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Thema: TGE Combined - Finishing the Fight

  1. #1
    Colonel
    Registriert seit
    19.02.2007
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    Standard TGE Combined - Finishing the Fight

    Autoren: Atlan & Colonel Maybourne

    Altersfreigabe: FSK 16 so um den Dreh

    Handlungsbögen und Storyideen: Atlan und Colonel Maybourne

    Betaleser: Colonel Maybourne und Santanico Pandemonium

    Großen Dank an alle, die uns zur Seite gestanden haben:
    Protheus, Lt. Com. Ambrose, Santanico Pandemonium, Jax und natürlich all unsere treuen Leser.

    Author's Note:
    Dies ist die Fortsetzung der TGE-Geschichten. Gepostet wird jeden Mittwoch, es handelt sich um eine Geschichte in vier Akten.

    Disclaimer:
    Stargate: SG-1 und Stargate: Atlantis und alle Stargate-Charaktere und alles, was dazu gehört ist Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Die Rechte an selbst erfundenen Charakteren und die Storyline gehören den Autoren.

    Zeitleiste:
    Staffel 1 (1998-2001)
    Staffel 2 (2002-2003)
    Staffel 3 (2004)
    Staffel 4 (2005-2008)
    Staffel 5 / TGE-A Staffel 1 (2009)
    Staffel 6 / TGE-A Staffel 2 (2010)
    TGEC Fire of War (2011-2013)
    -> TGEC Finishing the Fight


    Was in Fire of War geschah:
    Spoiler 
    Nach einer sehr einseiten Schlacht am irdischen Supertor konnte die Originarmee einen Brückenkopf in der Milchstraße etablieren und schnell Fuß fassen. Zur gleichen Zeit begann der Vereinigungsprozess der Erde unter den zu den Vereingten Nationen der Erde umstrukturierten Vereinten Nationen.
    In der Pegasusgalaxie schaffen es die Atlantis-Expedition und eine Reihe von Verbündeten außerirdischen Völkern die Asuraner vernichtend zu schlagen und auszulöschen. Nur wenige Wochen später putschen Acastus Kolya, Ladon Radim und Sora Zeta gegen das Regim von Cowen. Ladon Radim wird neuer Staatspräsident, Kolya muss ins Exil, schließt sich jedoch kurz darauf TRAV an.
    Nach mehreren Monaten kleinerer Scharmützel startete die erste große Offensive der Erdstreitkräfte, "Operation Roundhammer", in deren Folge die Erde für einige weitere Monate wieder die Oberhand übernahm. Im Laufe der besagten Operation verlor Daniel Jackson ein Bein und schied, trotz erhaltener bionischer Prothese, freien Stückes aus dem STK aus.
    Während der Krieg inzwischen sowohl in der Milchstraße, als auch der Pegasusgalaxie geführt wird, machen der Erde oritreue Terroristen und Partisanen Probleme. Nach vielen Niederlagen und kurz vor einer Niederlage meldete sich ein neuer Feldherr auf Seiten der Ori zu Wort: Seelenadmiral Faaron Dakamar. Der in den Dienst der Ori gepresste Admiral, dessen Planet als Druckmittel gegen ihn benutzt wird, unterzieht die Originarmee diversen Reformen an deren Ende diese den Krieg wieder aufnehmen und es zu einem beinahe achtmonatigen Patt kommt.
    Als es der Atlantisexpedition gelingt eine Gentherapie zu entwickeln, die die Wraith unabhänig vom Nähren am Menschen macht, nutzt Todd (Klarer-Geist) die Gelegenheit und übernimmt duch das jahrtausende alte Ritual der Gladiatura die Herrschaft über das Wraith-Imperium. Die Wraith schließen einen Friedensvertrag mit der Erde und treten an ihrer Seite in den Krieg gegen die Ori ein.
    Im Sommer 2012 gelingt es einem Stoßtrupp, dem unter anderem Ralf Sikermann, Vala Mal Doran und Acastus Kolya angehören, schließlich den letzten Systemlord Baal aufzuspüren und zu töten.
    Am Ende des Jahres 2012, dreieinhalb Jahre seit Kriegsbeginn, schaffen die Ori es durch einen im geheimen etablierten Brückenkopf und vorgetäuschte Friedensverhandlungen die Erdstreitkräfte zu überrumpeln und bis nach Atlantis vorzustoßen. Bei einer Aufklärungsmission verliert Teal'C sein Leben, Max Wickers muss zur Lebensrettung in Stasis versetzt werden. Da eine Niederlage nicht abgewendet werden kann, lässt Expeditionsleiter Richard Woolsey die Stadt evakuieren und aktiviert die Selbstzerstörung und vernichtet beinahe 50% der feindlichen Flotte, vernichtet jedoch dabei auch sich und Atlantis. Die Erdstreitkräfte ziehen anschließend vollkommend aus der Pegasusgalaxie zurück und verschanzen sich in der Milchstraße. Ronon Dex schließt sich Acastus Kolya und den Genii, sowie Todd und den Wraith beim WIederstand gegen die Ori an. AR 1 wird daraufhin aufgelöst.


    Glossar:
    http://de.tge.wikia.com/wiki/TGE_Wiki


    Und so beginnt sie also, die finale TGE-Staffel. Viel Vergnügen.




    I. Akt
    2.01 Willkommen zurück






    Die Raumfähre des Orici Kel setzte langsam auf dem Raumhafen der Hauptstadt von Remus Prime auf. Trotz der großen Zerstörung in der Stadt und ihrer Umgebung, hatte es ein Kommandotrupp der Originritter geschafft das Landefeld intakt einzunehmen. Kel, Oberbefehlshaber Nord in der Milchstraße, hatte mit seiner Flotte vor drei Wochen begonnen den Planeten Remus zu belagern und nun war auch endlich eine der letzten Bastionen des Widerstandes gegen die Ori innerhalb der Milchstraße genommen.
    Die Heckluke öffnete sich langsam und der hochgewachsene Abgesandte der Ori verließ möglichst majestätisch die Raumfähre, während die beiden Eskortflieger abdrehten und wieder in den Orbit verschwanden. „Und Achtung!“, brüllte plötzlich ein Offizier und zwei Reihen von Originrittern standen je links und rechts von Kel, als Ehrengarde, stramm. Der Ori schritt die Reihen der tapferen Krieger der Ori ab und nickte ihnen wohlwollend zu. Das hatten sie sich mehr als verdient. In den letzten Jahren waren dutzende hochentwickelte Welten und Alliierte der Erde gefallen und waren dem Ori-Imperium einverleibt worden und die elitären Originritter hatten mehr als einmal ihren Teil dazu beigetragen. Kel beschleunigte nun seinen Schritt und ging auf einen sich verbeugenden Prior zu, der anscheinend das eigentliche Willkommenskomitee bildete und vor einem Schwebewagen bereitstand. Im Hintergrund waren dutzende von Remanern als jubelnde Marionetten aufgestellt worden, um die neuen Machthaber zu preisen. „Ehre sei den Ori, Ehre sei den Orici, Erhabener“, murmelte der Prior bescheiden und ohne aufzusehen. „Ehre sei den Ori, Prior, du darfst aufsehen“, sagte Kel und blickte sich um. „Wie läuft die Eroberung voran, Prior?“ „Äußerst gut, Erhabener“, entgegnete der Prior sofort. „Wie ihr sicherlich wisst, ist die Remanische Raumflotte geschlagen, die letzten Einheiten erst vor wenigen Tagen aufgebracht worden. Von der Armee sind nur noch erbärmliche Überreste vorhanden, sie sind wahrscheinlich in die Gebirge geflohen und wollen von dort aus als Guerillas operieren.“ Kel nickte. „Plasmaladungen sollten das nötigste erledigen. Sprech mit Admiral Hata, er wird das nötige veranlassen.“ Sie gingen einige Schritte auf den Schwebewagen zu, um Richtung Kommandostand zu fahren. „Kein Zeichen von Mitgliedern der Erdstreitkräfte?“, fragte Kel interessiert und zögerte beim Einsteigen. Doch der Prior schüttelte sorglos mit dem Kopf. „Oh nein, Erhabener. Kein einziger Soldat in einer Uniform der Erdstreitkräfte.“ Kel gönnte sich ein Lächeln. „War abzusehen, immerhin ist der Großteil der Armee eingekesselt und nicht mehr einsatzbereit. Deshalb auch der Grund meiner Ankunft, Prior. Es wird Zeit die Invasion des irdischen Sonnensystems vorzubereiten.“ Der Prior lächelte zufrieden, während Kel fortfuhr: „Ich benötige bis morgen früh einen kompletten Geheimdienstbericht über die Stärke der Erdstreitkräfte im Solsystem und außerhalb.“ „Das wird kein Problem sein, Erhabener. Ich werde...“ Weiter kam der Prior nicht, denn plötzlich wurde der Schädel von Kel von einem Projektil regelrecht entzwei gespalten und sackte, wie ein nasser Sack Kartoffeln zu Boden. Dem Prior, der mit dem Blut seines Vorgesetzten bespritzt war, gingen die Augen über, bevor er rief: „Ein Scharfschütze! Sucht ihn und rächt den blasphemischen Akt!“
    Die Ehrengarde von Originrittern schwärmte aus und zur selben Zeit löste sich die geschockte Menschenmenge auf, die noch kurz zuvor dem Prior zugejubelt hatte. Diese Gelegenheit nutzte auch Gunnery Sergeant Marko Fuhrmann, der sich mitten in der Menschenmenge befunden hatte, aus um sich davonzuschleichen. Er trug zivil und verbarg seine Maschinenpistole unter dem weiten Mantel. Er zog die Basecap tiefer ins Gesicht, kratzte sich am Drei-Tage-Bart und aktivierte unauffällig sein Funkgerät. „Solide Arbeit, Ralf, Prioritätsziel Alpha-1 ausgeschaltet.“

    Sergeant Major of the Enforcer Ralf Sikermann sicherte sein M200 Scharfschützengewehr und packte es sorgfältig wieder in seine Hülle. „Alles klar, Marko, Probleme mit dem Unterdrücker?“ Er zog sich seinen Ghuillieanzug zurecht und machte sich auf das drei Kilometer vom Landefeld entfernte Hochhaus zu verlassen, in dem er stundenlang auf die Ankunft des Orici gewartet hatte. „Nein, alles in Ordnung. Das neue Modell hat sich bewährt. Wird wieder ne Zeit dauern, bis die Ori sich drauf einstellen können.“ Ralf griff zum schallgedämpften M8 Sturmgewehr und begab sich in Windeseile zum Treppenhaus des durch Bombeneinschläge zerstörten Gebäudes. In kürzester Zeit würde es hier und in der Umgebung nur so von Feindkräften wimmeln „Gut, dann ist unser Auftrag erledigt, ab nach Hause.“ Da schaltete sich Vala Mal Doran, die dritte im Bunde, plötzlich in die Verbindung ein. „Ja... dazu, Liebling...“ Ralf stöhnte genervt auf. „Vala, sag mir bitte nicht, dass...“ „Doch, unser Taxi kann nicht landen, zu viel feindliche Aktivität im Luftraum“, meinte Vala. „Ganz toll, also auf die altmodische Tour“, schlug Marko vor. „Spoon oder Raumfähre?“ „Ne Raumfähre wäre besser, die Spoons sind sicher alle in der Luft, die Fähren sind aber noch am Boden und warten auf Einsatzbefehle“, entgegnete Vala. „Ich hab hier sogar einige vor mir stehen.“ „Gut, warte auf Marko und dann hijackt eins, ich bin auf dem Weg“, beschloss Ralf schließlich und sah auf die Missionsuhr. „Noch eine Stunde bis Commodore Sheppard weg springt.“ „Dann beeil dich besser, ich will endlich wieder nach Hause“, sagte Vala anspornend und kappte die Verbindung.

    Ralf schüttelte grinsend den Kopf und spähte die Umgebung seiner Stellung mit dem Feldstecher aus. Es waren vier Kilometer von seiner jetzigen Position bis zum Landefeld der Raumfähren, das konnte er gut schaffen, wenn er nicht allzu viele Hindernisse aus dem Weg räumen müsste. In der guten alten Zeit waren sie zu sechst gewesen, doch nun bestand ST 1 nur noch aus drei Leuten und keiner davon war mehr eines der Gründungsmitglieder. Acht Jahre war es nun her, seit das Team auseinandergebrochen war. Daniels Rückzug ins Privatleben, der Tod von Teal'C, die Wegbeförderung von Franzi Rust und der Verlust von Jules letztes Jahr saßen doch tiefer, als Ralf es sich in den dunkelsten Stunden einzugestehen vermag.
    Besonders der Verlust von Jules war schwer zu verkraften gewesen. Gerade, als langsam alles begann sich in ihrem Leben auszupendeln hatte irgendeine Fügung des Schicksals einen Hebel umgelegt und beschlossen, dass Julia von Sachlingen, geborene Tora, zusammen mit ihrem Ehemann Gideon in einem Autounfall ums Leben kommen mussten. Was für eine Verschwendung und was für eine Ironie des Schicksals, das jemand, der zwanzig Jahre lang sich seinen Weg durch die Galaxie schoss in etwas simplen, wie einem Autounfall sterben musste...
    Er redete sich ein, dass es halt das Leben war, Dinge geschahen, alles war im ständigen Fluss. Dennoch: der Zugang von Marko Fuhrmann vor fünf Jahren, nachdem er seine Haftstrafe abgesessen hatte, war der letzte Neuzugang gewesen, den ST 1 – oder beinahe jedes andere Team der Enforcer – seit dem Verlust des Milchstraßen-Supertores erhalten hatte. Personalmangel auf allen Ebenen und das seit Jahren. Das war auch der Grund, warum ST 1 die einzige Bodentruppe war, die während der ganzen Belagerung des remanischen Sektors eingesetzt worden waren und warum das einzige Schiff der Navy, das einem der wichtigsten Alliierten zu Hilfe geschickt worden war, die Amelia Earhardt unter Commodore John Sheppard, sich gerade heldenhaft hinter dem zweiten Mond des Planeten versteckte und darauf wartete, dass ST 1 sich – wie üblich – selbst aus dem Einsatz rettete.
    Der Teamleader von ST 1 ging hinter einem Gebüsch in Deckung, als sich eine Patrouille von regulären Orisoldaten näherte. Vor einigen Jahren noch simple Schießbudenfiguren, waren sie inzwischen ebenso gekonnte und gut gedrillte Soldaten, wie die das traurige Häuflein von Angehörigen der ehemals stolzen Erdstreitkräfte. Noch schlimmer waren jedoch die Originritter, die es in Ausbildung und Ausrüstung inzwischen mit den Enforcern aufnehmen konnte. Einer der Gründe, warum Ralf Deckung suchte, anstatt sie auszuschalten und Richtung Landefeld zu hechten: sie waren zu gut geworden, als das ein Erdsoldat ausreichte, um diese kleine Gruppe auszuschalten. Schritt um Schritt kamen die Soldaten und ihr Bluthund, ein von den Prioren mutierter Schäferhund, wenn er das richtig erkennen konnte, näher und Ralf hielt den Atem an, als der Mutantenhund plötzlich anfing zu bellen, und er warf seine griffbereite Handgranate.


    Zur gleichen Zeit war auf dem Landefeld erhöhte Alarmbereitschaft ausgegeben worden. Raumfähren landeten und starteten und brachten frische Truppen von der Flotte im Orbit des Planeten, um die Jagd auf den Assasinen auszuweiten. Die Raumfähren, die sich noch auf dem Boden befanden, wurden zu jeder Zeit von zwei Soldaten bewacht. „Ne Ahnung, was passiert ist?“, fragte der eine Soldat seinen Kameraden. Der zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, irgendwas muss passiert sein, als Kel gelandet ist. Muss aber was großes gewesen sein, wenn die so ne Aufregung drum machen.“ Der erste Soldat stieß gelangweilt Luft aus. „Ja, wer weiß. Uns sagt ja sowieso nie jemand was.“ Er blickte zu seinem Kameraden, doch der lag plötzlich mit einem Messer in der Brust tot auf dem Boden, während sich eine Frau über ihn beugte und ihr Messer herauszog. Sie sah kurz auf. „Marko, du wirst langsam auf deine alten Tage...“ Der Soldat kam nicht mehr dazu aus seinem Schock aufzutauchen, denn Marko Fuhrmann kam von hinten an, griff seinen Schädel mit beiden Händen und brach mit einem kurzen Ruck das Genick des Soldaten, den er dann langsam und vor allem geräuschlos zu Boden sinken ließ. „Tut mir Leid, Vala, aber wenigstens hab ich nicht so ne Sauerei gemacht, wie du.“ Vala grinste ihn nur frech an und griff zu ihrer M2011 Selbstladepistole. „Sagen wir dem Piloten doch mal 'Guten Tag'.“ Sie trat durch die Heckluke und schritt durch den Passagierbereich in Richtung Cockpit, wo sich der Pilot mit einem Ori-Pinup-Propagandamagazin vergnügte. Sie räusperte sich, um die Aufmerksamkeit des Mannes zu bekommen. Der sah auf, nur damit Vala ihm den Lauf ins Gesicht hielt. „So, mein Kleiner, mach mal Platz für mich.“ Der irritierte Pilot gehorchte augenblicklich und wurde Augenblicke später von Marko Fuhrmann in den Würgegriff genommen, bis er ohnmächtig zu Boden fiel. Vala sah kurz über ihre Schulter. „Lass mich raten: Informationsbeschaffung?“ „Jep“, meinte Marko schlicht, ging zur Heckluke und verriegelte sie. „Kriegst du diesen Flohzirkus in die Luft?“ „Ja, kein Problem...“, sagte Vala gedehnt und besah sich die Apparaturen. „Mal sehen... Knöpfe, Knöpfe, Knöpfe... Knöpfe. Ah ja, habs.“ Mit einigen Knopfdrücken und einem kurzen Ruck an der Steuereinheit der Raumfähre erwachte das Gefährt zum leben und stieg langsam, aber ganz und gar nicht behände, in die Luft.
    Marko hatte Probleme sich festzuhalten, als die Raumfähre einmal kurz durchsackte. „Vala, mach keine Späße mit mir, du weißt, wie man so ein Ding fliegt!“ „Ja, aber es ist auch schon ne Weile her und das ist nen Vogel vom Fließband, der wurde noch nicht gezähmt“, erklärte Vala und brachte schließlich die Raumfähre unter Kontrolle. Sie griff zum Funkgerät und benutzte das vereinbarte Signal, das aus drei kurz aufeinander folgenden Klicks bestand. Kurz darauf meldete sich dann auch Ralf. „Sagt mir, dass ihr ein Taxi habt!“, brüllte er, um die Kampfgeräusche im Hintergrund zu übertönen. „Haben wir. Hast du wieder neue Freunde gemacht, Ralfi?“, fragte Vala und war damit beschäftigt sein Signal anzupeilen. „Holt mich einfach ab!“, antwortete Ralf wütend und kappte die Verbindung. „Hmm, das war deutlich“, murmelte Vala und gab vollen Schub auf die Triebwerke. „Marko, bereithalten für Deckungsfeuer!“ Marko entsicherte seine M7 Maschinenpistole. „Ich nehme einfach mal an, dass du meine Vorgesetzte bist.“ „Hey, wer war zuerst in diesem Team? Du oder ich?“, entgegnete Vala und verlangsamte ihren Flug. „Da unten ist er. Meine Güte, das müssen an die hundert Orikrieger sein. Aber nicht mehr lange...“, meine Vala in einer Art Singsang und entsicherte das Plasmageschütz an der Unterseite des Bugs. Wie jedes gute Landungsschiff war auch die Raumfähre der Ori mit einer Infanterie-Unterstützungswaffe ausgerüstet. Und eben diese Waffe spuckte nun bläuliche Plasmastrahlen in schneller Folge aus und zog eine sprichwörtliche Linie in den Sand zwischen Ralf und den vorrückenden Feindkräften. Diese von ihrem Angriff ab und suchten Deckung in den Ruinen zusammengestürzter Häuser.

