Bevor ich mit dem neuen Kapitel weiter mache, erstmal noch ein Danke an Khamonai, Lee, Saffier, Sandra und Woody fürs Dankedrücken
Und nun viel Spaß mit:
Folge 20: Kleine und große Probleme
Jung öffnete seufzend die Augen und sah sich um. Er war wieder zurück auf der Schwips-Aal. Er legte die Kommunikationszitrone zur Seite und stand langsam auf. Die letzten fünf Stunden hatte er auf der Erde im Pentagon verbracht, um über die jüngsten Ereignisse Bericht zu erstatten, Befehle entgegen zu nehmen und die neusten Informationen zu bekommen. Und diese Informationen waren nicht gerade die erfreulichsten gewesen.
Er wollte gerade den Kommunikationszitronenraum verlassen, um Äli zu suchen und ihm die schlechten Neuigkeiten mitzuteilen, als Äli ihn fand. Mit Eierkocher auf dem Arm kam er aufgeregt in den Raum gestürmt und hätte Jung dabei fast umgerannt. „Da sind Sie ja! Ich suche Sie schon überall!“
Jung hob beruhigend die Hand. „Ganz ruhig Äli! Was ist denn los?“
„Wir sind vor einer viertel Stunde aus dem FTL-Flug gefallen!“
Jung sah Äli fragend an. „Ja und?“
„Wir können Shnell nicht erreichen“, antwortete Eierkocher statt Äli. „In letzter Zeit fallen wir ständig aus dem FTL-Flug und nie geht Shnell an sein Funkgerät.“
„Und im Terminalraum lässt er sich auch nur noch selten blicken“, fügte Äli hinzu. „Wenn Sie mich fragen, irgendetwas stimmt da nicht.“
Jung runzelte leicht die Stirn. „OK Äli, ich werde mich darum kümmern.“ Dann machte er eine kurze, bedeutungsschwere Pause bevor er weiter redete. „Äli, ich habe schlechte Neuigkeiten von der Erde. Ihrer Mutter geht es sehr schlecht. Sie liegt im Krankenhaus und keiner kann genau sagen, wie lange sie noch zu leben hat. Wenn Sie sie besuchen wollen …“
„O mein Gott!“ Äli war ganz blass geworden, drückte Jung Eierkocher in die Hand, stürzte zu dem Tisch der im Raum stand und schnappte sich eine der Kommunikationszitronen.
Jung drehte sich zur Tür. Gerade als er den Raum verlassen wollte, ging ein Ruckeln durch das Schiff. Anscheinend war Shnell wieder in den FTL-Flug gesprungen. Gut.
Er beeilte sich, um Shnell im Terminalraum abzufangen, doch als er dort ankam, war dieser leer.
Jung zog seine Stirn in Falten. Früher war der Terminalraum Shnells zweite Heimat gewesen, doch in letzter Zeit verschwand er immer wieder über längere Zeiträume hinweg und keiner konnte sagen wohin genau.
Er setzte Eierkocher, welcher inzwischen angefangen hatte 10 kleine Jägermeister zu summen vor einem der Terminals ab und trat wieder auf den Gang hinaus, wo er fast mit Grier zusammengestoßen wäre. „Sergeant, gut das ich Sie gerade treffe.“
Grier blieb stehen. „Sir?“
„Ich komme gerade von der Erde. Wir sollen die Melmacen frei lassen.“
„Denken Sie das ist eine gute Idee Sir? Immerhin wollten sie die Schwips-Aal übernehmen“, fragte Grier zweifelnd.
„Ich habe mit General Danning geredet. Wir können sie nicht ewig einsperren. Für was hätten die Produzenten so einen Aufwand unternommen, sie an Bord zu bringen, wenn wir ihnen danach gar keinen Handlungsspielraum einräumen. Deswegen müssen wir langsam anfangen mit ihnen zu kooperieren. Freiheit gegen Informationen. Allerdings eingeschränkte Freiheit. Wir lassen sie keine Sekunde aus den Augen. Grier, dass ist Ihre Aufgabe.“
„Ja Sir.“ Grier salutierte und verschwand um die nächste Ecke.
Jung hingegen machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, wo ihn schon ein nervös hin und her tigernder Skott empfing.
