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Thema: Broken Hearts - Der Anfang (Teil 1) [NC-17]

  1. #41
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    @USS George Hammond: Lass dich überraschen. Und danke noch mal für die Idee, auf die du mich gebracht hast.

    @Lil': Übrigens schlafwandeln nicht alle, mein Lieber!!!!! Nur John, Carson und Sarah. Es wird aber einiges an Zeit vergehen, bis O'Neill davon erfährt. Weil er weiß wirklich nichts, im Gegensatz zu anderen Personen, aber das wird erst später aufgeklärt.

    Kapitel 10: Simpla LesCray
    Im Gateraum herrschte helle Aufregung. Jemand unbekanntes hatte das Gate aktiviert und eigentlich wusste kein Außenstehender mehr, dass Atlantis noch existierte. Chuck fragte sich, wie das sein konnte, dass doch jemand die Adresse von Atlantis kannte. Ein paar Soldaten hatten vor dem Tor nun Stellung bezogen und richteten ihre Waffen nun auf eben jenes.
    Eine junge Frau trat nun aus dem Tor. Ihre blau-grauen Augen funkelten vergnügt und ihr hübsches Gesicht zierte ein Lächeln, doch als sie all die Waffen sah, verdüsterte sich ihr Blick. Das Lächeln verschwand und sie hob unmerklich die Brauen. Das war die wohl „netteste“ Begrüßung, die Simpla LesCray je in ihrem Leben erhalten hatte. Sie hob die Hand und nötigte die Männer mit einer kurzen Bewegung, die Waffen zu senken. Sie ging einen Schritt nach vorne und sah sich sofort wieder mit den erhobenen Waffen konfrontiert. Sie rollte die Augen.
    „Leute, ihr könnt die Waffen runter nehmen! Ich bin nicht gefährlich!“
    Sie sah sich neugierig um. Ja, ihre Stadt hatte sich kaum verändert, hier war sie geboren worden und aufgewachsen. Sie hatte hier gelebt, bis die Wraith kamen und Atlantis belagerten. Da hatte ihre Mutter beschlossen, das der Aufstieg die beste Lösung für sie und ihre Tochter war. Ihr Vater war bereits gefallen, im Kampf gegen die Wraith, an ihn konnte sie sich kaum mehr erinnern, da er schon relativ früh umgekommen war.
    „Ich bin Simpla LesCray. Meine Mutter ist bereits in der Stadt“, erklärte sich die junge Frau nun.
    „Miss LesCray. Willkommen in Atlantis. Ich bin Dr. Elizabeth Weir.“
    Dr. Weir war nun im Gateraum angekommen, um zu sehen war da einfach das Sternentor passiert hatte. Sie begrüßte den Neuankömmling und führte Simpla zu Iballa und Venceslás. Die beiden hatten zusammen mit Sarah den Besprechungsraum verlassen.
    „Eigentlich kann das nur Simpla gewesen sein, die da angekommen ist.“, sagte Iballa zu Sarah und fragte sich, wohin die Wissenschaftlerin sie wohl brachte.
    Lieutenant-Colonel John Sheppard musterte Simpla von oben bis unten, als Weir sie an ihm vorüber führte. Sie war hübsch und faszinierend. Sie hatte leichte Ähnlichkeit mit Chaya, ein klein wenig hübscher sogar. Sie strahlte etwas anziehendes aus. Antiker waren wirklich faszinierende Wesen, sie waren so anders, als die sterblichen Menschen. Er würde sie herumführen, sollte sie es wünschen. Er grinste leicht in sich hinein. Ja, Simpla war wirklich faszinierend hübsch.
    McKay hatte Sheppards Reaktion auf die Antikerin mitbekommen und verdrehte genervt die Augen. Das war wieder mal typisch für ihn. Obwohl er Sarah über alles liebte, ließ er nichts unversucht, bei anderen Frauen zu landen. Er würde sich wohl niemals ändern. Er war immer noch der alte John Sheppard, wie während dieses einen Jahres ohne Sarah. Er war wieder dabei ein Frauenherz im Sturm zu erobern. Doch mit Simpla würde er sich noch eine Menge einhandeln, das ahnte Rodney bereits. Denn im Gegensatz zum Lieutenant-Colonel, hatte er eine bestimmte Ahnung, was Sarah und die Antikerin betraf. Iballa hatte gesagt, dass Simpla ihre Tochter war, was bedeutete, dass sie und die Wissenschaftlerin auf irgendeine Art Schwestern waren.
    „Dr. Weir, ich würde gerne Dr. Wolf sofort kennenlernen.“
    „Natürlich. Wir gehen zu ihr.“
    „Das ist gut!“
    Simpla freute sich, dass sie ihre „Schwester“ sehen durfte. Eigentlich waren sie ja nicht wirklich miteinander verwandt. Irgendwie war sich die Antikerin nicht ganz sicher, denn Iballa und Venceslás hatten Sarah nur geschaffen, nicht aber wirklich gezeugt. Da war das Verwandtschaftsverhältnis nicht so ganz geklärt. Trotzdem würde Simpla Sarah als ihre kleine Schwester betrachten, egal ob Blutsverwandt oder nicht.
    „Haben Sie jemals in Atlantis gelebt, Miss LesCray?“
    „Ja, ich wurde hier geboren und bin hier aufgewachsen, bis die Wraith kamen und die Stadt anfingen zu belagern. Die Zeit verging, aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate und aus Monaten Jahre. Je ernster die Lage wurde, desto beunruhigter wurde Iballa. Irgendwann beschloss sie, dass es an der Zeit für den Aufstieg war, bevor alles zu spät war. Mein Vater hatte nie die Chance auf einen Aufstieg, er war bei einem früheren Angriff der Wraith umgekommen. Jahre später hatte meine Mutter erneut geheiratet. Venceslás war etwa 25 Jahre jünger als sie. Als die Zeit gekommen war und die anderen Atlantis aufgeben wollten, haben wir die letzten Schritte zum Aufstieg vollzogen. Damals war ich 27 und eigentlich bin ich es immer noch, mit ein paar Jahrtausenden dazugerechnet“, erklärte Simpla.
    Sarah hatte unterdessen Iballa und Venceslás auf ihr Quartier geführt. Bis jetzt hatte sie sich zurückgehalten, als sie erfahren hatte, wer ihre Eltern waren. Es war ihr zwar schwergefallen, aber sie hatte ihnen vor Weir und den anderen keine Szene machen wollen. Die Sache mit der Antikerfamilie ging nur sie und die betreffenden Personen was an. Sie wollte auch Lily da nicht mit reinziehen. Sie war verstimmt, sehr verstimmt so gar. Deshalb musste sie ein ernstes Wort mit den beiden Antikern reden.
    „So, da wären wir, das ist unser Besprechungsraum, dort wartet Ihre Mutter zusammen mit Ihrer Schwester.“
    Weir hatte mit Simpla nun den Besprechungsraum erreicht, wo Dr. Wolf, Dr. Beckett und Lorne-Wood mit den beiden Antikern warteten. Sie öffnete die Tür und stellte verblüfft fest, dass nur noch der Arzt und die junge Soldatin im Raum saßen.
    „Wo ist Dr. Wolf mit Miss LesCray und Mr. LeDia hin“, erkundigte sich Elizabeth.
    „Ich dachte, sie wäre Ihnen mit den beiden gefolgt, um zu sehen, wer gekommen ist“, antwortete Lily.
    „Nein, ist sie nicht“, sagte Dr. Weir. „Das ist Simpla LesCray, die Tochter von Iballa.“
    „Sie ist also durchs Tor gekommen“, wollte Carson wissen. „Woher hatte sie die Adresse?“
    „Ich kenne die Adresse, immerhin bin ich hier geboren und aufgewachsen“, meinte Simpla.
    Beckett und Lorne-Wood sahen sie staunend an. Sie war also eine Antikerin, die in Atlantis gelebt hatte. Dann hatten ihre Eltern wohl in Atlantis gelebt, das hatten sie gar nicht erwähnt. Sie waren bestimmt nach ihrem Aufstieg in die Milchstraßen-Galaxie zurückgekehrt.
    „Ich glaube, ich weiß, wo Sarah mit meinen Eltern hin ist. Sie ist in ihrem Quartier. Darf ich sie dort aufsuchen?“
    „Natürlich, da Sie sich hier auskennen, werden Sie wohl keine Begleitung brauchen?“
    „Nein, ich finde selbst hin.“ Simpla schenkte Dr. Weir ein Lächeln.
    „Was ist mit einer Routineuntersuchung?“ Dr. Beckett konnte es nicht glauben, dass Weir die Antikerin einfach so zu Dr. Wolf ließ.
    „Ich denke, wir sollten sie erst einmal in Ruhe miteinander reden lassen, bevor wir die drei untersuchen.“
    „Wie Sie meinen, Elizabeth.“
    Beckett verließ nun den Besprechungsraum, um wieder seiner Arbeit nachzugehen. Auch Lily ging, sie hatte Teyla versprochen mit ihr ein wenig zu trainieren. Dr. Weir seufzte leise, als sie nun allein zurückgeblieben war. Jetzt hatten sie drei Antiker in der Stadt und sie fragte sich, ob sie wohl bleiben oder Atlantis wieder verlassen würden. Kopfschüttelnd machte sie sich wieder an ihre Arbeit.
    Iballa und Venceslás sahen sich neugierig im Quartier ihrer Tochter um. Es war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten. Poster von Autos und Motorrädern zierten einen Teil der Wand. Dazwischen hing ein Poster einer jungen Frau, auf einem sich aufbäumenden Pferd, im Sonnenuntergang. Bei genauerem Hinsehen, konnte man sehen, dass es Sarah selbst war. Neben einem Schrank hingen Fotos von ihrer Familie. Ein Foto zeigte vier junge Frauen in ein lebhaftes Gespräch verwickelt, auf dem nächsten, war sie zusammen mit Cam zu sehen – auf dem Weg in ihr Quartier hatte Sarah erzählt, dass sie verlobt war – und ein weiteres zeigte sie mit zwei ihrer Freundinnen von der Erde.
    Sarah selbst ging unruhig im Quartier auf und ab. Es war gut, dass Miko nicht anwesend war. Wolf fand, sowieso, dass es an der Zeit war, dass sie ein eigenes Quartier bekam. Sie mochte ihre Zimmergefährtin zwar, aber nachdem alle ZPMs aufgeladen waren, konnten sie eigentlich sämtliche Bereiche der Stadt nutzen.
    „Sagt mal“, begann sie nun, ohne um lange um den heißen Brei zu reden, „wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, hier in Atlantis aufzutauchen und mein Leben aus der Bahn zu werfen? Ihr kommt hier her und erklärt ihr wärt meine Eltern, ihr hättet mich geschaffen. Was hattet ihr eigentlich geglaubt, wie ich diese Neuigkeit aufnehmen würde?“
    „Sarah, wir hatten vorher extra mit dir Kontakt aufgenommen, in deinen Träumen. Wir wollten, dass du uns vertraust. Wir dachten eigentlich, dass du genauso ruhig bleiben würdest, wie du es im Besprechungsraum getan hattest. Wir hätten nie gedacht, dass du doch wütend auf uns bist.“
    „Tja, da habt ihr euch getäuscht. Ich habe genügend Anstand, um mich vor den anderen zurückzuhalten“, meinte Sarah leicht verächtlich. „Ihr habt Recht, ich bin wirklich wütend, sehr wütend sogar.“
    Simpla hatte nun das Quartier ihrer kleinen Schwester erreicht. Sie stand nun vor der Tür und betätigte das Paneel an der Wand, welches als Klingel diente. Sie hoffte, dass sie noch rechtzeitig kam, damit sie ihre Mutter vor dem Schlimmsten bewahrte. Sie vermutete, dass Sarah die Neuigkeit doch nicht so gut aufgenommen hatte, wie Iballa angenommen hatte.
    Wütend wirbelte Wolf herum, als sie das Klingeln in ihrem Quartier vernahm. Sie fragte sich, wer da störte. Derjenige, der da störte, brauchte einen guten Grund, denn sonst würde er sich einiges an Ärger mit der jungen Wissenschaftlerin einhandeln. Sie drückte das Wandpaneel neben der Tür und wartete, dass sich diese öffnete. Sekunden später sah sie sich einer hübschen jungen Frau gegenüber.
    „Wer stört?“
    „Ich bin Simpla LesCray, die Tochter von Iballa.“
    „Noch so eine? Und was hast du mir zu sagen?“
    „Ich bin...“
    Simpla stockte. Sie spürte, dass Sarah wütend war. Es schien ihr nicht zu gefallen, was sie da gerade erfahren hatte. Vielleicht hätten sie sie besser darauf vorbereiten sollen. Doch vermutlich hätte sie es auch nicht anders aufgenommen, das sie Antikerin war, zumindest von ihnen erschaffen. Sie selbst hätte vermutlich genauso reagiert.
    „Ich bin so zu sagen deine Schwester“, begann sie von neuem. „So was ähnliches, wie deine Schwester.“
    „Jetzt bin ich aber entzückt. Ich habe Antiker-Eltern und eine Antiker-Schwester, was kommt noch?“
    „Es wird keine Überraschungen mehr geben. Wir sind die einzigen, die was mit deiner Familie zu tun haben“, erklärte Simpla. „Ich bin gekommen um dir zu helfen, deine Fähigkeiten zu trainieren.“
    „Ach und wer hat dir gesagt, dass ich meine Fähigkeiten überhaupt trainieren will? Wer sagt, dass ich sie auch einsetzen werde?“
    „Du bist eine Wächterin der Stadt. Willst du das ohne deine Fähigkeiten hinbekommen? Noch bist du alleine.“
    „Ich will die Stadt nicht beschützen. Ich will hier ganz normal arbeiten, vielleicht sogar mit einem der Teams auf Außenmissionen gehen.“
    „Ich denke, wir sollten ihr wohl doch ein wenig Bedenkzeit geben“, meinte Iballa nun. „Sie sollte eine Nacht darüber schlafen und du beginnst erst dann mit dem Training, Simpla.“
    „In Ordnung, Mutter“, stimmte die junge Frau der anderen zu.
    Die beiden wechselten einen Blick. Venceslás hatte sich zurückgehalten, er hatte sich nicht einmischen wollen. Es hätte ja sein können, dass sich seine beiden Frauen, nicht so einsichtig zeigten, wie gerade eben, dann hätte er sich eingemischt. Jetzt konnte er sich getrost mit Iballa zurückziehen. Sie würden Atlantis wieder verlassen, nur Simpla zurücklassen.
    „Wir werden Atlantis wieder verlassen“, erklärte er nun. „Ich nehme meine Frau mit und lasse dir ihre Tochter zurück, zum Trainieren.“
    „Dazu müsst ihr mit Dr. Weir reden. Ich kann nicht bestimmen, ob Simpla hierbleiben kann oder nicht“, meinte Sarah nur.
    „Natürlich. Wir werden mit ihr reden.“
    Iballa und Venceslás verließen zusammen mit Simpla das Quartier von Dr. Wolf. Die junge Frau ließ sich mit einem Seufzer auf ihr Bett sinken und stützte ihren Kopf in ihre Hände. Es gefiel ihr nicht, es gefiel ihr überhaupt nicht. Es fiel ihr immer noch schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sie eine Antikerin war, dass zwei Antiker sie erschaffen hatten. Sie wusste es jetzt bereits seit zwei Wochen, wer und was sie war, aber es machte es nicht leichter für sie. Auch die Tatsache, dass sie nicht ganz allein sein würde, beruhigte sie herzlich wenig.
    Die drei Antiker hatten sich nun auf die Suche nach Dr. Weir gemacht. Schließlich sollte sie erfahren, dass Simpla LesCray in Atlantis bleiben würde. Sie brauchte ein Quartier in der Stadt und auch die Erlaubnis zu bleiben.
    Das Gespräch mit Weir, verlief ziemlich erfreulich, nachdem sie sie gefunden hatten. Bevor sie allerdings die Stadt wieder verließen, mussten sie sich noch einer kleineren Untersuchung durch Dr. Beckett unterziehen. Auch wenn es fast ein wenig zu spät war, immerhin hätten die beiden irgendetwas gefährliches in die Stadt bringen können. Dennoch hielt Carson es für sinnvoll, gerade weil Simpla in Atlantis bleiben würde.
    Sheppard hatte natürlich mitbekommen, dass Simpla LesCray auf Atlantis bleiben würde. Er fragte sich, ob er ihr nicht gleich eine Führung geben sollte und beschloss sie von der Krankenstation abzuholen. Nur eines störte ihn dann doch ein wenig daran, das war schon fast, wie mit Chaya. Einziger Unterschied, sie hatte er bereits auf die Krankenstation begleitet gehabt, als sie nach Atlantis gekommen war. Er machte sich trotzdem auf den Weg, um nach Simpla zu sehen. Es konnte nicht schaden.
    Allerdings hatte Simpla die Krankenstation bereits wieder verlassen. Sie wollte sich nicht länger als nötig dort aufhalten und hatte beschlossen die Stadt zu erkunden. Doch wahrscheinlich hatte sich die Stadt nicht viel verändert, da die Menschen von der Erde bis jetzt noch nicht die Gelegenheit gehabt hatten, alles von Atlantis zu erforschen.
    Als sie genug von ihrem alten Zuhause gesehen hatte, beschloss sie zu ihrem Lieblingsplatz zu gehen. Es war ein kleiner Pier im Südosten der Stadt. Dort konnte man frühmorgens die herrlichen Sonnenaufgänge beobachten. Das hatte sie als Kind gerne gemacht, als die Zeiten noch friedlich gewesen waren.
    Noch immer konnte man die Schäden an der Stadt erkennen, die der Wraith-Angriff, welcher vor kurzem stattgefunden hatte, hinterlassen hatte. Trotzdem fand die junge Antikerin, dass die Stadt immer noch genauso schön war, wie damals. Allein schon die Größe von Atlantis hatte sie schon immer beeindruckt und das hatte sich nach all den Jahrtausenden nicht geändert.
    Sie setzte sich nun auf den Boden und sah hinauf in den Himmel. Es war wirklich schön. Die untergehende Sonne färbte den Himmel rot. Simpla sah zwar nicht, wie die Sonne am Horizont versank, dafür aber die Farben des Himmels. Sie war, wie so oft, beeindruckt, von dem phantastischen Lichtspiel. Atlantis, ja, sie war wieder zuhause.
    „Guten Abend, Simpla.“ John Sheppard hatte die Antikerin nun gefunden.
    Als sie eine Männerstimme vernahm, sprang Simpla erschrocken auf. Nervös blickte sie sich um und starrte den jungen Mann vor sich erstaunt an. Sie fragte sich, was er hier wollte, der Lieutenant-Colonel. Ob er gerade nichts zu tun hatte? Anscheinend nicht, denn sonst wäre er ja jetzt nicht hier und würde mit ihr sprechen.
    Sie musterte ihn von oben bis unten. Er war ein attraktiver Mann und sie schien ihm zugefallen, das spürte sie. John Sheppard war für sie definitiv der Mann, der eine kleine Sünde wert war. Auch wenn man ihn ihr nicht vorgestellt hatte, wusste sie genau, wen sie da vor sich hatte. Lieutenant-Colonel John Sheppard, der vermutlich attraktivste Mann in ganz Atlantis, auch wenn er der einzige war, dem sie bis jetzt begegnet war.
    „Gefällt es dir hier“, erkundigte sich Sheppard.
    „Natürlich. Ich wurde hier geboren und bin hier aufgewachsen. Hier, an dieser Stelle, war ich immer als Kind und später Teenager.“
    „Du kommst von Atlantis?“ John sah die Antikerin verblüfft an.
    „Ja, wir haben hier eigentlich fast bis zum Ende der Stadt gelebt. Allerdings sind wir noch bevor Atlantis aufgegeben wurde, aufgestiegen.“
    „Interessant, vielleicht könnten wir das ja bei einem Essen...“, begann Sheppard nun
    „Nein, danke“, fiel Simpla ihm ins Wort und sah ihn vielsagend an.
    Er war sich nicht sicher, ob er den Blick der Antikerin richtig gedeutet hatte, dennoch zog er sie nach drinnen und sie schlenderten durch die Gänge zu seinem Quartier.


