiben lag eine weitläufige Terrasse, von der man einen wirklich atemberaubenden Blick auf den angrenzenden See hatte, wie Teyla feststellte, als John sie ins Freie führte und zu einem für zwei Personen eingedeckten Tisch nahe der Balustrade geleitete.

    „Warte einen Moment“, bat er sie stehenzubleiben und verschwand im Haus, kehrte aber keine zehn Sekunden später mit einer geöffneten Weinflasche und zwei Gläsern zurück, die er auf der Balustradenkante abstellte. Er schenkte erst ihr und dann sich selbst ein Glas Rotwein ein, reichte ihr ihres und hob seines zum Toast. Dieser fiel kürzer als gedacht aus, aber so langsam glaubte Teyla zu verstehen, was für ein Spiel ihr Mann spielte.

    „Auf uns“, sagte er, und sie prosteten sich lächelnd zu und tranken jeder einen Schluck aus ihren Gläsern. Der Alkohol hinterließ ein angenehmes, kribbelndes Gefühl auf Teylas Zunge und schmeckte fruchtig-süß im Abgang, nicht zu herb oder gar zu trocken. Sie seufzte wohlig und genehmigte sich einen zweiten, großzügigeren Schluck des köstlichen Getränks.

    „Hhm.“ John seufzte ebenfalls. „Perfekt“, sagte er leise und lächelte. „Genau das habe ich jetzt gebraucht.“

    Teyla verstand genau, was er damit sagen wollte. „Es waren wirklich ein paar hektische Wochen“, stimmte sie ihm zu und deckte seine Hand, die er auf der Balustrade abgelegt hatte, mit ihrer zu, streichelte seinen Handrücken, fuhr über seine Finger. Erst jetzt bemerkte sie, dass er seinen Ehering trug, ein schlichtes, silbernes Schmuckstück. Sogleich wusste Teyla, dass dies ein wirklich besonderer Augenblick sein musste, denn daheim, auf Atlantis, hatte er ihn noch nie so offensichtlich, sondern immer nur an der Kette seiner Hundemarken befestigt getragen- und das, obwohl sich die Nachricht ihrer Heirat binnen kürzester Zeit in der ganzen Stadt verbreitet hatte.

    „Du meinst wohl hektische zwei Jahre“, entgegnete John schmunzelnd und verwob seine Finger mit ihren.

    „Da ist was dran“, seufzte Teyla. „Irgendwie macht das diese ruhigen Momente jedoch noch wertvoller.“ Mit einem nur für ihren Mann bestimmten Lächeln auf den Lippen fügte sie fast flüsternd hinzu: „Ich genieße diese Augenblicke, wenn wir nur zu zweit sind.“

    „Ich auch“, raunte John, führte ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Fingerknöchel zärtlich, seine warmen Augen auf sie gerichtet. Im nächsten Moment begann er zu lächeln, dann leise zu lachen.

    „Was ist?“, fragte Teyla. „Was ist denn los?“

    „Ach, es ist nichts“, winkte John kopfschüttelnd ab, umfing ihre Taille mit seinem Arm und zog sie zu sich. „Ich musste nur gerade an etwas denken, das ist alles.“

    „An was musstest Du denken?“, hakte Teyla nach.

    „Diese ganze Unterhaltung“, meinte ihr Mann und strich ihr eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte, aus dem Gesicht. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir sie schon einmal geführt haben.“

    Teyla schmunzelte. „Tatsächlich? Wann?“

    „Ach, ich mache mir wahrscheinlich nur was vor“, erwiderte John und schüttelte wieder mit dem Kopf. „Allerdings“, gab er dann zu Bedenken, „bin ich mir doch ziemlich sicher, dass wir sie schon einmal geführt haben. Ich meine, ich kann mich natürlich auch irren-“

    „John.“ Die Art, wie er es sagte und wie schnell er es dann doch wieder abstritt, verriet Teyla, dass wie so oft mehr hinter der Sache steckte. „Du kannst es mir ruhig sagen“, ermutigte sie ihn und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, als sie sie zögerlich ansah. „Du kannst mir alles sagen, John.“

    Ihr Mann seufzte. „Damals“, begann er, „als wir während der Suche nach Dir in Michaels Falle gerieten… Das Gebäude stürzte über uns ein und begrub uns unter Trümmern.“

    Teyla nickte betrübt. „Ja, ich erinnere mich“, sagte sie und versuchte die Bilder, die sich vor ihrem geistigen Auge auftaten, zu verdrängen. Michael, seine Hybriden, Kanaan, die Geburt ihres Sohnes…

    „Ich… ich habe von uns geträumt, als ich da unten auf Rettung gewartet habe“, fuhr John sichtlich nervös fort. „Wir waren in Atlantis und… aßen zu Abend. Zusammen. Es… es war schön. Wir tranken Wein, und es brannten Kerzen. Und unser Gespräch verlief ähnlich wie unseres heute. Du hast Dich dafür bedankt, dass ich Dich gerettet habe, doch ich konnte mich nicht mehr daran erinnern.“

    „Aber Du hast mich gerettet, John“, sagte Teyla. „Andernfalls wäre ich heute nicht hier. Du hast mich gerettet“, wiederholte sie wispernd, trat ganz dicht an ihn heran und zog seinen Kopf zu sich herunter, lehnte ihre Stirn gegen seine.

    „Ja“, flüsterte John, „das habe ich.“

    „Und ich werde Dir ewig dankbar dafür sein“, betonte Teyla. „Ich glaube, dass ich an diesem Tag begriffen habe, wie wichtig ich Dir bin.“

    „Ich hätte alles für Dich getan.“ John’s Stimme klang heiser, und er schluckte. „Ich… ich hätte es mir nie verziehen, wenn Dir oder Torren etwas zugestoßen wäre.“

    „Oh, John…“ Mit Tränen der Rührung in den Augen hob Teyla ihre Hände und brachte sie an seine glattrasierten Wangen, spürte an ihren Handflächen jedoch, dass er den einen oder anderen hartnäckigen Bartstoppel übersehen hatte. John seufzte und lehnte sich in ihre Berührungen hinein. Seine Stirn fiel sanft gegen ihre, und seine Nasenspitze streifte ihre Wange.

    „Lass uns nicht mehr in der Vergangenheit schwelgen“, hörte sie ihn flüstern und nickte.

    „In Ordnung.“

    John löste sich von ihr, hielt sie an den Ellenbogen und blickte mit seinen sanften, haselnussbraunen Augen auf sie hinab. „Ich möchte, dass dieser Abend etwas ganz Besonderes wird. Nur wir beide.“

    „Nur wir beide“, wiederholte Teyla und lächelte. „Das klingt schön. Allerdings“, meinte sie dann, „frage ich mich noch immer, womit ich all das hier-“ Sie vollführte eine die Terrasse und das Haus umfassende Handbewegung-„verdient habe.“

    Das hier, Misses Sheppard-“ Grinsend zog John sie fest an sich-„sind unsere Flitterwochen.“

    „Flitter-“ Teylas braune Augen weiteten sich, als sie begriff. „Oh. Tatsächlich?“

    „Mhm.“ Ihr Mann nickte und ließ seine Hände zärtlich über ihre Schultern und ihre nackten Arme gleiten; Teyla erschauderte, und ihr Atem beschleunigte sich, als John sich vorbeugte und gegen ihre Lippen hauchte: „Nur wir beide. Den ganzen Abend… und die ganze… Nacht.“

    Dann küsste er sie. Leidenschaftlich. Feurig. Er nahm sich die Zeit, die er brauchte, bis sie in seinen Armen zitterte und sich an ihn klammerte.

    „Die ganze Nacht“, murmelte Teyla, und John gab ein zustimmendes Brummen von sich, das tief aus seiner Brust kam.

    „Die ganze Nacht“, raunte er gegen ihre Lippen und beendete den Kuss, nur um seine Aufmerksamkeit ihrem Hals zu zuwenden und sie an ihrer wild pulsierenden Halsschlagader entlang zu küssen. Zärtlich liebkoste er die sensible Haut ihres Halses und zog kurz mit seinen Zähnen an ihrem Ohrläppchen, was Teyla ein leises Seufzen entlockte. Sie lehnte sich an ihn, wollte seinen starken, festen Körper unter ihren Händen spüren, doch bevor sie dies bewerkstelligen konnte, entzog er sich ihr.

    „Aber erst essen wir“, sagte er und trat einen Schritt von ihr weg.

    „Was…“ Verdutzt und sich nach ihm, seinen Berührungen und Küssen sehnend sah Teyla ihren Mann an. „Aber-“

    „Alles zu seiner Zeit, Misses Sheppard“, grinste John und presste seinen Mund auf ihren. „Alles zu seiner Zeit.“


    Fortsetzung folgt…

    PS: @John's Chaya:
    Ein bisschen musst Du Dich noch gedulden. Versuch dir, bis es soweit ist, unseren John in einem schicken Anzug vorzustellen. Also bei mir klappt's.

  14. Danke sagten:


  15. #8
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    PS: @John's Chaya: Ein bisschen musst Du Dich noch gedulden. Versuch dir, bis es soweit ist, unseren John in einem schicken Anzug vorzustellen. Also bei mir klappt's.
    Brauch ich mir nicht vorzustellen, denn es gibt ja Bilder von ihm im Anzug.

    Ach *seufz*, John ist sooo... ein toller Ehemann, Teyla ist wirklich zu beneiden. So eine schöne Einladung und alles so romantisch hergerichtet - hat sie das gut!!! *seufz*
    Und das war ja bis jetzt noch einmal der Höhepunkt dieser Einladung - es kann nur noch schöner werden! *tiefer seufzer - Teyla sein möchte*
    Was für eine schöne Fortsetzung! Bin sooo... gespannt, wie der Höhepunkt dieser Einladung aussieht!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  16. Danke sagten:


  17. #9
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Little Stories: Das Haus am See, Teil III

    A/N: Ihr habt lange genug gewartet- heute ist es endlich soweit! Es gibt Lesenachschub, ich hoffe ihr freut euch. Es tut mir ehrlich leid, dass ihr euch so lange gedulden musstet, aber irgendwie wollte die ganze Sache nicht so richtig in Gang kommen.
    Gott seit Dank hat sich meine Muse dann doch noch ein Herz gefasst, und so ist im Laufe der letzten Woche der dritte Teil von "Das Haus am See" zustande gekommen.
    Da es mit dem Schreiben schließlich doch besser klappte als erwartet, habe ich beschlossen, der kleinen Story noch einen weiteren Teil zu spendieren, den ich hoffentlich im Laufe der nächsten Woche posten werde.

    Bis dahin wünsche ich aber erst einmal viel Spaß beim Lesen des aktuellen dritten Teils, und vergesst nicht: Über Kommentare freue ich mich immer!

    LG, eure Moni

    PS: Dieser "Das Haus am See"- Teil fällt eindeutig unter das Rating NC-17. Ich bitte euch, dies zu beachten. Auch das Titelbild (Bitte Titel anklicken) ist nicht unbedingt "safe for work". (Screencap aus der ScFi-Serie "Metal Hurlant Chronicles", Episode "Master of Destiny")

    -------------------------------

    Little Stories
    Das Haus am See, Teil III

    Spoiler 

    Das Weinglas an den Lippen, beobachtete sie fasziniert von ihrem Platz am Tresen aus, wie er sich mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit durch die Küche bewegte. Als hätte er nie etwas anderes getan, huschte er an der Küchenzeile entlang, die Ärmel hochgekrempelt und die beiden obersten Hemdsknöpfe geöffnet. Warmer Dampf stieg aus den Töpfen empor und ließ sein hochkonzentriertes Gesicht rosig- feucht glänzen.
    Wie gebannt folgten ihre Augen einem einzelnen Schweißtropfen, der seine Wange und seinen Hals hinablief. Sie schluckte, als er in dem Halsausschnitt seines weißen Hemds verschwand, und sie hielt den Atem an, als sie sich vorstellte, wie der Tropfen langsam über seine Brust und seinen flachen Bauch südwärts rann, bis…

    „Was gesehen, das Dir gefällt?“, riss sie plötzlich seine amüsiert klingende Stimme aus ihren begehrlichen Träumereien. Ertappt schreckte sie zusammen und sah ihn an, merkte, wie sie errötete. Sein rechter Mundwinkel zuckte nach oben und schon im nächsten Augenblick zierte ein erheitertes Grinsen seine Lippen.

