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Thema: Wormhole GalaXy

  1. #201
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    @ Lil: Danke für's Dankedrücken


    @ Alle: und weiter geht's Viel Spaß mit ...



    Folge 31: Heimaturlaub



    „Daaas Meeeeeer rauscht, duuu bist alleeein, eees riecht nach Fiiisch du wiiilst zufrieden seeeiiin. Doch iiirgendwie gelingt eees nicht, obwooohl duuu so weit geflooohen biiist…“ Eierkocher hüpfte voll Vorfreude auf den Tisch, auf dem die Kommunikationszitronen bereitlagen.

    Ein ranghohes Mitglied des Heimatweltenschutzabkommens hatte sich angekündigt, um die Lage auf der Schwips-Aal zu überprüfen und festzustellen, in wie weit weitere finanzielle Mittel bereitgestellt werden sollten, um die Mission zu unterstützen – sei es nun um einen Weg zu finden die Crew endlich nach Hause zu holen, oder die immensen Rechnungen zu begleichen, sollte das Schiff auf ihrer Reise mal wieder einen Planeten mit McGate kreuzen.
    Außerdem hatte sich auch ein Wissenschaftler angemeldet, um sich mit dem von Shnell gefundenem Signal im Hintergrundrauschen zu beschäftigen.
    Dies eröffnete zwei Besatzungsmitgliedern, endlich einen wohlverdienten Heimaturlaub auf der Erde anzutreten.

    „Bereit?“, wollte Grier wissen und musste breit grinsen. Eierkocher hatte sich in eine Badehose gezwängt, die Ä auf der Suche nach weiteren Sudokulöschtellern – die alten gaben langsam den Geist auf – in einem der Modernerquartiere gefunden hatte. Lediglich sein Deckel schaute aus einem der Hosenbeine heraus.

    „Bereiter geht’s gar nicht“, erwiderte Eierkocher deckelklappernd. „Lass die Reise beginnen!“

    Grier griff sich eine der zwei Kommunikationszitronen, die vor ihm lagen und steckte sie in eine von Eierkochers Vertiefungen, die eigentlich für die Eier vorgesehen waren. Dann nahm er die Zweite in die Hand. „Und los geht’s!“

    Jung, welcher an eine der Wände gelehnt dastand, beobachtete wie durch die beiden Körper ein kurzes zucken ging, dann sah sich Grier neugierig um.
    Oder wie Jung richtig bemerkte, wohl eher der Wissenschaftler der in Griers Körper steckte.

    „He was ist hier los? Ich kann nichts sehen! Hilfe!“

    Jung löste sich schmunzelnd von der Wand und trat zu der Vertreterin des Heimatweltenschutzabkommens, um ihren – oder besser gesagt Eierkochers – Körper von der Modernerbadehose zu befreien und ihr so ein freies Sichtfeld zu verschaffen.

    „Ah schon viel besser“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schließlich und sah sich um. „Das ist also die berühmte Schwips-Aal.“

    „In der Tat“, nickte Jung und warf einen kurzen Blick auf den Wissenschaftler. Doch der war anscheinend so fasziniert, dass er kein Wort herausbrachte und nur mit großen Augen seine Umgebung betrachtete.

    „Moment mal, wieso steck ich eigentlich in einem Gerät statt in einem normalen Körper?“, wollte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin plötzlich wissen, als ihr auffiel, dass mit ihrem neuen Körper etwas nicht stimmte.

    „Oh das …“ Jung kratzte sich am Kinn. „Nun wissen Sie, die Autoren haben scheinbar etwas dagegen, wenn Männer beim tauschen Frauenkörper bekommen und umgekehrt. Vermutlich aus irgendwelchen ethischen oder politischen Gründen. Jetzt ist heute zufällig Frauen-Sudoku-Tag bei uns an Bord und da … nun ja, Sie verstehen …“

    „Und mit einem Eierkocher zu tauschen ist ethisch korrekter?“, wunderte sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.