    „Das nenn ich Luftunterstützung!“, rief Ralf zufrieden und verschoss eine letzte Salve als Abschiedsgeschenk, bevor er in Richtung der knapp über dem Boden schwebenden Fähre rannte. Dort öffnete sich die Heckluke und Marko Fuhrmann begann sein Unterstützungsfeuer. Es war nicht gut gezielt, er traf auch niemanden, aber es reichte, damit die Orisoldaten die Köpfe unten behielten. Ralf hechtete sich in den Passagierraum. „Los, los!“, rief Marko und schloss die Heckluke wieder. Vala zog die Fähre wieder in die Höhe, schnell genug, um einer vorbei sausenden Boden-Luft-Plasmarakete zu entgehen, die einer der Orisoldaten abgefeuert hatte. Schnell verschwand die Fähre in Richtung obere Atmosphäre.
    Ralf betrat das Cockpit und beugte sich über den Pilotensitz, um Vala einen Kuss auf die Stirn zu drücken. „Gut geflogen“, sagte er. „Noch ist es nicht vorbei...“, murmelte Vala und deutete auf das Radar. „Zwei Spoons, schnell näher kommend.“ Ralf aktivierte indes den Sender der Raumfähre und stellte ihn auf die Frequenz der Amelia Earhardt ein. „Sigma Tango Eins an Amelia Earhardt, bitte kommen.“


    Die UNS Amelia Earhardt, einst als Flugzeugträger am Ende der Ära des Flugzeugs konzipiert und letztendlich zum Schlachtschiff umgebaut, wartete mit abgeschaltetem Antrieb hinter dem zweiten Mond von Remus. Die Erde hatte nicht mehr genug Schiffe zu Verfügung, um jede sich bietende Raumschlacht zu schlagen, also war man in den letzten Jahren eher wieder zur bewährten Hit-and-Run Taktik übergegangen. Die Earhardt selbst war bereits ein Relikt vergangener Zeiten, wenn auch nur sieben Jahre alt. Doch in diesen sieben Jahren hatte sich die Militärtechnologie der Erde weiterentwickelt und war einer der wenigen Gründe, warum die modernisierte Earth Force Navy noch mit der übermächtigen Originarmee einigermaßen fertig werden konnte.
    Commodore John Sheppard, Kommandant der Earhardt, trommelte unruhig auf der Sessellehne seines Kommandostuhls. Im Hintergrund stand der remanische Prätor, den man samt seiner Regierung evakuiert hatte. Von der Erde aus wollte er eine Exilregierung bilden und den Widerstand gegen die Ori organisieren. Der Funker meldete plötzlich: „Commodore, Meldung von ST 1.“ „Durchstellen, Petty Officer“, befahl Sheppard augenblicklich und richtete sich in seinem Sessel auf. „Sheppard hier, Sergeant Major, was gibt es?“ „Sir, wir befinden uns in einer gekaperten Raumfähre und werden von einigen Spoons verfolgt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir durch die Flotte im Orbit durchkommen“, meldete Ralf. „Alles klar, Sikermann, halten sie sich bereit für die Kavallerie. Bleiben sie solange in der Atmosphäre“, sagte Sheppard und wandt sich an seinen Ersten Offizier. „Eins-O, wir gehen auf Alarmstufe 1. Antrieb, Schilde und Waffen hochfahren, alle Mann auf Kampfstationen.“ „Aye, aye, Commodore“, bestätigte der Eins-O und machte sich sogleich daran die Anweisungen des Kommandanten auszuführen. „Steuermann, Kurs für ein Abfangmanöver berechnen. Ich möchte gleich nach der Aufnahme von ST 1 in den Hyperraum springen.“ Da ging plötzlich der Prätor dazwischen und kam auf den Kommandanten zu. „Commodore, ich muss protestieren, dass sie dieses Schiff mitten in eine feindliche Flotte hineinsteuern.“ Sheppard sah den Prätor verwirrt an. „Bei allem Respekt, Prätor, aber was haben sie denn gedacht, was wir noch so lange hier machen?“ Während der Prätor nach einer Antwort suchte, verließ die Amelia Earhardt ihren sicheren Platz hinter dem Mond und flog mit maximal erlaubter Sublichtgeschwindigkeit auf den remanischen Orbit zu. Schließlich antwortete der Prätor: „Ich dachte nicht, dass sie unser aller Leben für drei Leute aufs Spiel setzen.“ Sheppard drehte sich augenblicklich zum Prätor um. Er hatte ja noch etwas über zwei Minuten, bis seine Führung wieder benötigt wurde. „Prätor, wollen sie mir allen Ernstens sagen, dass sie, der Anführer eines Planeten, der ST 1 sehr viel zu verdanken hat in seiner Vergangenheit, dieses Team einfach abschreiben will?“ „Das ist nicht ST 1“, meinte der Prätor entschlossen. „Kein einzelnes Mitglied des originalen Team ist...“ Hier schnitt Sheppard dem Prätor das Wort ab. „Wie gut, dass ich hier kommandiere und nicht sie. Gunnery Sergeant Hernandez?“ „Sir?“, fragte der auf der Brücke stationierte Marine. „Führen sie den Prätor doch bitte von der Brücke.“ „Aye, aye, Sir“, antwortete der Marine mit einer gewissen Genugtuung und führte den Regierungschef Remus' von der Brücke.
    „Endlich...“, murmelte Sheppard, als die Ori gerade das Schiff in ihrer Gegenwart bemerkt hatten. „Petty Officer, funken sie jetzt ST 1 an. Sie sollen hoch kommen.“


    „Dann mal los“, meinte Ralf, als das Signal des Erdschiffs kam und Vala feuerte augenblicklich die Nachbrenner. Einerseits um die immer noch an den Versen der Raumfähre klebenden Feinde abzuschütteln und andererseits um die nötige Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen, um die Atmosphäre zu verlassen. Doch kaum war die Atmosphäre passiert war es, als sei ST 1 in einen Bienenstock geraten, denn dreißig kampfstarke Orikriegsschiffe – vom Zerstörer an aufwärts war alles vertreten – hatten ihren Parkorbit verlassen und waren dabei das Feuer auf die Amelia Earhardt zu eröffnen und die Raumfähre geriet nun mitten in das Kreuzfeuer.
    Die Trägheitsdämpfer der Raumfähre gaben mehrmals unmerklich nach, als Vala extreme Kurven und Ausweichmanöver fliegen musste, um feindlichen – oder freundlichen – Raketen und Geschützstrahlen auszuweichen. „Hey, Vala, ich will noch lebend auf dem Schiff ankommen!“, sagte Marko bissig, als er sich mühselig von Halterung zu Halterung Richtung Sitzplatz hängelte. „Keine Sorge, das krieg ich schon hin...“, murmelte Vala und zog direkt über einen Schlachtkreuzer hinweg. Die feindlichen Spoons hatten schon längst abgedreht. Seit einigen Jahren hatten die Spoon-Piloten anscheinend einen Selbsterhaltungstrieb entwickelt, was auch der einzige Grund war, warum sie die Raumfähre nicht mehr verfolgten.
    Endlich kam die Amelia Earhardt in Sicht, deren Schilde von den hunderten von Einschlägen stark aufleuchteten und das Schiff in der Unendlichkeit des Alls so gut sichtbar machten. „Hier ist ST 1, befinden uns im Landeanflug.“ „Alles klar, ST 1, wir senken den Schild für genau drei Sekunden bis dahin müsst ihr drinnen sein“, meldete ein Offizier der Earhardt. „Machts uns ja nicht zu einfach“, scherzte Vala und setzte Kurs auf das Steuerbordhangartor der Earhardt. Die Hangars der Earhardt waren im Stil eines Flugzeugträgers der nassen Navies errichtet worden. So befanden sich die Hangartore oberhalb des Schiffsmittelteils und wurden vom Bug des Schiffes getrennt. Das Steuerbordtor öffnete sich langsam, die Schilde standen jedoch noch. „Drei, zwei, eins... jetzt!“, schallte es durch die Lautsprecher der Raumfähre und Vala beschleunigte, so schnell es ihr möglich war. Die Schilde der Earhardt kollabierten und die Raumfähre passierte die Hangartore, während Plasmageschützfeuer auf die ablative Panzerung der Earhardt einschlugen. So schnell es nur ging, fuhren die Schilde wieder hoch und die Earhardt verschwand im Hyperraum. Ihr Ziel: Die Erde.

    Vala brachte die Raumfähre beinahe im allerletzten Moment zum stehen, knapp vor einem parkenden Jumper. Sie schaltete den Antrieb aus und erhob sich von den Kontrollen. „Vielen Dank, dass sie sich für Mal Doran Air Lines entschieden haben. Vorsicht beim aussteigen und einen schönen Tag noch“, meinte sie, während sie sich streckte. Ralf umarmte seine Lebensgefährtin kurz, aber zärtlich. „Gut geflogen, aber machs beim nächsten Mal nicht ganz so melodramatisch.“ „Tja, ist alles im Preis mit drin, Süßer“, meinte Vala und griff sich ihr Zeug. „Dann mal los, Sheppard wartet sicher auf den Bericht.“ „Ich hab nen Bericht für ihn: Prior ausgeschaltet, Ori wütend gemacht, Spiel, Satz und Sieg: ST 1“, meinte Marko trocken. Man konnten seinen Sarkasmus beinahe schon auf den Boden tropfen hören. Was für ein Sieg? An diesem Tag hatten die Erdstreitkräfte einen Orici ausgeschaltet. Doch das war seit Monaten einer der wenigen wirklichen Erfolge, der nicht mit dutzenden von Litern irdischen Blutes hatte bezahlt werden müssen.
    Der Krieg ging nun in sein elftes Jahr und was hatte er bisher gebracht? Milliarden von Toten, Versklavung, Folter, Angst, Tränen. „Genau“, sagte schließlich Ralf in einem ähnlichen Ton, wie Marko. „Wir haben gewonnen...“


    „Ladies und Gentlemen... wie siehts aus?“
    Präsident Lukanga Mukara, Staatsoberhaupt und Regierungschef der Vereinigten Nationen, ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und lauschte der allwöchentlichen Besprechung seines Kabinetts. Es waren natürlich nicht alle Kabinettsmitglieder anwesend, denn man konnte ja nie wissen, ob nicht ein verrückter Selbstmordattentäter oder ein plötzliches Orbitalbombardement den Genfer Regierungssitz dem Erdboden gleich machen würde. „Nun ja... Remus ist gefallen“, meinte Mukaras Außenminister und zuckte mit den Schultern. Jeder wusste dies. „Einem Team der Enforcer ist es jedoch gelungen Orici Kel auszuschalten“, fügte, über eine Videoleitung zugeschaltet, Vizepräsident Alexander Reineke zu. Mukara wand sich seinem Vizepräsidenten zu, der mit ihm nun bald in die dritte Amtszeit ging. „Bringt uns das wirklich was?“ „Nun, es wird den Aufmarsch der Invasionsflotte um einige Wochen oder Monate verzögern“, meinte Vizepräsident Reineke und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber im großen Schachspiel zwischen uns und den Ori bringt es auch nichts mehr. Die Stabschefs haben mich wissen lassen, dass wir in spätestens zwölf Monaten mit einem Angriff auf unsere inneren Kolonien rechnen müssen.“ „Und bedenkt man, wie es mit den Streitkräften aussieht...“, murmelte der Kriegsminister kopfschüttelnd ohne den Satz zu vollenden. Außerhalb des Parlaments war es bisher nur wenigen bekannt, dass der Großteil der Erdstreitkräfte entweder aufgerieben, gefangen genommen oder eingekesselt war. Von 260 Divisionen, die noch vor neun Jahren zur Verfügung gestanden hatten, waren schätzungsweise noch 27 voll einsatzbereit und auf der Erde, auf Sanctuary oder in den Kolonien stationiert und weitere achtzig befanden sich hinter der Front, abgeschnitten und eingekeselt, und wollten sich absolut nicht ergeben.
    „Wir müssen langsam... Vorbereitungen treffen, wenn es zu einer Invasion kommt“, sagte schließlich Reineke und lehnte sich etwas nach vorne. „Früher oder später, wahrscheinlich noch in diesem Jahr, landen die Ori auf Sanctuary oder der Erde. Die Frage ist: Was sollen wir tun?“ „Sie haben doch sicherlich einen Vorschlag, Alex, nicht wahr?“, fragte der Präsident. „Das hab ich in der Tat, Sir“, bestätigte Reineke. „Wir müssen den Ori alles entgegen werfen, was wir aufzubieten haben und wenn wir dabei die Genfer Konventionen außer Kraft setzen müssen...“ „Das kommt überhaupt nicht in Frage“, fuhr Mukara sofort in Reinekes Rede. „Wir dürfen uns nicht auf das gleiche Niveau herablassen, wie die Ori.“ „Bei allem gebührenden Respekt, Sir...“, sagte Reineke gedehnt und warf einen Blick auf das Kabinett. Mukara nickte und bat alle mit einer Handbewegung nach draußen. Kaum war die Tür eingerastet, fuhr sich der Präsident über die Schläfen. „Alex, Alex, Alex...“ „Tut mir Leid, deine Autorität zu untergraben, Lukanga, aber langsam musst du aufwachen“, sagte Reineke kalt. „Wir spielen nach den Regeln, seit Jahren. Und was hat uns das eingebracht? 18 Millionen tote Erdsoldaten, Milliarden von Zivilisten überall in der Milchstraße. Du weißt, wie es abläuft. Die Ori kommen mit ihrer Flotte, wir stellen uns ihnen entgegen, wir verlieren gegen die gewaltige Übermacht und verlieren noch mehr Schiffe. Dann geht das Orbitalbombardement los und die Ori verkohlen mit ihren Plasmawaffen die Oberfläche eines Planeten. Unsere Bodentruppen sind tot, unsere Raumschiffe zerstört und die Ori machen weiter mit ihrem Kreuzzug.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, so geht das nicht weiter. Irgendwann müssen wir genauso hart zurückschlagen, wie sie. Vielleicht verlangsamt es ihren Vormarsch, wenn sie wissen, dass sie vorsichtiger sein müssen.“ „Aber es ist nicht gesichert, dass sie langsamer werden, wenn wir ebenso hart zurückschlagen, nicht wahr?“, fragte Mukara nachdenklich. „Nein, aber wir können uns nicht mehr erlauben die Samthandschuhe anzulassen, besonders nicht bei so einem Gegner. Das Genozid an den Wraith, das Genozid an den Jaffa, die religiösen Säuberungen, die Zerstörung ganzer Welten! Wo wollen wir den Schlussstrich ziehen, mein Freund, wo?“
    Der Präsident schüttelte weiterhin nachdenklich den Kopf. „Ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich auf die Verfassung der Vereinigten Nationen einen Eid geleistet habe. Und das schließt die Verteidigung der Verfassung und ihrer Prinzipien mit ein.“ „Wenn es so weitergeht, wird es bald keine Verfassung und keine Prinzipien mehr geben, Lukanga“, entgegnete Reineke zähneknirschend. „Wir sehen weiter, wenn es soweit ist, Alex. Momentan kann ich das noch nicht entscheidend. „Gut“, sagte der Vizepräsident gedehnt. „Dann werde ich dich nicht länger von der Lagebesprechung abhalten. Aber vielleicht solltest du dir ja mal die aktuellen Todeszahlen dieses Krieges ansehen. Vielleicht entscheidest du ja dann. Einen schönen Tag noch.“ Damit kappte Vizepräsident Reineke die Verbindung. Präsident Lukanga Mukara musste sich die Verlustzahlen nicht geben lassen. Er wusste sie schon. 15,93 Milliarden Lebewesen. Um die vier Milliarden Wraith, beinahe die ganze Spezies. Soweit er wusste versteckten sich die letzten zirka zwei Millionen Wraith irgendwo in der Pegasusgalaxie unter dem Kommando von Kaiser Todd. Weitere sechs Milliarden Jaffa. Sie hatte die Rache der Ori am härtesten getroffen, als sie in die Milchstraße zurückgekehrt waren. Wegen ihres Seitenwechsels mitten im Krieg auf die Seite der Erde hatten sich die Ori damit bedankt, dass sie Vegeltungsadmiral Piet Hata befohlen hatten die halbe Spezies auszurotten, ein Viertel zu versklaven und ein weiteres Viertel zu vertreiben. Jenes Viertel lebte jetzt in den irdischen Kolonien im Orionarm, doch auch da würden sie nicht mehr lange sicher sein, so wie es aussah. Weitere fünf Milliarden tote Zivilisten, die dem Wahnsinn des Krieges zum Opfer gefallen waren. Entweder Orbitalbombardements, oder durch die Priorpest oder durch sonst eine makabere Tötungsmethode. Tot war tot. Da hingegen waren die grob geschätzten 93 Millionen tote Soldaten ja nur ein Sahnehaubchen.
    Der Präsident wusste nicht mehr, was er dazu noch sagen sollte. Niedergeschlagen, wie nach fast jedem den Krieg betreffenden Gespräch mit seinem Stellvertreter, lehnte er sich im Sessel zurück und schöpfte neue Kraft, bis er die Sitzung mit dem Kabinett fortführte.


    Vizepräsident Reineke kappte die Verbindung des Videogesprächs, atmete schwer ein und wählte dann eine neue Nummer. Auf dem Bildschirm erschien das angespannte Gesicht der Chefin des Office of Naval Intelligence, des militärischen Nachrichtendienstes der Erdstreitkräfte, Vice Admiral Nina 'Eisenfaust' König. „Und, wie hat der Präsident reagiert?“ Reineke zuckte mürrisch mit den Schultern. „So, wie wir es uns schon gedacht hatten.“ Er schüttelte halb verzweifelt mit dem Kopf. „Er ist nun mal ein Friedenspräsident, aber auf keinen Fall ein Kriegspräsident. Er ist schwach“, meinte Admiral König. „Mukara wird noch dafür sorgen, dass alles, was wir aufgebaut haben, vor die Hunde geht.“ „Rede nicht so über ihn, Nina!“, sagte Reineke ermahnend. „Lukanga Mukara ist nicht nur immer noch der Präsident, sondern immer noch mein Freund, egal ob er ein guter Anführer in einem Krieg ist oder nicht.“ „Aber in diesen Zeiten brauchen wir keinen guten Kumpel an der Spitze, sondern einen Feldherrn.“ Auch Nina König schüttelte nun mit dem Kopf. „Oder zumindest jemanden, der die Entscheidungen trifft, die der Präsident nicht treffen kann. Sieh mich nicht so an, Alex, du bist der Vizepräsident. Wenn einer Entscheidungen zum Wohle der Nation treffen sollte, dann du.“ „Was schlägst du vor?“, fragte Reineke monoton. „Wir müssen ja nur alles vorbereiten, für den Fall der Fälle versteht sich“, meinte Admiral König mit ihrem berühmten eiskalten, berechnenden Lächeln. „Und wo kriegen wir Massenvernichtungswaffen her ohne, dass es jemand bemerkt? Ich kann schlecht zu einem Rodney McKay gehen und ihn beauftragen mir für den Ernstfall ein paar Waffen zu bauen“, meinte Reineke und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Nina winkte ab. „Überlass den Teil mir.“ „Das wiederum macht mir Angst, Nina. Mit jedem Jahr, das ich dich kenne, frage ich mich, wo deine Loyalität liegt.“ Nina Königs Lächeln verschwand. „Bei der Erde... und bei mir.“ „Ja, aber was kommt zuerst?“, fragte Reineke seine alte Freundin. Die antwortete nicht auf seine Frage, sondern stellte ihrerseits eine Gegenfrage. „Soll ich mich an die Arbeit machen... oder nicht?“ Reineke zögerte einen Moment, nickte dann aber. „Ja, bereite alles vor. Wenn der Präsident seine Meinung ändern sollte, dann will ich keine zusätzliche Zeit verlieren. Aber sei diskret.“ „Diskretion ist mein zweiter Vorname, Alex“, entgegnete Nina König und kappte mit einem kurzen Nicken ihrerseits die Verbindung.