    „Könnte man so sagen“, entgegnete sie mit belegter Stimme und stellte ihr Weinglas auf dem Granittresen ab. Nach dem dritten Glas hatte sie aufgehört zu zählen und so langsam glaubte sie die berauschende Wirkung des süßen Weins zu spüren.

    Ihr Gegenüber schmunzelte noch immer und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, verteilte so die Feuchtigkeit weiter auf seiner leicht gebräunten Haut, was ihn in ihren Augen nur noch reizvoller machte. Sie erschauderte und schlug die Beine übereinander, in der Hoffnung so ihr von Minute zu Minute steigendes Verlangen nach ihm drosseln zu können. Er hatte ihr einen Abend der besonderen Art versprochen, und sie wollte seine sorgsam vorbereiteten Pläne nicht über den Haufen werfen, indem sie sich über den Tresen hinweg auf ihn stürzte wie ein hungriges Raubtier auf sein ahnungsloses Opfer. Auch wenn sie bezweifelte, dass er nicht ganz so ahnungslos war, wie er sie glauben lassen wollte. Jedes Mal, wenn er zu ihr herüberblickte, bemerkte sie dieses spielerische Blitzen in seinen haselnussbraunen Augen, und seine Lippen verzogen sich von Zeit zu Zeit zu einem kleinen, wissenden Lächeln.
    Sie wusste, dass er mit ihr spielte, und sie hatte beschlossen, dieses Spiel mitzuspielen. Er liebte es mit ihr zu spielen und sie immer weiter aufzuziehen, nur um sie dann wieder etwas auf Abstand zu bringen und dann von vorne zu beginnen.

    „Okay, Augen zu“, befahl er ihr in diesem Moment, und sie tat-ohne zu zögern- wie ihr geheißen und schloss die Augen. „Mund auf“, dirigierte er, und sie spürte, wie er ihr einen Löffel an die Lippen hielt. „Und jetzt probieren“, wies er sie an und schob ihr den Löffel sanft in den Mund.
    Die Sauce, deren Zubereitung ihn nur wenige Minuten gekostet hatte, schmeckte himmlisch, und sie stöhnte verzückt auf. Leicht fruchtig, aber nicht zu süß, mit einer feinen Gewürznote, jedoch nicht zu scharf oder gar zu herb.

    „Und?“, hörte sie ihn fragen. Sie öffnete die Augen. Erwartungsvoll sah er sie an und wartete gespannt auf ihre Meinung.

    Ihre Lippen kräuselten sich zu einem sinnlichen Lächeln, als sich ihre Finger um sein Handgelenk legten und es festhielten. Was er konnte, konnte sie schon lange, dachte sie und führte den Löffel zurück an ihren Mund. Ihn nicht aus den Augen lassend, streckte sie ihre Zunge heraus und ließ sie aufreizend über den Löffel gleiten. Er schluckte, als sie genüsslich aufseufzte, den allerletzten Tropfen der Sauce mit der Zungenspitze aufnahm und sich anschließend über die Lippen leckte.

    „Perfekt“, säuselte sie und ließ seine Hand los. Er schluckte, ließ die Hand sinken. Ihre Blicke trafen sich über die dampfenden Töpfe hinweg. Sich auf die Unterlippe beißend, glitt sie von ihrem Barhocker, tapste barfuß um den Tresen herum und tat so, als werfe sie einen Blick in die Töpfe. Er wich nicht zurück, als sie sich vor ihn schob, sodass sie seinen warmen, schnellen Atem im Nacken und seine Erektion an ihrem Hintern spüren konnte. Nach dem Kochlöffel greifend beugte sie sich vor und rieb sich mit ihrem Po an ihm, worauf ein dumpfes Stöhnen hinter ihr ertönte. Zwei Männerhände packten sie Sekunden später und zogen sie zurück.

    „Ich weiß, was Du vorhast“, raunte er in ihr Ohr, drehte sie zu sich um und zog sie so fest an sich, dass ihr kurz die Luft wegblieb.

    „Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wovon Du sprichst“, erwiderte sie ihm und ließ ihren Zeigefinger über die Knopfleiste seines Hemds gleiten. Wie von allein fanden ihre Hände ihren Weg unter das Kleidungsstück, und ihre Finger tasteten erst nach seinen Bauch- und gleich darauf nach seinen Lendenmuskeln, die begehrlich zuckten, als sie sie berührte.

    „Ich würde nie etwas tun, das Deine Pläne durcheinanderbringt“, sagte sie und öffnete seinen Gürtel. „Es wäre schließlich eine Schande, wenn Deine ganze Vorbereitung umsonst gewesen wäre“, fuhr sie gegen seine Lippen murmelnd fort und zupfte ihm das Hemd aus der Hose. „Nicht wahr?“ Noch während sie sprach, knöpfte sie seine Hose auf und schob ihre Hand in seine Boxershorts.

    „Ach, pfeif‘ drauf!“, keuchte er, als sie die Hand um ihn legte, langte an ihr vorbei und stellte die Herdplatten aus. Dann packte er sie, hob sie hoch und trug sie zum Küchentisch herüber…




    Es war ein Kuss, der Teyla weckte, ein Kuss sanft wie ein Flüstern auf ihren Hüftknochen. Seufzend kuschelte sich die Athosianerin tiefer in die Kissen, doch freche Finger zupften an dem dünnen Laken, welches sie bedeckte, und zogen es nach unten. Warme Lippen hauchten feine Küsse auf ihre Haut, entlang ihrer Hüfte und über ihren Bauch, und eine große Hand stahl sich unter das Laken und glitt über ihren Bauch hinauf zu ihren Brüsten.
    Teyla grinste in ihr Kopfkissen hinein und beschloss, mitzuspielen. Sie maunzte behaglich, streckte ihre Arme über dem Kopf aus und rollte sich dann auf den Rücken, schlug die Augen auf und schenkte ihrem Mann ein strahlendes Lächeln.

    „Guten Morgen.“

    „Guten Morgen, Misses Sheppard“, begrüßte John sie, beugte sich vor, senkte langsam seinen Kopf und küsste sie auf die Lippen. Teyla seufzte sehnsüchtig und wölbte sich ihm entgegen. „Hast Du gut geschlafen?“, fragte er sie, während er beiläufig seine Hand höher wandern ließ.

    „Mhm, sehr gut“, flüsterte Teyla und schmiegte sich an ihn, als seine warmen schlanken Finger die sanften Rundungen ihrer Brust zu liebkosen begannen. Ein wohliges Seufzen drang aus ihrer Kehle, und auch sie streichelte über seinen Oberkörper, vergrub ihre Finger in dem krausen Brusthaar. Den Kopf ein Stück hebend begann sie genüsslich an seinem Ohrläppchen zu knabbern und ließ ihre Hand unter dem Laken auf seiner Brust nach unten wandern. Wie erwartet, war er schon bereit und reckte sich ihr hart und heiß entgegen.

    „Ich hätte darauf wetten können“, murmelte sie und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab.

    „Ich kann’s nicht ändern, Liebes“, verteidigte sich John lachend, und unter ihr erbebte sein Brustkorb. „Du hast nun mal diese Wirkung auf mich“, meinte er und wollte sie in seine Arme ziehen, doch Teyla richtete sich auf. Das Laken rutschte an ihr herab und offenbarte ihren nackten Körper dem glühenden Blick ihres Mannes. John schluckte, als sie sich auf ihn setzte und zurück in die Kissen drückte.

    „Habe ich Dir eigentlich schon gesagt, wie wunderschön Du bist?“, fragte er sie und packte ihre Hüften.

    Lächelnd beugte sich Teyla zu ihm herab und presste ihre Lippen auf seine. „Ich glaube mich an das ein oder andere Mal zu erinnern“, flüsterte sie und küsste seinen Mundwinkel, „aber Du kannst es ruhig noch einmal sagen, wenn Du Dir nicht zu einhundert Prozent sicher bist.“

    John setzte sich auf. „Sie sind wunderschön, Misses Sheppard. Atemberaubend schön.“ Im Licht der Sonne, die in diesen Augenblicken über dem See aufging, griff er nach ihr. Seine Hände wanderten von ihren Brüsten über ihre Taille hinunter zu ihrem Bauch. „Und bezaubernd. Charmant. Witzig. Verführerisch. Sinnlich. Heiß. Sexy-“ Seine Aufzählung fand gar kein Ende, und sein fester Griff wich Liebkosungen.

    „Was noch?“, fragte Teyla atemlos, hob ihr Becken ein Stück an und ließ sich auf ihn sinken, umschloss ihn warm und feucht. John bockte auf, als sie sich langsam zu bewegen begann, doch ihre Schenkel schlossen sich fest um seine Beine. „Was noch, John?“, verlangte sie von ihm zu wissen und fuhr fort, sich gleichzeitig auf ihm zu bewegen, in einem beherrschten, fließenden Rhythmus, doch es dauerte nicht lange, bis auch sie sich ganz ihren Gefühlen hingab und ihn immer schneller und härter ritt. John kam jeder ihrer Bewegungen entgegen, hielt ihre Hüften mit den Händen fest, während sie weiterhin das Tempo und den Rhythmus vorgab.
    Seinen Namen ächzend schloss Teyla die Augen, wiegte vor und zurück, berührte sich selbst, erregte sie beide und beugte sich vor, als John sie anflehte es zu tun. Seine Hände lösten sich von ihren Hüften und umfassten grob ihre pochenden, schweren Brüste. Ein kalter Schmerz durchzuckte sie, der jedoch nicht auf die Lust, die auf ihrer Haut pulsierte, zurückzuführen war. Teyla verkniff sich ein Stöhnen und bewegte sich schneller, doch mit einem Mal verzehrte sich ihr Körper nicht mehr nur allein nach dieser Art von Erleichterung.

    „Tey?“ John blickte besorgt zu ihr auf. „Baby, was ist los?“, fragte er fast schon alarmiert klingend, als sie erneut das Gesicht verzog und die Lippen aufeinanderpresste.

    „Es ist nichts. Alles in Ordnung“, versuchte sie ihn zu beruhigen, doch sein Blick glitt bereits prüfend über sie und blieb schließlich an ihren angeschwollenen Brüsten hängen. Ohne ein Wort der Warnung schlangen sich im nächsten Augenblick John’s Arme um ihre Taille, und ehe Teyla wusste, wie ihr geschah, spürte sie auch schon das kalte Bettlaken unter ihrem Rücken.
    Das Gesicht ihres Mannes schwebte über ihr, und sie spürte das Gewicht seines Körpers auf sich. Gebannt schaute sie zu ihm auf und berührte seine Wange. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren, die kurzen Stoppeln seines Bartes unter ihren Fingerkuppen. Ihr eigener Atem stockte. Es war lange her, dass sie einander auf diese Art, so eng umschlungen, gehalten hatten.

    „Entspann Dich, Baby“, flüsterte John in ihr Ohr und küsste sie lang und leidenschaftlich, ehe er mit seinen Lippen abwärts wanderte, bis…

    „John-“ Teyla keuchte überrascht, als er ihre Brüste erreichte, seufzte jedoch im nächsten Augenblick erleichtert auf, als er sich an der warmen Milch zu laben begann, die kaum, dass er sanft an ihrer empfindsamen Brustwarze saugte, aus ebendieser direkt in seinen Mund floss. Einen zufriedenen Laut von sich gebend umkreiste John mit seiner Zunge lasziv ihre Brustwarze und ergötzte sich an ihrer Milch.

    „Du bist wirklich unmöglich“, kicherte Teyla, als er sich, nachdem er sich mit derselben Intensität und Konzentration ihrer anderen Brust gewidmet hatte, aufsetzte und genüsslich über die Lippen leckte.

    „Ich glaube, ich weiß jetzt, warum unsere Kleine so verrückt nach dem Zeug ist“, grinste John, griff nach ihrer Hand, zog sie in seinen Schoß zurück und versiegelte ihren Mund mit einem Kuss.

    Seufzend fuhr Teyla ihm durchs Haar, strich behutsam über seine Schläfen, die allmählich zu ergrauen begannen. „So lange Du ihr etwas übrig lässt“, flüsterte sie, schlang die Arme um seine Schultern und presste ihre Lippen erneut auf seine, kostete seinen herben männlichen Geschmack gepaart mit der Süße ihrer Milch.