  2. #42
    Lord der Grenzgänger Avatar von Lillith MacLoud
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    tja was da wohl noch passieren wird^^
    arme sarah
    Una salus victis nullam sperare salutem./
    Einzige Rettung der Besiegten ist es, auf keine Rettung zu hoffen.

  3. #43
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    So nach einem kleineren Durchhänger mit Schreibblockade meinerseits, geht's hier auch mal wieder weiter.

    Kapitel 11: Liebe?
    Sheppard und Simpla unterhielten sich blendend auf ihrem Weg durch die Stadt. Die hübsche Antikerin war wirklich sehr neugierig und eine angenehme Gesprächspartnerin. Sie war lebhaft und erinnerte ihn stark an die junge Frau aus seinen Träumen und an noch jemanden, nämlich an Sarah. Simpla uns Sarah waren sich irgendwie ähnlich.
    In den zwei Wochen in Atlantis hatte John festgestellt, dass Sarah ebenfalls sehr neugierig war und je mehr sie sich eingewöhnt hatte, desto lebhafter war sie geworden. Genau, dass was ihn an ihr so fasziniert hatte. Das scheue Reh, war verschwunden und seit sie wusste, dass sie diesen hohen Anteil des Antikergens hatte, war sie fast noch selbstbewusster geworden. Auch wenn sie sich nicht hatte mit dem Gedanken anfreunden können. Er fragte sich ob sich das geändert hatte, als ihre Eltern oder wie auch immer man jemanden nannte, der jemanden erschaffen hatte, aufgetaucht waren.
    Die beiden Frauen waren sich nicht nur ähnlich, sie sahen sich auch irgendwie ähnlich. Sie hatten blaue Augen, nur dass Sarahs Augen ein bisschen dunkler waren. Haarfarbe hatten sie die gleiche und die Gesichtszüge waren auch ähnlich, die Nase war fein, allerdings war sie bei Simpla gerade, während Sarahs leicht geschwungen war. Ihre Lippen waren voll, doch die Lippen der Antikerin, waren geringfügig voller und sinnlicher.
    Irritiert stellte er auf einmal fest, dass er die beiden miteinander verglich. Auch wenn Simpla bei dem Vergleich fast besser abschnitt, stellte er fest, dass er sich dennoch zu Sarah mehr hingezogen fühlte. Weshalb musste er eigentlich gerade ausgerechnet jetzt an sie denken? Waren seine Gedanken von selbst zu der hübschen Wissenschaftlerin gezogen oder hatte sie ihn auf irgendeine Weise beeinflusst, um ein schlechtes Gewissen bei ihm hervorzurufen? Nein, das würde Sarah nie tun, vor allem, sie wusste ja noch nicht einmal, dass John gerade mit der Antikerin zusammen war. Sie beschäftigte ihn einfach zu sehr.
    Eigentlich hatte er sich vorgenommen weniger an sie zu denken. Sarah war verlobt und sie hatte nichts mehr in seiner Gedankenwelt verloren. Wenigstens zierte Simplas Finger kein Ring. Doch irgendwie fiel ihm ein, dass die Wissenschaftlerin in letzter Zeit ihren Verlobungsring nicht mehr trug. Sie schien ihn abgelegt zu haben, entweder hatte sie Angst den Ring zu verlieren oder wollte sie spielte Spielchen mit ihm und vermutlich auch mit Mitchell, der zu seinem Glück nicht wusste, was seine Verlobte trieb.
    „An was denken Sie, Colonel?“
    Simpla hatte gemerkt, dass John Sheppard gedanklich nicht anwesend war. Sie ahnte, dass er an eine andere Frau dachte, doch weshalb um alles in der Welt wollte er dann mit ihr zusammen sein. Zu gerne hätte sie gewusst, wer die Frau war, dich sie konnte nicht in seinen Gedanken lesen, dazu war sein Kopf zu verschlossen. Also fragte sie ihn direkt. Vielleicht bekam sie ja eine Antwort. Sicher war sie sich aber nicht so ganz.
    „Ist nicht so wichtig. Mach dir keine Gedanken.“
    Simpla verkniff sich ein Grinsen. Eigentlich hatte sie mit einer ähnlichen Antwort bereits gerechnet. Sheppard wollte also nicht darüber reden an wen oder was er gerade gedacht hatte. Sie fand das ein wenig unfair, aber wenn sie genauer darüber nachdachte, dann ging es sie überhaupt nichts an, was er dachte. Ein bisschen störte sie es dennoch, da sie vermutete, er dachte an eine andere Frau. Sie war eigentlich nicht unbedingt, der eifersüchtige Typ, aber wenn ein Mann an eine andere Frau dachte, während er mit ihr zusammen war, dann betrog er entweder seine Ehefrau oder Freundin. Das störte Simpla, sie wollte nicht, dass sie als Ehebrecherin galt oder Beziehungen zerstörte. Dabei konnte sie sich John Sheppard nicht so unbedingt in einer Beziehung vorstellen.
    „Okay. Ich hoffe Sie wissen, was sie tun, Colonel.“
    „Das weiß ich, sehr wohl, Simpla.“
    Sheppard grinste die Antikerin schief an. Ob sie wohl seine Gedanken las? Wobei, es war nicht sicher ob alle Antiker diese Fähigkeit hatten. Simpla zeigte nicht das leiseste Anzeichen, als würde sie Gedanken lesen können. Trotzdem kam es ihm so vor, als wüsste sie, was er dachte. Zumindest benahm sie sich so.
    Sie hatten nun den Bereich mit den Quartieren erreicht. Simpla war nun stehengeblieben und hatte sich an die Wand gelehnt. Sie sah den Lieutenant-Colonel neugierig an. Sie wusste eigentlich immer noch nicht so genau, was er vorhatte, auch wenn sie es bereits ahnte. Sie wollte es noch so weit es ging hinauszögern. Bis jetzt war sie eher weniger der Typ gewesen, der mit irgendetwas gewartet hatte, meist war sie mit der Tür ins Haus gefallen. Jetzt zögerte sie allerdings, denn sie spürte, dass dies, was sie hier tun wollte, nicht richtig war.
    Plötzlich öffnete sich eine Tür zu den Quartieren und Sarah wirbelte heraus. Erst bemerkte sie die beiden gar nicht. Sie blickte den Gang hinunter, als hätte sie einen Geist gesehen, dann blickte sie in die andere Richtung. Sheppard hoffte, dass sie ihn nicht mit Simpla entdeckte, doch zu spät, sie hatte die beiden schon gesehen. Ihr Blick war erst erstaunt, doch es dauerte nicht lange, dann wich das Erstaunen regelrechtem Entsetzen. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    „Sheppard, wenn Sie sich schon jemanden für ne Affäre suchen, dann suchen Sie sich jemand anderes, aber NICHT meine Schwester“, fuhr sie ihn jetzt an.
    „Ihre Schwester, Wolf? Ich dachte Sie haben keine Geschwister“, Sheppard war etwas verwirrt.
    „Ich bin ihre Antiker-Schwester, wenn man das so nennen kann“, erklärte Simpla.
    „Genau, sie ist MEINE Schwester!“
    Sarah betonte das Wort meine und blickte Sheppard dabei verächtlich an. Sie hätte nie gedacht, dass John wirklich so war, wie sie ihn eingeschätzt hatte. Sie hatte gehofft, dass dem nicht so war, aber ihre Befürchtungen hatten sich bestätigt. Sie würde ein schweres Stück Arbeit vor sich haben, wenn sie ihn für sich gewinnen wollte. Und das wollte sie, sie wollte John unbedingt, da ihr Herz immer noch ihm gehörte, egal ob sie nun mit Cameron verlobt war oder nicht. Vermutlich würde sie die Verlobung früher oder später sowieso lösen.
    Sheppard war es nun wirklich unangenehm, dass Wolf ihn mit Simpla erwischt hatte. Noch unangenehmer war es ihm zu wissen, dass die Antikerin so was ähnliches, wie Sarahs Schwester war. Nervös blickte er auf die beiden Frauen, die ihn nun beide aus ihren stechend blauen Augen ansahen und mit ihren Blicken fast durchbohrten. Es schien, als wären die beiden einer Meinung und das obwohl Simpla ihm bereitwillig gefolgt war. Aber vermutlich hatte die Antikerin viel eher Skrupel bekommen, als der John selbst.
    Simpla hatte sich jetzt neben ihre Schwester gestellt. Sie wirkte selbst neben der schlanken Sarah klein und zierlich. Sie sah aus wie die kleine Schwester der Wissenschaftlerin, so wie sie gerade deren Arm mit beiden Händen hielt. Dabei war sie ja die ältere. Es war wirklich ein interessantes Bild, dass die beiden da boten. Sarah überragte Simpla mit ihren 175 cm die Antikerin um fast einen Kopf. Simpla war bestimmt höchstens 155 cm groß.
    Beide Frauen starrten ihn nun feindselig an. Sheppard fühlte sich unwohl. Er konnte den stummen Vorwurf, den ihm die Frauen machten kaum ertragen. Dabei war Simpla ihm willig gefolgt. Doch würde Sarah im glauben, wenn er ihr das erzählte? Vermutlich hielt sie eher zu ihrer Schwester, als dass sie ihm vertraute. Frauen waren in solchen Situationen unberechenbar und hielten meistens eher zusammen, als dass sie sich auseinanderbringen ließen, gerade bei Schwestern war das so. Er vermutete, dass es bei Schwestern, die sich gerade erst kennengelernt hatten wohl am ehesten so war, dass sie zusammenhielten.
    Er wandte sich von den beiden ab. Ohne ein Wort zu sagen, entfernte er sich von ihnen. Er brauchte jetzt Abstand. Zwei feindselige Frauen auf einmal, waren selbst ihm zu viel. Er hätte eigentlich nie gedacht, dass ihm seine Vorliebe für seine Frauen schon fast zum Verhängnis wurden. Sarah hatte zwar sein Herz gebrochen, aber war es sein Recht ihres zu brechen, in dem er sie mit ihrer Schwester betrog? Auch wenn die beiden nicht zusammen waren, kam es ihm vor wie Betrug, aber er wusste, dass er ein paar Abenteuer mit Frauen brauchte. Wolf hatte kein Recht ihn zu verurteilen, sie war mit Mitchell verlobt und hinterging ihn, wenn sie mit ihm, Sheppard, was anfing. Also sah er nicht ein, dass sie ihm Vorwürfe machte, wenn auch nur stumme.
    Leicht verstimmt machten sich Sarah und Simpla auf den Weg in den Trainingsraum. Nachdem der Lieutenant-Colonel sich, ohne ein weiteres Wort, verzogen hatte, wollten sie auch nicht dämlich auf dem Gang zu den Quartieren herumstehen. Sie wollten ihre Zeit lieber sinnvoll nutzen und ein wenig trainieren. Die Wissenschaftlerin war schon gespannt darauf, was ihre Antiker-Schwester ihr beibringen konnte.
    Sie hatten gerade den Trainingsraum erreicht, da begegnete ihnen Teyla. Sie nickte den beiden kurz zu, dann verschwand sie um die nächste Ecke. Sarah öffnete das Tor zum Trainingsraum und ging hinein. Simpla folgte ihr. Viel hatte sich nicht an diesem Raum verändert nur, dass sich die Menschen ihren Begebenheiten angepasst hatten.
    Wolf legte ihre Jacke ab und band ihre Haare im Nacken zusammen. Ihr offenes Haar würde sie beim Kämpfen nur stören. Sie reichte Simpla ein Haarband und blickte sie auffordernd an. Auch wenn sie vorher vor Sheppard dein Eindruck geweckt hatte, sie hätte ihrer Antiker-Schwester ihren möglichen Fehltritt verziehen, so war dies nicht so ganz der Fall. Sie nahm es Simpla sehr übel, dass sie ausgerechnet den Lieutenant-Colonel hatte verführen wollen. Sie würde also beim Training alles zeigen was in ihr steckte.
    Die Antikerin fühlte sich durch den Blick ihrer Schwester etwas eingeschüchtert. Es schien, als würde Sarah ihr ihren beinah Fehltritt verübeln. Sie ahnte bereits, dass dies kein einfacher Trainingskampf werden würde. Die Wissenschaftlerin war bestimmt bereit alles zu geben, in diesem Kampf. Es würde nicht einfach werden, gegen sie zu kämpfen, vor allem, so lange sie ihre Fähigkeiten nicht im Griff hatte. Sie würde ihre Fähigkeiten wahrscheinlich auch gegen sie einsetzen.
    „Dann fangen wir mal mit dem Training an.“
    „Sehr schön.“
    Sarah verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Simpla herausfordernd an. Ihr Blick wurde leicht hinterhältig. Die Antikerin realisierte leider etwas zu spät, was die junge Frau vorhatte, diese streckte nämlich nun die Hand aus und schleuderte ihre Schwester gegen die nächste Wand. Mit einem erschrockenen Aufschrei flog Simpla durch die Luft. Sie konnte den Aufprall gerade noch dämpfen und landete dann mit einem Salto geschickt auf ihren Beinen.