    Jung zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich verstehe die Autoren auch nicht wirklich.“

    ***

    „Wer sind Sie?“

    Grier sah auf. Sie waren im Kommunikationszitronenraum des Pentagons und standen einem fragend dreinblickenden Soldaten gegenüber. „Master Sergeant Grier“, antwortete Grier und zeigte neben sich. „Und Eierkocher.“

    „Identifikationscode?“

    „4-8-15-16-23-42“, ratterte Grier herunter.

    Der Soldat ließ die Waffe sinken und entspannte sich merklich.

    „Was ist los?“, wollte Grier wissen. „Dies hier ist ein vorher vereinbarter Körpertausch.“

    „Nun, es gibt da ein Problem“, begann der Soldat. „Die Melmacen …“

    „Diiieee Nordseeeee schlääägt dir ins Gesiiicht! Troootzdem hast duuu veeerloooren …“

    Grier sah zu Eierkocher hinüber und plötzlich durchfuhr es ihn siedend heiß. Shnell hatte sie genau vor dieser Situation gewarnt. Er hatte vorhergesehen, dass es im Pentagon genau in dem Moment zu Problemen kommen würde, in welchem der Körpertausch vollzogen wurde. Auf diese Weise wollten die Autoren Grier und Eierkocher an eine interessante Story auf der Erde binden. Deshalb hatte Shnell ihnen geraten, niemanden zu Wort kommen zu lassen und sofort die Beine in die Hand zu nehmen, wenn sie ihren Heimaturlaub genießen wollten.
    Grier warf einen Blick auf den Soldaten, der seine Ausführungen über das Melmacenproblem, welches es gerade gab, unterbrochen hatte und völlig verwirrt den unglaublich falsch singenden Eierkocher anstarrte.
    Grier tauschte einen viel sagenden Blick mit Eierkocher, der nicht einen Moment mit seiner Gesangseinlage aufhörte, Grier aber kurz zunickte. Die Beiden sprangen gleichzeitig auf und versuchten nach draußen zum Taxistand zu eilen. Als sie den Ausgang schon vor Augen hatten, war plötzlich ein lauter Knall zu hören und das gesamte Gebäude wurde heftig durchgeschüttelt.
    Grier schaffte es gerade noch Eierkocher durch eine offene Tür in ein angrenzendes Zimmer zu schubsen und selber hinterher zu springen, als die Decke auf sie herabstürzte und er das Bewusstsein verlor.

    ***

    „Doktor Shnell?“

    Shnell zog die letzte Schraube fest und kletterte dann, ölverschmiert wie er war, aus den Innereien der Schwips-Aal. „OK, das war’s. Der FTL der Tipsy-Eel dürfte jetzt wieder funktionieren. Zeit das wir endlich von hier wegkommen.“ Dann drehte er sich zu Jung um – und wie er bemerkte zu Grier und Eierkocher.

    „Doktor Shnell? Darf ich ihnen unseren Besuch vorstellen?“ Jung deutete erst nach links auf Eierkocher, dann nach rechts auf Grier. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin, Wissenschaftler.“

    Shnell nickte der Heimatweltenschutzabkommensvertreterin zu, dann wandte er sich aufgeregt an den Wissenschaftler. „Sie müssen wegen dem Signal hier sein, dass wir im Hintergrundrauschen bemerkt haben.“

    „Unter anderem“, bestätigte der Wissenschaftler. „Ja.“

    „Das ist gut“, freute sich Shnell und bedeutete dem Wissenschaftler ihm zu folgen. „Kommen Sie mit. So etwas haben Sie bestimmt noch nie gehört!“

    „Und was machen wir jetzt?“, wollte Jung wissen, nachdem Shnell und der Wissenschaftler verschwunden waren.

    „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich als erstes kurz mit Wrei unterhalten“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.