„Lieutenant, was ist los?“
„Sir“, entgegnete Skott verzweifelt, „es geht um Kloie. Ich kann sie nirgends finden! Sie ist weder in ihrem Quartier, noch bei den Sudokulöschtellern.“
Jung überlegte kurz, bevor er eine Entscheidung traf. Langsam nahm das verschwinden von Personen auf diesem Schiff überhand. Erst Wrey, jetzt auch noch Shnell und Kloie. „Trommeln Sie DJ und Ä zusammen und veranlassen Sie eine Suchaktion für Kloie.“
Skott nickte dankbar. „Wird erledigt Sir.“
Als Skott gegangen war zog Jung sein Funkgerät aus der Tasche. Zeit dem verschwinden von Shnell auf die Spur zu gehen. „Shnell hören Sie mich?“ Doch zunächst erhielt er keine Antwort, weswegen er sich genötigt fühlte, es noch einmal zu versuchen. „Shnell, hier ist Jung! Antworten Sie verdammt noch mal!“
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich eine Antwort. „Hier Shnell. Was gibt es Colonel?“
„Shnell, wo zum Teufel stecken Sie?“
Zunächst kam wieder nur rauschen aus dem Funkgerät. Nach fast einer halben Minute bekam Jung schließlich eine Antwort. „Das kann ich Ihnen nicht sagen Colonel, dass müssen Sie sich selbst ansehen.“
***
„Wie geht es ihr?“, wollte Äli, welcher im Körper eines Soldaten steckte, von der Krankenschwester wissen, die ihn zum Zimmer seiner Mutter begleitete.
Diese schüttelte den Kopf. „Nicht gut. Keiner weiß genau was sie hat, nur das es wohl bald zu Ende gehen wird. Der Umstand, dass sie noch dazu tiefe Depressionen hat, verschlechtert ihren Zustand außerdem erheblich.“
Äli sah die Krankenschwester erstaunt an. „Depressionen?“
Diese nickte. „Anscheinend macht sie sich Sorgen um ihren Sohn. Ist wohl aus heiterem Himmel vor ungefähr einem Jahr ganz plötzlich verschwunden, was sonst gar nicht seine Art ist. Angeblich um für ein Geheimprojekt für die Regierung zu arbeiten.“
„Vielleicht stimmt das ja“, meinte Äli vorsichtig.
„Naja, von dem was sie uns bis jetzt von ihm erzählt hat, war seine größte Leistung sein Haus mit einer Spülmaschine in die Luft zu sprengen, kurz bevor er verschwunden ist. Klingt das für Sie nach jemandem den die Regierung für ein Geheimprojekt braucht?“
„Klingt in der Tat sehr abenteuerlich“, antwortete Äli ausweichend.
„So da wären wir.“ Die Krankenschwester blieb vor einer Tür stehen. „Zimmer 2342. Versuchen Sie sie etwas aufzuheitern.“
Äli nickte und klopfte an die Tür.
Als keine Reaktion kam, machte er sie einen spaltbreit auf und steckte seinen Kopf ins Zimmer. Seine Mutter lag auf einem der Krankenhausbetten und starrte monoton an eine Wand. War es wirklich schon ein Jahr her, dass er von Danning und Shnell auf die Papaschlumpf gebeamt, einen Planeten mit einer Spülmaschine in die Luft gesprengt und auf der Schwips-Aal gelandet war? Anscheinend.
Als Äli schließlich das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, drehte seine Mutter den Kopf in seine Richtung. „Wer sind Sie?“
„Ein Freund von Äli“, sagte Äli. „Er hat gehört dass sie sehr krank sind und hat mich gebeten, Sie zu besuchen.“
„Und wieso kommt er nicht selbst?“, fragte seine Mutter traurig.
„Er ist momentan sehr eingespannt in dem geheimen Regierungsprojekt und kann von dort wo er ist nicht weg.“
„Dann bin ich ihm anscheinend ziemlich egal“, seufzte Älis Mutter und ließ sich auf ihr Kissen zurücksinken.
***
„Hier sind Sie die ganze Zeit?“, fragte Jung völlig verblüfft und sah sich um. Er stand in einem Gang, den er noch nie zuvor gesehen hatte und an dem komplizierte mathematische Formeln und Zahlenreihen an die Wände geschrieben waren. „Was ist das hier?“
„Genau das versuche ich gerade herauszufinden“, entgegnete Shnell, welcher ein Stück Kreide in der Hand hielt und anscheinend versuchte aus den Gleichungen schlau zu werden. „Das ganze ist überaus komplex. Bis jetzt habe ich noch keinen wirklichen Ansatzpunkt gefunden, aber ich glaube, wenn ich dahinter komme, was das alles hier bedeutet, sind wir ein gutes Stück weiter um zu verstehen, was es mit der Schwips-Aal und der Wormhole-GalaXy-Mission auf sich hat.“
Jung nickte anerkennend. „Also gut Shnell, machen Sie weiter.“ Mit diesen Worten machte er sich wieder auf zu seinem Quartier.