    „Okay, dass war schon mal ganz gut.“
    Wolf sagte nichts dazu, stattdessen drückte die Antikerin erneut gegen die Wand. Dieses Mal hielt sie sie ihm Würgegriff. Ihr Blick war zornig. Simpla schnappte nach Luft. Sie röchelte und zappelte mit den Füßen.
    „S...Sa...Sarah, l...la...lass d...da...das“, presste sie hervor. „L...la...lass m...mi...mich l...lo...los.“
    „Na gut.“
    Sarah senkte ihre Hand und ballte sie zur Faust. Simpla fiel zu keuchend zu Boden. Tränen waren ihr in die Augen geschossen und sie rang nach Luft. Das war hart, sie hätte nie gedacht, dass die Wissenschaftlerin all ihren Zorn an ihr auslassen würde. Sie erhob sich wieder, atmete tief durch und sagte dann:
    „Könnten wir vielleicht reden?“
    „Ja, wir können reden. Es tut mir leid. Ich bin nur so wütend auf dich. Du hättest dich fast mit dem Mann eingelassen, den ich liebe, den ich über alles liebe.“
    „John Sheppard ist also der Mann, den du liebst? Tut mir leid, dass ich nicht gleich dahinter gekommen bin, aber bitte hasse mich nicht. Ich hab's erst zu spät gemerkt, erst als ich in deiner Nähe war, habe ich geahnt, dass das was ich machen will falsch war.“
    „Schon gut. Ich glaube, ich bin bereit dir zu verzeihen. Du hast dich vermutlich noch rechtzeitig umentschieden.“
    „Danke, dass du mir verzeihst.“
    Vorsichtig, fast schüchtern trat Simpla auf ihre kleine Schwester zu, um sie zu umarmen. Nach diesem Angriff vertraute sie ihr nicht mehr wirklich. Sarah zog nun ihre Antiker-Schwester in eine Umarmung. Ja, sie würde der Antikerin verzeihen, weil sie gezögert hatte, das durchzuziehen, was sie vorgehabt hatte. Sie wusste aber nicht, ob sie das John so leicht verzeihen konnte, dass er ihre Schwester zu einer Affäre überreden wollte.
    „Ich glaub ich werde ein paar Worte mit dem Lieutenant-Colonel reden.“
    „Mach das“, Simpla ließ Sarah los.
    Bevor sie John aufsuchte ging Sarah wie üblich zu ihrem Lieblingspier der Stadt. Sie musste erst zur Ruhe kommen, denn sie wollte vermeiden, dass sie auf ihn genauso losging. Sheppard konnte sich nicht so wehren wie Simpla. Er hatte nicht die gleichen Fähigkeiten, zwar war er Soldat, aber es war nicht sicher ob er sich rechtzeitig zur Wehr setzen konnte.
    Der Pier im Südwesten der Stadt war inzwischen ihr Stammplatz, wenn sie alleine sein wollte, so wie im Augenblick. Sie atmete tief durch und stellte plötzlich fest, dass sie nicht so alleine war, wie sie gedacht hatte. Sie hörte ein Geräusch, leise schlich sie sich ein Stückchen näher. Sie wollte wissen, was das für ein Geräusch war. Sie hoffte, dass es kein Feind war. Sie entsicherte ihre Waffe und ging noch ein paar Schritte näher.
    Nun erkannte sie die Silhouette eines Mannes, eines kräftig gebauten Mannes. Sie musste sich allerdings erst an die Dunkelheit gewöhnen, um zu erkennen, wer da vor ihr stand. Sie musterte den Mann, das Haar war kurz und ziemlich durcheinander. Sie erkannte, wen sie da vor sich hatte. Es war zum Glück kein Feind, sondern Sheppard. Erleichtert sicherte sie ihre Waffe wieder und steckte sie weg. Sie spürte, dass er verzweifelt war und es tat ihr in der Seele weh.
    „John?!“, sprach sie ihn behutsam an und legte eine Hand auf seine Schulter.
    Erschrocken zuckte der Lieutenant-Colonel zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass jemand an seinem Pier auftauchte. Es war immerhin sein Stammplatz. Doch anscheinend hatte noch jemand diesen Platz entdeckt. Da er mit dem Rücken zu der Person stand, konnte er nicht erkennen, wer es war. Erst, als die Person ihn ansprach und ihm eine Hand auf die Schulter legte, wusste er, dass es Sarah war. Gequält schloss er die Augen und atmete tief durch. Dann drehte er sich langsam um und öffnete die Augen wieder um Sarah anzusehen.
    „Sarah!“
    Unwillkürlich trat die junge Wissenschaftlerin einen Schritt zurück, als sie den Schmerz und die Trauer in seinen Augen erkannte. Gerade in diesem Augenblick war der Vollmond hinter den Wolken aufgetaucht und warf sein Licht auf die beiden. Sarah hielt seinem Blick stand und versuchte darin zu lesen. Sie hob die Hand an und wollte ihm durchs Gesicht streicheln, doch John hielt ihr Handgelenk fest und drückte die Hand zur Seite. Er schob sich an ihr vorbei und ließ sie wieder los, dann verschwand er in der Dunkelheit. Sarah sah ihm nach, bis er verschwand und setzte sich seufzend auf den Boden.
    Jetzt war ihr klar, weshalb dieser Ort sie so anzog, es war Johns Stammplatz und John zog sie immer mehr an. Seit sie wusste, dass sie von Antikern gezeugt und gestaltet worden war und mindestens über 98 % des Antikergens verfügte und Sheppard hatte nicht viel weniger als sie, dass hatte sie gespürt. Sie brauchte einen Partner, dessen Gen mindestens genauso stark war wie das ihre oder geringfügig schwächer. Sie wusste mittlerweile mehr denn je, dass John für sie bestimmt war, sie würde mit keinem anderen zusammenleben können, mit niemand anderem glücklich werden, egal wie sehr sie ihn liebte.
    Eigentlich hatte sie ja mit Sheppard sprechen wollen, doch sie war nicht dazu gekommen, da er vor ihr weggelaufen war. Sie musste mit ihm reden, egal was da noch kam und wenn er sie noch öfter stehenließ, sie würde früher oder später ihr Ziel erreichen. Sie wollte ihn zur Rede stellen, also machte sie sich auf die Suche nach ihm.
    Unterwegs begegnete sie Rodney. Dieser wollte wissen, was los war. Sarah erklärte es ihm. McKay sah seine beste Freundin entsetzt an, dann nahm er sie in die Arme. Er wollte sie trösten und beruhigen, doch er wusste irgendwie nicht so recht wie. Damals, als sie sich von Cole getrennt hatte, war ihm das leichter gefallen, denn er hatte den jungen Mann nicht leiden können. Doch jetzt hatte er Schwierigkeiten, denn er fand, dass sowohl Sheppard als auch Mitchell gut zu Sarah passten. Jetzt musste sie da selbst durch und sich selbst entscheiden.
    „Viel Glück bei deinem Gespräch mit Sheppard.“
    Rodney drückte die junge Frau noch einmal kurz an sich, dann ließ er sie los und Sarah machte sich weiter auf die Suche nach dem Lieutenant-Colonel. Das Gespräch war ihr wichtiger denn je, denn sie hatte beschlossen ihm mitzuteilen, dass sie die Verlobung von Mitchell lösen wollte, um frei für ihn zu sein. Sie wollte, dass er wieder glücklich war. Glücklich mit ihr.
    Letztendlich fand sie Sheppard in der Nähe des Speisesaals. Er machte Anstalten zu verschwinden, doch Sarah blockierte den Gang, mit einem Schild. Sie ahnte zwar, dass es anstrengend sein würde, doch sie nahm es auf sich, da sie John davon abhalten wollte, ihr den Rücken zuzukehren und zu verschwinden. Es war so gesehen auch der einzige Weg, auf dem er sich hätte entfernen können und sie stellte sich ihm gegenüber. Er sah sie nicht an, er starrte auch den Boden. Er war nervös und unruhig, als ahnte er bereits, was ihm bevorstand.
    „John! Hab wenigstens jetzt den Anstand mir in die Augen zu sehen, wenn wir uns unterhalten!“, fauchte Wolf.
    „Ich kann nicht, Sarah!“
    Sheppard starrte weiterhin auf den Boden, er wollte nicht dass Sarah den Schmerz in seinen Augen sah, nicht noch einmal. Sie hatte vorhin eindeutig zu viel gesehen. Sie sollte nie wieder sehen, dass er wegen ihr litt und sie sollte sich nicht schuldig fühlen. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und er musste akzeptieren und zusehen, wie er über sie hinweg kam.
    „Du kannst nicht? Weil ich dich verletzt habe?“, zischte die junge Frau aufgebracht. „Und was ist mit mir?“ Langsam schlichen sich Tränen in ihre Augen. „Okay, ich habe dein Herz gebrochen! Doch gibt das dir das Recht mir meines zu brechen?“
    „Natürlich nicht, ich...“ John war vom seltsamen Klang in ihrer Stimme leicht irritiert. „Du weißt nicht, was ich alles durchgemacht habe, nur weil du nicht da warst.“
    „Verdammt! Ich weiß es sehr wohl, John! Ich hab das gleiche durchgemacht!“, schrie sie und brach plötzlich wirklich in Tränen aus. „Verdammt noch mal, John, Cam war nur ein Ersatz für dich! Er sollte nur die Leere füllen, die du hinterlassen hast! Ohne ihn wäre ich wohl gestorben! Ich war krank vor Sehnsucht nach dir! Wäre er nicht gewesen, wäre ich heute nicht hier!!!“, schluchzte sie. „Ich will so etwas nie wieder durchmachen, müssen, verstehst du?? Vielleicht hätte ich es ja geschafft, mit Cam glücklich zu werden, aber nur, wenn du nicht zurückgekehrt wärst. Denn genau zu dem Zeitpunkt, als du vor mir gestanden bist, gehörte mein Herz wieder dir. Ich bin sogar bereit, die Verlobung wieder zu lösen, was glaubst du, weshalb ich den Ring nicht mehr trage?“
    Sheppard wusste nicht so ganz, was er davon halten sollte. Natürlich hatte er sich die ganze Zeit gefragt, weshalb Sarah ihren Verlobungsring nicht mehr trug. Er hätte nie geglaubt, dass sie ihn weg ihm nicht mehr trug. Trotzdem schien das, was sie sagte, für ihn nicht wirklich Sinn zu machen, denn irgendwie kam es ihm so vor, als hätte sie Mitchell nur benutzt. Vielleicht hatte sie ihn ja auch wirklich geliebt, er wusste es nicht.
    Er fragte sich ob Sarah in wirklich liebte oder ob er nicht doch ein Spielzeug für sie war. Er wollte nicht so enden wie mit Nancy und auch nicht damit, dass er irgendwann keiner Frau mehr trauen konnte. Er wollte nicht als Spielzeug von Frauen missbraucht werden, dazu war er sich schlichtweg zu schade, lieber spielte er mit ihnen. Was auch nicht so ganz richtig war, aber wenigstens wurde er dabei nicht verletzt.
    „Ich finde es ja ein freundlicher Schachzug von dir, die Verlobung lösen zu wollen, aber ich weiß nicht ob soweit bin, deine Gefühle wieder zu erwidern, ob ich jemals soweit sein werde, deine Gefühle zu erwidern.“
    „Es ist dir also egal zu wissen, dass ich genauso gelitten habe, wie du?“
    Wolf schluckte die restlichen Tränen hinunter. Eigentlich hatte sie gedacht, sie wäre bei weitem stärker, doch ihre erneut aufsteigenden Tränen bewiesen das genaue Gegenteil. Sie war nicht stark, vor allem nicht stark genug Sheppard die Stirn zu bieten. Er hatte sie schon wieder verletzt, vielleicht wusste er es ja gar nicht wie sehr, aber er hatte es.
    Erschöpft ließ sie nun den Schild zusammenbrechen, da nun sie diejenige war, die nur noch weg wollte. John sollte ihre Tränen nicht sehen. Sie wusste nicht, welche Fähigkeit sie am besten einsetzte, um so schnell wie möglich zu verschwinden. Also drehte sie sich um und rannte davon, mit einem nachdenklichen Blick des Lieutenant-Colonels im Nacken.
    Dieser Punkt ging eindeutig an sie. Er fühlte sich nicht besser, als sie weg war, im Gegenteil, er fühlte sich schlecht, sehr schlecht sogar. Liebte er sie wirklich? War das Liebe? Er wusste keine Antwort darauf.
    „Natürlich liebt sie dich John Sheppard“, Simpla war plötzlich vor ihm aufgetaucht. „Du bist echt dumm, was Liebe betrifft. Sie liebt dich über alles. Sie würde alles tun, um dich zu bekommen, das kannst du mir glauben.“
    Mit diesen Worten verschwand die Antikerin wieder und ließ Sheppard genauso ratlos zurück, wie vorher Sarah.