    Jung runzelte die Stirn. „Naja das ist ehrlich gesagt etwas schlecht …“

    Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin verzog fragend die Stirn. „Warum das?“

    „Nun Sie wissen bestimmt, dass Wrei beim IOG arbeitet …“

    „Den internationalen Orientierungsgenies, ja. Und?“

    „Nun“, Jung wusste nicht, wie er es am besten sagen sollte, also entschied er es ganz direkt auszusprechen. „Wrei hat sich an unserem ersten Tag auf dem Schiff anscheinend verlaufen. Seitdem hat sie keiner mehr gesehen.“

    „Aber sie sind seit über einem Jahr auf dem Schiff!“ Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schüttelte verständnislos den Kopf. „Hat denn seitdem keiner nach ihr gesucht?“

    „Ah … naja … wir hatten immer sehr viel zu tun“, erwiderte Jung entschuldigend. „Sie wissen ja wie das ist … geheimnisvolle Obelisken, Melmacenangriffe, Zeitreisen, Sudokuturniere, …“

    Jung unterbrach sich, als plötzlich ein blauweißes Wildschwein mit einer Yucca-Palme auf dem Kopf über sie hinweg flog, eine kleine Runde drehte und dann durch einen Entlüftungsschacht, welchen Shnell offen gelassen hatte, wieder verschwand. „Bratwurstklo, Bratwurstklo, ja das macht die Bratwurst froh, Bratwurstklo, Bratwurstklo, macht die richtige Bratwurst froh!“

    Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schaute verdattert auf den Entlüftungsschacht, in dem das Wildschwein verschwunden war. „Was war das denn?“

    „Das?“, fragte Jung. „Ach das war nur ein Major Lee Adama. Ein Produkt eines schwarzen Lochs, das auf der zukünftigen Schwips-Aal der wir kürzlich begegnet sind gelandet ist und bei unserer daraufhin durchgeführten Mission Klopapier anscheinend mit auf unser Schiff übergewechselt ist. Aber keine Sorge, Shnell denkt, dass Dinge die von schwarzen Löchern erzeugt werden keine hohe Halbwertszeit haben und sich das Wildschwein deshalb innerhalb weniger Tage wieder in Luft auflöst.“

    „Ah. Verstehe“, erwiderte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin lahm und nickte langsam, was eher den Eindruck erweckte, als ob sie es nicht wirklich verstand.

    „Gut“, meinte Jung gespielt freudig. „Was wollen Sie als nächstes sehen?“

    ***

    „ Deineee Leeeiiiche wurdeee schnell gefuuunden, das war zweiii Taaage interessant. Aaan deeeiiinem Arbeitsplaaatz sitzt ein neeeuuuer Mann, doooch waaas iiist da schon beeesooondeeereees dran...“

    Skott schlug die Augen auf. „Was ist passiert?“

    „Wir wurden von der Decke erschlagen“, teilte Eierkocher dem Master Sergeant mit. „Hab uns wieder ausgegraben. Toller Heimaturlaub. Ich wollte zwar graben, aber im Sand am Meer und nicht im Schutt des Pentagons.“

    „Nein, ich meine wieso ist die Decke auf uns runtergekommen?“

    „Ah das.“ Eierkocher rollte mit den Augen. „Anscheinend sind wir geradewegs in den Terroranschlag der Melmacen auf die Erde geplatzt, von der Flocke erzählt hat. Wir haben wirklich ein tolles Timing. Langsam versteh ich, warum Jung so sauer auf die Autoren ist …“

    „Eierkocher!“

    „Jaja, schon gut. Also ich hab ein Funkgerät gefunden und Kontakt mit einem Colonel Dingsbums aufgenommen. Anscheinend sind wir die letzten Leute in diesem Gebäude …“

    „Eierkocher! Was für ein Terroranschlag?“

    „Anscheinend haben die Melmacen ein Shuttle mit einer Bombe auf die Erde geschmuggelt das jetzt ins Pentagon gekracht ist.“ Eierkocher schüttelte den Kopf. „Dilettanten. Früher gab es wenigstens noch riesige Invasionsflotten, wenn die Erde angegriffen wurde! Und mit was werden wir heutzutage bedroht? Eine einzige Bombe in einem kleinen Shuttle! Und nicht mal das bekommen die richtig hin!“

    „Das Shuttle ist also mit der Bombe ins Pentagon gestürzt und wir sind die einzigen beiden Personen die sich noch hier drinnen befinden“, fasste Grier zusammen und rappelte sich auf.