Er verstand nur nicht, warum Shnell so ein Geheimnis aus diesem Gang gemacht hatte.
***
„Skott?“
Skott blieb stehen und drückte die Sprechtaste seines Funkgerätes. „Was gibt es Ä?“
„Ich habe gerade Kloie gefunden.“
Skotts Herz schlug schneller. „Geht es ihr gut?“
„Ja.“
„Was macht sie?“
„Das solltest du dir besser selbst ansehen“, meinte Ä.
***
„Bitte gehen Sie jetzt“, sagte Älis Mutter. „Und richten Sie Äli aus, wenn er nicht selbst kommen will, um seine sterbende Mutter zu besuchen, dann braucht er auch keine Vertretung zu schicken!“
Äli wusste nicht was er darauf erwidern sollte.
Verdammt, was tat er eigentlich hier?! Sollte er in einer Science-Fiction-Story nicht auf fremden Planeten stehen, guten und bösen Aliens begegnen und spannende Abenteuer erleben? Und stattdessen stand er hier in einem Krankenhaus! Keine Spannung weit und breit! Drama um des Dramas Willen!
Äli seufzte. Und plötzlich war ihm die Geheimhaltung vollkommen egal. Er sah seine Mutter an: „Mum, ich bin Äli.“ Dabei deutete er auf sich. „Ich wurde wirklich von der Regierung für ein Geheimprojekt rekrutiert, habe eine Spülmaschine explodieren lassen, die daraufhin einen Planeten vernichtet hat. Infolgedessen wurde unser Team auf ein echtes Raumschiff, dass sich Milliarden von Lichtjahren von der Erde entfernt befindet, transportiert und unsere einzige Möglichkeit mit der Erde in Kontakt zu treten ist, indem wir kurzfristig den Körper anderer mittels Kommunikationszitronen übernehmen.“
Älis Mutter stöhnte leise und verdrehte die Augen. „Etwas Blöderes ist Ihnen wohl nicht eingefallen.“ Dann drehte sie sich auf die andere Seite des Bettes.
***
„Da bist du ja wieder“, begrüßte Woodstock Shnell, als dieser die Brücke betrat. „Können wir endlich weiterspielen?“ Dabei schwebte er um ein projiziertes Schachbrett herum.
Shnell nickte. „Aber tu mir einen Gefallen und zapf nicht immer die gesamte Rechnungsleistung des Schiffes für die Berechnung deines nächsten Zuges ab. Jung wird schon misstrauisch, weil die Schwips-Aal immer aus dem FTL-Flug fällt. Und als KI solltest du auch in der Lage sein, gleichzeitig ein Schiff auf Kurs zu halten und Schach zu spielen.“
„Pah!“ Woodstock sah Shnell beleidigt an. Der Gesichtsausdruck verwandelte sich aber schnell in Neugierde. „Wie hast du Jung eigentlich besänftigt?“
Shnell zuckte mit den Schultern. „War nicht schwer. Ich hab ihn auf eine falsche Fährte geführt.“ Als ihn das Hologramm erwartungsvoll ansah, musste Shnell grinsen. „Ich hab ihm einen Gang gezeigt, den wir noch nie erforscht haben und zuvor die ersten hundert Stellen von Pi und die binomischen Formeln an die Wände geschrieben. Das hat ihn so fasziniert, dass er uns wohl fürs erste in Ruhe lässt.“
***
„Sie glaubt Ihnen also nicht?“, wiederholte Jung leise.
Äli nickte betrübt. „Das schlimmste ist, dass durch die Depressionen auch ihre Krankheit viel schneller voranschreitet und sie bald sterben wird.“
Jung lehnte sich langsam in seinem Stuhl zurück und sah die Decke an, während er leise murmelte: „Was würde Wrey jetzt wohl tun …?“
„Wir holen Älis Mutter mit den Kommunikationszitronen an Bord?“, fragte Eierkocher überrascht.
