Titel: Hilferuf der Reisenden
Autoren: Bram und Saffier
Genre: Charakter, zwischendurch gewürzt mit ein wenig Abenteuer
Raiting: PG-13
Charakter: hauptsächlich John, Teyla, Rodney, Radek, Larrin, Melanie (OC)
Inhalt: Gerade vom Todesplaneten zurückgekehrt geht es schon wieder direkt weiter. Die Reisenden brauchen die Hilfe der Atlanter, so dass John mit seinem Team direkt wieder losfliegt. Dort angekommen machen sie eine interessante Entdeckung.
Fortsetzung zu:[SGA] Staffel 6 Folge 05 - Der Todesplanet
Anmerkung: Die Story ist vor allem dafür gedacht, unseren neuen OC Lt. Commander Melanie Hanson ein wenig mehr in das Geschehen einzubinden und sie ein bisschen kennen zu lernen. Es wird also alles etwas ruhiger sein, aber John und Co. brauchen ja auch mal ein bisschen Pause *g* Ich hoffe es wird euch trotzdem gefallen und die FF hält die ein oder andere Überraschung für euch bereit.
Anmerkung2:Viel Spaß Und wie immer freuen wir uns über Feedback.
Kapitel 1 – Beunruhigende Nachricht
Gerade hatte Woolsey erfahren, dass die Daedalus landete und der Leiter wartete nun in seinem Büro auf die Ankunft von Colonel Sheppard und Colonel Caldwell. Es dauerte auch nicht mehr lange, dann wurden die beiden Colonels direkt in das Büro von Woolsey gebeamt.
„Woolsey“, begrüßte Caldwell den Leiter von Atlantis und musterte den ehemaligen Rechtsanwalt ernst.
„Ich hoffe Sie haben nicht schon wieder irgendeine Rettungsmission für die Sie mein Schiff benötigen“, beschwerte sich der Kommandant der Daedalus sofort, ohne überhaupt darauf zu warten was Woolsey zu sagen hatte.
„Um ehrlich zu sein gibt es wirklich wieder eine Mission, aber so wie es aussieht benötigen wir Ihre Hilfe dieses Mal nicht. Sie können also morgen schon wieder zurück zur Erde fliegen“, entgegnete Woolsey etwas gestresst.
„Morgen schon? Wollen Sie meiner Mannschaft keine Pause gönnen?“, wollte Caldwell entrüstet wissen.
„Es tut mir zwar Leid Steven, aber so lauten die Befehle, die ich vor einigen Stunden erhalten habe. Die Daedalus soll sich schon morgen wieder auf den Rückweg machen“, erwiderte Woolsey ernst und Caldwell schnaubte.
„Ich hoffe dass wir das nächste Mal etwas mehr Zeit haben. Im Moment scheint aber auf einmal alles verrückt zu spielen“, entschuldigte sich Woolsey und Caldwell nickte.
„Wenn die Befehle so lauten kann man nichts machen. Am besten ich kehre sofort wieder zur Daedalus zurück, damit wir morgen wieder losfliegen können. Senden Sie also die genauen Befehle für uns direkt zur Daedalus“, bat Caldwell und dieses Mal war es Woolsey, der nickte.
„Das werde ich machen. Danke für Ihre unverzügliche Hilfe. Ohne Sie hätte Atlantis wohl mehr Männer verloren“, erklärte Woolsey.
„Keine Ursache. Ich habe Sheppard schon gesagt, dass er mir jetzt etwas schuldet. Auf Wiedersehen Woolsey. Colonel“, verabschiedete sich Caldwell und machte sich auf den Rückweg zu seinem Schiff, um seinen eigentlichen Auftrag schnell zu erfüllen und am nächsten Tag wieder abfliegen zu können.
„Es gibt noch mehr Ärger?“, wollte John wissen, nachdem Caldwell verschwunden war und beobachtete den Leiter von Atlantis argwöhnisch.