    Eierkocher nickte. „Laut Colonel Dingsbums ja. Warum?“

    „Vielleicht sollten wir uns die Bombe mal anschauen und eventuell deaktivieren …“

    ***

    Krzqqtsch…pfeerrr…tzzzruughglk…vbfoeurpo…eretoofza dsrtzy…krkriaipcnscht…

    „Und was sagen Sie?“, fragte Shnell neugierig als der Wissenschaftler die Aufzeichnung des Signals abschaltete.

    Dieser lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Nun ja, doch … da scheint definitiv etwas zu sein.“

    Shnell grinste triumphierend.

    „Allerdings“, fuhr der Wissenschaftler fort, „bin ich kein sonderlich großer Experte für so was.“

    Shnell sackte sichtlich zusammen. „Na großartig. Und für was sind Sie dann Experte wenn ich fragen darf?“

    „Kommunikationszitronen.“

    Shnell schüttelte verständnislos den Kopf. „Und was machen Sie dann hier? Ich dachte es ginge um das Signal, welches wir im Hintergrundrauschen aufgefangen haben …?“

    „Geht es im Großen und Ganzen auch“, nickte der Wissenschaftler. „Ich soll hier einen Handlungsstrang vorbereiten, der in zwei Wochen wieder aufgegriffen wird.“

    Shnell sah den Wissenschaftler verständnislos an. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz …“

    „Oh, das werden Sie noch“, war sich der Wissenschaftler sicher. „Haben Sie zufällig Gurken an Bord?“

    „Nicht das ich wüsste.“ Shnell überlegte. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Aber wir haben etwas anderes. Moment!“ Mit diesen Worten eilte er aus dem Raum. Kurz darauf kam er zurück und drückte dem Wissenschaftler eine Dose in die Hand.

    Dieser sah die Dose verständnislos an. „Was ist das?“

    „Eine fünfzig Millionen Jahre alte Dose Ravioli. Wir haben Sie gefunden, nachdem uns vor einem Jahr ein zukünftiges Ich eines unserer Besatzungsmitglieder darauf aufmerksam gemacht hat, dass hier irgendwo eine herumliegen muss.“

    „Ravioli also …“ Der Wissenschaftler betrachtete die Dose gedankenverloren. Dann nickte er. „Ja, ich glaube das müsste gehen.“

    ***

    „Und dieser Colonel Dingsbums hat wirklich gesagt, dass wir die einzigen Personen sind, die sich noch im Gebäude befinden?“, flüstere Grier und blickte über einen Schutthaufen in Richtung abgestürztes Melmacenshuttle, welches sich in den Konferenzraum gebohrt hatte.

    Eierkocher nickte. „Alle anderen haben es nach draußen geschafft, nachdem es gerummst hatte und Alarm gegeben wurde. Nur wir mussten ja Bewusstlos unter den Überresten einer Decke begraben werden.“

    „Und wer ist er dann?“, wollte Grier wissen und deutete in Richtung Shuttle.

    Eierkocher kam nun auch aus der Deckung und sah in die gleiche Richtung wie Grier. Vor dem Shuttle stand ein Airman und betrachtete es gedankenverloren. „Gute Frage. Denkst du es ist vielleicht ein von den Melmacen eingeschleuster Spion?“

    Grier nickte.