    Nina König erhob sich aus ihrem Stuhl und verließ ihr Büro in der 43. Etage des ONI-Hauptsitzes in Sydney, Australien. „Keine Anrufe für den Rest des Tages, Seaman, ich bin unterwegs“, meinte sie zu ihrer Ordonanz, die nur stumm nickte und seinen Chef vorbeigehen ließ.
    Für die meisten Menschen wäre es schwierig einige Massenvernichtungswaffen aufzutreiben, doch Admiral Nina König wusste genau wo sie zu suchen hatte. Das 'wo' war also kein Problem, eher das 'wie' und das 'wer'? Doch auch auf diese Fragen hatte Nina König bereits eine Antwort parat. Sie ging zum Lift und benutzte ihre Keycard um ins elfte Untergeschoss zu fahren, das es eigentlich gar nicht geben sollte. Doch ein geheimes Untergeschoss konnte ziemlich praktisch sein, wenn man einmal Verwendung dafür hatte. Beispielsweise um jemanden zu verstecken und diese Möglichkeit hatte Admiral König natürlich schon genutzt. Im Untergeschoss angekommen begab sie sich einen langen Flur entlang, an dessen Ende bereits ein Arzt im klassischen weißen Kittel stand. Er war über die Ankunft der Chefin wohl informiert worden. „Nun, Doktor, wie geht es unserer Patientin heute?“ „Seelisch oder körperlich?“, fragte der Arzt. „Körperlich. Seelisch war sie noch nie in Ordnung“, entgegnete König ruppig. „Sie... wird wieder.“ „Ein bisschen deutlicher geht es nicht?“, fragte die Admiralin. „Nun, eine Autobombe ist neben ihr hochgegangen“, meinte der Arzt. „Es ist ein Wunder, dass diese Frau überhaupt überlebt hat. Selbst mit all der modernen Ausrüstung, die mir zu Verfügung stand, hat es immerhin sechs Monate gedauert, bis sie ansprechbar war.“ „Wie dem auch sei, kann ich zu ihr?“, fragte König. Der Arzt überlegte nicht lange, sondern nickte zustimmend. Nina König nickte dem Arzt aufmunternd zu und betrat dann ein als Krankenzimmer hergerichteter Raum, vor dem zwei Wachen postiert waren. Langsam schloss die Admiralin die Tür hinter sich, als wollte sie die Insassin nicht aufschrecken. Diese lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Bett, einbandagiert und mit Bioschaum eingerieben, um die Gewebsheilung zu beschleunigen. Die Admiralin räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen. „Was gibt es, König?“, fragte die Patientin monoton und starrte weiterhin zur Decke. „Ich dachte mir, es wäre Zeit, dass sie die Antworten erhalten, die sie wollten“, meinte die Admiralin. „Der Arzt meinte, dass sie... sehen sie mich gefälligst an, Frau von Sachlingen!“
    Julia von Sachlingen raffte sich auf und blickte der Admiralin in die Augen. „So wies aussieht, bin ich ja wieder Jules Tora, nicht wahr?“ Nina König räusperte sich. „Äh, ja... mein Beileid übrigens.“ „Ich dachte, Spione könnten besser lügen“, entgegnete Jules und stand auf. „Seis drum“, meinte die Admiralin und zuckte mit den Schultern. „Wollen sie nun wissen, was vor einem halben Jahr passiert ist, als das Attentat gegen sie und ihren Man verübt wurde, oder nicht?“ „Ich höre“, sagte Jules und blickte der Geheimdienstleiterin in die Augen. „Wer wars?“
    Nina König setzte sich auf einen Stuhl und überschlug die Beine. „Ihr Mann hatte sich in der Wirtschaft viele Feinde gemacht. Sachlingen Enterprises ist nicht nur eine der größten Rüstungsfirmen, sondern auch eine der wenigen, die nach den Regeln spielt. Und das hat dem Konsortium nicht so gut gefallen.“ „Das Konsortium? Nie davon gehört“, meinte die als tot erklärte. „Das wundert mich nicht, nur wenige Menschen wissen davon. Ich verfolge die Spur dieser Gruppe schon seit längerem. Die Kurzfassung ist auf jeden Fall, dass es sich um eine Gruppe von Unternehmern handelt, hauptsächlich im Verteidigungssektor tätig. Ihnen gefällt es, dass wir Krieg führen und sie wollen auch, dass es so bleibt. Und Gideon... war ihnen im Weg, sagen wir es mal so. Ich kann nur spekulieren warum. Vielleicht wollten sie ihn rekrutieren, vielleicht auch seine Firma übernehmen. Das spielt wohl keine Rolle“, erklärte Admiral König und zuckte mit den Schultern. „Für mich schon“, entgegnete Jules. „Aber vorher will ich was anderes wissen.“ „Schießen sie los“, meinte Nina König. „Wo sind meine beiden Kinder?“, fragte Jules langsam und sehr eindringlich. „Bei ihrer Freundin Franziska Rust. Sie und ihre Frau Rene kümmern sich um die beiden. Soweit ich weiß, stand das in ihrem Testament, sollte ihnen und Gideon etwas zu stoßen.“ „Aber ich lebe noch“, entgegnete Jules wütend. „Und hier mein zweiter Punkt: warum steht dann im verdammten Internet, dass ich tot bin?!“ Die ONI-Chefin rollte mit den Augen. „Ich wusste ja, dass sie etwas beschränkt sind, aber, dass sie so dumm sind...“ Sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Raten sie mal, warum man? Damit ihre Familie in Sicherheit ist, wenn sie ihre Rache üben und so wie sich sie Revolverheld kenne, werden sie sofort loslegen die Verantwortlichen zu finden und zu töten.“ „Ganz genau“, meinte Jules und nickte. „Aber was geschieht dann mit ihren Kindern? Ob sie bei den Rusts leben oder nicht, würde jemand erfahren, dass sie versuchen Rache zu nehmen, währen ihre Kinder innerhalb von vierundzwanzig Stunden tot oder als Druckmittel entführt.“ „Schlau ausgedacht, Admiral. Alleine drauf gekommen?“, fragte Jules. „Im Gegensatz zu ihnen bin ich dazu in der Lage.“ Die Admiralin erhob sich. „Also, wollen sie meine Hilfe beim Aufspüren der Mitglieder des Konsortiums oder nicht?“ Jules nickte fast augenblicklich. „Mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig.“ „Gut“, sagte die Admiralin mit einer augenblicklichen Gemütsverbesserung. „Ich briefe sie morgen und dann können sie los. Sie kriegen von mir ein Schiff und genügend Ausrüstung und dann können sie das tun... was auch immer sie tun.“ Sie nickte Jules knapp zu und verließ dann das Krankenzimmer. Sie lächelte.




    Ende der Folge
    Geändert von Atlan (20.12.2010 um 20:59 Uhr)


  2. #2
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Acht Jahre sind vergangen seit demEnde von Fire of War. Wow.
    ST-1 besteht nicht mehr so wie wir es kennen und schätzen gelernt haben? Faranzi wegbeördert und Juels Tot. Das iat eine Schweinerrei, aber so ist nun mal das Leben. Leider.
    Marko Fuhrmann zu ST-1 zu versetzen war und sit eine gute Idee, da er gut zu ihen Past.
    Alexander Reiuneke, als Vice-Präsident, das ist gut. Aber erh hat soich sehr geändert in den vergangenen Jahrzenten, von einem Soldaten, der sich an Richtlienien hält zu einem Politiker, der die realität sieht und weiß, das Richtlienine nicht immer so gut ssind, wie sie sich anhören.
    ONI, das kann doch nur einem HALO-FANeinfallen. Das ONI-HQ in Sydney erinnert mich irgend wie an HALO: Erstschlag.
    Was ist denn das! ICh dachte Jules sei mitihrem Man gestorbenund jetzt?
    Das Konsortzium tut mir jetzt schon leide. Jules Racheaktekennen wir ja noch von den Goa´uld, nur jetzt wo sie ihren mAnn rächen will, wird sie noch gefährlicher.
    Was aber schön wäre, wenn Franzi und Jules mal mit ST-1 zusammen arbeiten würde.
    So viele Verluste, in diesem Krieg. Hoffentlichkann die Erde ihr Militär noch ein mal zusammen ziehen und die Ori vertreiben.
    Ein Spannender Start in eine Neue Staffel, macht so weiter.

    lg Am17

    PS: Erster.

  3. #3
    Senior Airman Avatar von Dennis O"Neil
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    WOW

    9 Jahre und das noch ziemlich dunkle.
    Franzi und Gideon tot. Ein total anderes ST1.
    Ein Präsident der nicht einsehen das die Erde verloren ist wenn man weiterhin Krieg nach regeln führt.

    Die verbündeten ausgelöscht, 16Milliarden tote.
    Und die Ori sind stärker als jemals zuvor.

    Mir fehlt echt die Sprache. Es ist zwar schade das so viele bekannte Gesichter fehlen, aber der anfang ist trotzdem ein wirklich sau geiler anfang.
    Ein Science-fiction Endzeitkriegsdrame der Superlative.

    Ihr toppt euch einfach immer und immer wieder.
    Ein super start für eine super Staffel!

    mfg Dennis

  4. #4
    Second Lieutenant Avatar von alter-fighter
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    Jehu es geht endlich wider los. Ich hab schon gedacht es ist die Komplette Endzeit angebrochen als ich den Anfang gelesen habe. Alle von ST1 sind weg oder Tod und die Ori erobern den letzten Freien Planeten. Dazu sind die Ori-Ritter jetzt so gut wie das Sternentorkommando.

    Jedoch war die Situation dann nicht ganz so schlimm. Die Jaffa und die Wraith sind Praktisch ausgerottet und nur noch die Erdlinge leisten Widerstand. Die wichtigen Kernwelten können noch gehalten werden doch interessieren sich die Ori wohl nicht mehr groß für die Bekehrung sondere nur für die Auslöschung ihrer Feinde. Ich hoffe Alex wird sich durchsetzen und zur not seinen Freund wegputschen. Um das Überleben der Erde zu sicheren habe ich auch keine Problem damit das Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden. Ich frage mich nur ob ihr Super-Atombomben durch das Tor schickt. Oder einfach die Sonnen von Ori-Systemen sprengt. Ich hoffe letzteres um gleich noch die feindlichen Flotten zu vernichten.

    Ich freue mich auch schon auf Jules Rachefeldzug. Die Frau ist jetzt an keine Regeln mehr gebunden und kann nun tuen und lassen was sie will. Damit wird sie vielleicht genau so gefährlich wie die Massenvernichtungswaffen der Erde.

    Die Geschichte gefällt mir auf jeden Fall. Auch wenn sie sehr düster ist. Erinnert mich an den Babylon 5 Film der erste Schritt. Auch wenn ihr die Idee wohl eher aus Helo 3 habt. Nur schade das sie nur einmal pro Woche raus kommt.
    Meine erste Fanfiktion:
    Stargte - Eine neue Hoffnung -

    Krieg der Sterne, diesmal mit Stargate Charakteren, ich hoffe es gefällt.

  5. #5
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    yeah! cooler anfang. Vorallem der headshoot..
    irgendwie fang ich an zu galuben das ihr besser seid als die richtigen SG-Writer

    Macht weiter so!!



  6. #6
    Second Lieutenant Avatar von USS George Hammond
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    Guter start für die neue Staffel . Das mit Jues ist echt hart .

  7. #7
    Master Sergeant Avatar von WarriorSun
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    Es geht endlich weiter. Aber wie ?

    8 Jahre sind eine lange Zeit. Die Erde ist die einzige Freie Welt in der Galaxie. Die äußeren Kolonien werden wohl schon ausgerottet sein und 27 Divisionen sind verdammt wenig.

    Also ab in die Ori Galaxie und einen Planeten nach dem anderen ausradieren .

    MfG
    WarriorSun

  8. #8
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    Endlich geht es weiter und ich hätte es fast verpasst
    Hatte nich damit gerechnet das ihr so einen Zeitsprung machen würdet, bin gespannt was ihr daraus macht.

    Welch eine endzeitstimmung. Würd mich nich wundern wenn die Selbstmordrate deutlich gestiegen ist. Keine Hoffnung mehr und der Feind rollt immer weiter heran und die Verteidigung besteht nur noch aus ein paar zusammengeschossenen Resten.
    Ich glaub die letzte Hoffnung wäre es eine Rebellion im Herzen der Origalaxie auszulösen eine Art "Schrei nach Freiheit" dernoch gewaltiger ist als die Unterdrückung durch die Ori.

    Militärisch ist da kein Blumentopf mehr zu holen...oder vlt doch ihr seit ja immer für ne Überraschung gut

    Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen weiter so.

  9. #9
    Colonel
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    So, es wird mal wieder Zeit für die Antworten.
    Erst einmal Danke an alle, die den Button gedrückt haben.


    @Am17:
    Freut mich, dass dir der neue Einstieg ins TGE-Universum gefallen hat. Ich denke, bezogen auf deinen Kommentar, wird dir die neue Staffel sehr gut gefallen, aber lass dich überraschen .

    @Dennis O"Neil:
    Ich denke, du hast da was falsch verstanden. Franzi wurde befördert und sitzt nun im Generalstab als Stabschef von Degenhardt. Und wenn du glaubst, jetzt herrscht schon Entzeitstimmung, dann warte einfach mal den Rest der Geschichte ab .

    @alter-fighter:
    Inwiefern der Krieg noch einmal richtig "hässlich" wird sei an dieser Stelle noch nicht verraten, aber wird noch die eine oder andere Entwicklung geben. Jules wird in ihrem Handlungsbogen einiges durchmachen, noch mehr jedoch ihre Opfer . Die Idee hierfür ist tatsächlich eher eine Mischung aus allen möglichen Sci-Fi Geschichten, die mir eingefallen sind, als ich mir den Plot für die Staffel überlegt hab. Ein bisschen Halo, ein bisschen Babylon 5, ein bisschen Honor Harrington, usw. Die neue Posting-Politik ist leider notwendig, da wir erst etwas über die Hälfte der Staffel fertig haben. Wir hoffen, dass wir rechtzeitig fertig werden und nicht noch mitten drin eine Zwangspause einlegen müssen.

    @Major Lee Adama:
    Freut mich, dass es dir gefallen hat und danke für das Kompliment.

    USS George Hammond:
    Freut mich, dass es dir gefallen hat. Um Jules wird es noch um einiges härter und dunkler.

    @Warrior Sun:
    Nun, lass dich einfach überraschen, was als nächstes passiert .

    @Dr. Eule:
    Nun, so wie jedes Mal, wenn wir einen Zeitsprung machen, denken wir uns was dabei .
    Wie schon gesagt, handelt es sich praktisch hierbei um Endzeitstimmung und auf der Erde sieht es nicht gerade besser aus. Bleib dran und lass dich überraschen heißt auch hier wieder die Devise .


    Mittwoch geht es dann mit dem neuen Kapitel weiter. Bis dann.

  10. Danke sagten:


  11. #10
    Second Lieutenant Avatar von alter-fighter
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    Danke für die Antwort, ich hoffe mal ihr Verglast weder Leizpig, noch die Koloniewelt Neu Sachsen. *Daumen drück*

    Aber Köln könnt ihr ruhig auslöschen. *Bombe werf*
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  12. #11
    Colonel
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    @alter-fighter:
    Wer oder was hier ausgelöscht wird, entscheiden immer noch wir *dämonisches Lachen* .


    Und nun Kapitel 2, die neuen Hintergrundinformationen für dieses Kapitel werden im Laufe des Tages auf das Wiki hochgeladen. Viel Vergnügen.


    2.02 Die Mission von T-32




    Captain Samantha Carter von der Earth Force Navy blickte nachdenklich aus dem Fenster ihres Jumpers, die Befehle des Oberkommandos noch immer in ihrer Jackentasche. Sie musste nun schon seit mindestens dreizehn Jahren im All herum galoppieren, doch noch immer konnte sie sich nicht satt sehen an der unendlichen Weite und dem Blick hinunter auf den Blauen Planeten, den sie, wie so viele andere, in diesem Vernichtungskrieg verteidigte. In letzter Zeit hatte sich der Blick auf die Erde jedoch aus dem nahen Weltall jedoch stark verändert. 104 bis an die Zähne bewaffnete Raumforts begleiteten die Erde nun in einem geosynchronen Orbit. Seit dem letzten Angriff der Ori auf die Erde im Jahr 2016, bei dem zwei Millionen Zivilisten umgekommen waren, und der stetigen Schwächung der Navy war die Flottenleitung dazu übergegangen sich einzugraben und dazu gehörte die Errichtung dieser Raumforts, deren Konstruktion über vier Jahre in Anspruch genommen hatte und erst jetzt wurden die letzten acht Forts in Betrieb genommen.
    Sam war ihrerseits auf dem Weg zu einem dieser Forts, Glasgow, benannt nach der Stadt über die es schwebte. Nach einem recht kurzen Landurlaub und einem Briefing mit der Marinekriegsleitung musste sie sich nun wieder zurück an Bord ihres Schiffes melden, welches an Glasgow festgemacht hatte, zusammen mit dem Rest des Geschwaders, das Sam kommandierte.
    Der Jumper flog nun in den großen Hangar der Raumstation ein und Sam verließ das Fluggerät so schnell, wie es ihr möglich war, ihr Seesack über der Schulter. Als hätte er gewusst, wann er zu erscheinen hatte, wartete dort auch schon Sams Eins-O, Lt. Commander Nathan McGuffin. McGuffin war, wie viele andere in Sams Mannschaft auch, ein Kind des Krieges, aufgewachsen in den 2000ern und 2010ern, und nun zum Planetaren Wehrdienst berufen, hatte er noch seinen 28. Geburtstag vor sich, gab sich jedoch die absolute Mühe professionell und knallhart zu sein, wie es sich für den Ersten Offizier auf einem Raumschiff halt gehörte. Er salutierte zackig. „Willkommen zurück, Captain, T-32 und Kampfgeschwader XII voll einsatzbereit und warten auf ihre Befehle, Ma'am.“ „Gut, Nathan“, entgegnete Sam und erwiderte die Ehrenbezeugung. „Wir müssen nämlich auch innerhalb der nächsten sechs Stunden auslaufen. Fleet Admiral Heimeshoff hat mal wieder einen Auftrag für das Geschwader.“ Lt. Commander McGuffin lächelte knapp. „Wie üblich also, Ma'am?“ „Absolut, Nathan, absolut“, antwortete Sam gut gelaunt. „Machen sie das Geschwader auslaufbereit, wer noch keinen Landgang hatte, darf sich drei Stunden lang auf der Station frei bewegen, danach drei Stunden lang aufs Ohr hauen.“ „Aye, aye“, bestätigte McGuffin zackig. „Darf ich fragen, worin unser Auftrag besteht, wenn der Fleet Admiral wünscht, dass wir so schnell auslaufen? Wir sind kaum eine Woche wieder hier.“ „Alles zu seiner Zeit, Nathan, sie werden es erfahren, wenn ich die Mannschaft informiere. Top Secret, sie verstehen?“ Sie zwinkerte leicht und der Eins-O nickte verstehend. „Gut, dann auf zum Schiff, Eins-O.“


    T-32 war vielleicht nicht die Valley Forge, aber es war ein verdammt gutes Kriegsschiff, wie Sam fand. T-32 war, wie der Name sagte, das zweiunddreißigste Tarnboot, dass die Erde in Dienst gestellt hatte. Und bedachte man, dass T-32 seit dreieinhalb Jahren auf Kaperfahrt war und noch nicht abgeschossen worden war, war dies alleine imposant.
    Ein Tarnboot war laut der Definition der Erdstreitkräfte ein 'leicht gepanzertes, sich tarnendes Kriegsschiff, das separat von einem Flottenverband operierte und in Kampfgeschwadern mit dem Handelskrieg und dem Abschuss von Ori-Einheiten betraut ist'. Diese Definition brachte es, wie Sam fand, auf den Punkt, wenn auch die Punkte 'zerbrechliches Kanu', 'Verrücktheit' und 'geringe Überlebenschancen' fehlten. Aber man musste ja auch an die Propagandisten denken. Fakt blieb nun einmal, dass ein Tarnboot die 21. Jahrhundert-Version eines deutschen Unterseebootes aus dem Zweiten Weltkrieg war und die 21. Jahrhundert-Version der Schlacht um den Atlantik kämpfte – und langsam aber sicher, wie den Rest des Krieges, verlor. Natürlich, die Abschüsse der Tarnboot-Geschwader waren immer noch höher, als die der zwei Großkampfschiff-Flotten und die Tarnboot-Crews waren allesamt Helden und hoch ausgezeichnet, aber Tatsache war auch, dass von über 500 bisher gebauten T-Booten mehr als 200 schon mit Mann und Maus untergegangen waren. Dennoch sah Sam ein, dass die Tarnboote noch immer die beste Möglichkeit boten, den Aufmarsch der Ori zu verlangsamen und ihre großen Schiffe auszunehmen. Immerhin würde es den Erdstreitkräften die Möglichkeit geben ihre Verluste zu ersetzen und die Raumforts um Sanctuary auszubauen.