    „Hhm“, brummte John gegen ihre Lippen, und sie spürte, wie sich sein Mund zu einem frechen Grinsen verzog, „wo waren wir eigentlich gleich noch mal stehengeblieben?“

    „Ich weiß nicht-“ Der Rest des Satzes blieb der Athosianerin im Halse stecken und sie lachte laut auf, als John sie in einer schnellen Bewegung von seinem Schoß schob und rücklings auf die Matratze verfrachtete. Ein Bein um ihrs gewickelt, legte er sich halb auf sie und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Teyla ließ die Hände über seinen Rücken wandern, spürte festes Fleisch, kräftige, angespannte Muskeln. Als sie sich bis zu seinen Schultern hochgearbeitet hatte, stöhnte er auf. Unerwartet zog er sie in eine halb liegende, halb sitzende Position hoch, biss ihr zärtlich in den Hals, ließ seine Finger ihre Wirbelsäule hinuntergleiten und dann wieder hinauf, bis er jene Stelle an ihrem Nacken fand, deren Liebkosung Teyla lustvoll aufseufzen ließ. Schelmisch grinsend und mit funkelnden Augen machte er sich über jenen Punkt her, presste seine Lippen auf ihre Haut, saugte daran, biss leicht hinein.

    Stöhnend wölbte sich Teyla ihm entgegen, als er eine Hand zwischen ihre Beine schob und sie mit seinen Fingern zu stimulieren begann.

    John…“ Erregung durchzuckte sie, und sie klammerte sich an ihn. Sie bog den Rücken durch, ihr Kopf fiel in den Nacken, und ein lustvolles Stöhnen drang aus ihrer Kehle. „John, bitte!“, keuchte sie, doch anstatt sie zu erlösen, ließ er seine Lippen über ihren Körper wandern, bis jeder ihrer Muskeln zitterte und sie vor Verlangen nach ihm zu vergehen glaubte. Atemlos flehte sie ihn an, und als John seinen Mund auf ihre Scham presste und mit der Zunge in sie eindrang, rollte eine heiße Welle der Lust über sie hinweg und sie kam, seinen Namen stöhnend.

    Durch getrübte Augen blickte sie zu ihm empor. Sie sah, dass sein Mund sich bewegte, doch sie verstand nicht, was er sagte. Sie spürte, wie er sich über sie hinweglehnte, hörte das Reißen einer Folienverpackung. Seine Augen loderten, als er sich das Kondom überstreifte und wieder über sie beugte, und noch während sie sich, von Lust und Leidenschaft durchflutet, in seinen Armen krümmte, drang er in sie ein.

    „Oh ja…“

    John’s Stimme drohte zu brechen, und er zitterte wie sie am ganzen Leib. Sie seufzte, als er sie komplett ausfüllte, schloss die Augen und kniff die Lippen fest aufeinander. „Alles… okay?“, hörte sie ihn fragen und spürte, wie er in seiner Bewegung verharrte. Sie nickte.

    „Alles okay“, versicherte sie ihm, schlang die Beine um seinen Rücken und löste ihr Hinterteil von der Matratze, sodass er noch tiefer in sie eindringen konnte. Ihr lustvolles Wimmern vermischte sich mit seinem Stöhnen, und sie kam ihm entgegen, während sich ihre Finger in seine Hüften und ihre Fersen in seine Pobacken gruben, um ihn anzufeuern.
    Wenige Augenblicke später war es auch schon so weit, und ihre ganze Lust entlud sich in einem Orgasmus, der sie geradezu lähmte. Sie schrie auf, und als sie ihren nackten, verschwitzen und vor Lust bebenden Körper an seinem rieb, folgte John ihr. Obwohl er wusste, dass es niemanden gab, der sie hörte, verbiss er sich in ihrer Schulter, als er ein allerletztes Mal kräftig in sie stieß, und dämpfte sein Stöhnen und- schließlich- seinen befreiten, kehligen Lustschrei.

    Erschöpft und schwer atmend brach er über ihr zusammen, rollte sich aber gerade noch rechtzeitig von ihr herunter und plumpste neben ihr in die Kissen. Sein kratziges ‚Wow‘ war für mehrere Minuten das einzige Wort, welches zwischen ihnen fiel, während sie schweißüberströmt nebeneinander auf dem Rücken lagen und keuchend nach Luft rangen.

    „Du sagst es“, flüsterte Teyla schließlich, drehte sich auf die Seite und schlang ihren Arm um John’s Hüfte. „Das war eine gute Idee von Dir“, nuschelte sie gegen seine Halsbeuge.

    „Findest Du?“, murmelte John und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Wow“, raunte er, „hätte ich das geahnt, hätte ich mich so richtig ins Zeug gelegt.“

    „Wir haben ja noch ein paar Stunden Zeit“, merkte Teyla an und spürte, wie sich der Mund ihres Mannes zu einem Lächeln verzog, und schließlich erbebte John’s Brustkorb unter ihr vor Lachen.

    „Mein kleiner Nimmersatt“, grinste er, setzte sich auf und tippte ihr mit dem Zeigefinger an die Nasenspitze. „Womit habe ich nur eine Frau wie Dich verdient?“ Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie leidenschaftlich, bis sie beide erneut nach Luft schnappten.

    „Wie wär’s mit Frühstück?“, fragte er dann unvermittelt, und prompt meldete sich Teylas Magen mit einem lauten Knurren zu Wort.

    „Das klingt in der Tat sehr verführerisch“, antwortete sie lächelnd.

    „Sehr schön.“ John strich ihr durch das zerzauste Haar, drückte ihr einen allerletzten Kuss auf die Stirn und schwang die Beine über die Bettkante. „Ich bin gleich wieder da“, versprach er ihr. „Rühr Dich ja nicht vom Fleck“, wies er sie an, während er gemächlich durch das lichtdurchflutete Schlafzimmer schlenderte. An seiner Nacktheit schien er sich nicht zu stören, und Teyla blickte seinem blanken Hintern sehnsüchtig hinterher. Den Kopf abstützend verfolgte sie seinen Gang zur Tür, und als er diese beinahe erreicht hatte, platzte es einfach so aus ihr heraus.

    „Hübscher Hintern“, rief sie, und John drehte sich ihr um und sah sie überrascht an. Er schien erst etwas sagen zu wollen, grinste dann aber nur und zog ein T-Shirt und eine Boxershorts aus der obersten Schublade der Kommode und streifte beides über.

    „Bin gleich zurück“, erinnerte er sie mit erhobenem Zeigefinger, ehe er barfuß aus dem Zimmer tapste, um ihnen ein Frühstück zu zubereiten.

    Fortsetzung folgt…
    Geändert von Nyada (11.10.2014 um 21:57 Uhr)

  18. Danke sagten:


  19. #10
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Mir gefällt beides - Teylas Traum u. die Realität. Der Küchentisch hat es dir ja wirklich angetan - heißer Traum.
    Und in der Realität so von John geweckt zu werden - ja, das hat was, kommt mir bekannt vor ... Das sollte John bloß nicht ihr Töchterchen sehen lassen, einfach so die Milchbar anzuzapfen. Die Kleine wird ganz schön schimpfen.
    Da hast du uns aber ein sehr, sehr schönes Kapitelchen geschrieben. Das Kopfkino wird mich wohl noch eine lange Zeit verfolgen. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich gerne mit Teyla tauschen würde?!

    Das Cover ist dir auch klasse gelungen. Wie gesagt, würde sehr, sehr ... gerne mit Teyla tauschen.

    Noch viel, viel mehr Kapitel möchte!!!
    Geändert von John's Chaya (11.10.2014 um 12:49 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  20. Danke sagten:


  21. #11
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Heiß, heißer... John und Teyla.
    Wow, die zwei lassen ja echt nichts anbrennen. Aber wer soll es ihnen auch verübeln, es sind schließlich ihre "Flitterwochen" und sie sollen ihre gemeinsame Zeit als Paar genießen. Zuhause wartet nun einmal ein Baby auf die beiden, wer weiß, wann sie das nächste Mal ihre Zweisamkeit genießen können.
    Eine schöne und vor allem heiße Fortsetzung hast du da geschrieben, und ich kann mich meiner Vorgängerin nur anschließen und sagen: Ich will mit Teyla tauschen! Menno, sie hat so ein Glück mit diesem Mann! Was kann John eigentlich nicht? Ehrliche Frage- was kann er nicht? Er kann kochen, kümmert sich liebevoll um Frau und Kind, ist witzig, charmant und ein toller Liebhaber und er sieht gut aus*seufz*. Was wünscht sich Frau mehr?
    Es wird sehr, sehr lange dauern, bis ich dieses Kopfkino los bin*seufz*.
    Wieder einmal ist es dir gelungen, die beiden super darzustellen. Es ist eindeutig: Die Chemie zwischen den beiden stimmt und sie können froh sein, einander zu haben. Genauso stelle ich mir die perfekte Beziehung vor.

    Ich bin jetzt echt gespannt, wie es weitergeht und was die beiden noch während ihrer Zeit im Haus am See erleben werden. Hättest du es mir nicht anders gesagt und hätten sie die Reise ein, zwei Jahre später gemacht, wäre doch bei den ganzen "Aktivitäten"*räusper* sicherlich ein kleines Geschwisterchen für Charin drin, oder? Naja, so wie es aussieht, werden wir uns aber noch gedulden müssen.

    Vielen Dank fürs Lesen lassen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie genauso heiß wird.

    LG, Ally

  22. Danke sagten:


  23. #12
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Little Stories: Das Haus am See, Teil IV

    A/N: Happy New Year! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Zwei Tage ist das neue Jahr erst jung, aber ich habe schon jetzt das Gefühl, dass 2015 ein ganz großartiges Jahr wird. Ich bin schon richtig gespannt, was die nächsten 12 Monate bringen werden.

    Die ersten Veränderungen stehen bereits in wenigen Wochen an, weswegen dies wohl mein letztes Update für einen etwas längeren Zeitraum sein wird- ich verabschiede mich nämlich vorübergehend in die Babypause.
    Wann es mit meinen Geschichten weitergehen wird, weiß ich nicht, ich möchte mich nämlich erst einmal ganz und gar meinen Mamapflichten widmen. Nichtsdestotrotz werde ich- wenn ich Zeit dafür finde- ab und zu mal im Forum vorbeischauen, um auf dem Laufenden zu bleiben und Fan-Arts zu posten, mit denen mich mein Göttergatte hoffentlich auch weiter überraschen wird.

    Aber für’s Erste verabschiede ich mich von euch mit dem vierten und letzten Teil von ‚Little Stories: Das Haus am See‘. Ich hoffe, dass ihr mir auch weiterhin treu bleibt, und freue mich schon, bald wieder Geschichten für euch zu schreiben.

    Ganz liebe Grüße,
    eure Moni

    PS: Ich hoffe, es gelingt mir, mich mit einem ordentlichen Knall in die Babypause zu verabschieden; ich hoffe, euch gefällt meine kleine „Wundertüte“, ich habe mich genretechnisch nämlich ein bisschen ausgetobt*grins*- es ist von allem etwas dabei.
    Bitte beachtet außerdem, dass das folgende Update unter das Rating NC-17 fällt. Wie gesagt, ich habe mich ausgetobt.




    Little Stories
    Das Haus am See, Teil IV




    Es war Nachmittag, als Teyla zum zweiten Mal eng an John geschmiegt aufwachte. Er lag auf dem Rücken und hatte einen Arm um ihre Schulter geschlungen. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesichtsausdruck friedlich und entspannt. Unter ihrer Wange hob und senkte sich sein Brustkorb in gleichmäßigen Atemzügen.
    Vorsichtig zog Teyla ihre Hand unter der dünnen Bettdecke hervor und legte sie auf seine nackte Brust, genau dorthin, wo sie seinen rhythmischen Herzschlag spüren konnte. Seine Haut fühlte sich warm und wunderbar an, so lebendig. Andächtig spreizte Teyla ihre Finger über John’s Herzen und presste die Kuppen sacht gegen seine Haut, die von einem dünnen Schweißfilm bedeckt war, der noch nicht ganz getrocknet war.
    Es war nicht lange her, dass sie sich geliebt hatten, erneut, und die Erinnerung an ihr sinnliches Liebesspiel zauberte ein träumerisches Lächeln auf Teylas Lippen. Nach dem dritten Mal in der vergangenen Nacht hatte sie aufgehört zu zählen und inzwischen fühlte sie sich wie eine glühende Kohle, die von innen heraus erstrahlte, erfüllt von grenzenloser Zufriedenheit und einer wohligen Wärme.

    Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen legte Teyla ihren Kopf an seine Schulter, begann die dunkelbehaarte Brust ihres Mannes zu streicheln und berührte behutsam seine fein definierten, aber nicht übermäßig ausgeprägten Muskeln. Sie wusste, dass er sich durch morgendliches Joggen fit hielt, und für einen Mann in seinem Alter war er erstaunlich gut trainiert und hatte einen bemerkenswerten Körperbau, breite und kräftige Schultern, einen flachen, harten Bauch, ein schmales Becken und lange Beine, die nie genügend Platz zu finden schienen. Auch jetzt waren sie unter der Bettdecke leicht angewinkelt und mit ihren verwoben. Seine starken Arme hielten sie und gaben ihr das beruhigende Gefühl von Geborgenheit.
    Ein stummes, zufriedenes Seufzen entrang sich Teylas Kehle, und sie schmiegte sich noch enger an ihren Mann. Es dauerte nicht lange und sie spürte, wie eine Welle der Müdigkeit sie überkam, daher beschloss sie, ebenfalls für ein paar Minuten die Augen zu schließen.

    Entgegen ihrer Erwartungen schlief sie jedoch nicht ein, sondern döste nur vor sich hin und genoss die Stille, die sie umgab. Ruhige Momente wie diese waren selten geworden, seit ihre Tochter vor acht Wochen das Licht der Welt erblickt hatte und fortan ihr Leben bestimmte. Obschon sie sich abwechselten und Charin sich bisher als ein relativ genügsames und pflegeleichtes Baby erwiesen hatte, kam es selten vor, dass sie in der Nacht mehr als drei Stunden Schlaf am Stück bekamen. Besonders John, der teilweise nachts durch die halbe Stadt marschierte, um Charin zu beruhigen, war der Stress der vergangenen Wochen deutlich anzusehen. Nichtsdestotrotz hatte er sich noch nicht ein einziges Mal beschwert und half ihr mit dem Baby, wo er nur konnte.

    Sie können sich wirklich glücklich schätzen, dass der Colonel Ihnen so mit der Kleinen hilft, Liebes, hatte Carson Beckett zu ihr gemeint, als sie ihm vor zwei Wochen mit Charin auf der Krankenstation einen kurzen Besuch abgestattet hatte. Er ist ein guter Mann, Teyla, und er ist ein guter Vater. Er wird Sie beide sehr glücklich machen.

    Carson’s eindringliche Worte waren Teyla in Erinnerung geblieben und hatten insbesondere in den letzten Tagen und Wochen für sie immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie hatte John Sheppard schon immer für einen guten und ehrenhaften Mann gehalten, und jetzt wusste sie, dass er auch ein ebenso guter wie liebevoller und sanftmütiger Ehemann und Vater war. Seinen Taten zeugten davon, dass seine Familie ihm das Wichtigste auf der Welt war, und hinsichtlich dieser formvollendeten Tatsache blieb Teyla nichts anderes übrig, als eine noch tiefere, noch größere und innigere Liebe für diesen Mann, ihren Mann, zu empfinden als bisher.
    Sie liebte ihn. Sie liebte ihn über alles. Für sie war er mehr als nur ihr Ehemann, Liebhaber und Vater ihrer Tochter. Er war ihr Gefährte- nein, er war mehr als das, viel mehr. Er war ihr Sidi, ihr Vertrauter im Geist. In der uralten Sprache ihres Volkes, die ihr von ihrem Vater und später, nach seinem Tod, von Charin gelehrt worden war, bezeichnete man zwei Liebende, die sowohl körperlich als auch geistig miteinander verbunden waren, als ‚ein Fleisch‘, zueinander gehörend, bis der Tod sie eines fernen Tages scheiden würde.
    Teylas vergangene Beziehungen waren von unterschiedlich langer Dauer gewesen, doch im Endeffekt waren sie alle gescheitert. Dann trat Kanaan in ihr Leben und schenkte ihr das, wonach sie sich seit dem Tod ihrer Eltern gesehnt hatte- eine Familie. Für kurze Zeit waren sie glücklich miteinander und ihre Liebe gipfelte in der Geburt ihres Sohnes. Doch auch Kanaan enttäuschte sie schlussendlich. Sie vertraute ihm, was sich als großer Fehler erwies. Er verließ sie, wie es all ihre Liebhaber getan hatten, und nahm ihr zu allem Überfluss auch noch das, was ihr am allerwichtigsten war- ihren Sohn.

    Teylas Gedankengänge fanden ein jähes Ende, als sie plötzlich das Gefühl überkam, dass jemand sie beobachtete. Ihr wurde klar, dass sie ihrem Frust wohl mit einem ärgerlichen Schnauben Ausdruck verliehen hatte, und als sie ihren Kopf von John’s Brust anhob, blickte sie sogleich in seine unverwechselbaren haselnussbraunen Augen, die ihm Licht der Nachmittagssonne nahezu grün erschienen.

    „Hey“, flüsterte John und musterte sie besorgt.

    „Hey“, entgegnete Teyla leise, reckte den Hals und presste ihre Lippen sanft auf seine, bevor er etwas sagen konnte. Sie spürte, dass er zögerte und sich versteifte, als sie ihn küsste, also verstärkte sie den Druck auf seinen Mund, was wenige Augenblicke später tatsächlich Wirkung zeigte. Sein Verlangen nach ihr durchbrach die Barrikaden, und er legte eine Hand an ihren Nacken, zog sie zu sich und begann den Kuss zu erwidern, erst zärtlich, mit unglaublicher Sanftheit, dann leidenschaftlicher, fordernder. Der feste Druck seiner Lippen auf ihren ließ Teyla begehrlich erschaudern, und ihr Innerstes zog sich erwartungsvoll zusammen, als John sie auf den Rücken rollte und in die Kissen drückte. Langsam schob er sich über sie, beugte sich zu ihr hinab und kostete den Geschmack ihrer Lippen. Sein Mund legte sich auf ihren und entfachte ein kribbelndes Brennen auf ihrer Haut. Als er um Einlass bat, öffnete Teyla willig ihren Mund und hieß ihn willkommen. Sie stöhnte in den Kuss hinein und empfing seine sanfte, schlängelnde Zunge, als sie in ihren Mundraum vordrang und die Hitze in ihrem Inneren verstärkte. Sein heißer Atem kitzelte an ihrem Ohr und Teyla wimmerte leise auf, als seine Hand unter der Bettdecke auf Wanderschaft zu gehen begann.
    In unendlicher Kühnheit glitt John’s Hand über ihren Körper, und sie wölbte sich seinen forschenden Fingern entgegen. Sie flüsterte seinen Namen und berührte ihn ihrerseits.

    Spoiler 
    Ein tiefes, zustimmendes Brummen drang aus John’s Kehle, als Teyla ihre Hände über seine Brust, über seine Schultern und seinen Rücken gleiten ließ, auf und ab. Sie konnte spüren, wie seine Muskeln sich unter ihrer Berührung spannten und zuckten.
    Die goldenen Punkte in seinen Augen schienen regelrecht zu glühen, als er langsam die Bettdecke nach unten zog und ihren nackten Körper im sanften Schein der Nachmittagssonne entblößte. Ihr Name lag auf seinen Lippen, als er die Hand ausstreckte und zärtlich ihre Brüste streichelte. Teylas Herz schlug schneller, als seine vorsichtigen Berührungen selbstbewussten Liebkosungen wichen.

    „Du bist so wunderschön“, flüsterte John ehrfürchtig und vergrub sein Gesicht an ihrem Busen. „Sschhh, ganz ruhig“, gebot er Teyla, als sie laut aufwimmerte und sich unruhig unter ihm zu bewegen begann. „Lass mich… Nur ein bisschen…“

    Er senkte den Kopf und küsste die empfindlichen Spitzen ihrer pochenden Brüste. Er widmete sich ihnen ausgiebig, knabberte und saugte sacht an ihnen, biss sanft in das warme Fleisch. Ein heißer Schauer durchfuhr Teyla, gefolgt von dem Gefühl seliger Erleichterung. Es war fast einen ganzen Tag her, dass sie Charin zum letzten Mal gestillt hatte, und ihre Brüste waren schwer und voll Milch.

    „John…“

    „Nur ein bisschen, Baby. Nur ein bisschen…“ Darauf bedacht, ihr nicht wehzutun, umschloss John ihre angeschwollenen Brüste vorsichtig mit seinen Händen und begann sie behutsam zu massieren. Teyla schloss die Augen und fuhr mit ihren Fingern durch sein zerzaustes Haar, während er ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger rieb, bis sie hart genug waren und die Milch aus ihnen hervortrat.
    Sofort waren seine warmen, weichen Lippen zur Stelle, um die ersten, süßen Tropfen aufzunehmen. Seine unrasierte Wange kratzte an ihrer Haut, und er brummte genüsslich und leckte gierig wie ein hungriges Kind an ihrer Brust.

    Teyla seufzte leise und schlang ihre Arme du Beine um seinen Leib, während er sich satttrank. Erst als er von ihr abließ, um sie zärtlich zu küssen, öffnete sie ihre Augen. John’s fiebrig glänzendes Gesicht schwebte dicht über ihrem, und sie konnte seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren. Unverblümt starrte er von oben auf sie hinab, seine Lippen noch feucht von ihrer Milch.

    „Teyla…“ Er flüsterte, und sein Daumen glitt sanft über ihre Brust. Die Athosianerin erschauderte, denn statt Erleichterung verspürte sie nun Verlangen. Wie von allein löste sich ihr Körper von der Matratze unter ihr und drängte sich ihm entgegen. Sie sehnte sich danach, von ihm berührt zu werden, und als ihre Hüfte gegen seine wachsende Erektion stieß, stöhnten sie beide gleichzeitig auf.

    „Bitte… John“, keuchte sie und rieb sich an ihm. „Bitte…“

    Sschhh, immer mit der Ruhe, warte“, raunte er, ließ von ihr ab und reckte seinen langen Arm in Richtung der Nachtkonsole.

    „John… bitte “, stöhnte Teyla ungeduldig, packte ihn bei der Hand, zog ihn zurück und murmelte, benebelt von seinem starken maskulinen Duft, der sie umgab, leise: „Lass es bleiben. Ich brauche Dich, John. Jetzt!“

    John’s Brustkorb erbebte unter ihren Händen, als er lachte und sie mit einem sanften Schups in die Kissen zurückbeförderte. „Lass uns das Risiko jetzt lieber noch nicht eingehen“, sagte er und lehnte sich erneut über sie hinweg. In Windeseile wickelte er das Kondom aus der Verpackung und streifte er über und schon im nächsten Augenblick war er wieder über ihr.

    „Ich liebe Dich“, wisperte Teyla, und ein fiebriger Glanz trat in ihre Augen, als John ihre Knie sanft auseinanderschob und ihre Beine anwinkelte. Bereit, hörte sie ihn fragen, nickte und schlang die Beine um seine Hüften, spreizte sie ein kleinwenig mehr auseinander, als sie spürte, wie sich John zwischen ihren Schenkeln positionierte.

    „Ich liebe Dich auch“, tönte seine tiefe Stimme unmittelbar über ihr, und dann drang er mit zermürbender Langsamkeit in sie ein, die Ellenbogen seitlich abgestützt. Ein kleiner Stups, gefolgt von einem etwas festerem Stoß; Teyla spürte, wie ihr Körper nachgab und sich dehnte, wie ihr Rücken flach auf die Matratze gedrückt wurde und wie ihre Beine zu zittern begannen.

    John stöhnte auf.

    „Gott, tut das gut.“

    Er ließ sich auf sie herabsinken, keuchend und schwitzend, seine feuchte Haut dicht an ihrer. „Alles okay?“, fragte er, und Teyla nickte und ließ ihre Hände über seinen angespannten, verschwitzten Körper gleiten, über seine zitternden Schultern, seinen Rücken, seine schmalen Hüften, seinen festen Po.