  4. Danke sagten:


  5. #44
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    Standard

    So, ein Danke an meine beiden Knöpfchendrücker. Jetzt geht's weiter mit dem nächsten Teil, mit etwas mehr Action. FBs sind natürlich erwünscht.

    Kapitel 12: Entführt
    Inzwischen waren sie seit etwa drei Monaten wieder in Atlantis und Wolf durfte auf ihre erste Außenmission mit. McKay hatte etwas gefunden, was es wert war von Wissenschaftlern untersucht zu werden. Allerdings hatte er selbst nicht wirklich die Zeit, um seinen Fund zu untersuchen, deshalb überließ er es seiner besten Freundin.
    Er selbst war mit Sheppard, Teyla und Ronon, den sie auf der Suche nach Ford aufgegriffen hatten, auf einer anderen Mission unterwegs. Der Lieutenant-Colonel hatte Lorne und sein Team gebeten Wolf und ein paar andere Wissenschaftler auf den Planeten zu begleiten.
    Da neben Sarah noch drei weitere Wissenschaftler mit dabei waren, hatte Lorne das Team, seiner Frau gebeten sie ebenfalls zu begleiten. Zu diesem Zeitpunkt waren Sheppard und sein Team bereits unterwegs gewesen, also stimmte Weir dieser Bitte zu und entließ die beiden Teams mit den Wissenschaftlern auf den Planeten.
    Niemand ahnte, dass eine Hand voll Genii Wind vom Besuch AR-1 auf dem Planeten bekommen hatten und einen Hinterhalt auf diesem Planeten planten. Sie waren bereits vor den Erdbewohnern aufgetaucht und hatten sich in der Nähe des Gates verteilt, natürlich so, dass niemand sie sehen konnte. Kolya, der die Genii anführte, hoffte, dass er einen Fang machte, der sich lohnte, um Weir und Sheppard erneut zu erpressen.
    Das Tor wurde aktiviert. Zuerst trat Lorne mit seinem Team hindurch. Sie sicherten die Gegend, dann folgten die Wissenschaftler und ihnen das Team mit Lily. Sie sahen sich um und machten sich dann auf den Weg. Die Forschungsstation, welche Rodney entdeckt hatte, lag etwa sechs Meilen vom Tor entfernt. Sie würden also ein bisschen laufen müssen.
    Als sich die Teams entfernten, vergaß Kolya beinahe seinen Leuten Bescheid zu geben, anzugreifen. Sein Opfer, eine der beiden dunkelhaarigen, blauäugigen Frauen, die sich so ähnlich sahen, hatte ihn zu sehr fasziniert. Sie war jung, sehr jung sogar noch, aber passend für den Austausch für Zora, welche immer noch die Gefangene der Atlanter war. Es gab bestimmt jemanden, der sie vermissen würde und alles tun würde, um sie zurück zu bekommen, genauso wie es jemanden gab, der Zora zurück wollte.
    Dann ging alles blitzschnell, Kolya gab seinen Befehl und die Atlanter wurden Angegriffen. Da er keine Toten machen wollte – ausnahmsweise – wurden sie alle betäubt und gefesselt. Kolyas Leute schnappten sich Sarah und verschwanden mit ihr. Allerdings nicht zurück auf den Planeten der Genii, sondern in ein Geheimversteck auf dem Planeten.
    Es war albern von Dr. Weir zu glauben, sie könnte ihn, Acastus Kolya, täuschen, in dem sie alle glauben ließ, sie hätten die Stadt vernichtet. Er wusste, dass die Stadt ihnen zu wichtig war, als dass sie sie einfach vernichtet hätten. Die Wraith mochten zwar glauben, dass die Stadt zerstört war, aber er selbst, glaubte es nicht. Denn woher sonst waren die Leute mit den Uniformen der Atlanter gekommen? Die gab es nicht in der Pegasus-Galaxie.
    Etwa eine halbe Stunde, nachdem sie überfallen worden waren, kam Lorne wieder zu sich. Er fand sich gefesselt auf dem Boden liegend vor. Er hob den Kopf, doch bis auf seine Füße konnte er nichts sehen, er drehte den Kopf zur Seite, da waren die gefesselten Beine eines seiner Teammitglieder. Auf der anderen Seite hatte er Sicht auf ein Stück Weg und Gras am Wegesrand. Also nicht viel.
    Er versuchte sich aufzurichten. Es war nicht besonders einfach, da auch seine Arme gefesselt waren. Irgendwann gelang es ihm allerdings doch, sich aufzurichten. Er blickte sich ein weiteres Mal um. Erleichtert stellte er fest, dass sein Team vollzählig anwesend war. Er konnte nur hoffen, dass sie auch alle noch am Leben waren. Der Soldat zu seiner linken, bewegte sich leicht, also lebte er schon mal. Ein gutes Zeichen.
    Mit einem weiteren Blick realisierte er, dass auch das Team, in welchem sich seine Frau Lily befand, ebenfalls vollzählig war. Er suchte die Wissenschaftler und erblickte sie schließlich am Wegesrand. Was ihn aber irritierte war, dass sie nicht vollzählig waren. Von den vier Wissenschaftlern, hatte er nur drei entdeckt. Eine Wissenschaftlerin fehlte und zu seinem Entsetzen, war es Dr. Sarah Wolf, die fehlte.
    Lorne schluckte schwer, man hatte seine Schwägerin entführt, dass war ein schwerer Schlag und er hatte noch nicht einmal mitbekommen, wer es gewesen war. Sie waren in einen Hinterhalt geraten, da war er sich sicher. Er fragte sich wie wohl Lily reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass ihre Schwester entführt worden war. Noch dazu würden sie das SGC auf der Erde informieren müssen. Mitchell musste von der Entführung erfahren, denn immerhin war Wolf seine Verlobte. Er würde sie unter Druck setzen, dass sie alles taten, um Sarah zu finden.
    Neben ihm hatte sich nun sein Teammitglied aufgesetzt und blickte den Leiter des Teams nun fragend an. Lorne versuchte nun an sein Messer zu kommen, was sich als sehr schwierig erwies, da ihm seine Arme an seinen Körper gefesselt worden waren. Dem Soldaten neben ihm ging es nicht besser. Sie mussten also warten, bis einer von den anderen aufwachte. Lily hatte ihre Hände so gefesselt bekommen, dass sie unter Umständen an ihr Messer kam, wenn sie sich aufrichtete und es versuchte. In jedem Fall tat sie sich leichter.
    Ein Stöhnen riss den Major aus seinen Gedanken und er wandte den Kopf. Eine Wissenschaftlerin war erwacht. Entweder man hatte sie anders betäubt, als ihn und den Rest oder sie vertrug das Mittel nicht, mit dem man sie betäubt hatte. Sie wälzte sich stöhnend auf dem Boden. Lorne wurde unruhig. Es wurde Zeit, dass jemand aufwachte, der seine Hände nicht so gefesselt hatte, dass er sich nicht befreien konnte. Er wollte nicht noch jemanden verlieren, es genügte völlig, wenn Wolf verschwunden war.
    So nach und nach erwachten nun die anderen. Lorne beobachtete sie, keiner von ihnen zeigte die gleiche Reaktion wie die Wissenschaftlerin. Erleichtert atmete aus. Soweit schien es allen gut zugehen, nur Lily klagte über leichte Kopfschmerzen. Ansonsten schien es auch ihr gut zu gehen. Der Major forderte seine Frau auf ihr Messer zu nehmen und zu versuchen, sich zu befreien. Überrascht stellte sie fest, dass man ihr das Messer abgenommen hatte.
    „Das ist ein Problem. Wer auch immer uns betäubt und gefesselt hat, wollte nicht, dass wir uns befreien können, um Hilfe zu holen“, stellte Lorne sachlich fest.
    „Oder er wollte uns daran hindern, dass wir schnell Hilfe holen, Sir“, meinte einer der Soldaten. „Wir werden schon eine Lösung für unser Problem finden.“
    „Wir bräuchten einen scharfkantigen Stein“, murmelte der Teamleiter des zweiten Teams.
    „Kein schlechter Gedanke. Doch woher nehmen wir einen solchen Stein?“
    Lorne war skeptisch, was die Sache mit dem Stein anging. Hier lagen zwar jede Menge Steine herum, aber wie das Schicksal so spielte, würden sie auf die Schnelle garantiert keinen finden. Das würde bedeuten, sie mussten auf Hilfe warten. Warten wollte Lorne allerdings nicht, er wollte mit seinem Team sofort die Suche nach Wolf beginnen, während das andere Team die Wissenschaftler zurück nach Atlantis begleiten sollte.
    „Wie geht es eigentlich Sarah?!“ Wollte Lily wissen.
    Erschrocken blickte Lorne zu seiner Frau. Die Frage traf ihn fast unvorbereitet, dabei hatte er so oft versucht sich die Worte zurecht zulegen, die er ihr sagte. Nur kamen ihm diese Worte alle nicht richtig vor. Er würde sie mit diesen Worten nicht wirklich beruhigen können.
    „Sarah ist weg. Wer auch immer uns angegriffen hat, hat Sarah entführt.“
    „W... was? Die haben Sarah?“
    Lily schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte leise auf, beruhigte sich aber schnell wieder. Hier auf diesem Planeten wollte sie sich keine Blöße gegen und um ihre Schwester weinen, dass konnte sie immer noch, wenn sie zurück waren. Jetzt stellte sich erst mal die Frage, warum Sarah entführt wurden war und von wem. Bis jetzt kannte sie doch eigentlich kaum jemand.
    Eigentlich waren nur ein paar von den Teammitgliedern den Bewohnern von anderen Planeten bekannt und auf diesem Planeten waren sie eigentlich gänzlich unbekannt. Bis jetzt war nur AR-1 dort gewesen und sie hatten eigentlich auch keinen Kontakt zu den Einheimischen gehabt. Also konnten es nicht die Einheimischen getan haben, denn sie hätten nicht nur Dr. Wolf, sondern sie alle entführt. Das nur Wolf entführt worden war, machte ihr zu schaffen und sie war stutzig gworden. Sie fragte sich ob es den anderen genauso ging.
    „Es ist schon seltsam, dass nur Wolf entführt wurde“, meinte einer der Wissenschaftler.
    Er hatte neben sich im Gras endlich gefunden, wonach sie suchten und versuchte seine Fesseln mit an dem Stein aufzuschneiden. Die anderen nickten zustimmend. Es war wirklich seltsam. Dann warteten sie bis der Wissenschaftler sich befreit hatte, damit er sie befreien konnte.
    Während die anderen sich befreiten, wachte Sarah in einer kleinen Zelle. Sie lag auf einem kalten Boden und wusste nicht so ganz, wo sie sich befand. Benommen richtete sie sich auf und sah sich um. Es war zum größten Teil dunkel, nur durch ein winziges Fenster kam etwas Licht. Es war aber nicht genug, als dass sie etwas hätte erkennen können.
    Plötzlich öffnete sich mit einem Quietschen eine Türe und ein bisschen mehr Licht fiel in den Raum. Er war kahl und kalt, mehr konnte Wolf nicht feststellen und sehen. Die Tür war sofort wieder geschlossen worden, nachdem eine Person eingetreten war. Sie schaltete eine Taschenlampe an und leuchtete den Raum aus, auf der Suche nach der Gefangenen.
    Nachdem sich die Tür geöffnet hatte, hatte Sarah sich ins hinterste Eckchen des Raumes verkrochen. Ängstlich kauerte sie hinter der Pritsche, welche sie durch den kurzen Lichteinfall entdeckt hatte. Sie hoffte, dass der Mann, instinktiv ahnte sie, dass es einer war, sie nicht fand. Sie wusste zwar, dass dieser Gedanke irrsinnig war, aber sie wollte sich wenigstens an eine Hoffnung klammern.
    „Verstecken ist zwecklos, junge Dame. Ich finde dich trotzdem.“