„Ja. Während Sie noch auf dem Rückweg waren, hat uns ein Hilferuf der Reisenden erreicht“, begann Woolsey zu erklären, lehnte sich etwas in seinem Sessel zurück und begann sich mit der linken Hand die Stirn zu reiben.
Anscheinend fühlte der Leiter von Atlantis schon die ersten Anzeichen von Kopfschmerzen.
„Die Reisenden?“, horchte John auf und musste augenblicklich an Larrin denken.
„Ja. Anscheinend wurde eines der Schiffe von ihnen in einen Kampf mit mehreren Wraith-Hives verwickelt und schwer beschädigt. Unter anderem ist der Hyperraumantrieb ausgefallen und einige weitere Systeme sind ebenfalls nicht mehr vollständig funktionstüchtig“, berichtete Woolsey von der Situation, die ihm mittels der Nachricht geschildert worden war.
„Nun bitten sie uns ihnen bei den Reparaturarbeiten zu helfen. Das Schiff ist zwar schon auf dem Weg hierher, aber sie befürchten, dass es den Weg nicht mehr schaffen wird. Zu ihrer momentanen Basis können sie aber auch nicht zurückkehren, da diese noch weiter entfernt ist“, redet Woolsey weiter und sah prüfend zu John.
Zwei Dinge ließen John sofort aufhorchen. Zum einen wunderte es den Colonel, dass die Reisenden um Hilfe bei Reparaturen baten. John war schon auf Schiffen der Reisenden gewesen und er wusste, dass die Gruppe von Menschen über sehr gute, wenn auch junge, Techniker verfügte. Dass die Reisenden um Hilfe baten konnte also nur bedeuten, dass sie bei dem erwähnten Kampf hohe Verluste einstecken mussten. Wahrscheinlich auch einen Teil der Techniker.
Das war aber nicht alles, was John beunruhigte. Das zweite Detail war für den Soldaten viel wichtiger.
„Mehrere Wraith-Hives. Denken Sie es könnte sich dabei um die Gruppe Hives handeln, die vor unserer Rückkehr mehrere Planeten ausgelöscht hat“, vermutete der Colonel sofort.
„Ich weiß es nicht Colonel. Die Vermutung liegt aber sehr Nahe“, gab Woolsey langsam zu und John verstand.
„Sie wollen dass meine Leute und ich zu den Reisenden fliegen und uns das ansehen“, stellte John die nächste Vermutung in den Raum und Woolsey nickte.
„Den Angaben der Reisenden zufolge ist das Schiff in der Zwischenzeit nah genug an einem uns bekannten Planeten, sodass wir sie mit einem Jumper erreichen können und Sie hatten schon öfter Kontakt mit diesen Leuten. Sie wissen also, was Sie erwartet und wie Sie mit den Reisenden sprechen müssen. Doktor Zelenka wird Sie und Ihr Team begleiten und zusammen mit Doktor McKay die benötigten Reparaturen durchführen“, ordnete der Leiter an.
„Weiteres wird Ihnen Lieutenant Commander Hanson für diese Mission als Ersatz für Ronon dienen“, merkte Woolsey an und einen Moment lang fehlten John einfach die Worte.
„Ersatz für Ronon?“, wiederholte er ungläubig.
„So viel ich weiß wurde Ronon auf dem Planeten verletzt. Dem Bericht, den die Daedalus uns über Funk übermittelt hat, zufolge muss er einige Tage auf der Krankenstation bleiben“, wunderte sich Woolsey und sah den Colonel fragend an.
„Ist dem etwa nicht so?“`, forschte er.
„Nun. Doch schon. Ronon wurde einige Male angeschossen, aber er ist für seine Begriffe eigentlich nicht schlimm verletzt“, stammelte John etwas und versuchte nicht daran zu denken, dass Ronon im Grunde wirklich nicht voll einsatzfähig war.
„Sie glauben also, dass Doktor Keller bei einer weiteren Untersuchung zu einem anderen Ergebnis kommen und Ronon für einsatzfähig erklären wird“, hakte der Leiter von Atlantis nach und John räusperte sich etwas verlegen.