    „OK, wir machen folgendes“, legte Eierkocher seinen Plan da, „du lenkst ihn ab und ich spring ihm von hinten auf den Kopf. Dann …“

    Grier sprang auf und rannte auf den Airman zu. Dieser fuhr überrascht herum, doch da war es schon zu spät. Grier hatte seinen Arm um den Hals des Airmans gelegt und drückte ihm solange die Luft ab, bis dieser bewusstlos zu Boden sank.

    „He du hast dir meinen Plan gar nicht zu Ende angehört!“, beschwerte sich Eierkocher während er zu Grier und den bewusstlosen Airman hinüberging.

    „Du steckst momentan in einem menschlichen Körper“, entgegnete Grier, während er dem Airman die Uniform auszog.

    „Und?“

    „Und da ist es vielleicht nicht so ratsam anderen Leuten auf den Kopf zu springen.“

    „Oh“, meinte Eierkocher nur. Daran hatte er nicht gedacht.

    „Ha!“, rief Grier triumphierend und deutete auf eine Tätowierung, die er auf der Schulter des Airmans gefunden hatte.

    „Was ist das?“, wollte Eierkocher wissen.

    „Eine Clantätowierung. Er gehört also definitiv zu den Melmacen.“

    Eierkocher sah den Airman genauer an. „Jetzt wo du es sagst … er ist auch ziemlich klein für einen normalen Menschen.“

    „Und ziemlich stark behaart …“, stimmte Grier zu.

    „Von der überdimensionierten Nase gar nicht zu reden …“, vervollständigte Eierkocher die Auffälligkeiten des vermeintlichen Airmans. „Was machen wir jetzt?“

    Aber Grier war schon im Inneren des Shuttles verschwunden, um die Bombe in Augenschein zu nehmen. „Das ist schlecht.“

    „Was?“ Eierkocher folgte Grier neugierig.

    „Die Bombe ist aktiviert“, antwortete Grier, „und von einer Hologrammschicht bedeckt durch die man nichts sehen kann. Man kann so keinen einzigen Draht erkennen. Wie sollen wir blind eine Bombe entschärfen, von der wir nicht mal wissen wie sie funktioniert?“

    „Dürfte ein Problem werden“, stimmte Eierkocher zu.

    „Gib mir mal das Funkgerät“, wandte sich Grier zu Eierkocher um. Als er es hatte, schaltete er es ein. „Colonel Dingsbums? Hören Sie mich?“

    „Bingsdums!“, kam es unverzüglich zurück. „Das hab ich Ihrem Partner aber auch schon gesagt!“

    Grier warf Eierkocher einen fragenden Blick zu.

    Dieser zuckte die Achseln. „Bei so einem Namen darf er sich nicht wundern, wenn man mal was durcheinander bringt.“

    Grier schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an Bingsdums. „Colonel wir haben die Bombe gefunden. Sie ist aktiviert und wir können sie nicht abschalten. Wie schnell können Sie einen Bombenexperten hier rein bringen?“

    „Gar nicht“, erwiderte Bingsdums resignierend. „Wir versuchen uns irgendwie in das Gebäude zu graben, aber es ist so zerstört, dass es noch mindestens einen halben Tag dauern wird, bis wir durch die Zerstörung, die das Shuttle hinterlassen hat, durch sind. Vorläufig kommt nichts rein oder raus.“

    „Heißt das wir sind auf uns allein gestellt?“, wollte Grier wissen.

    „Genau das soll es heißen Master Sergeant.“

    „Na toll“, Grier schaltete das Funkgerät aus und ließ sich hoffnungslos an einer Wand nach unten sinken.

    „Papperlapp!“, rief Eierkocher kopfschüttelnd aus. „Ein größeres Plotloch hab ich ja noch nie erlebt!“ Grier sah Eierkocher fragend an, aber da hatte der sich schon das Funkgerät von Grier geschnappt und eingeschaltet. „Colonel Bingsdums …“

    „Dingsbums!“

    Eierkocher und Grier sahen sich verwirrt an.