    Er durchleuchtete den winzigen Raum und entdeckte Wolf schließlich, wie sie zusammengekauert hinter der Pritsche saß. Er zog sie auf die Beine und sofort begann sie sich zu wehren, suchte nach ihrer Waffe, die man ihr wohlweislich abgenommen hatte. Also schlug sie um sich. Der Genii packte sie kurzerhand und warf sie sich über die Schulter.
    Sarah wehrte sich nun mit Händen und Füßen. Sie zappelte mit den Beinen und schlug mit den Fäusten auf seinen Rücken. Der Mann lachte nur. Sie war wirklich temperamentvoll, die Kleine und ein Fliegengewicht. Er hatte kaum Mühe sie zu Kolya zu tragen. Einzigst ihre Fäuste konnte er nicht aufhalten, die immer noch auf seinen Rücken einhämmerten. Sie hatte aufgegeben, mit den Beinen zu zappeln, da sie festgestellt, hatte, dass sie damit nichts ausrichten konnte.
    „Commander Kolya, ich bringe Ihnen die Gefangene.“
    Sprach der Mann nun in sein Funkgerät und schleppte das Mädchen weiter durch den Gang. Langsam fiel es ihm schwieriger sie zu tragen, denn sie setzte ihre Schläge jetzt gezielter ein und wenn er nicht aufpasste, erwischte sie eine empfindliche Stelle und er musste sie loslassen. Sie schien genau zu wissen, was sie tat und wo sie hinschlagen musste.
    Er war nur noch wenige Meter vom Hauptraum entfernt, als es passierte. Sarah hatte gerade wieder ausgeholt und erwischte eine Niere, ziemlich heftig sogar, denn der Genii der sie trug, ging mit einem Schmerzenslaut in die Knie. Wolf schmunzelte, sie hatte die richtige Stelle getroffen, nun würde er sie loslassen. Was er auch tat, doch plötzlich erschienen zwei weitere Männer aus dem Nichts und packten sie an den Armen. Unsanft zerrten sie sie durch die Türe, welche ein dritter geöffnet hatte.
    „Ah, da haben wir ja unsere kleine Gefangene.“ Kolya lächelte kalt. „Fesselt sie! Es soll ja nicht so aussehen, als hätte sie es gut bei uns. Sie ist unsere Gefangene.“
    Sofort kamen zwei der Männer seinem Befehl nach, griffen nach Sarah und versuchten sie zu fesseln. Wolf wehrte sich zuerst. Sie wurde zornig und schleuderte die Männer mit aller Kraft von sich. Beide krachten gegen je eine Wand und sanken leblos zu Boden. Kolya starrte sie verblüfft an, da er allerdings nicht wusste, woher diese enorme Kraft kam, beschloss er kurzer Hand sie zu betäuben. Er stellte seine Waffe auf betäuben und zielte damit auf die junge Frau. Die starrte ihn mit erschrockenem Gesichtsausdruck an, dann sank sie lautlos zu Boden.
    Kolya wählte das Tor an, um Atlantis zu kontaktieren. Er wollte sehen, wie diese arroganten Atlanter, die ihm und seinen Leuten in den Rücken gefallen waren, darauf reagierten, dass er wohl eines ihrer wichtigsten Wesen in seiner Gewalt hatte. Vor allem wollte er erleben, wer auf die Entführung besonders reagierte, so ein hübsches Wesen musste die Gefühle eines Mannes besonders anrühren.
    „Wir haben einen unidentifizierten Außenweltkontakt“, drang Chucks Stimme durch Atlantis und erreichte Colonel Caldwell.
    „Hoffentlich ist es nicht ernstes“, murmelte dieser zu sich selbst. „Komisch, dass dies gerade dann passiert, wenn weder Weir, Sheppard noch Lorne in der Stadt sind.“ Er aktivierte seinen Funk: „Sehen Sie zu, dass Sie mehr in Erfahrung bringen, Sergeant. Ich bin unterwegs.“
    Caldwell machte sich auf den Weg, während Chuck alles versuchte herauszufinden, von wo der Außenweltkontakt kam. Bevor der Colonel den Kontrollraum erreichte, hatte er herausgefunden, welche sie kontaktiert hatte. Es war die Welt, auf die Lorne mit seinem Team und ein paar Wissenschaftler geschickt worden war.
    „Sir, der Kontakt kommt der Welt, auf der Leute von uns sind es ist ...“, Chuck zögerte kurz, „es ist Commander Kolya.“
    „Kolya?“
    Colonel Caldwell hatte bereits von dem Genii Kommandanten gehört. Weir und Sheppard hatten von ihm erzählt, gesehen hatte er ihn zum Glück bis jetzt noch nicht. Er fragte sich, weshalb er ausgerechnet jetzt Atlantis. Noch dazu, wenn jeder glaubte, dass die Stadt vernichtet worden war. Vor allem, was tat er auf dem Planeten, auf den sie ein Team aus Wissenschaftlern geschickt hatten.
    „Stellen Sie auf visuellen Kontakt.“
    „In Ordnung, Sir.“ Chuck tat wie ihm befohlen worden war.
    „Ah, wurde aber auch Zeit“, meinte der Genii. „Dr. Weir, Colonel Sheppard?“
    „Sind beide nicht anwesend. Dr. Weir sucht nach Colonel Sheppard und seinem Team. Sie haben das Vergnügen mit Colonel Steven Caldwell.“
    „Kommandant Acastus Kolya von den Genii. Ich habe da etwas, was Ihnen gehört.“
    Kolya zerrte die bewusstlose Sarah ins Bild. „Tut mir Leid, aber ich musste sie betäuben, sie war mir etwas zu gefährlich.“
    „Und was wollen Sie von ihr? Dr. Wolf ist erst seit wenigen Monaten in Atlantis. Ich glaube kaum, dass sie Ihnen viel bringt.“
    „Oh, ich glaube schon, dass sie mir was bringt. Vor allem wird es langsam Zeit, dass wir Zora zurückbekommen.“
    „Darum geht es also. Nur kann ich leider keine Entscheidung treffen, was Zora betrifft.“
    „Das heißt, Miss Wolf wird noch eine Weile in meiner Gewalt bleiben“, meinte Kolya.
    „Können Sie uns Dr. Wolf nicht zurückgeben. Dann verhandeln wir erneut wegen Zora.“
    „Nein. Ihre Dr. Wolf ist mein Pfand für Zora. Kolya Ende.“
    Der Kommandant unterbrach die Verbindung nach Atlantis. Eigentlich war ihm Zoras Leben nicht sonderlich wichtig, aber ihr Verlobter machte ihm Druck. Vielleicht war es doch so keine gute Idee gewesen, ihn mit in sein Team zu holen. Nicht, dass er jetzt plötzlich Skrupel bekommen hätte, aber so hätte er sich etwas sinnvolleres einfallen lassen können, als Dr. Wolf zu entführen. Die junge Frau war nicht wirklich das passende Opfer.
    Verdutzt war Colonel Caldwell im Kontrollraum zurückgeblieben. Eigentlich hatte er nach den beiden Teams und den anderen Wissenschaftlern fragen wollen. Doch dazu war er nicht mehr gekommen, weil der Genii Kommandant einfach die Verbindung unterbrochen hatte. Er hoffte, dass es ihnen gut ging. Nur fragte er sich, weshalb sie dann noch nicht zurückgekehrt waren, nachdem dieser Kolya gesagt hatte, er hätte nur Wolf.
    Mittlerweile hatte der Wissenschaftler es geschafft, sich und die anderen zu befreien. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Lorne mit seinem Team blieb, während der Rest zurückkehrte. Also teilten sie sich auf. Lorne machte sich mit seinem Team auf die Suche und die anderen gingen zum Tor zurück.
    „Colonel, Sie sind zurückgekehrt. Die Wissenschaftler und das Team mit Lieutenant Lorne-Wood sind zurückgekehrt“, meldete sich Chuck bei Caldwell.
    „In Ordnung. Hoffentlich können Sie uns berichten, was passiert ist. Was ist mit Major Lorne und seinem Team?“
    „Major Lorne ist zurückgeblieben, um mit seinem Team die Suche nach Dr. Wolf zu beginnen.“
    „Ich bin unterwegs“, sagte Caldwell und machte sich auf den Weg. „Gab es inzwischen Neuigkeiten von Dr. Weir und Colonel Sheppard?“
    „Nein, noch nicht.“
    „Es wird Zeit, dass sie zurückkehren“, meinte Caldwell, „wir müssen die Erde informieren und es wäre nicht sinnvoll, wenn ich auch noch erklären müsste, dass Dr. Weir und Lieutenant-Colonel Sheppard nicht in der Stadt sind.“
    „Dann müssen wir warten. Allerdings sollten wir Lieutenant-Colonel Mitchell so schnell wie möglich informieren, immerhin ist Dr. Wolf seine Verlobte.“
    Daran hatte Colonel Caldwell gar nicht mehr gedacht. Die entführte Wissenschaftlerin war ja die Verlobte von Colonel Mitchell, wie er auf dem Rückflug nach Atlantis erfahren hatte. Das würde Ärger geben, wenn er erfuhr, dass seine Verlobte entführt worden war. Wenn sie Pech hatten, warf er ihnen vor, dass sie nicht genug auf Dr. Wolf Acht gegeben hatten und er darauf bestand, dass sie wieder zurück zur Erde musste.
    „Können Sie mir sagen, was geschehen ist?“ Fragte Caldwell, die Wissenschaftler.
    „Wir wurden aus dem Hinterhalt angegriffen oder besser gesagt betäubt“, erklärte Lily, „als wir alle betäubt waren, müssen sie Wolf entführt haben. Wir haben keine Ahnung wer es war.“
    „Das waren die Genii. Commander Kolya war so freundlich sich bei uns zu melden und uns mitzuteilen, dass er Dr. Wolf hat.“
    „Sehr schön“, meinte Lily ironisch. „Dann ist Sarah also in den Händen der Genii. Doch woher wussten die, dass es Atlantis noch gibt?“
    „Es sieht so aus, als wäre dieser Kommandant der Genii nicht auf unseren Trick mit der Vernichtung der Stadt hereingefallen. Er scheint mir cleverer als die Wraith.“
    „Was verlangt er als Gegenleistung?“, erkundigte sich der Leiter des soeben zurückgekehrten Teams.“
    „Eine Frau namens Zora.“
    „Unsere gefangene Genii. Ansonsten nichts?“
    „Nein, nichts anderes.“
    Nun hieß es also abwarten, bis Weir und Sheppard zurückkehrten. Denn Caldwell konnte allein keine Entscheidung, was Wolf betraf. Er konnte nicht einfach Zora freilassen. Es konnte ja sein, dass er die Wissenschaftlerin gar nicht zurückbekam, wenn er die Genii freiließ. Diese Risiko wollte er gar nicht erst eingehen.
    Kolya ließ unterdessen Sarah wieder zurück in ihre Zelle bringen. Seit diesem Angriff auf seine Leute, war sie ihm nicht mehr ganz geheuer. Vielleicht besaß sie irgendwelche besonderen Fähigkeiten, die er sich zu Nutzen machen konnte, aber er musste erst herausfinden, was für Fähigkeiten das waren und wie er sie einsetzen konnte.
    Doch vermutlich würde sie es ihm nicht so einfach erzählen, was sie alles konnte. Sofern sie überhaupt wusste, was sie konnte. Diese Dr. Wolf sah ihm nicht danach aus, als wüsste sie, welche Fähigkeiten sie hatte. Sie wirkte ziemlich naiv und unschuldig auf ihn. Vielleicht war sie sogar manipulierbar und er konnte sie wirklich für seine Zwecke einsetzen. Trotzdem ahnte er bereits, dass er es nicht wirklich leicht mit der jungen Frau haben sollte.
    Sarah kam wieder zu sich. Jetzt lag sie auf der Pritsche und jemand hatte sie mit einer dünnen Decke zugedeckt. Die Pritsche war hart und unbequem. Sie drehte sich um, in der Hoffnung eine bequemere Position zu bringen, doch es funktionierte nicht. Die Pritsche blieb weiterhin unbequem. Ihr Rücken schmerzte und jede andere Seite, auf die sie sich drehte schmerzte kurze Zeit später ebenfalls.
    Um sich von ihrer Einsamkeit und Angst abzulenken, dachte Wolf an John und Rodney. Genau jetzt dachte sie daran, wie Rodney ihr erzählt hatte, wie John und Teyla auf Ronon getroffen waren, bei ihrer Suche nach Lieutenant Ford. Sie fragte sich, weshalb sie sich ausgerechnet daran erinnerte, aber wenigstens war die Erinnerung nicht so schlecht. Ronon hatte John und Teyla gefangen genommen... über diese Gedanken schloss sie die Augen und versuchte ein wenig zu schlafen.