„Eigentlich nicht. Jennifer wird Ronon genauso wenig auf eine Mission gehen lassen“, gab der Colonel zu.
„Dann nehmen Sie Lieutenant Commander Hanson mit und Ronon bleibt auf der Krankenstation. Soweit ich gehört habe, ist auch Kirah schwer verletzt und kann Ihnen nicht als Ersatz dienen. Damit bleibt nur noch Lieutenant Commander Hanson“, entschied Woolsey.
„Das wird Ronon aber nicht gefallen“, warf John vorsichtig ein und Woolsey unterdrückte ein Stöhnen.
Natürlich wusste der Leiter von Atlantis, dass der Sateder kein leichter Patient war und sehr beleidigt reagieren würde, wenn er erfuhr, dass Sheppard und sein Team ohne den Sateder auf eine Mission geschickt wurden. Im Moment hatte Woolsey aber keine andere Wahl.
„Lassen Sie Ronon meine Sorge sein“, bat Woolsey geduldig.
„Und wie wollen Sie ihm das erklären?“, hakte John nach und Woolsey unterdrückte ein weiteres Seufzen.
Darüber hatte der Leiter von Atlantis ebenfalls schon nachgedacht.
„Ich dachte eigentlich daran ihn erst zu informieren, wenn Sie Atlantis schon verlassen haben“, antwortete er und räusperte sich nun ebenfalls kurz.
„Am Besten nachdem Doktor Keller ihn mit vielen Spritzen ruhig gestellt hat“, fügte Woolsey seufzend hinzu und John schmunzelte etwas.
„Wenn das so ist, sollte Jennifer ihn ruhig stellen bis wir wieder hier sind“, schlug der Colonel vor und Woolsey lächelte etwas gequält.
„Um ehrlich zu sein, wäre das tatsächlich eine Option“, stimmte er zu und versuchte nicht daran zu denken, wie ein wütender Sateder durch Atlantis tobte nur weil er auf der Krankenstation bleiben musste und der Rest des Teams unterwegs war.
„Gut. Dieser Lieutenant Commander Hanson. Welcher war das noch einmal? Ich kann mich nur dunkel an diesen Namen erinnern“, wechselte John etwas das Thema.
Woolsey schmunzelte kurz und zog dann Melanies Akte hervor.
„Lieutenant Commander Melanie Hanson. Pilotin der US Navy. Sie ist zusammen mit Kirah in Atlantis angekommien, bevor Kirah zu ihrer Unterstützung nach M3H-951 geschickt wurde“, begann Woolsey die gewünschten Informationen aufzuzählen.
„Sie ist ab jetzt Mitglied von Atlantis. Sie selbst haben sie aufgrund ihrer Akte vorgeschlagen“, fügte der Leiter von Atlantis hinzu.
„Ich erinnere mich. Die Pilotin mit dem Antikergen. Das IOA lässt also unsere erste Unterstützung nach Atlantis?“, murmelte John nachdenklich und Woolsey nickte bestätigend.
„Sieht so aus. Lieutenant Commander Hanson war zwar bis jetzt die einzige, aber ich hoffe, dass auch die anderen neuen Mitglieder bald in Atlantis ankommen werden. Es kann sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln“, antwortete Woolsey und klang dieses Mal sogar etwas erleichtert.
Das war aber neben der Rettung von Johns Team die einzige gute Nachricht in den letzten Tagen gewesen.
Der Colonel nickte aber immer noch nachdenklich.
„Sollte Hanson nicht in Lornes Team aufgenommen werden?“, warf John ein und beobachtete Woolsey alarmiert.
„Das wird sie in Zukunft auch, aber Major Lorne ist derzeit nicht in Atlantis und sein Team ist trotz Lieutenant Commander Hanson nicht vollständig. Ihm fehlen noch immer zwei Mann. McKenzy ist noch immer auf der Krankenstation und ob Kirah Lornes Team betreten darf ist noch nicht sicher. Bevor er jedoch keine Absage erhalten hat, will Major Lorne aber keinen Ersatz wählen“, erklärte Woolsey die nächsten Probleme, mit denen er in der Zwischenzeit zu kämpfen hatte.