    „Nein halt, Bingsdums stimmt ja. Jetzt komm ich selber schon durcheinander … Was gibt es?“

    „Ist zufällig die Papaschlumpf, die Bernd das Brot, die Biene Maja oder irgendein anderes Schiff im Erdorbit?“

    „Ich glaube ja …“

    „Und die Beamtechnologie hat uns seit letztem Jahr niemand geklaut?“, wollte Eierkocher wissen

    „Ah … nein …“

    „Dann beamen Sie uns gottverdammt noch mal hier raus und die Bombe an irgendeinen Platz im Sonnensystem, wo sie explodieren kann ohne Schaden anzurichten!“

    Kurze Zeit war es still am anderen Ende. Dann meldete sich Bingsdums aufgeregt wieder. „Das könnte sogar klappen! Warten Sie einen Moment, ich leite sofort alles in die Wege!“

    Grier sah Eierkocher anerkennend an. „Gute Idee. Wie bist du drauf gekommen?“

    „War nicht schwer“, seufzte Eierkocher. „Ich weiß nur anscheinend besser als die Autoren, was in den letzten fünfzehn Jahren Wormhole X-Treme und Wormhole X-Lantis passiert ist und über welche Technologie die Erde inzwischen verfügt …“

    ***

    „Wissenschaftler“, begrüßte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin den Wissenschaftler, als sie zusammen mit Jung den Kommunikationszitronenraum betrat und sich neben ihn setzte.

    Der Wissenschaftler nickte kurz zurück. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.“

    Jung tauschte einen kurzen Blick mit Shnell der an einer der Wände lehnte. Dann berührten die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin und der Wissenschaftler gleichzeitig die Kommunikationszitronen. Ein kurzer Ruck ging durch die Körper, dann waren Grier und Eierkocher zurück auf der Schwips-Aal.

    „Wie war der Heimaturlaub?“, wollte Jung neugierig wissen.

    „Toll! Einfach toll!“, erwiderte Eierkocher etwas angefressen, hüpfte auf den Tisch, schnappte sich seine Badehose und verließ dann den Raum.

    Grier zuckte mit den Schultern. „Statt Meer gab es Melmacen, aber sonst war es eigentlich wie immer ...“ Mit diesen Worten verließ auch er den Kommunikationszitronenraum.

    „Und wie lief es bei Ihnen?“, wollte Shnell wissen.

    Jung drehte sich zu ihm um. „Eigentlich ganz gut. Nachdem sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin dem Frauen-Sudoku-Turnier angeschlossen hatte, hat sie sich relativ schnell dazu entschlossen, sich dafür einzusetzten, dass ein zweiter SG-2007-Planet gesucht und eine neue Basis errichtet wird. Das Problem ist nur, dass das einige Zeit dauern wird. Wir dürfen also noch nicht in allzu naher Zukunft mit Nachschub rechnen.“ Er kratzte sich am Kopf. „Und bei Ihnen? Gibt es Neuigkeiten über das Signal?“

    Shnell schüttelte den Kopf und hob dann eine Dose in die Höhe. „Nein, leider nicht. Aber wir haben jetzt Kommunikationsravioli.“

    Jung runzelte die Stirn. „Für was brauchen wir Kommunikationsravioli?“

    Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung. Aber angeblich werden wir es übernächste Woche erfahren ...“


  2. #202
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Und plötzlich war das Kapitel zweimal da ... - blödes Internet
    Geändert von Redlum49 (29.07.2011 um 15:17 Uhr)

  3. #203
    Grace Sherman Avatar von Helen Magnus
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    wieder ein sehr lustiges und unterhaltsames Kapitel

    Eierkocher in einer Badeshose - echt eine lustige Vorstellung und ich hab jetzt ein komisches Bild im Kopf

    Heimatweltenschutzabkommensvertreterin
    was für ein langes Wort


    Bratwurstklo, Bratwurstklo, ja das macht die Bratwurst froh
    wieder eine neue Variante von Katzenklo

    Kommunikationsravioli in der Dose: echt super

    Freu mich schon aufs nächste Kapitel

    lg Sandra

  4. #204
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Hah - diesmal bin ich aber nicht so spät dran.