    „Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein?“, wunderte sie sich, grub ihre Fingernägel in sein sich rhythmisch vor und zurück bewegendes Hinterteil und schob es nach vorne, während sie ihm gleichzeitig entgegenkam.

    „Ach, vergiss es“, brummte John, packte ihre Hüften und drang ein wenig tiefer in sie ein, was Teyla mit einem leisen Aufschrei quittierte. Stöhnend ließ sie ihren Kopf zurückfallen, spreizte die Finger über seinen Schulterblättern und wölbte den Rücken durch, um den nun härteren und immer unkontrollierter erfolgenden Stößen ihres Mannes besser begegnen zu können. Seine Bewegungen wurden immer schneller, und jeder Stoß drückte sie tiefer in die Matratze hinein. Das Bettgestell ächzte unter der Belastung, die Bettfedern quietschten, und rechts und links von Teylas Kopf schlugen die Pfosten in dem Rhythmus gegen die Wand, den John vorgab.

    Gott, Teyla“, stöhnte er, pflügte mit seinen Händen durch ihr Haar und drang dabei immer schneller und tiefer in sie ein. Sein Atem kam stoßweise und das dunkle Haar klebte an seiner feuchten Stirn. Sein tiefes, rhythmisches Grunzen erfüllte den Raum, und Teylas Nägel gruben sich tiefer in das weiche Fleisch seiner Schultern. Aus den weichen und fließenden Bewegungen wurden harte Stöße, die ihren Körper erbeben ließen.

    „Hör nicht auf“, keuchte sie in John’s Ohr, immer und immer wieder. „Bitte hör nicht auf, John.“

    Ihre lustvollen Worte, ihr Wimmern und ihr Stöhnen schienen John noch mehr anzuspornen. Er zog sich aus ihr zurück, allerdings nur, um seine Hände unter ihren Po zu schieben und sie leicht anzuheben. „Schling die Beine um mich“, wies er sie an, und Teyla tat, wie ihr geheißen, schlang ihre Beine um John’s Hüften, spreizte ihre Schenkel auseinander und hielt sich an seinen Armen fest.

    Ihr Mann brummte zustimmend, kniete sich zwischen ihre Beine, packte sie an den Hüften und stieß kraftvoll zu. Ein lautes, lusterfülltes Stöhnen entrang sich Teylas Kehle und ging in eine Reihe kurzer, anfeuernder Schreie über, die das Schlafzimmer erfüllten.

    „Ja…ja...ja, John! Ja… ja… Oh, John… Ja... ja…oh, ja!“

    Sich in den klammen Laken windend, stieß sich Teyla von der Matratze ab und begegnete seinen harten Stößen mit eigenen Gegenbewegungen, wölbte sich ihm wimmernd entgegen und klammerte sich auf der Suche nach Halt an die Bettkanten.
    Nur Sekunden später erfassten sie die ersten Vorboten ihres Höhepunktes und plötzlich explodierte alles um sie herum in einem hellen Licht. Teyla spürte, wie er Körper sich aufbäumte, um den Orgasmuswellen standzuhalten. Sie hörte sich schreien, ihre hohe Stimme hallte laut in ihren Ohren wieder. Sie schrie John’s Namen, wieder und wieder, bis die Kraft sie verließ.

    Schweißüberströmt stürzte sie in die Kissen zurück und schloss die Augen. Über ihr stieß John ein lautes, langgezogenes Stöhnen hervor, als auch er zum Höhepunkt kam, und Teyla spürte, wie er tief in ihr versunken seine Erlösung fand. Mit dem letzten bisschen Kraft, was ihr noch geblieben war, schlang sie die Arme um seine Schultern, hielt ihn fest und nahm seine restliche Energie in sich auf, während er zitterte und erschauderte. Er kollabierte Augenblicke später und sank auf sie hinab, fing sich jedoch rechtzeitig mit seinen Unterarmen ab, um sie nicht vollends unter sich zu begraben. Heftig nach Atem ringend ließ er seinen Kopf gegen ihr Brustbein sinken, unter dem Teylas Herz gegen ihren Rippenbogen hämmerte. Kalter Schweiß bedeckte ihren bebenden Körper und die Athosianerin hörte den Puls in ihren Ohren wummern, während sie gleichzeitig unermüdlich nach Atem rang und ihre Erschöpfung vor John zu verbergen versuchte.

    Letzteres erwies sich hinsichtlich der Tatsache, dass er sich noch immer in ihr befand, nicht gerade leicht, aber gleichzeitig war Teyla sehr daran gelegen, ihn noch etwas länger in dieser Position zu halten, weswegen sie die Beine anwinkelte, sodass Johns schmale Hüften zwischen ihren Knien gefangen waren. Sein Kopf ruhte weiterhin auf ihrer Brust, und Teyla hob die Hand und begann geistesgegenwärtig durch sein wildes Haar zu streichen, während sie darauf wartete, dass die Wellen ihrer Erregung endgültig abebbten.


    Die Matratze unter ihrem Rücken gab leicht nach, als sich John von ihr löste, sanft aus ihr hinaus glitt und neben sie legte. Teyla hörte, wie er tief Luft holte, beinahe so, als wollte er etwas sagen, doch er bewahrte sein Schweigen. Eine angenehme Stille legte sich über sie und die atemlosen Momente wichen einer tiefen Ruhe.

    Leise seufzend ließ sich Teyla von der Müdigkeit übermannen und schloss die Augen. Da legte sich eine Hand auf ihre Hüfte und die tiefe, ruhige Stimme ihres Mannes ertönte über ihr.

    „Hey, nicht wieder einschlafen, Dornröschen“, ermahnte er sie lächelnd. „Wir müssen bald aufstehen.“

    „Wie spät ist es denn?“, fragte Teyla, ohne die Augen zu öffnen. Das Bettlaken raschelte, als sich John zur Seite drehte, um einen Blick auf die Uhr zu werfen.

    „Kurz vor vier“, antwortete er. „Wir müssen aufstehen“, wiederholte er und setzte sich auf. „Der Fahrer kommt in einer Stunde, um uns abzuholen.“

    Teyla seufzte.

    „Können wir nicht einfach liegenbleiben? Du könntest ihn doch anrufen und ihm sagen, dass er eine Stunde später kommen soll“, schlug sie vor. „Oder vielleicht auch zwei Stunden.“

    John lachte leise.

    „Na dann überlegen Sie sich doch schon mal eine plausible Erklärung, die wir Woolsey vorbringen können, Misses Sheppard“, meinte er mit amüsiert klingender Stimme und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie liebevoll aufscheuchte.

    „Genug gefaulenzt- raus aus den Federn! Na, los.“

    „Müssen wir wirklich schon aufstehen?“, seufzte Teyla und streckte die Hand nach ihrem Mann aus, um ihn zurückzuziehen, doch John war bereits auf die Bettkante vorgerutscht und erhob sich, sodass ihre Hand ins Leere griff und anstatt auf seinem Arm auf dem zerwühlten Bettlaken landete.

    „Na, komm schon“, wiederholte John mit liebevoller Bestimmtheit, verschwand kurz im Badezimmer, kehrte aber sogleich zurück und zog eine frisches T-Shirt und eine Boxershorts aus der Kommode. „Charin wartet bestimmt schon auf uns“, sagte er, schlüpfte in die frischen Sachen, trat ans Bett heran und reichte ihr seine Hand.

    Die Erwähnung ihrer kleinen Tochter zeigte die erhoffte Wirkung. Mühsam ordnete Teyla ihre schweren Glieder, rappelte sich auf und ergriff die ihr entgegengestreckte Hand ihres Mannes. Behutsam half John ihr, sich aufzusetzen, legte seine Arme um sie, als sie vor ihm auf der Bettkante kniete, und zog sie an seine Brust. Teyla erschauderte wohlig, als er sich vorbeugte und seinen Mund sanft auf ihren presste. Sie schloss die Augen und erwiderte den Kuss, der so zart war wie ein Flüstern und eigentlich gar nicht zu der rauen Leidenschaft passte, mit der sie sich gerade geliebt hatten.

    „Ich werde das vermissen“, raunte John gegen ihre Lippen.

    „Was wirst Du vermissen?“, wollte Teyla wissen, löste sich von ihm und schlang ihre Arme um seinen Hals.

    „Dass wir Zeit ganz für uns allein haben“, antwortete John. „Versteh mich nicht falsch- ich liebe unsere Kleine, aber Du fehlst mir in letzter Zeit, Teyla“, flüsterte er, küsste zärtlich ihre Nasenspitze und lehnte seine Stirn gegen ihre.

    „Ist das der Grund, warum Du all das hier auf die Beine gestellt hast?“, fragte die Athosianerin und streichelte seine Brust. Erst sagte John nichts, dann nickte er.

    „Ich wollte etwas Zeit mir Dir allein verbringen, Tey“, erklärte er, „ohne das Baby- nur Du und ich. Und außerdem habe ich Dir noch eine Hochzeitsreise geschuldet. Naja“, meinte er und ließ einen abschätzenden Blick durch das Schlafzimmer schweifen, „es ist nicht ganz das ‚Four Seasons‘ geworden.“

    „Ach, John.“ Teyla legte eine Hand an seine Wange. „Ich danke Dir“, säuselte sie. „Du hast Dir so viel Mühe gegeben.“

    „Ich wusste nicht, wann wir das nächste Mal Gelegenheit dazu bekommen werden“, meinte John, legte seine Hände an ihre Hüften und zog ihren nackten Körper zu sich. Etwas an der Art, wie er es sagte, irritierte Teyla. Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah stirnrunzelnd zu ihm auf.

    „Wie meinst Du das?“, fragte sie.

    „‘Lass es bleiben, John‘“, kam er ohne Umschweife auf das Thema zu sprechen, welches ihn beschäftigte, und es dauerte einige Augenblicke, bis Teyla verstand, was er ihr damit zu sagen versuchte. Sie holte tief Luft und schüttelte mit dem Kopf.

    „Das war engstirnig von mir, ich weiß“, sagte sie. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf steht.“

    „Darauf wette ich“, grinste John, legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und drückte es sacht nach oben. „Und es braucht Dir nicht leid zu tun, Tey. Ich möchte nur sichergehen, dass wir, was dieses Thema angeht, auf einer Wellenlänge sind“, stellte er klar, und Teyla nickte.

    „Natürlich“, versicherte sie ihm.

    „Willst… Du es denn?“, fragte John auf einmal und streichelte ihre Wange. „Noch ein Baby, meine ich.“

    „Ich…“ Teyla zögerte. Was sollte sie ihm antworten? Welche Art von Antwort erwartete er? Als sie aufblickte und ihm in die Augen schaute, bemerkte sie ein zurückhaltendes Funkeln in ihnen. Ein kleines, leicht verunsichert wirkendes Lächeln zierte seine Lippen. Er wirkte nervös, und sie fühlte sich- zugegeben- nicht besser. Es war das erste Mal, dass sie sich mit einer so wichtigen und einschneidenden Frage wie dieser konfrontiert sah.

    Wollte sie es?

    Sie wusste es nicht. Für sie waren solche Dinge nicht planbar; wenn es passierte, dann passierte es. Allerdings schien John da einer ganz anderen Ansicht zu sein. Auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte, gab er ihr durch die Art, wie er sprach und sie ansah, klar und deutlich zu verstehen, wie er darüber dachte.

    „Möchtest Du es denn?“, rutschte es über Teylas Lippen, bevor sie sich bremsen konnte. Zu ihrer großen Überraschung ruderte ihr Mann nicht wie erwartet zurück, sondern zuckte mit den Schultern und bedachte sie mit einem schmallippigen, schiefen Lächeln.

    „Ich könnte es mir durchaus… vorstellen, ja“, sagte er. „Nicht jetzt, sondern wenn Charin etwas älter ist.“

    „Du möchtest, dass wir noch ein Kind bekommen?“, wiederholte Teyla mit leiser Stimme.

    John nickte zögerlich.

    „In zwei, drei Jahren, klar, warum nicht?“

    Teyla holte tief Luft.