    Sam und Lt. Commander McGuffin begaben sich auf das Promenadendeck der Glasgow-Station, wo es einige Bars und Restaurants gab, um müden Navybesatzungen etwas Heimat bieten zu können. Aus einigen der Kneipen waren laute Seemannslieder zu hören und ebenso bahnten sich mindestens zwei Schlägereien an, wenn man von der Lautstärke ausging. „Leute von unserem Boot?“, fragte Sam und warf einen Blick in die Kneipe 'Starlight', wo gerade ein stämmiger Unteroffizier von zwei Stationstechnikern angegriffen wurde, es ihnen jedoch teuer zu stehen kommen ließ. „Sieht nach Master Chief Tully aus, wenn sie mich fragen“, meinte McGuffin ärgerlich. „Und ein paar andere aus dem Maschinenraum.“ Er ließ die Fingerknochen knacken. „Soll ich?“ Sam schüttelte nur den Kopf. „Nein, lassen sie sie. Nichts, was der Doc nicht fixen kann.“ „Aber bevor die MP sie verhaftet, sollten wir das lieber aufbrechen“, schlug McGuffin vor und sah bereits zwei Sergeants der Militärpolizei aus einem nahen Aufzug steigen und die inzwischen ausgeartete Schlägerei aufzubrechen. Sam lächelte gutmütig, fasste McGuffin an die Schulter und führte ihn weiter. „Nathan, irgendwann werden sie selbst ein Schiff kommandieren und sie müssen wissen, wie es auf einem Raumschiff abläuft, wenn die Crew funktionieren soll.“ Sie überlegte kurz, wie sie es erklären sollte, dann fuhr sie fort: „Nehmen sie T-32. Ein kleines Raumschiff von nicht mal einhundert Metern Länge und die Crew ist darauf für Monate eingesperrt. Das ist nie gut für die Moral, da ist es gut, wenn sie jetzt noch einmal Dampf ablassen.“ McGuffin nickte verstehend und rief den Fahrstuhl zu den Landebuchten.
    Sam beschloss das Thema zu wechseln und fragte nach einigen Momenten des Schweigens: „Hat der LI schon gemeldet, ob unser kleines Problem mit dem Sublichtantrieb behoben wurde?“ McGuffin rollte mit den Augen. „Es war ein schwerer Softwarefehler. Der Leitende musste die komplette Software neu aufspielen und lässt auf meinen Befehl hin nun seit drei Tagen stündlich Tests durchlaufen.“ „Gut, sehr gut“, kommentierte Sam zufrieden. „Hat man uns die Aale geliefert, die wir wollten?“ McGuffin verzog das Gesicht. „Skipper... um es kurz zu machen, nein. Der Stationkommandant hat den Befehl erhalten nicht mehr Aale auszugeben, als benötigt werden. Er sagt, dass zwanzig mehr, als ausreichend sind. Sie kennen ja den neuen Befehl.“ Sams freundliches Gesicht verzog sich zu einer ernsthaften Grimasse. „Dann muss ich ihn gleich mal anrufen. Wir brauchen unbedingt ein volles Magazin für unseren neuen Auftrag... verdammt.“ McGuffin hob die Augenbrauen. Wenn der neue Auftrag ein volles Magazin an Aalen, speziell für die Tarnboote entwickelte Stealth-Torpedos, verlangte, dann musste es wirklich allerhöchste Priorität besitzen. „Captain, dürfte ich vielleicht fragen, worin unser Auftrag besteht, wenn wir ein volles Magazin Aale benötigen?“ „Tut mir Leid, Nathan, aber der Befehl des Admirals steht. Sie werden es zusammen mit der Mannschaft erfahren, wenn wir unterwegs sind. Sie wissen doch, wie gefährlich es ist, in einem Raumhafen darüber zu sprechen“, sagte Sam und zwinkerte ihm aufmunternd zu. Natürlich, der Feind konnte schließlich zu jedem Zeitpunkt seine Spione in der Nähe haben und plaudernde Raumschiffcrews aushorchen. Das hatte schon mehr als eine Crew das Leben gekostet.

    Endlich, nach einer halben Ewigkeit in einem Aufzug, dessen Geschwindigkeit Sam an die Aufzüge in 'Mass Effect' erinnerte, öffneten sich schließlich die Aufzugtüren und gaben den Blick auf den mit den T-Booten des Kampfgeschwaders XII frei. Von Antigravfeldern gehalten schwebe T-32 nur fünfzig Metern von den beiden Offizieren entfernt. Natürlich konnte T-32 nicht mit dem Charme und der Nostalgie der beiden Valley Forges konkurrieren, die Sam zuvor kommandiert hatte, aber dafür, dass man einem Captain nach dem Verlust von zwei Schiffen normalerweise überhaupt kein Kommando mehr gab, hatte sie mit T-32 und dem Kommando über das gesamte Einsatzgeschwader doch noch einen recht guten Fang gemacht. Wie jedes Tarnboot hatte dieses Boot vom Typ T-IIB einen länglichen, schlanken Rumpf, der tropfenförmig am Bug zusammenlief. Von den Ausmaßen her, war T-32 unwesentlich kleiner als eine Fregatte, knapp 95 Meter, aber die Unterschiede lagen im Inneren. Wie der Name schon sagte, war ein Tarnboot ein kleines Raumschiff, das mit der neusten Tarntechnologie ausgerüstet war und von der Funktion her mit einem Unterseeboot aus früheren Kriegen der nassen Navies vergleichbar war. Sam mochte es nicht, wenn die Crews der Großraumschiffe und die Marines abfällig von den T-Booten sprachen, denn dafür hatten sie zu viel geleistet.
    Als im August 2016 die Ori in einem Handstreich das Milchstraßen-Supertor an sich gebracht hatten und nicht nur die drei verbliebenden Asgardschiffe, sondern auch die Tria vernichtet hatten, war die Not groß gewesen. Trotz Jahren der Vorbereitung hatten die Erdstreitkräfte der erstarkten Originarmee am Ende doch nicht genügend Material entgegen zu setzen gehabt. Die Erde wäre schon 2017 gefallen, wären da nicht der Befehlshaber der Tarnboote (kurz: BdT) Rear Admiral Peter Müller und die Tarnboot-Crews gewesen. Müller hatte als Erster erkannt, wie man die Tarnboote am besten einsetzen konnte, hatte gute Kommandeure um sich herum versammelt, um sie auf die großen Schlachtschiffe und natürlich die Handelskriegsführung anzusetzen. Milliarden an Schiffstonnage und hunderttausende Orikrieger, aber ebenso auch zehntausend tapfere T-Boot-Fahrer, starben, bis die Ori ihre Offensive abbrachen und dazu übergingen sich von System zu System an die Erde heranzuarbeiten. Sam musste zugeben, dass es funktionierte. Die Erde hatte sich in den letzten vier Jahren aus hunderten von Systemen zurückziehen müssen und in den Rückzugschlachten Division um Division, Schiff um Schiff und Befehlshaber um Befehlshaber verloren. Der Schmerz um den Verlust so vieler guter Freunde und Bekannter schmerzte Sam jedesmal, wenn sie daran dachte. In der Pegasusgalaxie galten Ronon Dex und Acastus Kolya als M.I.A. (Missing in Action) und würden in wenigen Monaten entgültig als verloren gelten. Todd und die Wraith versteckten sich seit dem Genozid, das man unter ihnen angerichtet hatte und in der Milchstraße sah es nicht besser aus. Armelia war an den Boden gebunden und konnte auf Grund einer Nervenverletzung kein Kommando mehr führen. Der verstorbene Fleet Admiral Pierre Dreyfus war mit der halben Flotte bei der dritten Schlacht um Arcadia untergegangen, als er diesen letzten großen Raumsieg in drei Jahren eingefahren hatte und dann war da noch Major Svetlana McKay. Der Tod Svetlanas war für Sam doch am schwersten zu verarbeiten. Es war erst vor acht Monaten gewesen, als die Meldung herein kam, dass Major Svetlana McKay und das 1st Bataillon des 2nd Regiments der 95th FOT im Einsatz als gefallen gemeldet wurden.

    „Skipper?“, fragte Lt. Commander McGuffin und riss Sam aus ihren Gedanken. Sam sah auf, nickte und tätschelte dann den Rumpf von T-32. „Sie hat uns gute Dienste geleistet, nicht wahr?“ „Und sie wird uns noch weitere gute Dienste leisten, Skipper“, sagte McGuffin zuversichtlich und trat in die Verbindungsröhre zwischen Anlegeplatz und Schiff. Er trat durch die geöffnete Luke von T-32, während Sam wartete. Das Protokoll musste eingehalten werden, ob Sam es mochte oder nicht. McGuffin betätigte derweil das Intercom und verkündete der Besatzung: „Achtung, Achtung, Steuerbordwache antreten zum Empfang des Captains. Im Laufschritt!“
    Sam schüttelte nur belustigt den Kopf, als in Windeseile die Steuerbordwache, sowie der Bootsmannsmaat (oder Bosuns Mate) antraten und letztgenannter die Bootsmannspfeife benutzte, um die Ankunft des Captains zu signalisieren. Die Bosuns Mate, Chief Petty Officer Ren Ishii, salutierte als der Captain vor ihr stehen blieb. „Alles in Ordnung, Chief?“ Ishii schluckte. „Skipper, es tut mir Leid, dass der Bosun nicht hier ist, um sie zu begrüßen. Ich weiß nicht, wo er ist.“ Sam lächelte gutmütig. „Machen sie sich mal keine Sorge, Chief, ich weiß genau, wo Tully ist. In der Brig der Station.“ Chief Ishii rollte wütend mit den Augen und Sam fuhr fort: „Ren, tun sie mir doch bitte einen Gefallen: nehmen sie sich zwei Mann und holen Tully und die anderen Unruhestifter aus unserer Mannschaft in etwa anderthalb Stunden aus der Brig. Wir brauchen sie auf ihren Stationen.“ Die Bosuns Mate salutierte zackig. „Aye, Ma'am, betrachten sie es als erledigt.“ Sam nickte ihr zu und ging an Bord.


    Als Sam fünf Stunden später ihren Kopf aus ihrer 'Kabine' ins Innere des Tarnbootes steckte, fiel ihr wieder einmal auf, dass T-32 – wie alle Tarnboote – alles andere, als komfortabel zu nennen war. Wie jedes Boot vom Typ T-IIB hatte es nur vier Decks, um alle lebens- und kriegswichtigen Instrumente und Einrichtungen zu beherbergen und da musste man auch schon mal den Kopf und den Bauch umziehen, um sich fortbewegen zu können. Sams 'Kabine' bestand nur aus einer Koje und einem Kleiderschrank, den sie zudem als Schreibtisch nutzen konnte. Doch selbst damit war Sam besser dran, als der Rest der Crew. Während die fünf Offiziere an Bord ihre eigenen Kojen und zumindest etwas Privatsphäre genießen konnten, gab es für den Rest der Besatzung keinen Freiraum. Die Kojen wurden im Wechsel der Schichten belegt, es gab zwei Aufenthaltsräume – einen für jede Wache –, einen 'Waschraum', wo man sich alle zwei Tage mit chemischen Mitteln reinigen durfte und einmal im Monat mit Wasser, und eine Messe und das war alles, was die Crew zu Verfügung hatte. Dennoch hatte sie in all ihren Jahren noch nie Beschwerden gehört, weder von der Mannschaft, noch von den Offizieren. Der Mannschaft war bewusst, dass in einem Vernichtungskrieg nun einmal kein Platz für Komfort war und die Offiziere nahmen das Unbehagen auf sich, weil man auf Tarnbooten am schnellsten die Chance auf Beförderung und Ehrungen erhielt.
    Sam straffte ihre Borduniform zurecht während sie schnellen Schrittes die Kommandobrücke aufsuchte. Sie spürte die Schwingungen des Bodens, wie jeder andere alte Weltraumhase. Der Leitende Ingenieur hatte den Antrieb hochgefahren, ein Zeichen, dass die Abreise bevorstand. Sam ging im Kopf noch einmal ihre motivierende Rede vor, voll mit Plattitüden und ordentlich Pathos. Wenn es nach ihr ginge, dann würde sie diese Reden nicht mehr halten. Doch es ging nicht nach ihr, sondern nach dem Flottenkommando, das diese Motivationsreden befohlen hatte. Und wer war Sam Carter schon, um das allwissende Oberkommando anzuzweifeln...

    „Achtung an Deck, der Skipper!“, bellte Commander McGuffin ernst, als Sam die Brücke betrat und augenblicklich alle Anwesenden auf die Füße kamen. „Stehen sie bequem“, befahl sie mit einer wegwerfenden Handbewegung und verlangte von Junior Lieutenant Serina Gibbons, die Zweite Offizierin, stumm den Wartungsbericht, den diese schon angespannt in den Händen hielt. Sam überflog diesen in Windeseile, freute sich, dass die Torpedosilos nun endlich wieder mit Aalen vollbestückt waren, und nickte dann der Brückencrew an den ringsum angeordneten Konsolen aufmunternd zu. Sie ging zum Kartentisch in der Mitte der Brücke, über dem alle wichtigen Statusinstrumente auf einem Rundelle angeordnet waren. Anders, als auf größeren Kriegsschiffen, hatte der Captain hier keinen eigenen Kommandostuhl, aber Sam war das schon von den Fregatten der Visby-Klasse gewohnt. Sie griff Mikrofon für interne und geschwadergeschäftliche Kommunikation und das schrille Pfeifen einer Bootsmannspfeife durchfuhr das Schiff und, wie Sam annahm, gleichzeitig alle anderen Schiffe des Geschwaders. Da der Bosun immer noch seinen Rausch in der Brig ausschlief, musste diese alte Aufnahme herhalten. Es galt schließlich die Tradition zu bewahren. Sam räusperte sich. „Tapfere Männer und Frauen des Geschwaders, hier spricht der Captain. Heute geht es wieder auf große Fahrt. Es wird mal wieder Zeit ein paar Orischiffe zu versenken und ich bin mir ziemlich sicher, dass es den meisten von euch schon wieder in den Fingern juckt.“ Sam gönnte sich ein vornehmes Geräusch, das man als Belustigung interpretieren könnte, wurde dann aber schnell wieder ernst: „Raumfahrer, ich will ehrlich mit euch sein. Die Kriegslage hat sich, trotz der Bemühungen der Tarnbootgeschwader und der 2. Flotte, nicht zu unseren Gunsten gewandt. Noch immer wird unsere Heimat von den Ori bedroht... doch dies wird sich schon bald ändern. Noch kann ich euch nichts genaueres sagen, doch eines kann ich euch versprechen: wenn wir nach Hause zurückkehren werdet ihr wissen, wer diesen Krieg gewinnen wird. Das ist alles, zurück an die Arbeit, wir haben einen Krieg zu gewinnen!“ Sam kappte die Verbindung und erntete einen kurzen Applaus von der Brückencrew. Nathan McGuffin trat näher an Sam heran und knirschte: „Sehr motivierend, Ma'am, ganz, wie der Admiral es verordnet hat.“ „Danke, Eins-O, sehr hilfreich“, kommentierte Sam die Aussage ihres Stellvertreters. „Bringen sie uns raus, Lt. Commander. Hangartore öffnen, Verankerungen lösen, beide Maschinen 1/10 voraus, Geschwader soll uns folgen, wie die Küken der Mutter.“ „Aye, aye, Skipper“, bestätigte McGuffin und gab dem Navigator die entsprechenden Instruktionen.

    Die Maschinen des nicht einmal einhundert Meter langen Tarnbootes erwachten zum Leben, als die Antigrav-Halterungen sich auf Befehl des Hafenmeisters ausschalteten und T-32 alleine die Kraft aufbringen musste, um sich am fliegen zu halten. T-32, sowie die anderen elf Einheiten des Geschwaders verließen daraufhin langsam und beinahe majestätisch den großen Hangar des Raumflorts und nahmen langsam Fahrt auf, während sie auf den offenen Raum zuhielten. Auf der Brücke beobachtete Sam die Anzeigen, die allesamt im grünen Bereich lagen. Sam nickte zufrieden. Die Zeit im Trockendock hatte sich gut ausgezahlt. Noch vor einigen Monaten hatte T-32 mit seinen Antigravitationsfeldern zu kämpfen gehabt. Sam wandte sich McGuffin zu. „Eins-O, Signal an das Geschwader, wir gehen auf Hypergeschwindigkeit. Kurs nehmen auf den Hawking-Eta.“ McGuffin überschlug kurz im Kopf die Sternenkarten und warf Sam einen fragenden Blick zu. Der Skipper lächelte jedoch nur. „Ganz recht, Eins-O, mitten in einen feindlichen Sternhaufen. Und jetzt, wenn ich bitten dürfte, Kurs setzen.“ „Aye, aye, Skipper“, bestätigte McGuffin und begab sich zum Navigator, um mit diesem den schnellsten Weg zum Hawking-Eta auszurechnen. Es würde keine lange Reise werden, denn besagter Sternencluster lag nur etwa fünftausend Lichtjahre hinter der Frontlinie, aber das größte Problem wurde es, sich an den Wachstationen und Hypersensoren des Feindes vorbeizuschleichen. Doch wofür wurden denn Schmuggler bezahlt, damit sie sichere Routen auskundschafteten und an ONI weitergaben?
    „Kurs gesetzt, Skipper“, bestätigte McGuffin in einem Wirrwar von sich überlapenden und wiederholten und bestätigten Befehlen. „Dann gehen wir auf Hypergeschwindigkeit, Eins-O“, beschloss Sam und hielt sich mit einer Hand am Kartentisch fest. Ein weiser Schritt, denn nur Augenblicke darauf beschleunigte T-32 und drang in das blaue Wabern des Parallelraumes ein, der im Alltag einfach als Hyperraum bezeichnet wurde. Wie jedes Schiff von geringer Größe wurde das Tarnboot dabei ordentlich durchgeschüttelt, als sie die Barriere der beiden Dimensionen überschritten.
    Sam räusperte sich nach einiger Zeit und wandte sich wieder an McGuffin. „Eins-O, ich erwarte die Offiziere beider Wachen um 1830 Uhr zum Abendessen in der Offiziersmesse. Es wird Zeit, dass sie erfahren, was unser Auftrag ist.“