    Ein etwas ... schwierig ... zu lesendes Kapitel Heimatweltenschutzabkommensvertreterin

    Jung zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich verstehe die Autoren auch nicht wirklich.“
    Die Wege der Autoren sind unergründlich

    Eine fünfzig Millionen Jahre alte Dose Ravioli. Wir haben Sie gefunden, nachdem uns vor einem Jahr ein zukünftiges Ich eines unserer Besatzungsmitglieder darauf aufmerksam gemacht hat, dass hier irgendwo eine herumliegen muss.“
    Die sollten sie mal besser nicht öffnen

    Jung runzelte die Stirn. „Für was brauchen wir Kommunikationsravioli?“

    Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung. Aber angeblich werden wir es übernächste Woche erfahren ...“
    Also mir wären die Zitronen lieber. Übernächste Woche Dauert das diesmal so lange?

  5. #205
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    lustiges Kapitel Redlum

    oh, du hast die Bombe anders verschwinden lassen *haha*
    war ja klar, das die Autoren keine ahnung von dem haben, was die Erde an Technologie verfügt xD

    lg

  6. #206
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    @ Daki, Khamonai, Lee, Saffier und Sandra: Danke für's Dankedrücken


    @ Sandra:

    Zitat Zitat von sandra721 Beitrag anzeigen
    wieder ein sehr lustiges und unterhaltsames Kapitel
    Danke

    was für ein langes Wort
    So ist das halt mit den Leuten die nur einmal vorkommen … bekommen meistens nicht mal richtige Namen
    Das Wort selber hab ich übrigens nur einmal geschrieben und dann immer nur mit Strg+C, Strg+V eingefügt


    @ Lil:

    Zitat Zitat von Liljana Beitrag anzeigen
    Hah - diesmal bin ich aber nicht so spät dran.


    Die sollten sie mal besser nicht öffnen
    Hehe, sonst passiert noch das was der zukünftigen Schwips-Aal-Crew in Folge 6 passiert ist

    Spoiler 
    „Oh mein Gott, ich glaube ich sterbe!“ Shnell beugte sich über die Kloschüssel und kotzte ein weiteres Mal.

    „Haben Sie irgendwas gegessen oder getrunken, was Sie vielleicht nicht vertragen haben?“, wollte House wissen. „Vielleicht irgendwas von einem anderen Planeten?“

    Shnell schüttelte den Kopf. „Nur eine Dose Ravioli, die wir in einer Speisekammer der Schwips-Aal gefunden haben. Aber da die Moderner und die Menschen physiologisch nahezu identisch sind, dürfte es daran eigentlich nicht liegen.“

    House runzelte die Stirn. „War es vielleicht schon abgelaufen?“

    „Ich esse öfter abgelaufene Sachen. Es ist ja schließlich ein Mindesthaltbarkeitsdatum, was impliziert, dass es sich vermutlich länger hält. Deshalb achte ich auch nie darauf“, erwiderte Shnell und warf House die leere Dose Ravioli zu.

    House suchte das Mindesthaltbarkeitsdatum und wurde schließlich am Boden der Dose fündig:
    10. Juni 49.999.983 vor Christus.

    ***

    „… nein das war es auch nicht, was ich ausrichten sollte …“

    „Shnell hat tatsächlich eine Dose 50 Millionen Jahre alte Ravioli gegessen?“, fragte Äli erstaunt.