„Was?“ Jung sah verwirrt von Eierkocher zu Äli und wieder zurück. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Nein, das würde nur unnötige Nebenhandlungen nach sich ziehen, die sowieso niemanden interessieren. Ich glaube ich habe eine Idee, mit dem wir diesen völlig überflüssigen Handlungsstrang beenden und uns wieder auf das wirklich wichtige konzentrieren können …“
***
Erde, kurze Zeit später:
Älis Mutter lag deprimiert in ihrem Bett, als die Tür zu ihrem Krankenzimmer aufgerissen wurde und ein griesgrämig dreinblickender Mann, welcher sich auf einen Gehstock stützte hereinkam. Was war hier heute nur los? So lange hatte sie keinen Besuch bekommen und jetzt gleich so viel auf einmal?
Sie richtete sich leicht auf. „Wer sind Sie?“
„Doktor House. Mir wurde gesagt, dass die Idioten hier nicht wissen, was sie für eine Krankheit haben und wurde hergeschickt um sie zu heilen …“
***
„Und Läufer auf C4“, sagte Woodstock und zog die Figur entsprechend.
Shnell atmete erleichtert auf. Bei ihrem jetzigen Spiel war es tatsächlich noch kein einziges mal passiert, dass Woodstock versehentlich die Schwips-Aal aus dem FTL-Flug fallen hatte lassen.
Er kratze sich am Kopf und grübelte über seinen nächsten Zug nach, als plötzlich sein Funkgerät zum Leben erwachte.
„Shnell, hier ist Jung. Wo sind Sie?“
Shnell starte sein Funkgerät an. Was sollte er darauf erwidern? Falls sich Jung gerade in dem von ihm präparierten Gang befand, wäre es schlecht zu behaupten gerade dort zu sein. Das gleiche traf jedoch auch auf jeden anderen Raum der Schwips-Aal zu. Blieb die Frage, von wo aus Jung ihn am unwahrscheinlichsten anfunken würde. Diese Frage ließ sich erstaunlich schnell beantworten. „Auf dem Klo.“
„Na gut … wenn Sie fertig sind, kommen Sie bitte auf die Krankenstation. Es geht um Kloie.“
***
„Was ist mit ihr?“, fragte Shnell, als er fünf Minuten später in der Krankenstation eintraf, in der bereits Jung, Skott und Ä versammelt waren und zuschauten, wie DJ Kloie untersuchte.
„Nichts ist mit mir“, erwiderte Kloie und verdrehte die Augen. „Mir geht es gut.“
„Ich habe sie schlafwandelnd auf der Toilette gefunden, wo sie gerade dabei war Origami-Kraniche aus Klopapier zu falten“, berichtete Ä Shnell flüsternd, so dass Kloie nicht mithören konnte. „So welche wie sie in Prison Break vorkamen. Natürlich waren sie da aus normalem Papier.“ Ä sah Shnell an. „Kennen Sie Prison Break?“
Shnell schüttelte den Kopf. „Ist die Serie denn gut?“
„Oh ja, sie …“
„Wir haben jetzt wirklich wichtigeres zu besprechen“, unterbrach Skott Ä, zog Shnell in einen hinteren Bereich der Krankenstation und überreichte ihm ein Buch.
„Was ist das?“, wollte Shnell stirnrunzelnd wissen.
„Kloies Tagebuch.“
Shnell schlug es in der Mitte auf und begann einen Eintrag zu lesen. „Liebes Tagebuch, Heute habe ich wieder nichts Sinnvolles gemacht …“
„Blättern Sie auf die letzten Seiten vor“, sagte Jung, der zusammen mit Ä zu den beiden getreten war.
Shnell blätterte zu den letzten beschriebenen Seiten – und runzelte verwirrt die Stirn. Das waren keine normalen Buchstaben mehr, dass war eindeutig außerirdisch.
„Ist das modernisch?“, wollte Jung wissen.
Shnell besah sich die Schriftzeichen genauer. „Teilweise.“ Er klappte das Buch zu, gab es Skott zurück und ging zu Kloie. „Kannst du dich erinnern, was du getan hast, als Ä dich gefunden hat?“
„Nein. Mir wurde gesagt, ich hätte geschlafwandelt.“
„Kannst du Origami-Kraniche falten?“
Kloie sah Shnell verwirrt an. „Was ist Origami? Was sollen diese Fragen? Mir geht es gut.“
„Nein geht es nicht“, sagte DJ, welche gerade die Untersuchung abgeschlossen hatte. „So wie es ausschaut, mutierst du Kloie.“
Kloie starrte DJ entsetzt mit offenem Mund an. „Was? Wie? In was?“
DJ schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, dass sich in deinem Körper neben deiner normalen DNA noch eine fremde DNA ausbreitet die deine langsam auslöscht. Ich habe ein paar Tests gemacht und dabei festgestellt, dass die fremde DNA eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Putzwasser der KFAs aufweist. Also geht die Mutation vermutlich darauf zurück.“
„Und was kann man dagegen tun?“, wollte Skott wissen.