    Die Offiziersmesse von T-32 verdiente kaum ihren Namen. Es war nicht mehr als ein kleines Séparé innerhalb der eigentlichen Messe und konnte mit Hilfe einer schallsicheren Trennwand vom Rest der Kantine abgekanzelt werden, um so den Offizieren etwas Privatsphäre bei den Mahlzeiten zu lassen. Da die Offiziersmesse für das gemeinsame Speisen einer Wache und des Captains ausgelegt war, beäugte Sam mit sehr viel Geduld, wie sich die vier Offiziere versuchten zu arrangieren. Als dann endlich Commander McGuffin links und der Leitende Ingenier Senior Lieutenant Gustav Björnsdotter rechts von ihr, sowie die Waffenoffizierin Serina Gibbons und Tarnoffizier Ensign Malek Bin Al-Saud vor ihr Platz genommen hatten, räusperte sich Sam. „Wie sie ja sicherlich mitbekommen haben, habe ich seit unserem Aufbruch ein Geheimnis um unseren Auftrag gemacht. Es wird Zeit, dass sie erfahren, worum es sich handelt. Ich habe vor zwei Stunden bereits die anderen Kommandanten informiert. Die Mannschaft werden wir dann bei Zeiten informieren, aber momentan sehe ich noch keinen Grund, sie zu beunruhigen.“ Sie blickte in die angestrengten und neugierigen Gesichter ihrer jungen Offiziere und holte dann langsam einen kleinen Hologrammprojektor aus einer der vielen unergründlichen Taschen ihrer Borduniform. „Das“, sagte San gedehnt und aktivierte den Projektor. „ist der Hawing-Eta und das hier, ist das 1340. Sternensystem. Das ist unser exaktes Ziel.“ Sie deutete mit dem kleinen rechten Finger auf besagtes Sternensystem am äußeren südlichen Rand des Sternenclusters, welches auch sofort herangezoomt wurde. Nun zeigte das Hologramm das System einer gelben Sonne vom Sol-Typ, die von fünf unterschiedlich großen, nichtbewohnbaren Planeten und einem Asteroidengürtel umgeben wurde. Sam lächelte, als sie das verwirrt wirkende Gesicht der jungen Serina Gibbons bemerkte. „Möchten sie ihre Gedanken mit uns teilen, Ms. Gibbons?“ Die junge Waffenoffizierin schreckte aus ihren Gedanken hoch und errötete, als sie vom Captain – auf einem Schiff gleichzusetzen mit Gott – direkt angesprochen wurde. Ein Junior Lieutenant tat sich immer schwer, aber besonders schwer war es sicherlich, wenn man nur einer unter vier Offizieren war und nicht in der Masse untertauchen konnte. Sam lächelte die junge Britin mütterlich an. „Immer frei heraus, Ms. Gibbons, ich beiße nur Ori.“ Lieutenant Gibbons brachte sich schließlich dazu, etwas zu äußern. „Skipper... so wie ich es sehe, ist das 1340. Sternensystem von absolut keinem strategischen oder logistischen Wert.“ Sam lächelte und nickte zufrieden. „Und nun wundern sie sich, warum wir dorthin abkommandiert wurden?“ Die junge Offizierin nickte nun etwas selbstbewusster und Sam lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, um endlich mit den Informationen herauszurücken. „Der Grund ist, dass unser guter Bekannter Vergeltungsadmiral Piet Hata, Oberbefehlshaber Milchstraße und Kommandeur der Zweiten Ori-Flotte, seine ganze Armada in weniger als zwei Wochen durch das System führen wird und wir damit beauftagt wurden das 1340. System samt Armada zu sprenen.“

    Sam beobachtete mit einem gewissen Vergnügen, wie einem Offizier nach dem anderen die Kinnlade hinunterfiel. Die vier Marineoffiziere brauchten auch danach noch eine Weile, um sich von dieser Äußerung eines tollkühnen Plans wieder zu erholen. „Einen Stern sprengen?“, fragte Lieutenant Gustav Björnsdotter und kratzte sich seine durch die Arbeit in diversen Maschinenräumen vernarbte rechte Wange. Von den Offzieren war er der älteste, denn er hatte sich sein Offizierspatent im Alter von 35 Jahren verdient, als es in der Flotte einen erheblichen Mangel an Leitenden Ingenieren gegeben hatte. „Ist das denn überhaupt möglich ohne Stargate? Beim letzten Mal, als ich nachgesehen hatte, hatten wir nämlich keines mit der Post geliefert gekriegt.“ „Glauben sie mir, LI, es ist absolut möglich. Ich muss es wissen, ich hab es Anno 2014 erfunden. Der 'Sternenknacker' befindet sich momentan auf T-153 und Commander Ramirez hütet ihn, wie eine Glucke ihre Kinder.“ „Klingt auf jeden Fall interessant“, gab der schwedische LI zu. „Freut mich, dass wir ihre Zustimmung haben, LI“, entgegnete Sam und fuhr mit der Erleuterung des Plans fort: „Während T-153 die Sprengung der Sonne vorbereitet, wird es unsere Aufgabe sein uns aus die Lauer zu legen und beim Eintreffen der Armada diese entweder solange aufzuhalten oder lahnzulegen, dass sie nicht mehr per Hypergeschwindigkeit entkommen können. Wir selbt springen dann im letzten Moment weg.“ Einige Augenblicke war es still, bis Lt. Commander McGuffin schließlich sagte: „Klingt sehr waghalsig“ Sams fast schon ewiges Lächeln verschwand und die Kommandantin wurde plötzlich ganz ernst. „Das ist es in der Tat, Eins-O, und mit einer der Gründe, warum man uns geschickt hat und nicht zumindest ein oder zwei Geschwader der 2. Flotte entstandt hat. Wenn wir siegen? Um so besser, dann können wir den Krieg auf lange Sicht sogar noch gewinnen und uns sehr schnell wieder Luft machen. Aber wenn wir verlieren?“ Sam schüttelte nur mit dem Kopf und sah dann einen ihrer Offiziere nach dem anderen an. „Ich bin mir bewusst, dass es für sie unsagbar schwierig aussehen muss. Ich weiß, dass es nicht fair ist das Schicksal der Menschheit auf ihre jungen Schultern zu verteilen... Aber glauben sie mir eines: in meiner Zeit vor der Navy, in der Pegasusgalaxie, auf Atlantis und dann später auf der Valley Forge, bin ich schon in aussichtsloseren Situationen gewesen und es ging mir wie ihnen. Ich war jung, ich war unerfahren und ich wurde mehrmals vor aussichtslose Aktionen gestellt und ich bin daran gewachsen. Und glauben sie mir: sie schaffen das auch. Ich habe Vertrauen in sie alle.“ Noch einmal lies Sam Carter ihren Blick über die vier Offiziere schweifen. „Nun denn... lassen sie uns essen. Wir haben noch Zeit uns vorzubereiten.“ Mit diesen Worten rief Sam nach dem Smutje.


    Die Reise hinter die feindlichen Linien in den darauffolgenden Wochen verlief relativ ereignislos. Da die Besatzung jedoch inzwischen von Sam über den Auftrag informiert worden war, waren die meisten Crewmitglieder – auf jedem der zwölf Boote – mehr als glücklich damit. Nach dreiundzwanzig Tagen (24 Missionstage) erreichte Kampfgeschwader XII dann schließlich das 1340. Sternensystem und begann mit der Ausführung des Auftrags.
    Am 25. Missionstag kam es dann für alle Beteiligten zu einem unerwarteten und schicksalshaften Ereignis.


    Nathan McGuffin schlürfte gelangweilt an seinem Kaffee und beobachtete das Treiben auf der abgedunkelten Brücke. Es war die zweite Backbordwache des Tages und McGuffin hatte diese freiwillig übernommen. Er konnte momentan sowieso nicht gut schlafen und ein bisschen Ablenkung, auch wenn es Arbeit war, konnte da Wunder wirken. Das Gegenteil konnte man jedoch von seinem Sandwich sagen. „Und da heißt es, dass rehydrierte Nahrungsmittel so schmecken sollen, wie normale...“, murmelte der Eins-O angewidert und erntete ein höfliches Lächeln vom Navigator, der gerade nichts zu tun hatte, da T-32 – wie der Rest des Geschwaders – an einem bestimmten Punkt im System festgemacht hatte und nun bei heruntergefahrenem Antrieb der Feindflotte auflauerte. McGuffin schlenderte anderschließend mehrmals von einem Ende der Brücke zum anderen und widmete sich einem alles andere als spannenden Bericht über Gefechtsübungen in den Bug-Torpedoräumen, als er durch den sich überlappenden Schrei des Sensormaates aufgeschreckt wurde: „Commander, Kontakt mit feindlichen Zerstörern! Mindestens ein Dutzend“
    McGuffins Augen weiteten sich und für das tausendstel einer Sekunde war der junge Erste Offizer, wie geschockt. Doch er war zu pflichtbewusst und professionell, um sich und die ihm anvertrauten Besatzungsmitglieder dadurch in Gefahr zu verbringen. Er schluckte also seinen Schock hinunter und befahl augenblicklich: „Gefechtsalarm geben, alle Mann an Deck! Sofort auf Tarnmodus gehen... und wecken sie den Captain!“

    Sam Carter erwachte wenige Augenblicke später durch die Alarmsirenen und das laute Klicken von Militärstiefeln auf metallernen Decks und wusste augenblicklich, dass irgendetwas unheimlich schief lief. Sie schwang sich aus ihrer Koje, stieß sich dabei natürlich den Kopf an der Decke und stieg fluchend in ihre Borduniform. Dann hechetete sie so schnell, wie die engen Gänge von T-32 und die durch eben diese wuselnden Matrosen es ihr zuließen, zur Brücke.
    Dort angekommen war ihr erster Befehl: „Meldung! Womit haben wir es hier zu tun?“ McGuffin salutierte zackig und gab einen Überblick über die Lage. „Mindestens ein Dutzend feindlicher Schiffe, Mr. Stiles hat sie vor...“ McGuffin unterbrach sich und blickte auf die Borduhr. „vor einer Minute und vierundzwanzig Sekunden erstmals auf den Sensoren gehabt. Ich habe Befehl gegeben den Tarnmodus einzuleiten und das Geschwader hat ähnliche Maßnahmen getroffen. Lieutenant Björnsdotter fährt gerade den Antrieb hoch, damit wir manövrieren können. Feind ist in Waffenreichweite in elf Minuten.“ Sam nickte dem Eins-O anerkennend zu und klopfte Senior Spacer Jack Stiles dankbar auf die Schulter. „Neues vom Feind, Stiles?“ Der Matrose im Mannschaftsdienstgrad, der wie hypnotisiert auf seine Sensorenschirme starrte, schüttelte nachdenklich den Kopf. „Negativ, Skipper, Feind nähert sich aus dem Schatten der Sonne, was wohl erklärt, dass ich die Hyperraumdurchgänge nicht erkannt habe.“ „Von mir hören sie keine Vorwürfe, Stiles, sagen sie nur Bescheid, wenn sich etwas tut“, meinte Sam und begab sich zum Taktiktisch, um den sich bereits McGuffin und die vor wenigen Sekunden eingetroffene Lt. Gibbons versammelt hatten. McGuffin hatte bereits auf zweien der angebrachten Monitore eine Konferenzschaltung mit dem Maschinenraum und dem Tarnungs-Kontrollraum hergestellt. Lieutenant Björnsdotter und Ensign Al-Saud nickten Sam kurz zu, als diese in den Aufnahmebereich der Kameras trat. „Ladies und Gentlemen, ich weiß ja nicht, wie sie das sehen, aber ich glaube, dass wir in eine Falle gelockt worden sind“, sagte Sam frei heraus. „Eine Falle?“, fragte Lieutenant Gibbons ungläubig. „Könnte es sich nicht einfach nur um einen dummen Zufall handeln?“ Sam schüttelte leicht den Kopf. „Ein Geschwader Zerstörer, die in den letzten vier Jahren ständig mit der Bekämpfung von Tarnbooten beauftragt worden sind, kommt ganz zufällig in dieses unbedeutende System? Und bevor sie fragen: die Ori-Militärdoktrin überprüft ein Sonnensystem immer nur Stunden vor einem Angriff, nicht fünf Tage vorher. Ich vermute, man hat uns stattdessen bewusst hierher gelockt.“ „Wollten die Ori vielleicht einen großen Fang landen?“, mutmaßte Ensign Al-Saud. Sam fand keine Zeit eine Spekulation in den Raum zu werfen, denn in diesem Moment meldete sich wieder Senior Spacer Stiles zu Wort.
    „Skipper...“, stieß der Sensormaat ungläubig aus. „T-153 liegt unter feindlichem Laser- und Raketenbeschuss.“ „Haben die sich gegen stehenden Befehl enttarnt?“, fragte Sam und verspürte schon Wut gegen den Kommandanten des Bootes. „Negativ, das ist es ja, was...“ Erneut unterbrach sich der Senior Spacer mitten im Satz, nur um den Kopf zu senken und dann wieder aufzusehen, um zu verkünden: „Tarnboot 153 zerstört. Feindliches Geschwader teilt sich nun in sechs Angriffsrotten und fliegt direkt, ich wiederhole, direkt auf und steuert sechs unserer Tarnboote an. Wir sind eines davon.“
    Die Brücke fiel kurz in ein allgemeines und beängstigendes Schweigen und Sam war nach mehreren Sekunden die erste, die wieder etwas sagte. Sie schlug wütend mit der Faust auf den Taktiktisch. „Sie können durch unsere Tarnung sehen.“ „Unmöglich!“, wiedersprach Ensign Al-Saud und verteidigte seine Tarnvorrichtung. „Kein Orischiff konnte bisher unsere Tarnung überwinden.“ „Sie hatten vier Jahre Zeit“, konterte Commander McGuffin monoton. „und wir haben noch keinen Versuch unternommen unsere Tarnung zu verbessern. Natürlich finden sie dann irgendwann.“ „Vielleicht peilen sie uns auch nur an, weil wir uns seit der Positionierung vor Tagen nicht mehr bewegt haben. Eine Aufklärungssonde oder ein Späher könnte unsere Position markiert haben...“, überlegte Sam laut und wandte sich an den LI. „Lieutenant, wie siehts mit dem Antrieb aus?“ „Ich kann ihnen 50% Leistung geben, Skipper, geben sie mir zehn Minuten für den Rest.“ „Ich nehme ihre 50%, danke, LI“, sagte Sam. „Navigation, setzen sie einen willkürlichen Kurs mit den Sublichttriebwerken. Mal sehen, ob es nur Glück war, dass sie uns aufgespürt haben. Funker, Befehl an alle Tarnboote: sofortiger Rückstürz zur Erde. Sie sollen Bericht erstatten. Sollten wir ihnen innerhalb von vierundzwanzig Stunden nicht folgen, ist mit dem schlimmsten zu rechnen.“ Beide Seemänner bestätigten die Befehle mit einem lauten „Aye, aye“ und Sam wandt sich wieder den Offizieren zu. „So, jetzt heißt es abwarten, ob sie uns weiterhin folgen oder nicht. In beiden Fällen machen sie sich bereit für ein Gefecht. Alle Hyperantriebe sind noch offline und ein Kaltstart dauert, wie sie sicher wissen, etwa anderthalb Stunden. Wir müssen die Ori mindestens solange aufhalten, bis das Geschwader entkommen kann.“ Sie schlug erneut mit der Faust auf den Tisch, wütend über ihre Arroganz den Feind zu unterschätzen. „Sie haben uns mit heruntergelassenen Hosen erwischt...“, murmelte sie, würde jedoch ganz schnell wieder professionell. „Nun, es nützt alles nichts. Mr. Stiles?“ „Die Feindschiffe gehen auf Abfangkurs. Nein Schiffe verfolgen das Geschwader, drei hängen an unserem Schwanz.“

    Sam gönnte sich ein makaberes Lächeln. Zum einen, weil es bewieß, dass der Feind eine Möglichkeit hatte, ein Tarnboot zu orten, zum anderen, weil der Rest des Geschwaders – trotz Verfolgern – sicher entkommen würde. Ein Tarnboot beschleunigte schneller, als ein Zerstörer und auf so kurze Entfernung würde kein vernünftiger Captain einen Hypersprung ausführen lassen. Es blieb einfach nicht genug Zeit, um zu beschleunigen und abzubremsen. Die enormen Kräfte würden ein Schiff schlichtweg auseinander reißen.
    Sam räusperte sich. „Gut, gut, dann wollen wir mal. Ms. Gibbons, machen sie die Torpedos scharf aber nicht die Graser. Ich will erst herausfinden, was an unserem Schiff die Zerstörer zur Orientierung nutzen. Wenigstens zu etwas sinnvollem sollte unsere Exkursion doch gut gewesen sein.“ „Aye, Skipper, Torpedos aber nicht Graser“, bestätigte Lieutenant Gibbons und die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück, zuversichtlich in ihren Kommandanten. „Halten sie die Tarnvorrichtung am laufen, Ensign, aber machen sie sich bereit innerhalb von Sekundenbruchteilen auf Schilde zu wechseln“, befahl Sam dem jungen Marik Bin Al-Saud.
    „Feind in Waffenreichweite, startet fünf... korrigiere zehn Schiff-Schiff-Raketen mit Plasmagefechtsköpfen direkt gegen uns. Trotz der Tarnung!“, berichtete Sensormaat Stiles und betonte besonders den letzten Satz. „Nun denn, Eins-O, Befehl an alle Abteilungen: alle Systeme außer Tarnung, Lebenserhaltung, Licht und Gravitation deaktiveren.“ „Aye, aye, Skipper“, bestätigte McGuffin und grinste. Er wusste, was Sam Carter vorhatte. Auch im Jahr 2020 waren die einfachsten Methoden doch immer noch die besten.