    „Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll, John“, meinte sie und ließ sich langsam auf die Bettkante sinken. Ihr Herz klopfte aufgeregt in ihrer Brust. „Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken darüber gemacht“, gestand sie, und John nickte verständig, ergriff ihre Hand und drückte sie sacht.

    „Bereust Du es denn, dass Du Torren und Charin bekommen hast?“, fragte er.

    Teyla verneinte dies.

    „Aber nein“, antwortete sie. „Sie sind das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Ich liebe sie über alles, und ja, ich kann mir auch vorstellen, irgendwann noch einmal ein Kind zu bekommen. Nur nicht jetzt“, ergänzte sie und drückte John’s Hand. „Es tut mir leid.“

    „Hör auf Dich immer zu entschuldigen“, tadelte John sie und küsste ihre Fingerspitzen. „Wir haben Zeit- zerbrich Dir jetzt nicht also nicht den Kopf.“

    „Danke“, flüsterte Teyla, beugte sich vor und ließ ihre Stirn gegen seine sinken. „Nur damit das klar ist“, meinte sie und schmiegte ihre Wange an seine, „ich finde, dass Du ein großartiger Vater bist, John.“

    „Das kommt nur, weil ich ein noch viel großartigeres Vorbild habe, von dem ich mir abgucken kann, wie es richtig geht“, erwiderte ihr Mann und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Wir sind ein gutes Team, Teyla“, flüsterte er, streckte die Hand aus und strich liebevoll über ihr Haar.

    Die Athosianerin lächelte.

    „Ja, das sind wir wohl.“

    „Und ich möchte, dass dieses Team in naher Zukunft noch weiter wächst“, fuhr John gewissenhaft fort. „Was hältst Du davon?“

    Teylas Augen füllten sich mit Tränen, und bevor sie ihm antworten konnte, schlang sie ihre Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich und küsste ihn gerührt.

    „Das klingt nach einer ziemlich guten Idee“, murmelte sie an seinen Lippen und spürte, wie sie sich zu einem frechen Grinsen verzogen. Nachdem er sie so innig geküsst hatte, dass sie beide atemlos nach Luft schnappten, als sie sich voneinander lösten, umfingen John’s Arme ihre Taille, und er zog sie auf seinen Schoß.

    „Bevor es soweit ist…" Er grinste keck und wackelte mit den Augenbrauen. „Wie wäre es, wenn wir vorher noch ein wenig… an der Technik feilen?“

    „Auch das klingt nach einer guten Idee, Colonel Sheppard“, entgegnete Teyla und juchzte, als John sie schwungvoll auf das Bett beförderte, sich das T-Shirt über den Kopf zog und sich langsam, mit einem neckischen Grinsen auf den Lippen, über sie schob.

    „Ich habe nur gute Ideen, Misses Sheppard“, erinnerte er sie mit blitzenden Augen und langte nach ihr.

    „Ich werde mich hüten, je an Ihrem Einfallsreichtum zu zweifeln, Colonel“, gurrte Teyla und zerrte ihm kichernd die Boxershorts von den Hüften…

    Ende

  24. Danke sagten:


  25. #13
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Standard

    Ach, was für ein herrlicher Abschluss für diese kleine, zu Herzen gehende Reihe!*seufz*

    Danke, dass wir Anteil haben durften an diesen besonderen Stunden für John und Teyla. Hach, es war ja soooo romantisch und ich hätte nur zur gern mit Teyla getauscht. *seufz* John ist so ein toller Ehemann, dass er sich diese Überraschung für sie ausgedacht hat- da könnte ich, ach was, da werde ich doch glatt ein bisschen neidisch!
    Besonders wenn du die Szenen so beneidenswert gut und schön beschreibst. Hach*seufz*, an John geschmiegt aufwachen*seeeeeeufz**ganz fürchterlich neidisch auf Teyla bin*

    Ok, ok, genug geschwärmt! Jetzt zur Kritik.

    Kritik?

    Ja, es gibt welche, und zwar dafür, dass es schon vorbei ist. Mir ist klar, dass sie zurück müssen, weil sie ein kleines Baby haben, aber ich hätte wirklich gern noch viiiiiiel mehr gelesen. Es wird mir nämlich niemals langweilig mit den beiden.*grins*

    Und das war's eigentlich auch schon mit der Kritik. Den Rest fand ich wie immer toll- beneidenswert toll.*seufz* Das Aufwachen, die kleinen Sticheleien, die Bettszene*seufz, seufz, seufz*- alles super! Du hast es einfach drauf.

    Mein persönliches "Highlight":

    „Willst… Du es denn?“, fragte John auf einmal und streichelte ihre Wange. „Noch ein Baby, meine ich.“
    Himmelherrgott, ja! Ja und nochmals ja! Teyla, du willst noch ein Baby! Und zwar sowas von! Und nicht nur eines!!!

    Ich kam aus dem Seufzen gar nicht mehr heraus, als ich diese Zeilen gelesen habe. John war ja sowas von süß. Tja, er ist halt jetzt ein Daddy, und wer könnte bei so süßen Kinderchen wie Charin nicht mehr davon wollen? Ehrlich jetzt, ein süßer Junge, ein kleiner John- das wär's.
    Hoffentlich lassen die beiden sich nicht mehr allzu viel Zeit- Charin braucht einen Spielkameraden.

    Und bis dahin:

    „Wie wäre es, wenn wir vorher noch ein wenig… an der Technik feilen?“
    Da wird niemand etwas dagegen haben. Und wer weiß, vielleicht passiert dabei ja ein... "Missgeschick"?

    Ich danke dir, dass du uns an der Geschichte Anteil hast nehmen lassen, und wünsche dir und deinem Mann für die bevorstehende, aufregende Zeit alles, alles Gute. Genießt die kommende Zeit mit eurem Baby.

    LG, deine Ally

  26. #14
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Standard

    Ich kann dazu nur eines sagen - ich will mit Teyla tauschen!!!!!!!! John ist so ein toller Ehemann, Freund, Vertrauter, Geliebter und Vater. Aber was rede ich denn da - DAS weiß ich doch. Was für ein schöner Abschluß deiner FF. Obwohl - ich möchte jetzt erst Recht noch ganz viel mehr davon lesen. Biiiiiiii...tte! *lieb schau* Und der Spoiler erst ... - wahnsinnig schön!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  27. #15
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Little Stories: Liebe auf den ersten Blick

    A/N: Zum Start ins Wochenende gibt es heute einen neuen Teil von "Little Stories". Er wurde so von einer Leserin gewünscht, und ich hoffe, er gefällt euch.

    Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und einen guten "Rutsch" ins Wochenende.

    Liebste Grüße,
    eure Moni

    -----------



    Little Stories:
    Liebe auf den ersten Blick




    Genre: Missing Scenes, Romance, Fluff (seeeehr viel davon)
    Rating: PG
    Charaktere/Pairing(s): John/Teyla
    Zeitliche Einordnung: ‚Be All Their Sins Remember’d‘, nach der Geburt von John und Teylas Tochter; das 6. Kapitel noch einmal aus John's Sicht



    -------



    Liebe auf den ersten Blick… Gibt es sie wirklich?

    Diese Frage ließ ihn nicht los. Er hatte aufgehört zu zählen, aber es war sicher das hundertste Mal, dass er über diese Frage nachdachte, doch eine schlüssige, zufriedenstellende Antwort hatte sich ihm bis jetzt noch nicht aufgetan.
    Was auch nicht weiter verwunderlich war, bedachte man, dass sein Gehirn mit neuen Eindrücken geradezu überflutet wurde und seine wild umherkreisenden Gedanken ihm höllische Kopfschmerzen bereiteten, mal ganz abgesehen von seiner vor Schmerzen dumpf pulsierenden Hand- er vermutete noch immer, dass sie gebrochen war-, seine schweren Beine, sein verspannter Nacken, sein steifer Rücken…

    Trotz allem war er glücklich. So unsagbar glücklich. Von Glück durchströmt. So glücklich, dass er über die Tatsache, dass sein ganzer Körper nur ein schmerzender Muskeln zu sein schien, hinwegsehen konnte. Er war müde, doch das interessierte ihn jetzt nicht. Schlafen konnte er später. Er war hungrig, verspürte jedoch keinen Appetit. Essen konnte er später. Und er war erschöpft- so unbeschreiblich erschöpft-, doch er dachte nicht einmal daran, auch nur für einen Moment kurz die Augen zu schließen.

    Er konnte nicht.

    Er wollte es nicht.

    Nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick, der Augenblick, der sein ganzes Leben verändern sollte.

    So ist’s gut. Fast geschafft… Noch einmal pressen, Teyla. Nur noch einmal… Ja… ja…Sehr gut… Ja… Und da kommt sie! Wir haben sie! Wir haben sie!

    John Sheppard erstarrte, riss die Augen weit auf und stieß ein zischendes Geräusch aus. Da… da war es! Die Antwort, nach der er so lange gesucht hatte, die Antwort auf die Frage, ob es sie gab, die ‚Liebe auf den ersten Blick‘, und die Antwort lautete… ja! Ja, es gab sie! Anders konnte er sich das aufgeregte Flattern seines Herzens und das elektrisierende Hochgefühl, das durch seinen Körper jagte, jedenfalls nicht erklären. Auch den Druck, der ihm die Kehle restlos zuschnürte, nicht.

    John Sheppard wusste, dass es um ihn geschehen war, als er plötzlich in Tränen ausbrach und laut auflachte; ein dröhnendes, befreites Lachen voller Emotionen, das ihn selbst überraschte. Er lachte und weinte zugleich, konnte es kaum glauben. Die Emotionen überkamen ihn plötzlich, aus heiterem Himmel und wenngleich er von wildfremden Leuten umgeben war, hielt er sie nicht zurück wie er es sonst immer tat, sondern zeigte allen, wie sehr er sich freute. Verdammt, sollten erfahren, wie glücklich er war! Vom Dach herunterschreien wollte er es! Ja, die ganze weite Welt sollte erfahren, dass er- John Sheppard- glücklich war!
    Tränen strömten ihm über die Wangen und seine Augen füllten sich immer wieder mit neuen Tränen; er bezweifelte, dass er je zuvor so viel geweint hatte, aber es war ihm egal, schließlich waren es keine Tränen der Trauer, sondern der Freude.

    John’s Wangen glühten.

    Sie haben’s geschafft, Teyla! Wir haben Ihre Kleine!

    Er war Vater. Er war tatsächlich… Vater! Die wohl wundervollste, bezauberndste, wunderschönste, stärkste und tapferste Frau des ganzen Universums hatte nicht nur eingewilligt, seine Frau zu werden, nein, sie hatte ihm auch noch gerade ein Kind geboren und ihm zum Vater gemacht.

    Er- John Sheppard- war Vater!

    Sie haben’s geschafft, Teyla! Wir haben Ihre Kleine! Nur peu à peu schaffte es die aufgeregte Stimme der Ärztin durch seinen in Watte gepackten Verstand hindurchzudringen. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie ein winziger, blutverschmierter Körper sanft in den Händen der jungen Ärztin landete. Unfähig sich zu bewegen, blickte er auf das kleine, zappelnde Etwas. Routiniert säuberte die Ärztin die Atemwege des Babys, was diesem so gar nicht zu gefallen schien¸ empört verzog es sein kleines, rotes Gesichtchen zu einer Grimasse, und dann ertönte auf einmal ein lauter, hicksender und sehr wütend klingender Schrei. Ein Schrei so klar und laut, dass John zusammenzuckte, ein Schrei, der ihn in die Wirklichkeit zurückriss und daran erinnerte, zu atmen.

    „Sie ist ein richtiger kleiner Schreihals“, scherzte die Ärztin gut gelaunt, als das Baby in ihren Händen sein Protestgeheul fortsetzte. Er spürte, wie Teyla gegen seine Brust zurückfiel, hörte ihr entkräftetes Stöhnen, als die Spannung ihres Körpers nachließ und sie völlig erschöpft in seine Arme sank. Zwölf Stunden Wehen waren vorüber, und sie hatte gerade noch genügend Kraft, um ihren Kopf anzuheben und ihr aus Leibeskräften schreiendes, mit Fruchtwasser bedecktes Kind zu betrachten.