  6. Danke sagten:


  7. #45
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    fand die letzten beiden kapitel gut und bin schon auf die fortsetzung gespannt.
    Una salus victis nullam sperare salutem./
    Einzige Rettung der Besiegten ist es, auf keine Rettung zu hoffen.

  8. Danke sagten:


  9. #46
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    Standard

    Ich weiß es ist lange her, verdammt lange sogar, fast fünfeinhalb Jahre, um genau zu sein. Ich hatte lange kein Internet und als ich dann wieder Internet hatte, hatte ich nur Zugang über Handy. Dann hatte ich eine zeitlang nicht wirklich Lust, weiter zu schreiben, denn wenn man so zerpflückt wird, hat man nicht mehr wirklich Lust weiterzumachen. Jetzt habe ich allerdings noch drei beendete Kapitel gefunden, die eigentlich veröffentlicht werden wollen. und genau das mache ich jetzt. Ich hoffe, es finden sich doch noch Leser.

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    Ach ja, bevor jetzt wieder die Kritiker kommen und sich beschweren, dass ich nicht richtig recherchiert habe. FÜR MICH SIND FANFIKTIONS (UND ICH SCHREIBE JETZT SEIT 13 JAHREN) EINFACH NUR GESCHICHTEN, DIE MEINER FANTASIE ENTSPRUNGEN SIND. SELBST WENN ICH SIE AN STARGATE UND STARGATE: ATLANTIS ANGELEHNT HABE. ES IST ALLES PURE FIKTION, GENAU DESHALB UND NUR DESHALB HEISSEN FANFIKTIONS AUCH FANFIKTIONS UND NICHT WEIL SIE DER REALITÄT ENTSPRECHEN. NATÜRLICH KANN MAN BEI GEWISSEN DINGEN AUCH RECHERCHE BETREIBEN, ABER MEINER MEINUNG NACH SOLLTE ES NICHT VERPFLICHTEND SEIN, DENN DANN IST ES KEINE FIKTION MEHR, DENN MEINER MEINUNG NACH WÜRDEN DIESE GESCHICHTEN JA REALITÄTSABHANDLUNGEN SEIN ODER NACHERZÄHLTE TV-SERIEN, BÜCHER UND FILME.