Woolsey wusste nicht was schlimmer war. Dass die Gefahren in der Pegasusgalaxie nicht aufhörten, oder dass Woolsey sich als Leiter von Atlantis mit den verschiedenen Teamleitern streiten und arrangieren musste. An die restlichen Probleme in Atlantis wollte der Leiter nicht einmal denken.
John musste hingegen etwas schmunzeln. Das Lorne so sehr auf stur schaltete war zwar etwas ungewöhnlich, aber es gefiel dem Colonel, dass der Major in diesem Punkt nicht einfach nachgeben wollte.
„Wo ist Lorne eigentlich?“, erkundigte sich der Colonel neugierig.
„Nach Kirahs Rückkehr nach Atlantis hat Major Lorne sich stündlich bei mir gemeldet und wollte wissen ob das IOA bezüglich Kirah schon zu einem Entschluss gekommen ist. Nach einem Tag habe ich ihn zusammen mit einer Gruppe Botaniker nach M9F-007 geschickt um wenigstens in dieser Hinsicht meine Ruhe zu haben“, murrte Woolsey und augenblicklich kämpfte John damit nicht laut zu lachen.
Evan musste schon auf Kohlen gesessen haben, wenn er Woolsey so lange genervt hatte und am Ende so bestraft wurde. Wie der Colonel selbst war auch Lorne selten dazu bereit Botaniker oder andere Wissenschaftler zu begleiten. Solche Aufgaben als Babysitter waren alles andere als interessant.
„Verraten Sie mich nur nicht bei Major Lorne. Ich habe ihm gesagt, dass er die Botaniker begleiten muss, weil wir momentan niemand anderen entbehren können“, bat Woolsey und John nickte, während schon die ersten Lachtränen in den Augen des Colonel glitzerten.
„Natürlich nicht. Sie können sich auf mich verlassen. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, gibt es noch immer keine Entscheidung bezüglich Kirah“, wandte John sich dem nächsten, für ihn interessantem Thema zu.
„Leider nein. Sie lassen sich mit ihrer Entscheidung sehr viel Zeit. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Mir persönlich wäre es auch lieb, wenn ich endlich wissen würde inwieweit ich Kirah bei unseren Missionen und Aufgaben einplanen kann“, gab Woolsey mehr oder weniger bereitwillig Auskunft und seufzte kurz.
„Wie auch immer Colonel Sheppard“, redete der Leiter weiter, ohne John die Chance zu lassen etwas zu dem Thema zu sagen.
„Doktor McKay und Doktor Zelenka bereiten schon einen Puddle-Jumper für die Mission vor. Starten Sie mit Ihrem Team so schnell Sie können. Wir wollten unsere Verbündeten nicht zu lange warten lassen. Schon gar nicht, wenn deren Schiff wirklich so schwer beschädigt ist. Über alles andere können wir uns auch noch unterhalten, wenn Sie wieder in Atlantis sind“, ordnete Woolsey ein und John nickte pflichtbewusst.
„Verstanden Mister Woolsey“, erklärte er rasch und ging schon zu der Tür.
Bevor er den Raum verließ stoppte er aber und wandte sich noch einmal dem Mann hinter dem Schreibtisch zu.
„Ich gratuliere Ihnen dazu, dass Sie Angelegenheiten in der Zwischenzeit auf Pegasus-Art lösen“, scherzte John und sprach damit eindeutig Woolseys kleines Zwischenspiel mit Evan an.
Der Leiter von Atlantis musterte den Colonel nur einen Moment lang.
„Das ist nur eine aus der Not geborene Phase. Gewönnen Sie sich also nicht daran“, entgegnete der Leiter dann, aber als John das Büro verlassen hatte konnte Woolsey deutlich hören, wie der Colonel vor der Tür anfing zu lachen.
TBC