    „Oh, mein Gott! Ein Mädchen!“ Eine heisere Stimme. Ein lautes Lachen. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass dieser Jubel soeben aus seinem Mund gekommen war, und er dachte nicht einmal daran aufzuhören. Herrgott, er war gerade Vater eines kleinen, wunderschönen Mädchens geworden, und verdammt nochmal jeder sollte es erfahren!

    „Wir haben ein kleines Mädchen! Schau sie Dir an, Teyla. Schau sie Dir an!“, rief er mit brüchiger Stimme über die kräftigen Schreie seiner Tochter hinweg und vergrub überglücklich seine Nase in Teylas honigbraunem Haar.

    „Schau sie Dir an“, flüsterte er und kniff die Augen zu, als er spürte, dass sich neue Tränen in ihnen zu sammeln begannen.

    „Temperament hat sie auf jeden Fall“, hörte er die Ärztin sagen. „Und erstaunlich prächtig entwickelte Lungen.“ Ein unsagbar großer Stein fiel ihm vom Herzen, als er diese Worte hörte, und er schlug die Augen in dem Moment auf, als die Ärztin die Nabelschnur durchtrennte und das sich energisch windende Neugeborene in eine Decke einhüllte.

    „Ich glaube, hier möchte Sie jemand kennenlernen, Teyla“, sagte sie, erhob sich von ihrem Stuhl und reichte Teyla das Baby. „Hier ist Deine Mom, Kleines“, flötete sie und ließ das wimmernde Bündel behutsam in Teylas Arme gleiten. Fast augenblicklich verstummten die empörten Schreie des Babys, und, als schien es zu merken, dass etwas anders war, drehte es seinen Kopf. Die zarten, von dichten, schwarzen Wimper umrandeten Lider flatterten träge, und plötzlich öffnete seine Tochter ihre Augen und blinzelte zu ihnen auf.

    „Hallo, meine Kleine“, hauchte Teyla, zupfte an der Decke und presste ihr Baby an ihre Brust.

    John’s Augen begannen erneut zu tränen. Er konnte den Blick einfach nicht von ihnen lösen und empfand so viel Liebe, dass es ihn schlicht zu überwältigen drohte. Alles andere- die Ärztin, die Krankenschwestern- wurde mit einem Mal nebensächlich. Alles, was jetzt für ihn zählte, waren seine beiden Frauen.

    „Schau sie Dir an.“ Seine Stimme zitterte vor Ergriffenheit. Vorsichtig legte er seine Arme fester um Teyla und das Baby, worauf sich die Athosianerin leise seufzend erschöpft an ihn lehnte. „Sie ist wunderschön“, flüsterte er in ihr Ohr. „Und sie sieht aus wie ihre Mom.“

    „Es ist zu früh, das zu sagen, John“, erwiderte Teyla. „Und außerdem“, fügte sie mit einem schwachen Lächeln hinzu, welches er erst zu sehen bekam, als sie den Kopf drehte und zu ihm aufblickte- sie strahlte, was auch ihm ein breites Lächeln aufs Gesicht zauberte. Die letzten qualvollen Stunden schienen vergessen zu sein. Die ausgestanden Schmerzen waren nur noch eine verblassenden Erinnerung-, „finde ich, dass sie aussieht wie ihr Vater.“

    Erst sagte er gar nichts, aber dann lachte John, beugte sich vor und drückte ihr einen kraftvollen, erleichterten Kuss auf die Lippen. Er spürte, dass Teyla die Augen schloss; ihre feuchten Wimpern kitzelten seine Wangen, und sie entspannte sich. Und so schloss auch er für einen Moment seine Augen, um den Kuss zu genießen. Nur widerwillig löste er sich von ihr. Den gewaltigen Kloß in seinem Hals herunterschluckend, wischte er sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Dann streckte er die Hand aus und berührte seine Tochter zum allerersten Mal vorsichtig an der Wange. Überwältigt von dem Gefühl, dass ihn sogleich überkam, hielt John den Atem an. Er lächelte, als sich eine winzige Hand fest um seinen ausgestreckten Zeigefinger legte. Das Baby blinzelte und versuchte ihn mit seinen grünbraunen Augen zu erfassen.

    Die Kleine hatte seine Augen!

    „Hey, willkommen auf der Welt, kleine Lady“, flüsterte er und küsste das kleine Fäustchen seiner Tochter. „Ich bin Dein Dad.“

    Teylas Körper vibrierte leicht, als sie lachte. „Ich bin mir sicher, dass sie weiß, wer Du bist, John“, meinte sie schmunzelnd.

    „Aber natürlich weiß sie das.“ Teyla blickte auf, und er richtete seine erneut feucht schimmernden Augen auf sie. Erstaunt sah sie ihn an; es war das erste Mal, dass sie ihn weinen sah, doch das war ihm egal. Sie sollte sehen, wie glücklich sie ihn gemacht hatte. Tränen der Freude liefen ihm über die Wangen, als er sich vorbeugte und seine Lippen auf ihre presste.

    „Ich wollte es nur noch einmal selbst sagen“, flüsterte er und strahlte dabei vor Glück. Seine Mundwinkel hoben sich, als er Teyla und das Baby sanft in seine Arme zog. Meine Familie, dachte er stolz und legte seine Hände über Teylas Hände, die ihr Baby hielten.

    „Ich bin ihr Dad.“

    Gibt es Liebe auf den ersten Blick?

    Ja, es gab sie, und John Sheppard war sich sicher, dass er sich soeben unsterblich in seine kleine Tochter verliebt hatte. Er schwor feierlich bei sich, dieses winzige Bündel Mensch zu lieben, es zu beschützen und ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdiente.

    „Danke.“ Teylas sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sie schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln, während ihre Hand über den Rücken ihrer Tochter streichelte.

    John schüttelte mit dem Kopf.

    „Ich habe Dir zu danken“, sagte er, beugte sich vor und lehnte seine Stirn gegen ihre. Ihre Nasenspitzen stießen aneinander, und Teyla lächelte, als er seine an ihrer rieb. „Du warst großartig, Teyla.“

    Die Athosianerin seufzte leise. „Du siehst müde aus“, stellte sie fest und legte eine Hand an seine unrasierte Wange.

    John lächelte und schmiegte seine Wange in ihre Hand.

    „Und das von der Frau, die zwölf Stunden in den Wehen lag“, triezte er sie und drückte dann abermals seine Lippen auf ihre. Sie hatte einen großartigen Job geleistet, einen Job, den er wohl niemals hätte bewältigen können, und er wollte, dass sie das wusste. Er war ihr so dankbar, dass sie all das auf sich genommen hatte, und er war beeindruckt, dass sie bis zum Ende tapfer geblieben war. Aber am dankbarsten war er ihr dafür, dass sie ihm eine bezaubernde Tochter geschenkt hatte.

    „Es ist ja nicht so, als hätte ich mir das ausgesucht“, erwiderte Teyla schmunzelnd. „Wäre es nach mir gegangen, wäre dieses Baby schon nach zwei Stunden auf der Welt gewesen.“

    „Sie hat halt meinen Dickkopf geerbt“, griente John.

    „Sie haben das wirklich toll gemacht“, mischte sich nun auch wieder die Ärztin, deren Namen John bereits wieder vergessen hatte, in das Gespräch ein. Sie und die Schwestern hatten sich kurz zurückgezogen, um den frischgebackenen Eltern und ihrem Baby ein paar Augenblicke des ersten Kennenlernens zu lassen „Ich begegne selten Frauen, die während der Niederkunft so soverän sind, wie Sie, Teyla. Sie können wirklich stolz auf Ihre Frau sein, John.“

    „Das bin ich“, erwiderte er und spürte ganz genau, wie sich ein breites albernes, verliebtes Grinsen auf seine Lippen stahl.

    „Ich möchte diese Idylle nur ungern stören“, meinte die Ärztin, „aber ich befürchte, dass ich Ihre Kleine kurz entführen muss. Wir müssen ein paar Untersuchungen durchführen, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht.“

    Teyla seufzte.

    „Ich habe es schon befürchtet.“ Nichtsdestotrotz überließ sie ihre neugeborene Tochter den fähigen Händen der jungen Ärztin.

    „Sie kriegen sie gleich wieder, versprochen“, sagte diese, drehte sich um und trug das Baby zu einem Untersuchungstisch herüber.

    „John…“ Teyla ergriff seine Hand.

    „Ich werde mitgehen“, beruhigte er sie und drückte ihre Hand. Dann folgte er der Ärztin, aber nicht ohne Teyla vorher einen letzten Kuss zu geben. Er ließ sie nur ungern allein, doch er wusste, dass die beiden Krankenschwestern, die die Geburt begleitet hatten, sich gut um sie kümmern würden. Und außerdem fehlte ihm seine kleine Tochter schon jetzt und er hatte einfach das ungebremste Verlangen, in ihrer Nähe zu sein.

    „Kommen Sie ruhig näher“, sagte die Ärztin und winkte ihn heran. Neugierig spähte er über ihre Schulter und beobachtete fasziniert, wie sie das winzige Neugeborene untersuchte und vermaß. Dann zeigte sie ihm, wie man das Baby badete, und obwohl John panische Angst davor hatte, irgendetwas falsch zu machen und seiner Tochter wehzutun, stellte er sich gar nicht mal so dumm an. Vorsichtig legte er die Kleine danach zurück auf die Untersuchungsfläche und trat einen Schritt beiseite, sodass die Ärztin sie mit einem Handtuch trocken rubbeln konnte, bis der Körper seiner Tochter eine gesunde, rötliche Farbe angenommen hatte. Sein kleines Mädchen brachte ihre Missgunst durch lautes Jammern und Zappeln zum Ausdruck, strampelte mit ihren kleinen, dünnen Beinchen und verzog den Mund. John beobachtete seine Tochter amüsiert und es erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz, dass sich die junge Dame anscheinend schon jetzt nicht alles gefallen lassen wollte.

    „Wie geht es ihr?“, fragte er eine Spur nervöser, als die Ärztin- Dr. Whitfield, er erinnerte sich wieder an ihren Namen- mit dem Stethoskop die Herzgeräusche des Babys abhörte. „Ist sie gesund?“

    „Sie ist für eine Frühgeburt erstaunlich gut entwickelt“, antwortete Dr. Whitfield. „Ihr Herz schlägt kräftig und ihre Lungenfunktion ist gut.“

    John nickte

    „Das ist gut, oder?“

    „Das ist gut, ja.“ Dr. Whitfield lächelte. John atmete erleichtert auf. Seine Tochter war gesund. Das war alles, was zählte. „Wir müssen jetzt nur noch schauen, ob ihr Saugreflex genügend ausgebildet ist“, erklärte die Ärztin, während sie das Baby in eine rosafarbene Decke einwickelte. Sachte schob sie ihre Hand unter den Rücken, stützte den Kopf und hob das Kind vorsichtig an.

    „Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit ist, dass ein gewisses kleines Mädchen ihren Dad kennenlernt.“

    John erstarrte, als sich Doktor Whitfield lächelnd an ihn wandte.

    „Ich… äh, ich…“

    „Ganz ruhig, Sie werden ihr schon nicht wehtun“, beruhigte die Ärztin ihn. „Achten Sie nur darauf, ihren Kopf zu stützen. Das ist in den nächsten Wochen ganz wichtig. So“, flötete sie und verlagerte das Gewicht des Babys, „hier ist Dein Daddy, Kleines.“

    John hielt die Luft an, als Doktor Whitfield ihm seine Tochter in die Arme legte und einen Schritt zurückmachte.

    „Das steht Ihnen gut“, sagte sie und zwinkerte ihm lächelnd zu, doch John hatte bereits nur noch Augen für das rosafarbene Bündel in seinen Armen. Vorsichtig und ganz langsam verlagerte er das Gewicht seiner Tochter, sodass ihr kleiner Kopf in der Beuge seines Armes lag und er sie besser betrachten konnte.
    Wie klein Du bist, dachte er staunend; das Baby war gerade einmal groß genug, dass es in seine beiden Hände passte. Ihr kleiner Körper wirkte in seinen großen Händen so zerbrechlich, dass John befürchtete eine falsche Bewegung könnte seine Tochter verletzen, weswegen er es nicht wagte, sich irgendwie zu rühren. Er stand einfach nur da und betrachtete fasziniert seine kleine neugeborene Tochter, sein eigen Fleisch und Blut.

    Sein Mädchen. Seine… Prinzessin.