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    Kapitel 13: Such- und Rettungsaktion
    Etwa eine Stunde später traf AR-1 ein und wenig später Dr. Weir im Jumper. Erleichtert atmete Caldwell auf, als er John Sheppard und sein Team erblickte. Sheppard sah sich erstaunt um, irgen*detwas war ungewöhnlich.
    Die Wissenschaftler, die er zusammen mit Lorne nach … geschickt hatten, hielten sich noch immer in der Nähe des Tors auf, genauso das Team, welchem Sarahs Schwester Lily angehörte. Sarah selbst fehlte, ebenso wie Lornes Team. Da stimmte etwas nicht. Caldwell und Chuck wirkten ziem*lich nervös und beunruhigt. Das Colonel Caldwell anwesend war, machte ihn schon allein stutzig.
    „Ist was vorgefallen?“, erkundigte sich der Lieutenant-Colonel nun nervös.“
    „Ja, aber es ist besser, wenn Dr. Weir zur gleichen Zeit davon erfährt, wie Sie, Colonel.“
    „In Ordnung.“
    Sheppard warf einen Blick auf Lily. Sie wirkte irgendwie verstört. Also war etwas ernsteres vorge*fallen. Er hoffte, dass weder Dr. Wolf noch Major Lorne etwas schlimmes zugestoßen war. Doch vermutlich war einem von ihnen etwas zugestoßen, denn sonst hätte Lily kein solches Gesicht gezogen.
    „Wir treffen uns im Konferenzraum“, ordnete Caldwell an.
    John nickte nur und verschwand im Konferenzraum. Teyla, Ronon und Rodney folgten ihm. Nach einigem Zögern hatte sich auch Lily angeschlossen. Nun war auch Dr. Weir im Konferenzraum er*schienen und als letzter schloss sich Colonel Caldwell ihnen an, der auch das Gespräch begann:
    „Wir hatten vorhin Kontakt mit Kommandant Kolya von den Genii.“
    „Kolya?“ Sheppard hob die Brauen. „Wie kommt der auf die Idee Atlantis zu kontaktieren? Vor al*lem, woher weiß er, dass die Stadt überhaupt noch existiert.“
    „Ich denke mal, er ist nicht auf unseren Trick mit der vernichteten Stadt hereingefallen und...“
    Hier fiel ihm Lorne-Wood ins Wort:
    „Er hat Sarah. Tut mir leid, Sir.“
    „Er hat Wolf?“
    Bei diesen Worten waren drei Gesichter blass geworden und jede der drei Personen reagierte unter*schiedlich. Weir hatte außerdem die Augen entsetzt aufgerissen, McKay hatte seine Hände in die Armlehnen seines Stuhles gekrallt und Sheppard kämpfte mühsam darum Fassung zu bewahren. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und Zorn und Hass standen ihm regelrecht ins Gesicht ge*schrieben.
    Weir wusste, dass dieser Hass nicht nur mit Sarahs Entführung zu tun hatte. Sie wusste, dass der Lieutenant-Colonel einen persönlichen Hass auf den Mann hatte. Besonders nach dem, was er ihr und Rodney in einer der schlimmsten Stunden von Atlantis angetan hatte. Sheppard würde Kolya vermutlich bis in den Tod verfolgen und jagen, er würde erst ruhen, wenn der Kommandant der Ge*nii vernichtet war.
    „Was um Himmels willen will er mit Dr. Wolf“, fragte Dr. Weir nun.
    „Er sagte, er wolle Zora für Wolf.“
    „Zora? Er hat die letzten Monate offensichtlich keinen Gedanken an die junge Genii verschwendet, weshalb will er sie jetzt zurück?“ Sheppard konnte es nicht so ganz verstehen.
    „Colonel, Sie erinnern sich doch, wie ihr Vater sagte, sie sei versprochen. Vielleicht macht ihr Ver*lobter Druck auf Kolya.“
    „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Kommandant sich diesem Druck beugt“, widersprach John. „Es muss noch was anderes dahinter stecken.“
    „Egal, aus welchen Motiven der Kommandant der Genii gehandelt hat, wir müssen die Erde kontak*tieren. Colonel Mitchell ist bestimmt interessiert am Verbleib seiner Verlobten.“
    „In Ordnung“, stimmte Caldwell zu, „kontaktieren wir die Erde.“
    Leicht unbehaglich, ging Dr. Weir in den Kontrollraum und bat Chuck die Erde anzuwählen. Shepp*ard war ihr gefolgt, in der Hoffnung, er konnte sie davon überzeugen, Mitchell nicht zu informieren, aber er ließ es bleiben. Wahrscheinlich würde der Lieutenant-Colonel darauf bestehen nach Atlantis zu kommen, um bei der Suche nach Sarah dabei zu sein.
    Die Information, dass Sarah von Kolya entführt worden war, hatte einen Zwiespalt an Gefühlen in ihm hervorgerufen. Er hasste den Kommandanten nun noch mehr. Dafür würde er auf irgendeine Weise büßen, denn niemand entführte seine Sarah ungestraft.
    Erschrocken registrierte der Lieutenant-Colonel, was er da soeben gedacht hatte. Da war doch tat*sächlich ein „sein“ in seinen Gedanken gelandet. Soweit durfte er gar nicht denken. Sie war nicht seine Sarah und würde es auch nie sein. Es war nur ein Traum, ein unerfüllbarer Traum. Trotzdem würde Kolya, für das, was er getan hatte büßen.
    Im SGC wusste man inzwischen darüber Bescheid, dass Atlantis, dank Dr. Wolf, über drei vollstän*dig geladene ZPMs verfügte. Weir hatte sie seitdem des Öfteren kontaktiert und entweder Leute auf die Erde zurückgeschickt oder wieder angefordert. Man war also nicht sonderlich überrascht, wie*der von ihrem Expeditionsteam zu hören.
    Die Nachricht, die Dr. Weir übersandte, war nicht gerade erfreulich. Dr. Wolf war von den Genii entführt worden. Man informierte Colonel Mitchell, denn zum Glück war SG-1 gerade von einer Mission zurückgekehrt.
    Mitchell war nicht sonderlich begeistert darüber zu erfahren, dass seine Verlobte entführt worden war. Er war wütend und fragte sich, weshalb keiner auf sie Acht gegeben hatte und wie es hatte ge*schehen können, dass sie überhaupt entführt worden war. Er würde aus dieser Geschichte Konse*quenzen ziehen, doch als erstes musste Sarah wiedergefunden werden.
    Er beschloss also durchs Tor zu gehen. Alleine, doch diese Entscheidung löste eine kleinere Diskus*sion mit seinen Teammitgliedern, besonders mit Samantha Carter aus. Sam sah nicht ein, weshalb Cam alleine ging und Mitchell konnte nicht einsehen, weshalb Carter ihn begleiten sollte. Nur Sarah war auch Samanthas Freundin.
    „Carter, Sie müssen mich nicht begleiten. Es genügt vollkommen, wenn ich als ihr Verlobter gehe, um sie wiederzufinden.“
    „Ich bin aber ihre Freundin und ich finde ich hab das gleiche Recht sie wieder zurückzuholen, wie Sie, Colonel.“
    „Natürlich Carter, aber ich denke wenigstens einer von uns sollte hierbleiben, bei SG-1, sollte ein Notfall eintreffen.“
    Samantha blickte Cameron skeptisch an, aber vielleicht sollte sie wirklich auf der Erde bleiben, ge*rade mit Vala im Team. Noch vertrauten sie ihr nicht wirklich, auch wenn sie schwor, sich geändert zu haben. Sam hielt es wirklich für besser auf der Erde zu bleiben. Schließlich waren sie beide vom gleichen Rang und Carter dazu berechtigt SG-1 ebenfalls anzuführen.
    „Also, ich werde gehen. Wir sehen uns, wenn ich Sarah wiedergefunden habe.“
    Chief-Sergeant Walter Harriman wählte das Stargate an. Ungeduldig wartete Mitchell darauf, dass sich das Tor nach Atlantis öffnete. Er wollte seine Sarah zurückbekommen, um jeden Preis und er wusste, dass er auch John Sheppard gegenübertreten musste und dieser Gedanke gefiel ihm über*haupt nicht.
    Das Tor öffnete sich und Cameron trat durch. Auf der anderen Seite wurde er bereits von Dr. Weir und Colonel Sheppard erwartet. Die beiden Männer musterten sich leicht feindselig. Was eigentlich abzusehen war, da beide die selbe Frau liebten.
    „Hat sich dieser Kommandant Kolya bereits wieder gemeldet?“, erkundigte sich Mitchell.
    „Bis jetzt noch nicht, Colonel“, beantwortete Weir die Frage. „Doch wir erwarten jeden Augenblick, dass er sich meldet, schließlich hat er die Verantwortlichen nicht erreicht.“
    „In Ordnung, geben Sie mir bescheid, ich will dabei sein, wenn er sich meldet.“
    „Können Sie, Sir. Der Lieutenant-Colonel wird Ihnen Ihr Quartier zeigen“, erklärte Weir.
    „Wenn es sein muss.“
    Mitchell war weniger begeistert von dem Gedanken, dass Sheppard ihm sein Quartier zeigen sollte. Doch der militärische Leiter von Atlantis war auch dafür verantwortlich, dass die Militärangehöri*gen ein Quartier bekamen. Also war es besser, wenn er sich von ihm begleiten ließ. Er hoffte, dass er das Quartier seiner Verlobten bekam.
    „Ich werde Sie in ein anderes Quartier bringen, als Dr. Wolf, Colonel, weil sie ihr Quartier mit einer Wissenschaftlerin teilt.“
    „Oh! Und ich dachte, als führende Wissenschaftlerin hätte sie ein eigenes Quartier“, war Mitchell verwundert.
    „Nun ja, sie hat keine leitende Position, also teilt sie ihr Quartier“, erklärte Sheppard leicht wider*willig. „Bis jetzt haben wir den bewohnten Bereich immer noch eingeschränkt. Auch wenn wir dank Dr. Wolf alle drei ZPMs wieder zur Verfügung haben. Ich weiß nicht, ob wir da nicht ihre Fähigkei*ten überstrapazieren, wenn wir uns mehr in der Stadt ausbreiten.“
    „Ihre Fähigkeiten?“ Mitchell war gerade etwas perplex.
    „Oh, dann wissen Sie wohl gar nicht, dass ihre Freundin etwas besonderes ist? Das sie Fähigkeiten hat, die nicht irdischer Herkunft sind?“
    „Wie bitte? Was reden Sie denn da? Sarah ist keine Außerirdische, sie stammt wie Sie und ich von der Erde“, meinte Cameron.
    Doch ganz so sicher war er sich nicht mehr, was die Herkunft seiner Verlobten betraf. Ihm fielen die Worte wieder ein, die Jamie ihm an den Kopf geworfen hatte, als sie sich wegen Sarah in die Haare geraten waren. Jamie hatte das bestimmt nicht ernst gemeint, was sie da über seine Verlobte gesagt hatte, trotzdem hatten ihn diese Worte nachdenklich gestimmt und mit den Worten Sheppards ging es ihm genauso.
    Was wenn da wirklich was dran war? Was wenn Sarah nicht wirklich eine von ihnen war, sondern eine von jenen, welche die Erde schon vor Jahrtausenden verlassen hatten? Dieser Gedanke schien ihm allerdings genauso absurd, wie die Worte des Lieutenant-Colonels und die seiner angehenden Schwägerin. Er wollte sich nicht verunsichern lassen, weder von Jamie, noch von Sheppard, die ei*gentlich beide nur neidisch auf diese Beziehung waren.
    „Ihr Quartier, Mitchell.“
    Da Mitchell in Gedanken versunken gewesen war, hatte er gar nicht bemerkt, dass Sheppard die Quartiere erreicht und eine der Türen geöffnet hatte. Er bedankte sich beim Lieutenant-Colonel und betrat das Quartier. Sheppard fragte ihn noch ob er den Weg zurück allein finden würde, dann ver*schwand er wieder.
    Cameron sah ihm nach. Er verstand erst nicht ganz weshalb Sheppard sich gleich wieder aus dem Staub machte. Doch dann wurde es ihm klar. Welcher Mann hielt sich schon zusammen mit seinem Konkurrenten lange in einem Zimmer auf. Er hätte wohl genauso reagiert, wäre Sheppard an seiner Stelle zurück auf die Erde gekommen, um seine Verlobte zu suchen.
    Mitchell stellte seine Sachen ab, sah sich kurz um und machte sich dann auf den Weg in den Gate*raum. Er war schon gespannt, was dieser Kolya für ein Typ war, der einfach junge Frauen entführte, die ihm noch nicht mal wirklich was nutzten. Er wollte die Entführung eigentlich nicht rechtferti*gen. Soweit er wusste, war Kommandant Kolya meistens hinter der Antikertechnologie von Atlantis her, aber Sarah kannte sich damit doch gar nicht aus. Weshalb brauchte er sie also? Cameron ver*stand nicht ganz.
    Unterdessen hatte Kolya wieder Kontakt zu Atlantis hergestellt. Mitchell beschleunigte seine Schrit*te, als er die Durchsage hörte. Natürlich wurde nicht erwähnt, dass es Kolya war, aber alle gingen davon aus, dass er es war. Es waren keine Teams unterwegs, die Atlantis hätten anwählen können.
    Irgendwie freute es ihn Sheppards entsetzten Blick zu sehen, als er auf dem Bildschirm erschien. Kolya fragte sich ob seine kleine Gefangene dem Lieutenant-Colonel etwas bedeute, er wirkte ja schon fast panisch. Doch als ein weiterer Mann erschien, wusste er, woher der panische Blick des Lieutenant-Colonels rührte. Dieser Mann strahlte fast noch mehr Autorität als John Sheppard aus. Er wirkte aber auch zornig und wütend.
    Also hatte diese Dr. Wolf wohl nichts mit Sheppard zu tun, sondern eher mit dem anderen Mann. Eigentlich war das schon fast schade, denn es hätte Kolya mehr gefreut, wenn er Sheppard was hät*te antun können. So machte es ihm schon fast keinen Spaß mehr, diese, leicht gefährliche, junge Frau gefangen zu halten. Er hätte wohl doch besser erst versucht herauszufinden, zu wem die junge Frau gehörte, bevor er sie entführt hatte. Hätte er schon vorher geahnt, dass er damit Sheppard nicht wirklich treffen konnte, hätte er die Finger von ihr gelassen.
    „Ah, Dr. Weir und Major Sheppard ...“
    „Lieutenant-Colonel“, unterbrach Sheppard ihn kalt.
    „Dann eben Lieutenant-Colonel. Ich habe hier eine wirklich hübsche Gefangene, die, wie es aus*sieht zu euch gehört. Es geht ihr gut, nur leider kann ich sie euch nicht zeigen, da ich sie betäuben musste. Sie hat zwei meiner Männer getötet und das ohne Waffen.“