    Vom einen Augenblick auf den anderen gingen auf T-32 alle Systeme auf Stand-Bye. Aktive Sensoren, Funk, Sublichtantrieb und so vieles mehr wurden, wie der Skipper es befohlen hatte, ausgeschaltet. Die Situation rief bei vielen an Bord natürlich sofort Erinnerung an die alten U-Boot-Filme auf und – auch wenn es auf Grund der phyikalischen Beschaffenheiten des Weltalls unnötig war – alle an Bord hielten den Atem an. Wenn man einmal von der Tarnung absah, war ein Tarnboot äußerst fragil und schutzlos. Die zwei Grasergeschütztürme konnten mit der Hilfe eines resoluten Kommandanten durchaus einen Zerstörer im Artillerieduell aufs Korn nehmen, doch auf keinen Fall drei.
    „Es klappt, Skipper, die feindlichen Raketen folgen uns nicht mehr, die Zerstörer verteilen sich, keiner befindet sich jedoch auf einem direkten Abfangkurs“, meldete Stiles, der über die passiven Sensoren gebäugt war und konnte seinen Satz durch die hohe Lautstärke gar nicht mehr zu Ende sprechen. Sam schickte ihrerseits ein Stoßgebet gen Himmel. Damit war bewiesen, dass die Ori ein oder mehrere Schiffssysteme orteten und nicht neue Sensoren entwickelt hatten, die durch die Tarnvorrichtung sehen konnten. Sam wartete, bis die Freundenstimmung ihrer Untergebenen sich gelegt hatte, dann sagte sie: „Dann wollen wir mal überprüfen, welches unserer Systeme die Ori so anziehend finden. Sublichtantrieb auf zehn Prozent Leistung, wenn ich bitten darf.“
    Die Sublichtaggregate erwachten erneut zum Leben und dreißig Sekunden verstrichen, dann eine Minute, dann anderthalb. Jedes Mal meldete Stiles: „Feind immer noch in Waffenreichweite, aber kein weiterer Angriff.“ „Gut, dann ist es nicht der Antrieb..“, schlussfolgerte Sam. Eigentlich hatte sie es vermutet. Die vom Sublichtantrieb zurückgelassene Ionenspur wäre zwar in einem unbewohnten System ohne Flugverkehr wäre zwar mit modifizierten Sensoren annehmbar gut ortbar, doch die Ori würden ihr System sicherlich auch so auslegen, dass es in besiedelten und gut befahrenen Sonnensystemen gut funktionierte, wo sich die Ionenspuren nur so häuften. Es war also ein anderes Schiffsystem.
    „Versuchen wir es mit mit Funksignalen. Normalfunk, ein konstantes Signal in alle Richtungen“, befahl Sam und war gespannt auf das Resultat, das wegen der Entfernung zwischen den Verfolgern und T-32 einige Zeit brauchen würde, um die Ori zu erreichen. Erneut verstrichen die Minuten, doch diesmal meldete Stiles: „Schiffe schießen wieder!“ „Sofort den Funk abschalten und unsere Position ändern, bringen sie uns tiefer, fünfhundert Klicks bei gleichbleibendem Parallelkurs zum Feind!“, befahl Sam, wie aus der Pistole geschossen. Die Matrosen gehorchten und auch dieses Mal gingen die Raketen ins Leere.
    „Ein System haben wir schon mal“, sagte Sam zu McGuffin gewandt. „Ich hätte es mir denken können: ein Schiffsystem, das Impulse aussendet, die mit der richtigen Ausrüstung zurückverfolgt werden können. Clever, könnte von McKay sein.“ „Nicht von ihnen?“, fragte McGuffin belustigt. „Nein, ich hätte keine vier Jahre benötigt, um das auszuprobieren. Aber wir haben ja bisher auch nie einen Überlebenden übergelassen...“, antwortete Sam locker und zwinkerte dem Eins-O zu. „Wir probieren jetzt alles aus, was sonst noch konstante Impulse ausstrahlt.“ McGuffins Augen öffneten sich weit, als dieser darüber nachdachte. „Dann bleibt ja nur...“ „Exakt“, bestätigte Sam und nickte überrascht lächelnd. „Die aktiven Sensoren.“ „Jetzt fühl ich mich tatsächlich, wie auf einem U-Boot“, meinte McGuffin und gab Sams Order weiter: „Aktive Sensoren ein!“ Stiles machte sich daraufhin ans Werk und nur Augenblicke später meldete er: „Raketenbeschuss!“ „Danke, Mr. Stiles, wir gehen wieder auf passive Scanner!“, befahl Sam und sah zu McGuffin. „Lt. Commander, vermute ich recht, wenn ich sage, dass wir nun wissen, worauf wir demnächst achten müssen?“ „In der Tat, Skipper“, bestätigte McGuffin. Sam sah, dass sich Stiles plötzlich zu Wort meldete. „Was gibt es, Senior Spacer?“ „Skipper, als wir die aktiven Sensoren eingeschaltet hatten, hab ich etwas interessantes bemerkt: der Feind hat die Schilde unten und die Energie zum Antrieb und den Sensoren umgeleitet, wohl um uns besser zu verfolgen.“ Sam setzte ein triumphierendes Siegeslächeln auf. „Danke für die Information, Stiles. Eins-O, ich überlasse ihnen die nötigen Anweisungen.“ McGuffin nickte Sam dankbar zu und aktivierte das Intercom. „Hier spricht der Erste Offizier. Alle Stationen bereitmachen für die Torpedierung unserer Verfolger. Torpedoräume Klarmeldung! Waffenoffizier, Feuerleitlösung berechnen!“

    Ein weiteres Mal erfüllte Gewusel T-32, als die einzelnen Stationen sich bereitmachten für die Torpedierung der drei feindlichen Zerstörer. Torpedierungen waren immer heikel, doch nicht der Teil, der das abfeuern der Waffensysteme beinhaltete, es war der Tei, der darauf folgte. Eine Feuerleitlösung konnte man auch mit den passiven Sensoren berechnen, es dauerte einfach nur länger und die Fehlerqoute lag etwas höher, doch ein guter Waffenoffizier bekam auch das hin. Das Problem beim abfeuern war die Tatsache, dass man nah genug heran musste, weit in die Reichweite feindlicher Raketen und Strahlenwaffen. Erschwerend kam noch hinzu, dass ein Tarnboot sich zum abfeuern – und noch einige Zeit dartauf - enttarnen musste, denn die starken Störfelder, die das Schiff schützen sollten, behinderten zugleich die sensible Elektronik der Aale. Dieses gigantische Manko war es, dass für die hohe Zerstörungsquote unter den Tarnbooten sorgte. Doch Sam Carter war entschlossen auch dieses Mal zu überleben.
    Serina Gibbons wandte sich von ihrer Station ab und Sam zu. „Alles bereit, Skipper, auf ihr Signal. Ich habe acht Aale scharf und programmiert.“ Sam nickte und betrachtete das taktische Hologramm, das der Taktiktisch erzeugen konnte. „Verpassen sie dem Schiff, das uns am nächsten ist zwei Aale, den beiden anderen drei. Zur Not können wir noch die Graser nutzen.“ „Aye, aye, Skipper“, bestätigte Gibbons. „Bereit, wenn sie es sind.“ Sam nickte und war froh darüber. Wenn der Feind auf Energiewaffenreichweite war und man nicht mehr Entfernung zwischen sich und ihn bringen konnte, dann brachte man so einen Einsatz einfach hinter sich. So oder so, sie mussten den Feind vernichten. Einerseits, um beim Eintritt in den Hyperraum nicht in den Rücken geschossen zu werden (den Hyperantrieb zu laden dauerte schließlich achtzehn bis zwanzig Sekunden), anderererseits um ein Zeichen an die Ori zu schicken: die Tarnboote sind noch tötlich und ihr könnt weiterhin nichts dagegen tun. „Bereitmachen für Angriff, auf mein Zeichen enttarnen und feuern. Gleichzeitig eine Subraumnachricht an das Flottenkommando schicken, die über unsere Entdeckung berichtet. Diese Information muss unter allen Umständen durchkommen.“
    Alle angesprochenen Männer und Frauen bestätigten noch einmal und schließlich befahl Sam: „Angriff!“

    Nach Sam Carters Befehl ging alles rasend schnell. T-32 ließ von einem Moment auf den anderen die Tarnung herunter und war von da an von aller Welt aufspürbar. Nicht so jedoch die acht Aale, die von T-32 im Zeitraum von zwei Sekunden starteten und ihre Ziele ansteuerten. T-32 begann zu beschleunigen und einen anderen Kurs einzuschlagen. Welcher Kurs war hier egal, es ging nur ums Überleben bis der Hyperantrieb hochgefahren war.
    „Wir führen einen willkürlichen Sprung aus“, befahl Sam. Ein willkürlicher Sprung durch den Hyperraum war riskant, da man ein Eintrittsfenster auf Gut Glück suchte, in dieser Situation jedoch besser, als hier zu bleiben. Und das wichtigste: es verkürzte die Zeit bis zum Sprung um die Hälfte, als den Navigationscomputer ein exaktes Fenster berechnen zu lassen. Der Navigator bestätigte Sams Befehl: „Willkürlicher Sprung in acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei...“
    Zwei Sekunden vor dem Sprung passierte es. Der Zerstörer, der T-32 am nächsten war, feuerte zwei schwere Lasergeschütze auf das praktisch schutzlose Schiff ab. Der erste Schuss brauchte die Schutzschilde fast auf, der zweite Schuss versetzte ihnen den Gnadenstoß und riss die komplette Backbordseite auf. Sektionen wurden dem Vakuum des Weltalls ausgesetzt und mehrere Crewmitglieder wurden von den unbeschreiblichen Kräften in die Leere des Alls hinausgesogen. Und dennoch sprang T-32 in den Hyperraum. Dennoch trafen Sekunden später die Aale ihre Ziele und nahmen den Führungszerstörer und einen der beiden Begleitzerstörer mit sich.

    „Bericht!“, befahl Sam und hielt sich am Taktiktisch fest. „Sektionen 3-5 auf den Decks 1 und 2 aufgerissen, Druckschotts und Kraftfelder in Funktion, aber ich weiß nicht, wie lange noch!“, bellte der LI über Intercom. „Skipper, wir müssen so schnell, wie es geht, raus aus dem Hyperraum. Ich brauch nicht auch noch die Strahlung, wenn ich uns retten soll!“ „Ich seh mal, was sich machen lässt, LI!“, entgegnete Sam fast schreiend und blickte, wie so oft an diesem Tag, zu Senior Spacer Stiles. „Mr. Stiles, wir brauchen einen netten Flecken und parken, haben sie da was in der Nähe?“ „Negativ, Skipper, ich bin so gut, wie blind, die Sensoren sind beschädigt.“ „Dann müssen wir uns auf unser Glück verlassen. Navigator, sobald wir etwas über... vier Lichtjahre zwischen uns und unsere letzte Position gebracht haben, verlassen wir den Hyperraum und verbleiben dort, bis die Reparaturen abgeschlossen sind.“

    Vier Lichtjahre vom 1340. Sternensystem entfernt verließ T-32, schwer beschädigt und mit geschockter Crew, den Hyperraum. Es war kein Sternensystem, es war einfach nur der weite Weltraum zwischen zwei Systemen.
    „Statusreports“, befahl Sam, die sich nun etwas beruhigt hatte. „Vier Tote, zwei weitere werden noch vermisst, schwere Schäden an Backbord, wir vollführen eine unkontrollierte Wende“, berichtete McGuffin, der sich an einer Konsole Informationen beschaffte. „In Ordnung, lecken wir unsere Wunden und dann nichts wie nach Hause“, meinte Sam und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Nur Augenblicke vergingen, bis Stiles erneut die Stimme erhob. „Skipper!“
    Diesmal musste Stiles nicht weitersprechen. Sam blickte auf einen ihrer Monitore, der die Aufnahmen einer Bug-Kamera widerspiegelte. Sie schloss resignierend die Augen. „Ich sehe es, Mr. Stiles.“ Ein Ori-Schlachtschiff der Aussteigende Gerechtigkeit – Klasse war fünfhundert Kilometer vor T-32 aus dem Hyperraum gekommen.





    Fortsetzung folgt... im vierten Kapitel . Nächste Woche das erste Kapitel von Colonel Maybourne und was komplett anderes. Bis dann.


  13. #12
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    Mal wieder ne klasse Folge! Ich habe nur eine kleinigkeit: Ist dein Beta krank? Es sind für dich erstaunlich viele kleine Fehler drin! Das ist man ja garnicht von dir gewöhnt.
    Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
    MfG Heiko

  14. #13
    Master Sergeant Avatar von WarriorSun
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    Huhu,

    es geht so weiter wie im letzten Kapitel. Düster und ohne Hoffnung.
    Ihr lasst immer mehr Charakter sterben . Langsam ist niemand mehr übrig.

    Es macht Spaß wie eh und jeh eure Geschichte zu lesen und ich freue mich auch schon auf Kapitel 3. Die Parallelen zu WK I sind eindeutig. U-Boote, Stellungskrieg, neue Technologien.

    Und ich hatte doch Recht mit System auslöschen . Zwar nicht in der Ori Galaxie aber immerhin.

    MfG
    WarriorSun

  15. #14
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Sehr schön.
    Euch ist es gelungen, Wahre umstände in die Geschichte mit einzubauen.
    Die Tanboote, gefallenmir sehr.
    Aber das Sam das Kommando über ein ganbzes Geschwader erhält,nach demsie schon zwei Schiffe verlorenhat. Ma gut, ihr wiss schon was ihr macht.
    Dann bin ich mal auf Colonel Maybourne´s Kapitelgespannt.

    Lg Am17

  16. #15
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    Hi wirklich sehr gut gelungen, die beschreibungen des Tarnbootes da ist mir gleich wieder das Boot in erinerung gekommen
    Aber warum ist Carter nur Captain??

    sehr düster und Hoffnungslos der ganze Krieg, warum nicht einfach die Erde aus der Phase verschieben?



  17. #16
    Second Lieutenant Avatar von alter-fighter
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    Sam schrotet zwei Schiffe und wird dafür noch Befördert um zum Geschwaderkommandanten ernannt. Das beweist mal wieder das der Arsch der Erde langsam auf Grundeis geht.

    Bei dieser Geschichte habt ihr euch aber sehr stark an das Boot orientiert. Was nicht schlecht ist ist immerhin ein guter Film. Und die Atlantikschlacht ins All zu verlegen hat auch etwas. Nur hoffe ich das die Erde wessentlich erfolgreicher ist als die Kriegsmarine.
    Eure Weltraumfestungen habt ihr aber eins zu eins aus Halo übernommen. Nur das die Gauskanonen hier Massebeschleiniger heißen. Aber was solls? Die könnte man wenn die so effektiv sind doch auch auf Schiffen montieren. Die Kommandokreuzer hätte sicherlich genug platz dafür. Nach dem die Flieger angemottet wurden sind.

    Mal sehen war auf den Schlachtschiff der Ori ist und ob auch Sam in zwei Folgen den Heldentod sterben wird.
    Meine erste Fanfiktion:
    Stargte - Eine neue Hoffnung -

    Krieg der Sterne, diesmal mit Stargate Charakteren, ich hoffe es gefällt.

  18. #17
    On destinys way Avatar von Ferreti
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    Ich verstehs einfach nicht. Warum nicht endlich der offiziele einsatz von Massenvernichtungswaffen?

    Eine kleine Q-Bombe (Für alle die starshiptroopers kennen) oder eine art Todes Stern. Irgendwas und weg mit den Ori.

    PS: Das ist zu Kapitel 1.

    Nun zum zweiten Teil: Wow. Wie der U-bootkrieg. Allerdings frage ich mich nun wie sie aus der lage herauskommen wollen. Der krieg läuft für die erde so scheiße das es nur etwas nützen würde wenn man einen auf Hardliner machen würde und einen Puren Vernichtungskrieg beginnen würde.
    Spoiler 

  19. #18
    Colonel
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    Erst einmal Danke an alle, die den Button gedrückt haben.

    @Heiko_M:
    Nein, wie es oben steht, korrigiert Colonel Maybourne meine Kapitel und ich sehe dann noch einmal drüber. Keine Ahnung, wieso immer noch Fehler drin sind, aber ich denke, die kann man mir mal verzeihen, bedenkt man die reguläre Fehlerrate . Sorry noch mal.

    @WarriorSun:
    Nun, wie heißt es noch einmal so schön: "Man kann kein Omlett machen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen." . Jep, der 1. Weltkrieg diente als Inspiration, ebenso wie der 2. Weltkrieg (Atlantikschlacht, etc.) und einige andere Kriege, sowohl real als auch fiktiv.

    @Am17:
    Freut mich, dass es dir wieder einmal so gut gefallen hat und unsere Mühe sich bezahl gemacht hat. alter-fighter hat es eigentlich treffend ausgedrückt, warum Sam ein eigenes Geschwader hat: "der Erde geht der Arsch auf Grundeis" . Darfst dich auf Maybournes neues Kapitel freuen.

    @Major Lee Adama:
    Sam kann ehrlich gesagt froh sein, dass sie es überhaupt zum Captain geschafft hat bei ihrem Register an zerstörten Schiffen.
    Was das Aus-der-Phase-schieben betrifft: wie ich bereits bei "Fire of War" gesagt habe, wird es für diesen Krieg keine Deus ex machina Lösung geben. Soweit es das TGE-Universum betrifft, gibt es keine Phasenverschiebungstechnologie.

    @alter-fighter:
    Das mit Sam hast du treffend ausgedrückt .
    Die Weltraumfestungen sind sowohl aus Halo, als auch aus Honor Harrington, jedenfalls die grundsätzliche Idee. Was Massenbeschleuniger auf Schiffen betrifft... ich hab noch nicht alle Schiffe ins Wiki gestellt, die in dieser Staffel vorkommen .

    @Ferreti:
    Warum keine Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden? Die Antwort ist sowohl kompliziert, als auch sehr einfach und leicht zusammenfassbar: der Faktor Mensch. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Besitz von Massenvernichtungswaffen und dem Verlangen sie einzusetzen. Es gibt die Menschen, die sie ohne zu zögern einsetzen würden (König, Reineke, etc.) und die, die sie nicht einsetzen wollen (Präsident Mukara, etc.). Man darf nicht vergessen, dass die Regierung der Menschheit die UN ist, die Unified Nations, die ihre Wurzeln in den Vereinten Nationen der heutigen Zeit haben. Soweit ich weiß, steht Massenmord nicht auf deren Agenda. Ganz zu schweigen davon, dass alle Planeten der Ori von Millionen und Millarden von Zivilisten bewohnt werden. Der Krieg hat bereits mehrere Millarden Opfer und niemand will noch mehr Tote.



    Mittwoch geht es dann weiter mit Kapitel 3. Bis dann.


  20. #19
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    Da man von euch beiden eigendlich immer fast perfekte Texte gewohnt ist wahr das hald nur etwas überraschend! Es sind auch nur kleine die man schnell mal überliest. Freu mich schon auf den nächsten Teil!

  21. #20
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    @ Heiko M:

    Wie schon gesagt, kann eben mal passieren.



    2.03 Das Konglomerat



    Es war ein sonniger Tag und der Krieg, der sich der Erde immer unaufhaltsamer näherte, schien für den Moment in weiter Ferne zu sein.
    Die Menschen litten unter einer Hitzewelle und die, die nicht Sonderschichten in ihren Firmen ableisten mussten, genossen den Tag.
    So auch Rene Rust, die mit ihrer und Franzis Tochter sowie Jules Kindern im Park war, da auf diese Art der Krieg weit zu entfliehen schien.
    Es war einfacher, einfach abzuschalten und sich der Kinder zu erfreuen, als nur vom Krieg auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden.
    Dabei sah sie zu Jules Tochter.
    „Hey Sandra, komm wieder her.“
    Zwar war das Mädchen gerade mal drei Jahre und acht Monate alt, aber sie spurte sofort und so lief sie zurück zu ihrer Pflegemutter.
    Diese schimpfte ein wenig mit ihr.
    „Bleibst du wohl hier Fräulein, du kannst nicht einfach weglaufen.“
    Da meldete sich Jolinar in ihrem Kopf.
    „Sei nicht zu streng zu der Kleinen, sondern bau sie wieder auf.“
    Rene sah das auch ein.
    „Ja hast recht alte Dame, wie immer.“
    Sie richtete Sandra den Kragen und strich ihr über den Kopf.
    „Deine Mutter würde sicher…“
    Weiter sollte sie aber nicht kommen, da sie plötzlich einen Schatten, für sie wie ein Stalker aussehend, in den Gebüschen sah.
    Sie griff sofort instinktiv zu ihrer Waffe und legte sie auf die Bank, aber noch wollte sie es auf die gute Art versuchen.
    „Hey, wer sind sie?“
    Aber auch Rene konnte nicht riskieren, dass es ein Pädophiler war, der sie gerade beobachtete, es ging immerhin um die drei Kinder.
    Da kam Jules ältester Tobias angerannt und sah sie an.
    „Tante Rene, was will der Mann von uns?“
    Sie entsicherte jetzt ihre Pistole und stand auf.
    „Das finde ich raus, kümmere dich um die Mädchen.“
    Die Gestalt hatte bemerkt, dass sie entdeckt worden war und zog die Kapuze dichter ins Gesicht, es war so einfach sicherer.
    Als sie merkte, dass Rene die Waffe auf sie gerichtet hatte, lief sie schnellen Schrittes davon, in einen Wagen mit laufendem Motor.
    Rene ging wieder zu den Kindern zurück und sicherte ihre Waffe.
    „Alles klar, meine Kleinen, der böse Mann ist weg.“
    Da sah sie ihre Tochter Katrin an.
    „Mutti, ich dachte, das wäre eine Frau.“
    Rene verzog leicht ihr Gesicht, als sie die Sachen auf der Bank zusammen packte.
    „Bist du sicher?“
    Ihre Tochter bejahte es und auch Rene musste sich fragen, ob das vielleicht eine Frau war, da ihr der Gang und die Haltung bekannt vorkamen.
    Aber sie konnte nicht einordnen, woher sie das schon mal gesehen hatte und so packte sie auf die Schnelle alles zusammen.