    Doktor Whitfield schmunzelte trat an ihn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

    „Meinen herzlichsten Glückwunsch“, sagte sie leise, woraufhin John nickte.

    „Danke, Doktor… Für alles.“

    Sein Gegenüber schüttelte mit dem Kopf. „Sie brauchen mir nicht zu danken“, sagte sie, warf einen letzten Blick auf das Baby, das friedlich in den Armen seines Vaters schlummerte, und lächelte, ehe sie sich umdrehte und langsam entfernte.

    Etwas unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte, blieb John zurück, die Augen auf seine Tochter gerichtet.

    Seine Tochter.

    John lächelte. Seine kleine Tochter. Ein ihn zutiefst befriedigendes Gefühl durchflutete ihn und ihm fehlten die Worte. Das Wunder der Geburt hatte ihm zum allerersten Mal in seinem Leben sprachlos gemacht! Im Moment empfand er so viel, wusste es aber nicht in klare Worte zu fassen. Er war glücklich und erleichtert zugleich. Gleichzeitig hatte er Angst vor dem, was ihn als Vater erwartete. Er hatte sich geschworen, seiner Tochter ein guter Vater zu sein, aber konnte er das überhaupt? Er selbst hatte nicht gerade das beste Beispiel gehabt. Was, wenn er wie sein eigener Vater werden würde? Wenn die Gefühle für seine Tochter irgendwann abkühlen würden, so wie es bei Patrick Sheppard der Fall gewesen war!?

    John erschauderte bei dieser Vorstellung und schüttelte entschlossen mit dem Kopf. Nein, soweit würde es nie kommen lassen! Seine Tochter sollte eine fröhliche Kindheit haben, an die sie sich immer gerne erinnern würde. Sie würde ihn lieben, so wie John seinen Vater gerne geliebt hätte. Auf keinen Fall würde er- das schwor sich John- wie sein eigener Vater werden- kalt und herzlos.

    Nein, er nicht.

    Das Baby in seinen Armen seufzte im Schlaf und riss John aus seinen Gedanken. Wie konnte man so ein kleines Wesen denn nicht lieben, fragte er sich, als er seine Tochter betrachtete. Vorsichtig hob er den Leib des Kindes an und küsste das Neugeborene auf die schrumpelige Stirn. Die zarten, von dichten, schwarzen Wimpern gesäumten Lider seiner Tochter flatterten träge, und im nächsten Moment, blickte John in ein Paar dunkelgrüne Augen.

    „Hey, Prinzessin“, flüstere er und wiegte seine Tochter sanft in seinen Armen, „ich glaube, wir sollten mal nach Deiner Mommy sehen. Was hältst Du davon?“

    Natürlich antwortete ihm das Baby nicht, doch seine Mundwinkel zuckten, und für den Bruchteil einer Sekunde erweckte es den Anschein, als schenkte ihm die Kleine ein Lächeln. Wenngleich John aus den vielen schlauen Büchern, die er in den letzten Wochen gewälzt hatte, wusste, dass das Neugeborene dazu noch nicht in der Lage war, schmolz er dahin, beugte sich vor und küsste das noch etwas zerknautschte Gesicht seiner Tochter.
    Die Kleine gluckste und presste ihr Köpfchen gegen die Lippen ihres Vaters. Gerührt vergrub John seine Nase in dem seidig-weichen, dunklen Haar seiner Tochter und atmete den unwiderstehlichen Duft seines Babys ein.

    „John?“

    „Ich komme“, rief er Teyla zu und setzte sich langsam in Bewegung. Die beiden Krankenschwestern hatte ihre Arbeit offenbar beendet, denn als John an das Bett der Athosianerin herantrat, war von den Pflegerinnen nichts mehr zu sehen.

    „Wie geht es ihr?“, fragte Teyla besorgt.

    „Zehn Finger, zehn Zehen und völlig gesund“, antwortete John und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Sie ist perfekt, ein perfektes kleines Mädchen.“

    Teyla lachte erleichtert, während er sie staunend betrachtete. Nicht einmal eine viertel Stunde war seit der Geburt ihrer Tochter vergangen, und Teyla sah aus, als wäre nie etwas geschehen. Sie ruhte auf einem Berg von Kissen und war… wunderschön. Ihr langes honigbraunes Haar trug sie zum Pferdeschwanz gebunden, was den Fokus auf ihre geröteten Wangen und ihre leuchtenden braunen Augen legte. Sie strahlte geradezu und war zweifellos das schönste Wesen, welches John je gesehen hatte.

    „John?“, rief Teyla ihn sanft, und er sah, dass sie die Hände nach ihrem Kind ausgestreckt hielt. „Ich muss sie stillen. Sie ist vermutlich bereits hungrig“, sagte sie, und John nickte. Noch etwas unbeholfen ließ er seine Tochter in ihre Arme gleiten, lehnte sich zurück und wartete gespannt.

    „Ganz ruhig, mein Schatz“, besänftigte Teyla das nunmehr unruhige, zappelnde Baby, knöpfte ihren Krankenhauskittel auf und legte ihr Neugeborenes an ihre Brust. Geduldig dirigierte sie den kleinen, herzförmigen Mund des Babys in die richtige Richtung, und sogleich begann ihre Tochter kaum, dass sie die Nahrungsquelle gefunden hatte, gierig zu nuckeln.
    John stockte der Atem, als sein Blick kurz auf ihre blanke Brust fiel, doch er verspürte keine Erregung und auch kein Verlangen, sondern Ehrfurcht. Ehrfurcht davor, dass der Körper dieser wunderschönen Frau trotz der Strapazen der letzten Stunden noch dazu in der Lage war, ein Kind zu versorgen.

    „Den Appetit hat sie eindeutig von Dir“, hörte er Teyla über das Schmatzen des Babys hinweg sagen und lächelte. Darauf bedacht, seine Tochter nicht beim Trinken zu stören, schwang er seine Beine auf das eigentlich viel zu schmale Bett und kroch neben Teyla, schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich. Ihr Kopf landete an seiner Schulter, während er seinen anderen Arm unter ihren schob und stützte.

    „Habe ich Dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich Dich liebe?“, fragte er die Athosianerin schließlich und presste einen zärtlichen Kuss auf ihre Schläfe.

    „Das ein oder andere Mal“, entgegnete Teyla lächelnd und das Gewicht ihres Babys verlagernd. „Ja, ich glaube mich daran zu erinnern, dass Du so etwas mal zu mir gesagt hast.“

    „Ich sag’s Dir gerne noch einmal, wenn Du willst.“ Ganz zart streiften seine Lippen ihre Stirn, was ihnen beiden ein leises Seufzen entlockte.

    „Ich liebe Dich“, flüsterte John und blickte dann auf seine neugeborene Tochter hinab. „Euch beide.“

    Teylas Augen glitzerten, und er sah sie schlucken.

    „Ich liebe Dich auch, John“, erwiderte sie ein Spur heiser, reckte den Hals und presste ihren Mund auf seinen.

    Ende
    Geändert von Nyada (13.03.2015 um 23:58 Uhr)

  28. Danke sagten:


  29. #16
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    *seuuuuu...fz* *schnief* *das nächste Paket Taschentücher anbreche*
    Wie schön, wie wunderschön du diesen wundervollen, unvergesslichen Moment der Geburt ihrer Tochter für John u. Teyla geschrieben hast - wunder-, wunderschön! *seufz*
    Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen ... *schnief* *wieder nach Taschentuch greif*... einfach nur wunderschön! Das hast du wirklich toll geschrieben! Dankeschön!
    Geändert von John's Chaya (14.03.2015 um 19:08 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  30. Danke sagten:


  31. #17
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    *seufz* War das schön! *seufz* Die Geburt der kleinen Charin noch einmal aus Johns Sicht- das hat dem Ganzen wirklich die Krone aufgesetzt. *seufz*
    Ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. *seufz* Es war so, so, sooooo unglaublich schön, diesen besonderen Moment noch einmal erleben zu dürfen. Wieder einmal hast du es geschafft, dass ich beim Lesen Tränen in den Augen hatte. *seufz*
    Johns Gedanken, seine Empfindungen und Gefühle hast du toll beschrieben- und ja, so eine Geburt kann einen Mann auch schon mal sprachlos machen. Es ist schließlich ein ganz besonderer Moment für ein Paar, wenn das gemeinsame Kind geboren wird.
    Schön, dass wir es mit den beiden zusammen noch einmal durchleben durften.

    Er war Vater. Er war tatsächlich… Vater!
    Ein Schrei so klar und laut, dass John zusammenzuckte, ein Schrei, der ihn in die Wirklichkeit zurückriss und daran erinnerte, zu atmen.
    Die Kleine hatte seine Augen!
    Gibt es Liebe auf den ersten Blick?

    Ja, es gab sie, und John Sheppard war sich sicher, dass er sich soeben unsterblich in seine kleine Tochter verliebt hatte.
    Wenngleich John aus den vielen schlauen Büchern, die er in den letzten Wochen gewälzt hatte, wusste, dass das Neugeborene dazu noch nicht in der Lage war, schmolz er dahin, beugte sich vor und küsste das noch etwas zerknautschte Gesicht seiner Tochter.
    Die Kleine gluckste und presste ihr Köpfchen gegen die Lippen ihres Vaters. Gerührt vergrub John seine Nase in dem seidig-weichen, dunklen Haar seiner Tochter und atmete den unwiderstehlichen Duft seines Babys ein.
    „Ich liebe Dich“, flüsterte John und blickte dann auf seine neugeborene Tochter hinab. „Euch beide.“
    Ich musste lachen und weinen bei diesen Szenen. Diese "kleine Story" war schlichtweg perfekt, meine Liebe! Ich erwarte, dass du noch viiiiiiiiiel mehr davon schreibst, hast du verstanden? Gaaaaaaanz, ganz viel mehr! Ich kann einfach nicht genug von John, Teyla und Charin bekommen, die perfekte kleine Familie. *seufz*

    Vielen, vielen, viiiiiielen Dank fürs Lesen lassen. Ich bin schon gespannt, was deine Muse als Nächstes fabriziert.

    LG deine Ally

  32. Danke sagten:


  33. #18
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard Edit_Liebe auf den ersten Blick

    A/N: Anbei findet ihr eine nette, kleine Fotomontage, die der Gatte für mich (und natürlich auch für euch) gebastelt hat.

    Ich bin schlichtweg begeistert von dem Ergebnis seiner Arbeit und aus dem Seufzen und "Oh, wie süß" quieken gar nicht mehr rausgekommen! Ich glaube, diese Fanart ist bisher meine Lieblingsfanart. Sie zeigt genau das Bild, welches mir beim Schreiben der letzten "kleinen Geschichte" ('Liebe auf den ersten Blick') durch den Kopf gegeistert ist.

    Ich hoffe, sie gefällt euch auch. Mich (und natürlich auch den Göttergatten) würde es interessieren, was ihr davon haltet. Vor dem Anklicken bitte Taschentücher bereithalten, falls ihr zart besaitet seid.

    Liebe Grüße,
    eure Moni

    -------------

    Zur Manip bitte hier entlang.

  34. Danke sagten:


  35. #19
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich würde sagen, da hat dein Göttergatte eindeutig in Erinnerungen geschwelkt. Sie ist wirklich sehr süß geworden.
    Wobei mir einfällt, so langsam geht es bei mir ja auch los. John hat eindeutig im Moment sehr viel um die Ohren.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  36. Danke sagten:


  37. #20
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Sehr süß! Aber so was von süß!

    Ich kann mir die drei richtig gut vorstellen, wie sie einander kennenlernen. Es passt einfach alles in diesem Bild; die Art, wie Teyla das Baby in ihren Armen wiegt und es verliebt ansieht, und wie stolz und liebevoll John auf Mutter und Tochter hinabblickt.

    Ach, warum haben die Serienautoren bloß nicht erkannt, dass die beiden füreinander bestimmt sind? WARUM?

    Ein sehr schöne Fanart hat dein Mann da wieder einmal gezaubert; du kannst ihn loben und ihm sagen, dass er so weitermachen soll. Ich will noch gaaaaaanz ganz viele Bilder von der kleinen Familie sehen.

    PS: Charin ist aber mal so was von niedlich! Und ihre Haare! Sie kommt eindeutig nach dem Papa.

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