    Bei diesen Worten legte Mitchell die Stirn in Falten. Seine Sarah hatte unbewaffnet zwei Männer getötet? Das konnte doch gar nicht sein. So stark konnte eine junge Frau wie sie doch gar nicht sein. Nicht so ein zerbrechliches Geschöpf. Er warf einen Blick auf Weir und Sheppard, die sich verblüfft ansahen. Sie konnten es wohl ebenfalls nicht glauben.
    „Wir müssen Sie wohl beim Wort nehmen, dass es ihr gut geht“, versuchte Weir sachlich zu bleiben. „Was wollen Sie für Dr. Wolf?“
    „Einer meiner Männer ist Zoras Verlobter. Er besteht darauf, dass seine Verlobte freigelassen wird.“
    „Wir werden sehen, was sich machen lässt. Vielleicht können wir Zora wirklich zum Austausch an*bieten.“
    „Sehen Sie zu, dass Sie Dr. Sarah Wolf so schnell wie möglich aushändigen, denn auch ich bestehe darauf, dass MEINE Verlobte freigelassen wird“, blaffte Mitchell Kolya an.
    Der sah erstaunt drein. Er wurde nun von zwei Männern unter Druck gesetzt. Das passte ihm über*haupt nicht in den Kram. Er fragte sich, weshalb er auf die Idee gekommen war, sich von einem Mann unter Druck setzen zu lassen, der von seinen Gefühlen gelenkt wurde. So etwas war norma*lerweise nicht seine Art.
    Allerdings war es ihm auch nicht so ganz geheuer Wolf länger in seinem Versteck zu haben. Sie war ihm zu gefährlich. Eine junge Frau, die ohne Waffen und mit bloßen Händen jemanden töten konn*te, war wahrhaftig nur eine Gefahr und sie hatte ihre Fähigkeiten nicht gerade im Griff.
    Er hätte sie ausbilden und trainieren können, doch dazu musste er erst wissen, was für Fähigkeiten sie hatte und woher sie kam. Dieses Wesen konnte nicht wirklich von dort kommen, woher die Leu*te von Atlantis kamen.
    „Wenn ich Zora zurückbekomme, werde ich Ihre Verlobte freilassen, nicht eher.“
    Er kappte die Verbindung zu Atlantis, dann wandte er sich wieder seiner Gefangenen zu. Er hatte sie wieder bringen lassen. Sie war wach. Sie kauerte auf dem Boden und blickte ihn böse an. Aus ihrem Blick sprach so viel Hass, dass es jeder normale Mensch mit der Angst zu tun bekommen hätte. Nicht so Kolya.
    „Was machen wir jetzt mit ihr“, erkundigte sich einer seiner Männer.
    „Ich wüsste zu gerne, woher woher ihre Fähigkeiten kommen. Reizt sie doch ein bisschen.“
    Er ahnte noch gar nicht, wie schnell er diesen Befehl bereuen würde. Kaum hatten seine Leute da*mit begonnen, dass Mädchen ein wenig herauszufordern, hatte er schon wieder mindestens vier Männer weniger.
    Es machte ihm nicht unbedingt was aus, dass er jemanden verloren hatte. Opfer waren vonnöten und er konnte sie verkraften. Nicht so, den Widerstand, den ihm das Mädchen bot.
    Wenn sie so weitermachte, dann hatte sie das Lagerhaus, in dem er und seine Leute untergekommen war, in sämtliche Einzelteile zerlegt.
    In ihrem Zorn hatte sie bereits einen Tisch zertrümmert und mindestens vier Stühle quer durch den Raum geschleudert. Mit einem von ihnen, hatte sie einen seiner Männer getötet. Wie sie es gemacht hatte, war ihm immer noch ein Rätsel.
    Dennoch zögerte Kolya immer noch, sie wieder gehen zu lassen. Er fand ihre Fähigkeiten viel zu wertvoll für seine Zwecke.
    „Ich bin in meinem Quartier“, wandte sich Mitchell kühl an Sheppard. „Sollten Sie sich entschieden haben etwas wegen Sarah zu unternehmen, holt mich dazu.“
    Er hielt es einfach nicht mit seinem Konkurrenten in einem Raum aus. Er wollte Sheppard nicht länger in die Augen sehen. Es hatte ihm nicht gefallen zu sehen, wie sehr dieser zusammengezuckt war, als sie erfahren hatten, dass Kolya sie hatte betäuben müssen.
    Cameron wusste nur eines, er würde Sarah nicht aufgeben. Sie war seine große Liebe, er hatte sie nach seinem mühsamen Kampf zurück ins Leben gefunden und sie gehörte zu ihm, daran bestand kein Zweifel. Zumindest nicht für ihn.
    Er würde alles tun, um die junge Frau wieder zurückzubekommen, koste es was es wollte. Sollten sie in Zukunft nicht besser auf seine Sarah aufpassen, würde er sie zurück auf die Erde holen, dann konnte McKay zusehen, wo er blieb. Er würde dann mit seinen sogenannten unfähigen Kollegen klarkommen müssen.
    Sobald sie Sarah gefunden hatten, würde er darüber mit Dr. Weir reden müssen. So konnte es nicht ange*hen. Sie mussten ein wenig mehr auf Wolf achtgeben. Seine Verlobte war viel zu wertvoll, um ein*fach so „verloren“ zu gehen. Er würde darauf bestehen, dass sie an keinen Außenweltmissionen mehr teilnahm.
    Teyla hatte sich auf den Weg gemacht Mitchell zu holen. Sie hatten beschlossen, dass AR-1 auf eine Rettungsmission ging, um Dr. Wolf zu retten. Sie wollten Zora mitnehmen und zur Not einfach zu*rücklassen, sollten sie Sarah finden.
    Die Athosianerin strich über die Wandpaneele neben der Türe, welche als Klingel diente. Sie war*tete darauf, dass auf der anderen Seite geöffnet wurde.
    „Miss Emmagan, was bringt Sie hier her?“
    „Ich soll Sie holen, Colonel. Das Atlantisteam will sich auf die Suche nach Dr. Wolf machen und Dr. Weir wünscht, dass Sie als Sarahs Verlobter dabei sind.“
    „In Ordnung. Ich werde kommen.“
    Cameron begleitete Teyla in den Turm zum Tor, wo sie bereits von Sheppard, McKay und Ronon erwartet wurden. Zwischen dem Lieutenant-Colonel von Atlantis und dem Sateder stand eine zierli*che junge Frau, in Handschellen und so wie er sehen konnte, war das zweite Team, welches die Wissenschaftler auf den Planeten begleitetet hatte, zurück.
    „Ihr wollt euch also wirklich auf einen Austausch einlassen?“ Mitchell sah fragend auf Sheppard und McKay.
    „Vielleicht“, gab der Lieutenant-Colonel vage zurück.
    Er wollte nicht, dass Zora mitbekam, dass man sie eventuell auf dem Planeten zurücklassen würde, sollten sie das Glück haben und Wolf würde von selbst wieder auftauchen.
    „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Sheppard.“
    „Nicht streiten, Jungs“, ging nun Lieutenant Lorne-Wood dazwischen.
    Das Team um Lily war nun ebenfalls aufgetaucht. Sie würden AR-1 und Mitchell begleiten und ih*nen Rückendeckung geben.
    „Atlantisteams 1 und 9, Sie können ausrücken“, ertönte nun Chucks Stimme, denn das Stargate war bereits aktiviert.
    „In Ordnung.“
    Das Team um Lily Lorne-Wood ging als erstes durchs Tor, John Sheppard und sein Team folgten wenig später zusammen mit Cameron Mitchell.
    Als sie auf der anderen Seite wieder herauskamen, hatten Lily und ihr Team die Umgebung bereits gesichert. Es war zwar niemand zu sehen, aber sie mussten damit rechnen, dass die Genii sich ir*gendwo in der Nähe herumdrückten.
    „Wenn wir Glück haben, dann hält Kolya Dr. Wolf hier auf dem Planeten fest“, erklärte Sheppard. „Ich glaube, um sie zu finden, brauchen wir mindestens noch zwei Teams.“
    Teyla wählte das Tor erneut und teilte Weir mit, dass sie zwei weitere Teams als Verstärkung brauchten, um Wolf zu finden.
    Dr. Weir stimmte zu und schickte Lorne mit seinem Team sowie Simpla, der ebenfalls ein Team an*vertraut worden war und außerdem von Dr. Beckett begleitet wurde.
    „Colonel Sheppard, was haben Sie vor, um Dr. Wolf wieder zu finden?“
    „Wir werden uns aufteilen, in Zweiergruppen. Wir können zwar nicht den ganzen Planeten nach ihr absuchen, aber da wir jetzt 18 Mann sind, können wir etwas flächendeckender suchen. Wir bleiben natürlich in Kontakt. Simpla, Sie übernehmen Zora!“
    „In Ordnung Sir! Könnte ich Lieutenant Lorne-Wood als Partnerin erhalten?“
    „Wie Sie wünschen, Miss LesCray.“
    Mitchell blickte Sheppard nun erstaunt an. Er gewährte der jungen Frau, die noch nicht mal wirk*lich zum Militär gehörte, Extrawünsche.
    Er begann sich zu fragen ob Sheppard da nicht etwas leichtsinnig war, ihr auch noch die Gefangene an zu vertrauen. Das konnte doch nur schiefgehen.
    „McKay, Sie gehen mit Mitchell, Lorne Sie mit Teyla, Ronon kommt mit mir. Cadman, Sie nehmen Stroud, Beckett, Sie halten sich an Lamare, die Barrington-Geschwister gehen zusammen, aber nur ausnahmsweise, Delaney Sie schnappen sich Smith-Johannson, damit sie aufhört McBane ständig schöne Augen zu machen und McBane Sie nehmen Richter.“
    Die angesprochenen nickten und machten sich mit ihren, ihnen anvertrauten Partnern auf den Weg, um nach Dr. Wolf zu suchen.
    Sarah unterdessen, war nicht dumm gewesen, sie hatte es geschafft ihre Wachen zu überwältigen und heimlich, still und leise zu entwischen.
    Sie hatte die Nase voll gehabt, sich so behandeln zu lassen. Sie war kein Versuchskaninchen und wollte nicht, dass man an ihr herum experimentierte.
    Sie mochte zwar besondere Fähigkeiten haben, aber das gab niemandem das Recht, sie wie ein Tier zu behandeln. Sie hatte es gehasst, ständig so lange gereizt zu werden, bis sie fast ausflippte und sich nicht mehr beherrschen konnte. Das war definitiv nicht richtig.
    Wolf fragte sich ob ihr Entführer begeistert darüber war, dass sie ihm schon wieder drei Tode be*schert hatte. Er hatte zwar jedes Mal betont, dass Opfer gebracht werden mussten, aber er hatte selbst nur etwa zwei Dutzend Leute zu seinem Unterfangen mitgenommen. Sie hatte schon knapp die Hälfte von ihnen getötet.
    Dummerweise kannte sie sich auf dem Planeten nicht aus, doch woher auch. Sie waren ja nicht son*derlich weit gekommen, als sie ihre Expedition begannen. Sie irrte ein wenig orientierungslos auf dem Planeten herum, aber sie schaffte es, ihrer Meinung nach, soweit wie möglich von den Genii weg zu kommen.
    Sie hoffte, dass Lily und Evan es geschafft hatten, nach Atlantis zurück zukehren, um Alarm zu schlagen. Wenn sie Glück hatte, war ein Suchtrupp unterwegs, um sie zu retten. Ihre Schwester würde bestimmt nichts unversucht lassen, alle anderen zu überzeugen, sie wieder zu finden und aus den Händen ihren Entführer zu befreien.
    Sarah huschte durch den Wald, den sie wenige Minuten nach ihrer Flucht erreicht hatte. Auch wenn sie sich nicht auskannte, wusste sie, dass sie zwischen den Bäumen sicher war. Sie konnte sich im*mer wieder verstecken, sollte sie verfolgt werden.
    Während ihrer Gefangenschaft hatte sie das Zeitgefühl verloren und so wusste sie auch nicht mehr seit wie lange sie von den Genii weg war. Doch bisher war sie noch niemandem begegnet, der feindlich war.
    Nach einer ganzen Weile vernahm sie Geräusche. Sie hoffte, dass die Geräusche und Schritte von den Tieren kamen, die im Wald lebten, da sie sich aber nicht sicher war, ob es überhaupt welche gab, lief sie weiter in den Wald hinein.
    „Was glaubst du, was Colonel Mitchell mit uns macht, wenn wir seine Verlobte nicht zurückbrin*gen“, fragte Lieutenant Barrington ihren Bruder.
    „Da bin ich überfragt, Schwesterchen. Wahrscheinlich jede Menge Ärger machen und ein paar von uns zur Verantwortung ziehen. Es bleibt zu hoffen, dass wir Dr. Wolf behalten dürfen, sollten wir sie finden.“
    Wolf vernahm nun Stimmen und versuchte sie zu zuordnen. Sie war allerdings noch zu weit ent*fernt, als dass sie sie hätte erkennen können. Sie konnte auch nicht hören, was die beiden bespra*chen. Sie hoffte, dass die Personen zu ihrer Rettung geschickt worden waren.
    Sicherheitshalber suchte sie sich ein Versteck zwischen den Büschen. Man wusste ja nie. Es konnte der Feind sein, aber auch jemand, der gekommen war, um sie von dem Planeten zu holen.
    „Hey, war da nicht gerade jemand“, flüsterte Alexa Barrington ihrem Bruder Aidan zu.
    „Doch, da war jemand, gehen wir nachsehen.“
    Sicherheitshalber brachte das Geschwisterpaar seine Waffen wieder auf Anschlag und sie drangen ins Gebüsch vor.
    Sie erwarteten die Genii, umso erstaunter waren sie, als sie plötzlich Dr. Wolf entdeckten, die sich gerade versuchte zwischen den Büschen zu verstecken.
    „Lieutenant Barrington? Major Barrington? Was zum Teufel machen Sie denn hier?“
    Sarah kannte die Barrington-Geschwister, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass man die beiden zu ihrer Rettung schickte. Sie hatte eher an Sheppard und sein Team gedacht.
    „Wir wollten Sie befreien, Doktor“, gab Alexa zurück. „Zu ihrer Befreiung wurden vier Teams aus*gesandt, zudem sind Colonel Mitchell und Miss LesCray dabei.“
    „Dann haben Lieutenant Lorne-Wood und ihr Team es zurück nach Atlantis geschafft?“
    „Genauso Major Lorne. Man hat Ihren Verlobten informiert und er kam sofort in die Stadt“, erklärte Aidan.
    „Sehr gut. Wenn Sie also zu meiner Rettung gekommen sind, hab ich die Erlaubnis ohnmächtig zu werden? Ich glaub ich hab meine Fähigkeiten die letzten Stunden etwas überstrapaziert.“
    Ohne eine Antwort des Majors und der Lieutenant abzuwarten, klappte sie vor den beiden zusam*men. So bekam sie auch nicht mehr mit, wie Major Barrington Colonel Sheppard darüber informier*te und wie sie wieder zurück nach Atlantis kam.

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