    Der Wagen, der dem ONI gehörte und von Vize-Admiral Nina König abgestellt war, fuhr in westlicher Richtung aus der Stadt.
    Hinten saß Julia Tora, die wieder ihren Mädchennamen angenommen hatte und Vergeltung suchte, es auf eine Art und Weise planend, wie nie zuvor.
    Als man ihr ihren Mann Gideon nahm, zerbrach auch ihr Halt, der ihr in den letzten Jahren bei so vielen Momenten als Gewissen diente.
    Jetzt hingegen war sie innerlich beinahe wieder wie vor ihrer ersten Begegnung mit Gideon, es schockte selbst Nina König ein wenig.
    Da bekam sie einen Anruf.
    „Was ist?“
    Am anderen Ende der Leitung war die Geheimdienstchefin der Erdstreitkräfte Nina König, für sie war das ein trockener Anruf.
    „Tora, wo sind sie?“
    Jules brauchte eine Sekunde.
    „Habe nur mal nach meinen Kindern gesehen.“
    Man konnte König fast durchs Telefon explodieren hören und sie war mehr als nur wütend, da Jules aus ihrer Sicht alles gefährdete.
    „Ja, sind sie denn völlig wahnsinnig geworden?“
    Julia hielt jedoch nur das Telefon weg von dem linken Ohr als die nächste Standpauke kam, in einem Ton wie selten zuvor.
    „Sie müssen völlig ihren Verstand verloren haben und sie gefährden auch noch ihre Kinder, es ist einfach nicht zu fassen.“
    Jules blieb aber ruhig.
    „Keinen Stress, mich hat keiner erkannt.“
    Die Geheimdienstchefin schien fast zu platzen, aber sie blieb ruhig, was in diesem Moment bei ihr mehr Disziplin verlangte als das Verhören von Prioren.
    „Sie waren… direkt in der Öffentlichkeit?“
    Jules sah aus dem Fenster, während sie die Autobahn erreicht hatten und sie sich ausmalte, bei wem sie als erstes Mord und Totschlag bringen würde.
    „Ja, aber ich war achtsam und mich hat keiner erkannt, aber ich musste meine Kinder sehen, es hätte mich sonst verrückt gemacht.“
    König ermahnte sie trotzdem.
    „Denken sie vielleicht, dass ich sie wegen früherer Streitigkeiten von den Kindern fernhalte, es auf diese Art mit ihnen austragen will?
    Dann sind sie auf dem Holzweg und ich kann ihnen versichern, dass es nur ihrem Schutz dient, in Anbetracht ihrer Gegner.“
    Jules rollte mit ihren Augen.
    „Ja… warum haben sie mich angerufen?“
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
    „Wir haben einen der Komplexe identifiziert, von wo aus das Konglomerat operiert und ich will sie auf eine Reise schicken.“
    Jules hatte sich so was schon gedacht und sah wieder aus dem Fenster.
    „Wo?“
    Nina Königs Stimme erhärtete sich etwas.
    „Auf Deimos, das ist…“
    Da wurde sie sofort rüde unterbrochen.
    „Der Marsmond, ja... beschränken sie sich auf das Wesentliche.“
    Die Biestigkeit in den Stimmen beider nahm zu und auch die Geheimdienstchefin konnte es in der Sprache mit ihr aufnehmen.
    „Schön…wissen sie auch, dass der halbe Mond seit einem Jahr in Privatbesitz ist und dort auf ungewünschte Gäste sofort geschossen wird?“
    Jules blickte kurz das Handy an und wünschte ihrer Gesprächspartnerin einen leidigen Tod, bis sie sich erinnerte, dass sie die Frau brauchte.
    „Nein, schicken sie mir die Koordinaten.“
    Ein Datenpaket mit allem was sie wollte und etwas mehr kam keine halbe Minute später an, es enthielt noch Lebensläufe einiger Wissenschaftler und Söldner.
    Denn auf Deimos war eines der weltweit führenden Sicherheitsunternehmen und Julia war auf diese Typen nicht gut zu sprechen.
    In der Vergangenheit war sie mit Söldnern immer wieder zusammen gestoßen und bald war es wieder so wie früher…


    Zwei Tage später:

    In einem Frachter, der Global Dynamics, einem der größten Rüstungsunternehmen für die Navy, gehörte, landete Julia auf dem Deimos.
    Das ONI konnte einen falschen Namen auf eine Liste autorisierter Personen setzen, sowie auch Ausrüstung mitschicken lassen.
    Unterwegs musste sie sich dreimal ausweisen und als sie dachte, dass sie auffliegen würde, kam zu ihrer Überraschung jedes Mal das Glück zu Hilfe.
    Und so setzte sie ihren Fuß auf diesen teilweise terraformten Mond, der sie in vielerlei auf eine Reise in die Vergangenheit schickte.
    Die Städte, die sie überflog, sahen wie ehemalige Frontiersiedlungen im Wilden Westen aus, da sie wie kleine Arbeitersiedlungen in der Wüste angelegt waren.
    Sie sah noch mal in ihre Daten.
    „Providence City… sieht aus wie das letzte Rattennest.“
    Da kam ein Besatzungsmitglied.
    „Tut mir leid, aber wenn wir gleich landen, müssen sie ihr Handy ausmachen.“
    Sie nickte und steckte es weg.
    „Wenn es denn sein muss…“
    Die Stewardess bestand darauf.
    „Firmenpolitik, sie müssen das Handy ausschalten und bei der Landung kontrollieren lassen, da sie sonst Deimos nicht betreten können.“
    Jules gehorchte, auch wenn es ihr zuwider war.
    „Zufrieden?“
    Die Stewardess überhörte den gedehnten Ton und prüfte, dass ihr Telefon nicht lautlos war, es gab strikte Anweisungen.
    Jules hätte ihr in dem Moment am liebsten ihren Hals umgedreht, als sie sich an dem Handy zu schaffen machte.
    Doch dann wäre die Mission gescheitert und Nina König würde sich ihren Hals vornehmen, in Aussicht auf lang aufgestaute Ablehnung beiderseits.
    Sie sah dann wieder aus dem Fenster.
    „Ein paranoider Konzern, na toll…“
    Das Schiff überflog eine weitere Stadt und auch die war wie eine Wüstensiedlung angelegt, an der Stadtgrenze waren sogar ein paar Cowboys.
    Da kam eine Meldung durch.
    „Wir landen jetzt, bitte schnallen sie sich an.“
    Jules legte sich schnell den Gurt über und ging im Kopf noch mal durch, was ihr am Boden bei der Kontaktaufnahme helfen könnte.
    Denn hier war nichts so wie andernorts, da der ganze Mond schon seit Jahren komplett isoliert war und auch die Behörden bisher auf Granit bissen.

    Nachdem sie ausgecheckt hatte, war der nächste Halt ein Salon, in dem sie sich Zugang zu der geheimen Forschungsstation erhoffte.
    Denn Global Dynamics operierte nicht an der Oberfläche, wo sie durch eine Scan der Navy zu jeder Zeit kontrolliert werden konnten.
    Der Komplex, in den Julia wollte, lag tief unter der Oberfläche und nur wenige hatten Zutritt, so dass das sie sich erst umhören musste.
    Sie schlug mit beiden Armen die Schwingtür auf und sofort waren alle Augen auf sie gerichtet und jeder Blick schien sie regelrecht zu fixieren.
    Sie aber beruhigte die Situation.
    „Hey, ich habe gehört, hier gibt’s den besten Bourbon.“
    Der Barkeeper grinste sie an.
    „Wäre möglich, aber ist das für so ne kleine Lady nicht zu stark?“
    Sie ging breitbeinig zum Tresen.
    „Ich bin größer als ich aussehe.“
    Der Mann hinter der Bar musterte sie eingehend.
    „Irgendwoher kenne ich sie…“
    Jules hatte damit gerechnet und nahm ihm gleich den Wind aus den Segeln.
    „Ja, ich werde immer mit dieser Killerin verwechselt.“
    Und auch wenn es ihr zuwider war, sich als Killerin zu bezeichnen, musste sie diese Maske bei diesen Leuten aufrecht halten.
    Der Barkeeper runzelte mit der Stirn.
    „Ja, die Tora war schon ein Kaliber, aber jetzt…“
    Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und trank den Whiskey aus, da die Leute noch in Zweifel schwelgten, ob sie es nicht doch wäre.
    Immerhin hatte Julia über Jahre hinweg in diesen Kreisen für Aufruhr gesorgt und das war auf keinen Fall vergessen oder vergeben.
    Aber dann besann sie sich ihres Auftrages und sprach wieder den Barkeeper an, der gerade für kleine Jungs gehen wollte.
    „Entschuldigen sie noch mal, aber ich bin hier mit einem Sergio Cortalone verabredet und er hat sich noch nicht gemeldet.“
    Der Mann überlegte kurz.
    „Ja, den kenne ich, aber ich weiß nicht, wo er steckt.“
    Jules nickte und dachte, dass ihr Kontaktmann eventuell geschnappt wurde, als es draußen auf einmal sehr laut wurde.
    Einige Schüsse waren zu hören und dazu kam das Quietschen, von Reifen, was sie veranlasste, auf die Straße zu laufen und nachzusehen.

    Auf dem staubigen Boden war ein Mann im Nadelstreifenanzug und umklammerte den Koffer in seinen Händen.
    Er hatte Todesängste und Schweißperlen flossen über seine Stirn, als drei Männer mit Waffen von einem Truck abstiegen.
    Jeder von ihnen trug einen schwarzen Kampfanzug und hatte eine Schirmmütze auf dem Kopf, was sie gefährlich aussehen ließ.
    Der Mann am Boden hatte jedenfalls mit dem Leben schon abgeschlossen, als er die Brille auf seine Nase schob.
    „Bitte, macht es nicht zu…“
    Weiter sollte der aber nicht kommen da Jules eingriff und einem Söldner das Genick brach, da sie nicht ansehen wollte, wie der Mann gemeuchelt wurde.
    Er war ihr Kontakt und sie musste dafür sorgen, dass er am Leben blieb, auch wenn das jetzt in vielerlei Hinsicht schwieriger wurde.

    Den ersten konnte sie ganz leicht erledigen, als sie sich hinten angeschlichen hatte und er es in dem Moment mit der Wachsamkeit nicht so genau nahm.
    Und nachdem sie dem Mann das Genick gebrochen hatte, wurden die anderen aufmerksam, so als hätte sie in ein Wespennest gestochen.
    „Ist das nicht…“
    Der andere sah es genauso.
    „Ja, das Miststück Tora.“
    Beide hoben ihre Waffen und feuerten in Jules Richtung, aber die Kugeln verfehlten sie, da bei dem Stand der Sonne die Söldner geblendet waren.
    Jules hatte die Stelle absichtlich gewählt, dass sie im Vorteil wäre und nahm Sand in die Hand, da sie jetzt zum Angriff überging.
    Gerade als weitere Kugeln an ihr vorbei zogen, drückte sie sich mit den Beinen vom Boden, da sie im Sprung auf beide losgehen wollte.
    Jules sprang zwei Meter und rollte sich am Boden ab, wobei sie neben dem ersten Söldner auf die Beine kam und ihm den Sand in die Augen warf.
    „Überraschung, Süßer…“
    Er war für den Moment abgelenkt und sie entriss ihm die Waffe, die sie ihm auch sogleich auf dem Schädel schlug.
    Er taumelte ein paar Schritte zurück und sie legte ihre Waffe auf den anderen an, der seine auf sie richtete, aber zu langsam war.
    Julia schoss und erledigte ihn mit einer gezielten Salve, während um sie die Bewohner der Stadt mit offenem Mund dastanden.
    „Sie ist doch nicht tot.“
    „Jetzt hat die Firma echt ein Problem.“
    „Wenn das bekannt wird… oh Mann.“
    Jules aber nahm den Söldnern ihre Munition ab und steckte noch eine Pistole in den Gürtel, da es jetzt erst richtig losging.
    Sie ging zu ihrem Informanten der am Boden und half ihm hoch.
    „Sergio Cortalone, wir sollten den Platz verlassen.“
    Er nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf.
    „Als Vize-Admiral König meinte, dass sie jemand schicken würde, dachte ich nicht, dass sie es so wörtlich mit „Der Tod in Persona“ nehmen würde.“
    Jules sah ihn belustigt an.
    „Die Alte kann einen doch immer wieder überraschen… wer sind die Typen?“
    Cortalone zeigte auf den Nacken eines der toten Söldner.
    „Sehen sie da mal nach.“
    Jules schob das Shirt weg und sah einen Strichcode im Nacken tätowiert, wie sie es vor Jahren schon mal gesehen hatte.
    Und sie fröstelte leicht bei dem Gedanken, denn vor ihr lag ein Jaffa/ Mensch Hybrid, was auf Ba‘al hinweisen sollte.
    „Die haben wir alle erledigt…“
    Cortalone verneinte das.
    „In einer Anlage fielen Global die elf in die Finger und es gelang, sie umzuprogrammieren, da einer der Wissenschaftler mit überlief.“
    Erneut stieg in ihr die Wut hoch und sie schnappte den ONI-Informanten, da sie auf der Straße nicht lange durchhalten würden.
    Sie zog ihn in eine Nebenstraße und stieß ihn in eine offene Tür, weil sie nur so überleben und ihre Mission erfüllen konnte.

    Sie schloss die Vorhänge und löschte beide Lampen, die diesen Raum erhellten, bevor sie es sich auf einem der Sessel bequem machte.
    Corlatone fröstelte immer noch, aber er war sich auch bewusst, dass sie der einzige Schutz auf diesem verdammten Mond war.
    „Wie konnten sie den Anschlag überleben?“
    Julia sah ihn für einen Augenbloch nostalgisch an, bevor sie aufstand und einen Drink aus der Minibar nahm.
    „Weiß ich nicht genau, aber das ONI hatte seine Finger im Spiel.“
    Corlatone nickte verstehend.
    „Ja, Nina König hat viele Überraschungen auf Lager.“
    Jules nahm einen Schluck Wodka.
    „Ja… die dumme Ziege hat mir oft das Leben schwer gemacht.“
    An ihrem gedehnten Ton erkannte Sergio Corlatone, dass sie das Thema wechseln wollte, da sie auch schon mit den Augen rollte.
    Daher griff er zu seinem Aktenkoffer und kramte ein vertrauliches Dokument raus.
    „Sie sind sicher deswegen hergekommen.“
    Jules las das Dokument sorgsam durch aber sie war keine Wissenschaftlerin und konnte so bei den Formeln nicht wirklich durchsteigen.
    „Was ist das jetzt?“
    Corlatone nahm das Schriftstück wieder an sich.
    „Die Firma ist an der Formel für eine spezielle Waffe, mit der sie den Krieg gegen die Ori auf einen Schlag beenden könnte.“
    Sie klatschte sofort in die Hände und stand auf.
    „Das ist doch hervorragend.“
    Ihr Informant sah das aber nicht so und nahm jetzt ebenfalls einen Drink.
    „GD hat die Formal seit Monaten und hat nichts unternommen, um die Ori zu stoppen, also ist gar nichts hervorragend.“
    Jules dachte einen Moment nach und wurde dann stinksauer.
    „Diese Typen wollen den Krieg am Laufen halten, um an den Rüstungsaufträgen zu verdienen und diese Waffe nur benutzen, wenn wir es nicht schaffen…“
    Corlatone klatschte in die Hände.
    „Sehr gut, ihre Augen sind jetzt offen.“
    Jules trat mit voller Kraft gegen den Stuhl und hämmerte gegen die Wand.
    „Wir verrecken da draußen und wofür…“
    Ihr Informant wollte erst nichts sagen, aber entschied sich dann um.
    „GD würde sagen, fürs Big Business.“
    Sie kam schnell zu ihm rum und baute sich vor ihrem Kontaktmann auf.
    „So…dann werde ich die Ratten mit den eigenen Aktien erschlagen und dafür sorgen, dass bei kommenden Generationen Business als…“
    Nun hob Corlatone die Hand und unterbrach sie.
    „Sie können nicht menschliche Schwächen heilen, indem sie die Big Player abknallen.“
    Jules hingegen zuckte nur mit den Schultern.
    „Das werden wir sehen.“
    Danach ließ sich alle nötigen Infos geben, da Jules beabsichtigte, so schnell wie nur möglich in den Komplex einzusteigen.
    Denn die Bewohner der Stadt hatten sicher schon längst Alarm geschlagen und sie musste auf der Hut sein, um nicht erwischt zu werden.


    Zwei Stunden später:

    Jules saß am Steuer des Trucks, mit dem die Söldner in die Stadt gekommen waren und fuhr zum Tor des Forschungskomplexes.
    Ein kleiner Teil befand sich nämlich oberirdisch und bildete den einzigen Zugang zu dem Teil, in den sie vordringen wollte.
    Allerdings galt es, als erstes das Haupttor zu überwinden, an dem mehrere Wachen standen, da aus der Stadt Alarm geschlagen wurde.
    Julia legte die Pistole auf den Beifahrersitz und das Gewehr klemmte sie zwischen ihre Beine, da sie bei einem Schusswechsel schneller drankommen würde.
    Aber sie versuchte es erst mal im Guten.
    „Guten Tag, ich habe einen Termin.“
    Die Wache musterte sie eigenartig und war sich nicht ganz sicher was er sagen sollte, da er, als der Alarm gegeben wurde, keine Beschreibung der Verdächtigen bekam.
    „Zu wem wollen sie?“
    Julia zeigte ihm eines der gefälschten ONI Dokumente und hoffte, dass sie weiter kam, was so einfach nicht werden sollte.
    „Der Code ist seit gestern Abend abgelaufen.“
    Die Wache griff zu ihrer Pistole und sie versuchte es noch mal durch Reden, auch wenn es auf den Mann keine Wirkung haben würde.
    „Dann haben die mir das falsche Protokoll geschickt.“
    Die Wache ließ sich jetzt aber nicht mehr hinhalten.
    „Steigen sie sofort aus dem Wagen und leisten sie keinen Widerstand.“
    Dabei hob er die Waffe, aber merkte nicht, dass sie schneller war und durch die Tür schoss, bis er auf dem Boden aufschlug.
    Der Mann wand sich am Boden und starb, als die anderen Wachen aufgeschreckt das Fahrzeug umzingelten und die Waffen in Anschlag nahmen.
    Sie jedoch trat auf das Gaspedal und schoss einfach durch das Tor.
    „Soweit, so gut…“
    Allerdings zogen jetzt die Kugeln an ihr vorbei und Julia musste Schlangenlinien fahren, da es ziemlich gefährlich wurde.
    Dabei nahm sie noch ein Wachhäuschen mit und erledigte die beiden Wachen, während es auf der Straße jetzt heftiger zuging.
    „Ja, war das knapp…“
    Eine sehr altmodisch wirkende Panzerfaust schoss rechts an dem Wagen vorbei und traf sie zu ihrem Glück nicht richtig.
    Aber die Druckwelle reichte aus um den Wagen aus der Spur zu bringen und umzuwerfen, der Schub erledigte den Rest.
    Auf der linken Seite liegend, rutschte er in eine Mauer und sie hatte Glück, nicht eingeklemmt zu werden, oder Schlimmeres zu erleiden.
    „Na dann, raus hier.“
    Im nächsten Augenblick hatte Julia sich aus der Fahrkanzel geschält und die Waffe auf die auf der rechten Seite anstürmenden Wachleute gerichtet.
    Sie feuerte ihr halbes Magazin leer und tötete vier Männer, die nicht rechtzeitig wegkamen, so dass sie sich eine Verschnaufpause leisten konnte.
    Zu ihrem Glück hielt an der Stelle, wo sie gerade stand, ein Aufzug, in den sie hineinsprang und es sich für einen Moment bequem machte.