„Keine Ahnung.“ DJ zuckte mit den Achseln. „Für so etwas wurde ich nicht ausgebildet.“
„Wo ist House?“ Skott sah sich suchend um.
„Ist zur Zeit beschäftigt“, erwiderte Jung.
„Und Alf? Der wusste doch anscheinend einiges über die KFAs. Möglicherweise …“
„Ist immer noch bewusstlos“, unterbrach ihn DJ. „Von ihm können wir uns momentan keine Hilfe erwarten.“
Jung sah Shnell an. „Was halten sie davon?“
Shnell überlegte. Anscheinend setzte die Mutation in Kloie Fähigkeiten frei, die sie vorher nicht gehabt hatte. Wie etwa das Falten von Klopapierorigamikranichen oder dem schreiben von Modernersprache. Vermutlich konnte Kloie in Zukunft von großem Nutzen sein. Das Problem war nur, dass Jung sie vermutlich sofort in Quarantäne stecken würde, wenn er nicht davon ausging, dass Kloie in absehbarer Zeit geheilt werden konnte. Also musste er es mit einem Trick versuchen.
Shnell überlegte. Der „Geheime-Gang-Trick“ hatte heute schon einmal funktioniert, also warum nicht auch ein zweites Mal?
Er drehte sich zu Jung und den Anderen. „Ich glaube ich weiß, wie wir Kloie wieder zurück verwandeln können.“
„Und wie?“, wollte Jung wissen.
„Der Gang. Ich konnte bis jetzt nur einen Teil der Gleichungen übersetzten, aber es handelt sich um ultrageheimen Modernerkram. Ich vermute, dass gewisse Sicherheitsvorkehrungen in diesem Gang eingerichtet wurden, das jedes nichtmenschliche Wesen sofort vernichtet.“
„Aber Kloie …“, begann Jung.
„Ist zum großen Teil noch menschlich“, warf DJ ein.
Shnell nickte. „Ich gehe davon aus, dass der Gang das erkennt und nur den außerirdischen Teil in ihr vernichtet.“
„Ein Gang?“, fragte Ä skeptisch.
„Ja, ein Gang. Ich weiß, dass ein Stuhl vermutlich mehr Sinn gemacht hätte, aber bis jetzt haben wir noch keinen Modernerstuhl gefunden. Nur eben einen Modernergang. Und ich denke, dass der das Problem auch lösen sollte.“
Skott nickte ungeduldig. „Worauf warten wir noch? Gehen wir!“
Shnell schüttelte den Kopf. „Wenn zu viele gehen, könnte das den Gang verwirren. Ich werde mit Kloie allein gehen.“
Nachdem keine Einwände kamen, fasste Shnell Kloie am Arm und führte sie in Richtung der Tür der Krankenstation. Dabei sah er, wie Jung ihm anerkennend zunickte. „Gute Arbeit Doktor.“
***
Kurz darauf:
Kloie starrte die Gleichungen an und drehte sich schließlich zu Shnell um. „Es hat nicht funktioniert oder?“
„Wie kommst du darauf?“
„Das sind keine ultra-geheimen Modernergleichungen, sondern nur stinknormale binomische Formeln. Und die Tatsache, dass ich überhaupt weiß, was eine binomische Formel ist und wie sie ausschaut, deutet für mich schon darauf hin, dass irgend etwas ganz und gar nicht mit mir stimmt.“
Shnell nickte. „Die Formeln habe ich an die Wand geschrieben. Ich weiß nicht, wie man die Mutation stoppen könnte. Ich wollte fürs erste nur verhindern, dass Jung dich in Quarantäne steckt.“
Kloie sah Shnell erstaunt an. „Danke. Und jetzt?“
„Jetzt stell ich dir ein Pfarrerhologramm vor. Es verzweifelt an Bedienungshandbüchern für die Schwips-Aal, die in einem schwierigen Modernerdialekt geschrieben sind. Aber du könntest ihm mit deinen neuen Fähigkeiten vermutlich bei der Übersetzung helfen. Vielleicht erfahren wir auf diese Weise auch endlich mehr über die Wormhole-GalaXy-Mission.“ Shnell sah Kloie mit einem bedeutungsvollen Blick an. „Kloie, dass hier könnte die wichtigste Mutation in der Geschichte der Menschheit sein …“
Fortsetzung folgt …