    Nachdem der Fahrstuhl sein Ziel erreicht hatte, warf sie sich mit einer Rolle raus und hielt den beiden Wissenschaftlern vor ihr die Pistole vor die Nase.
    Beide waren so perplex, dass sie die Ordner fallen ließen und wie zur Salzsäule erstarrt an die Wand gingen und Aufstellung nahmen.
    „Bitte, tun sie uns nichts.“
    Sie hielt erstmal nur dem jüngeren die Waffe auf die Stirn.
    „Was genau geschieht hier?“
    Der junge Forschungsassistent zitterte am ganzen Leib, als er antwortete.
    „Wir sind nur ein Entwicklungskomplex für Biologische…!
    Da unterbrach sie ihn aber sogleich.
    „Was???... werden hier Biowaffen gebaut?“
    Nun antwortete der ältere Forscher.
    „Das wissen wir nicht, alle Abteilungen arbeiten gesondert an ihrer Sache und nur der Boss ist über alles im Bilde.“
    Das kam ihr aber zu einfach vor.
    „Mein Mann hatte auch einen Weltkonzern bevor eure Bosse ihn gekillt haben, aber so was ist mir noch nicht untergekommen.
    Wenn keiner weiß was er genau macht, wie sollen am Ende die Fehler ausgebügelt werden, da muss man doch…“
    Jetzt unterbrach der Jüngere aber sie.
    „Hab ich am Anfang auch gefragt, aber es hieß Klappe halten und Gehaltsscheck kassieren, so haben sie mich jedenfalls eingeschüchtert.“
    Jules hatte nun genug.
    „Schön, sagt mir, wo die nächste Waffenkammer ist und ich lass euch beide am Leben, aber bei der nächsten Gelegenheit verschwindet ihr von hier.“
    Der Ältere zeigte ihr den Weg.
    „Rechts runter und dann die zweite Tür links.“
    Sie nickte nur kurz und ging dann weiter, doch ließ in ihrer Wachsamkeit nicht nach, da es auf den Fluren vor Wachen nur so wimmeln musste.
    Seltsamerweise war sie noch keiner begegnet und das ließ sie stutzig werden, aber weil sie auf alles vorbereitet war, nahm sie auch diesen Umstand freudig hin.
    Schließlich kam sie an der Tür an.
    „Verschlossen, war ja klar…“
    Sie hob ihre Waffe und schoss zweimal in das Schloss, bevor sie der Tür einen Tritt gab und so in die Waffenkammer kam.
    „Aber hallo, hier ist ja alles drin…“
    Und Julia sollte Recht behalten, denn hier fand sie alles, was sie schon immer haben wollte, es gab aber auch viele unbekannte Sachen.
    „Da werde ich lieber mal die Finger von lassen…“
    Nachdem Julia über so viele Jahre Aufklärungsmissionen gegangen war, wusste sie genau, bei welchen Dingen sie Finger anlegen durfte und wo nicht.
    Und das waren so futuristische Waffen, die Franzi ihr früher in Stich ließen, wenn sie bei den Dingern nur zu stark hustete.
    Da hörte sie mehrere klappernde Türen.
    „OK, jetzt geht’s los.“
    Sie griff auf der Stelle eine Granate und warf sie in den Korridor, wo sie Chaos anrichtete und zwei Söldner tötete.
    Darauf zog Julia eine ABC-Maske, sowie Wärmebildkamera über und warf Rauchgranaten auf den Ansturm an Söldnern.
    Mit einer schnellen Rolle nach vorn schmiss sie sich aus der Waffenkammer und erschoss auf einen Schlag vier Männer, die direkt in ihre Schusslinie liefen.
    Allerdings war sie durch ihre Maske auch im Vorteil, da die Wachen keine Masken hatten, bei einer Rauchentwicklung wo man die Hände nicht mehr vor Augen sah.
    Plötzlich war eine Ansage über den Lautsprecher zu hören.
    „Julia Tora, wir wissen, dass sie hier sind und fordern sie auf, sich auf der Stelle zu ergeben, es gibt keinen Ausweg.“
    Sie bellte aber nur in Richtung der Lautsprecher.
    „Das könnt ihr getrost vergessen.“
    Allerdings wurde sie gehört.
    „Dies ist die falsche Antwort.“
    Doch Jules hatte schon einen Ausweg gefunden und zwar in Form eines Lüftungsschachtes, er war gerade breit genug um durchzupassen.
    Aber die Männer könnten nicht folgen und sie war für den Moment aus der Schusslinie, wo zu ihrem Glück mehrere Ausgänge warteten.
    Julia entschied sich für ein Büro, wo eine Sekretärin unter ihrem Tisch kauerte und wartete, so dass es für Jules leicht war, einzudringen.


    Währenddessen im Kommandobereich der Anlage:

    Die Nachricht, dass ausgerechnet Julia Tora hier eingedrungen war, schlug wie eine Bombe ein und ließ die Menschen unruhig werden.
    Und bisher wusste nur das Wachpersonal, wer sich mit ihnen anlegte, da der Boss der Anlage gerade mit seiner Sekretärin intim war.
    Aber der Alarm, der ausgelöst wurde, ließ ihn aufschrecken und sofort in die Zentrale kommen, wo er leichenblasse Gestalten vorfand.
    Er rieb sich erstmal die Hände und setzte sein Marketinglächeln auf.
    „Was ist denn bei ihnen für eine Stimmung?“
    Ein Söldner blickte ihn niedergeschmettert an.
    „Wir haben einen Eindringling…“
    Der karrierebewusste Geschäftsmann ließ ihn aber nicht ausreden, sondern klopfte ihm auf die Schulter und versuchte die Stimmung zu heben.
    „Na, dann jagen wir den und machen uns ein Spaß im Verhör.“
    Nun reichte es dem Sicherheitschef aber und er zeigte das Bild einer Überwachungskamera, da er nicht massakriert werden wollte.
    „Es ist Julia Tora.“
    Der Geschäftsführer sah auf das Bild und schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein, die ist tot.“
    Der Sicherheitschefs korrigierte ihn, während einige seiner Männer anfingen zu zittern.
    „Leider nicht und die hat damit begonnen, unsere Männer zu eliminieren, wobei wir sehr hohe Verluste zu beklagen haben.“
    Der Geschäftsführer sah ihm scharf in die Augen, weil er noch an einen Scherz glaubte und zu diesem Zeitpunkt nicht als Idiot dastehen wollte.
    „Sie meinen das… ernst?“
    Der Sicherheitschef nickte.
    „Zu meinem Bedauern, ja.“
    Der Geschäftsführer wurde darauf ganz unruhig und lockerte hektisch seine Krawatte, da er es nicht gewohnt war, auf solche Situationen zu reagieren.
    „Und… was… schlagen sie vor?“
    Dem Sicherheitschef fiel allerdings auch nicht viel ein.
    „Wir hatten ihr eine Falle an der Waffenkammer gestellt die sie durchbrochen hat und sich auf den Weg in Sektion fünf machte.“
    Der Geschäftsführer wurde ganz still und sank in einen Stuhl.
    „Die weiß davon?“
    Das Nicken seines Untergebenden machte klar, wie anfällig die Einrichtung war und dass er auf keinen Fall länger bleiben konnte.
    Allerdings dürfte Julia Tora auch unter keinerlei Umständen die Forschungsdaten erhalten, für die jeder Konzern auf der Erde seine Seele verkaufen würde.
    Und so musste er als Geschäftsmann bleiben und seine Stellung halten, von der er glaubte, dass sie nicht zu halten war.


    In dem kleinen Büro:

    Jules kam aus dem engen Lüftungsschacht gekrochen und hatte die Sekretärin überwältigt, auf die sie einfach nur ihre Pistole richten musste.
    Dann konnte sie an den Computer der Frau und einen Virus des ONI hoch laden, der es ihr bei jedem Rechner ermöglichte, die Firewall zu umgehen.
    Dabei sah sie auf die Bürokraft.
    „Keine Sorge, Schätzchen, ich bin bald wieder weg.“
    Diese war vor Angst fast gelähmt.
    „Sind sie…?“
    Da machte sich Julia einen Spaß daraus sie noch weiter zu erschrecken, während ihre Daten in Rekordzeit überspielt wurden.
    „Ja, bin ich und ihr werdet alle für das büßen, was ihr getan habt.“
    Die Frau wurde immer bleicher.
    „Aber, wir sind doch…“
    Da baute sich Jules vor ihr auf.
    „Ja, wer seid ihr, dass ihr meinen Mann umbringt und mich Wochen ins Koma schickt?“
    Die Frau sah sie betrübt an.
    „Es gibt keine Beweise, dass GD dahinter…“
    Nun wurde die ehemalige Soldatin sauer und packte die Sekretärin am Kragen.
    „Sind sie etwa ne elende Anwältin?“
    Die junge Frau krabbelte etwas zurück.
    „Rechtsanwaltsgehilfin…“
    Durch ein Geräusch abgelenkt ließ Jules von ihr ab und obwohl sie sauer war, ging sie erst auf die Tür zu und sah nach.
    Allerdings musste sie sich auch gleich wieder zurückziehen, da ein halber Zug Sicherheitsleute in Stellung gegangen war.
    „OK, die Typen schaff ich auch…“
    Sie nahm ihren Rucksack und holte mehrere C5 Ladungen raus, die sie sofort in dem Raum an den Wänden verteilte.
    Außerdem spannte sie einen Stolperdraht vor die Tür und feuerte in den Korridor, weil sie bei den Söldnern noch Zeit schinden musste.
    Danach sah sie die Frau an.
    „Los, raus hier.“
    Die Sekretärin stand ganz langsam auf und bewegte sich an der Wand gepresst zur Tür, ehe an beiden Ecken die Söldner Position bezogen.
    Und nachdem sie gegangen war, warf Jules gerade noch rechtzeitig eine Granate in den Gang, in die Laufrichtung eines Sicherheitstrupps.
    „Oh, schon so spät…“
    Der Blick auf ihre Uhr bestätigte, dass sie spät dran war und sich beeilen musste, damit sie auf keinen Fall den erwarteten Fluchtversuch der Topmanager verpasste.
    Denn Nina König hatte ihr noch prophezeit, dass der Führungszirkel fliehen würde, sobald der Kampf aus ihrer Sicht aussichtslos würde.
    Aber da machte sie nicht mit.
    „Wo war jetzt der Schacht…“
    Jules blickte sich um und fand den Ausgang, während draußen wieder Schritte zu hören waren und der nächste Angriff bevorstand.

    Dann kroch sie in den Schacht und aktivierte Abstandszünder, die hochgingen, wenn jemand auf zehn Meter herankommen würde.
    Das passierte 30 Sekunden später, aber für Julia sollte es keine Auswirkungen haben, da sie so tief im Schacht war, dass sie die Schockwelle nicht erreichte.


    Forschungslabor:

    Ihr Eindringen hatte für Wirbel gesorgt und die Firma sah sich nun genötigt, die ganzen Dinge, die sie nicht sehen durfte, zu entsorgen.
    Denn wenn Jules gewisse Gegenstände an das Oberkommando weiterleiten würde, dann hätte der Konzern ein großes Problem.
    Daher war man nun mit dem Vernichten von Daten sowie Akten beschäftigt, weil es nicht viel zwischen ihr und dem Labor gab.
    „Sir, sie hat wieder zwei Männer erschossen.“
    Der Geschäftsführer raufte sich die Haare.
    „Ja… machen sie einfach schneller.“
    Gleichzeitig wurde die wichtigste Waffe, an der GD arbeitete, weggebracht und zum Ganymed verschifft, wo sie zu Ende gestellt werden sollte.
    Wenn man auf alles hier unten verzichten konnte, auf dieses eine Programm käme es an, da so viel Mittel und Zeit investiert worden war, wie selten in ein Projekt.
    Und daher wurden diese Sachen über Ringtransporter in ein Frachtschiff geschickt, weil es für den Geschäftsführer zu unsicher war, sie an Jules vorbeizuschaffen.
    „Wie lange noch, bis wir weg können?“
    Die Antwort bekam er aber nicht mehr, da draußen eine Explosion zu hören war.
    „Verdammt, ist sie das?“
    Jeder im Labor war ganz still und hatte seine Waffe auf das Tor gerichtet, weil ein Angriff auf den Raum erwartet wurde.
    Und obwohl das Rolltor aus massivem Trinium war und Beschuss einer Oriwaffe aushielt, war man sicher, dass Jules durchkommen würde.
    „Verdammt, warum wartet die so lange?“
    Der Geschäftsführer wurde unruhiger und lief durchs Labor, da er nicht warten wollte, wie die aus seiner Sicht menschliche Plage alle abschlachten würde.
    „Haben sie eine Ahnung, was da vor sich geht?“
    Der Sicherheitsmann, den er ansprach, wusste es nicht und schüttelte nur mit dem Kopf, weil er sich nicht ablenken lassen wollte.
    Im selben Moment drang ein Gas durch die Lüftungsanlage und verteilte sich schnell, weil auf diesen Schachzug keiner zu reagieren wusste.
    Es war Chlorgas und Julia hatte es in der Waffenkammer gefunden, das ihr ermöglichte, die in dem Labor befindenden Wachen rauszutreiben.
    „Verdammt, wir ersticken…“
    „Raus hier!“
    „Nein, das Miststück knallt uns ab.“
    „Und hier drin werden wir vergast…“
    Das Chlorgas war in einer derart starken Konzentration, dass einige Männer und Frauen bei vollem Bewusstsein zu Boden fielen.
    Es begann die Atemwege zu verätzen sowie die Haut anzugreifen, woraufhin die Menschen es nicht mehr aushielten.
    Sie liefen zum Tor und versuchten es zu öffnen, aber da die meisten zu schwach waren, war in dem Moment kaum noch Hoffnung zu erwarten.

    Julia wartete drei Minuten als sie das Hämmern am Tor hörte und zündete dass C5, das sie so platziert hatte, dass nur die Bolzen zerstört würden.
    Zwar hatte der neue Plastiksprengstoff eine gewaltige Zerstörungskraft, doch sie hatte nur drei sehr kleine Ladungen angebracht.
    Sie würden das Tor zerreißen, doch käme es zu keinen Folgeschäden im Labor, so dass sie auf jeden Fall die Verantwortlichen einfangen konnte.
    „Und Zündung…“
    Die Worte murmelte sie eher zu sich selbst und im nächsten Moment flog das Tor weg, was in ihren Augen ein gewisses Funkeln erzeugte.
    Endlich konnte sie die ersten Typen schnappen und diese zur Rechenschaft ziehen, was ihr bei all ihrem Verlust eine große Befriedigung verschaffte.
    Denn Jules hatte den Tod Gideons nicht verkraftet und auch keinerlei Therapie gemacht, da so die Wut ihre wichtigste Antriebskraft war.
    Sie überprüfte noch mal die ABC-Maske und ging in das Labor.
    „Welcher Mistkerl ist der Verantwortliche?“
    Doch die Männer und Frauen waren völlig von Sinnen, weil erst Gas und nun Explosionen bei ihnen für Benommenheit sorgten.
    Bis auf wenige war jeder teilnahmslos und litt unter einem Schock, das Jules ohne Problem zu dem Geschäftsführer gehen konnte.
    „Bist du Antony Tallington?“
    Aber als er nicht antwortete, trat sie ihn in die Seite und er hustete schmerzhaft auf, bevor eine Frau dazwischen ging.
    „Lassen sie… ihn… ah… Ruhe…“
    Danach krümmte sie sich wieder auf dem Boden und Jules konnte sehen, dass das Chlorgas so stark war, dass sich langsam die Schleimhäute lösten.
    Und so fackelte sie nicht lange und zog Tallington hinter sich her, da sie Antworten wollte, auf die Gesundheit der Angestellten nahm sie keine Rücksicht.
    Sie blieben im Labor und erstickten langsam und qualvoll, da zu viel Gas in das Labor kam, an einigen Ecken hatten sich schon neblige Schwaden gebildet.
    Vor dem Labor hielt sie ihm die Waffe an den Kopf.
    „Was wird hier erforscht?“
    Er blickte sie weinerlich an.
    „Das sag ich ihnen nie im Leben.“
    Das war jetzt zu viel für sie und sie schoss ihm einmal ins linke Knie.
    „Noch mal werde ich nicht fragen.“
    Tallington hingegen krümmte sich auf dem Boden und sah voller Schmerzen nach oben, als es ihm wieder möglich war etwas zu sagen.
    „Das bringt ihnen doch nichts…“
    Sie beugte sich nur eiskalt herunter.
    „Doch, meine Rache… und nun will ich was hören, oder…“
    Er blickte sie noch einmal verzweifelt an, dann war sein Wille gebrochen.
    „Wir haben an einem Weg geforscht, um die Ori schnell zu vernichten, für den Fall, dass sie bei uns auftauchen und den Planeten bedrohen.“
    Sie hielt ihm wieder die Waffe unter die Nase.
    „Das geht auch genauer.“
    Tallington schüttelte sich kurz, dann sprach er weiter.
    „Es handelt sich um einen Kampfstoff, mit dem wir ganz gezielt auf die Ori losgehen, ohne bei der Erdbevölkerung Schaden anzurichten.
    Und fragen sie mich nicht, wie das funktioniert, denn ich war nur für die Finanzierung zuständig, für die Entwicklung jedoch nicht.“
    Jules nahm einen Stuhl und setzte sich erstmal.
    „Was hat das mit dem Tod meines Mannes zu tun?“
    Tallington schleppte sich an die nächste Wand und musste laut husten, da das Chlorgas in die Korridore eindrang.
    „Er war dagegen und fand es unmoralisch, aber mehr weiß nicht, da ich nur am Rande auf das alles aufmerksam wurde.“
    Sie beugte sich runter und sah unter der Maske noch bedrohlicher aus.
    „Lass mich raten, du bist aus der mittleren Managementebene?“
    Er nickte etwas beschämt und sie stellte die nächste Frage.
    „Na schön, wo ist das Zeug?“
    Tallington wollte sich wieder zieren, aber als er auf die Waffe sah, wusste er, dass sie Lügen in Windeseile erkennen würde.
    „Wird in ein Frachtschiff geladen und ist auf dem Weg nach Ganymed.“
    Julia lächelte bei dem Gedanken, denn sie hatte schon geahnt, dass so was passieren würde, so sie nur eine Fernbedienung herausholen musste.
    Auf dem Weg ins Labor war sie an einem unterirdischen Hangar vorbeigekommen, wo sie auf zwei Frachtschiffe stieß.
    Und sie hatte beide mit Sprengladungen versehen, die zündeten und die Forschung von GD zu den Sternen schickten.


    Drei Stunden später:

    Jules war, nachdem sie den Forschungskomplex völlig zerstört hatte, auf einem Schiff und auf dem Weg zur Erde.
    Sie reflektierte, was sie in Erfahrung gebracht hatte und die Daten an Nina König geschickt, da nur das ONI wirklich etwas damit anfangen konnte.
    Und nun bekam sie einen Anruf der Geheimdienstchefin.
    „Wie steht es um sie?“
    Julia wollte jedoch kein langes Gespräch.
    „Keine falschen Freundlichkeiten, worum geht es?“
    König kam gleich auf den Punkt.
    „Wir haben die Daten analysiert und nach einem ersten Blick kann man sagen, dass GD an die Formel für eine hoch entwickelte Biowaffe geraten ist.
    Ich will sie jetzt nicht mit Fachchinesisch langweilen, aber wenn das Zeug funktioniert ist bei den Ori Schicht im Schacht mit Erobern.“
    Julia war damit zufrieden.
    „Werden sie es einsetzen?“
    König schüttelte energisch den Kopf.
    „Die waren damit noch nicht fertig und wir bräuchten Zeit, um das zu vollenden und das auf die Schnelle zu schaffen, ist nicht möglich.
    Aber wir könnten in vier Monaten mit ersten Versuchen beginnen und dann wird es den Ori in einer Art und Weise…“
    Julia unterbrach sie.
    „Nicht zu vorschnell, Schwester, das geht sonst wieder daneben.“
    König sah sie durch den Bildschirm belehrend an.
    „Wo wir gerade dabei sind… weil sie sich nicht zurück halten konnten, hat GD ein Kopfgeld in Höhe von zwei Millionen auf sie ausgesetzt.
    Gut gemacht – für eine Schattenoperation.“
    Darüber konnte Julia nur lachen, während die Admiralin den Kopf schüttelte.
    „Zwei Millionen, die wollen mich beleidigen…“
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836





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