    „Nein, eigentlich war es Ä“, gab der alte Äli grinsend zu. „Aber mit Shnell ist die Geschichte gleich viel lustiger.“


    Also mir wären die Zitronen lieber. Übernächste Woche Dauert das diesmal so lange?
    Bis geklärt wird, für was die Kommunikationsravioli gebraucht werden schon - am Freitag kommt erst noch ein Kapitel in der sie nicht benötigt werden


    @ Daki:

    Zitat Zitat von Dakimani Beitrag anzeigen
    oh, du hast die Bombe anders verschwinden lassen *haha*
    Jep, ein klein wenig muss man ja hin und wieder vom Original abweichen

    war ja klar, das die Autoren keine ahnung von dem haben, was die Erde an Technologie verfügt xD
    Was soll ich sagen? Autoren halt

  7. #207
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    @ WarriorSun: Dir auch danke für's Danke drücken

    @ Alle: Es ist mal wieder so weit Viel Spaß mit ...



    Folge 32: Von Stühlen und Nieren


    „Wachablösung!“, rief Kloie und betrat den Kommunikationszitronenraum.

    Telaudi erhob sich und streckte sich einmal kräftig, um die Verspannungen zu lösen, die sich von dem stundenlangen sitzen gebildet hatten. Er warf Eierkocher einen kurzen Blick zu, dann nickte er Kloie zu und verließ den Raum.
    Kloie setzte sich auf den Platz, den Telaudi gerade verlassen hatte und legte ihre Hand auf die Kommunikationszitrone. Jung hatte angeordnet, dass nach dem Angriff der Melmacen Tag und Nacht eine Person bei den Kommunikationszitronen bleiben sollte, damit eine Meldung über einen erneuten Angriff auf die Erde oder sonstige Unvorhersehbarkeiten sofort weitergegeben werden konnte. Sie nickte ihrerseits Eierkocher, der seinerseits die Kommunikationszitronenüberwacher überwachen sollte, um bei einem Transfer sofort Alarm schlagen zu können, kurz zu und gähnte dann ausgiebig.

    „Lange Nacht gehabt?“, wollte Eierkocher wissen.

    Kloie nickte. „Das Frauen-Sudoku-Turnier hat sich etwas in die Länge gezogen.“

    „Und?“, fragte Eierkocher um ein wenig Konversation zu betreiben – Telaudi war nicht besonders gesprächig gewesen, „wenigstens gewonnen?“

    Kloie sah Eierkocher perplex an. „Denkst du dann wäre ich hier?“ Sie gähnte noch einmal kräftig und schloss dann die Augen. Wenigstens machte es bei dieser Art von Wache nichts aus, wenn man zwischendrin ein bisschen einnickte.

    ***

    DJ und Ä legten die letzten Sudokus auf die Sudokulöschteller. Mit einem lauten Surren fingen sie an zu arbeiten, auch wenn sie in letzter Zeit immer länger brauchten bis sie ihre Arbeit erledigt hatten.

    „Denkst du sie geben langsam ihren Geist auf?“, wollte Ä von DJ wissen.

    Diese nickte. „Macht jedenfalls den Anschein. Vielleicht haben wir sie in letzter Zeit wirklich etwas zu sehr beansprucht. Wir sollten Shnell bitten demnächst an irgendeinem Supermarkt zu halten, damit wir Nachschub besorgen können.“

    „Oder an einer Werkstatt, damit sie repariert werden können“, nahm Ä den Faden auf, stockte dann aber.

    „Was ist los?“, wollte DJ besorgt wissen.

    „Ich fühle mich nicht so besonders“, gab Ä zu. „War wohl doch ein etwas zu langes Turnier. Ich …“ Weiter kam sie nicht, da sie ohnmächtig zusammensackte.

    „Scheiße“, entfuhr es DJ. Sie war sofort bei Ä um deren Puls zu fühlen. Glücklicherweise war noch einer vorhanden. Sie wollte gerade nach ihrem Funkgerät greifen, um medizinische Hilfe zu rufen, als ihr einfiel, dass sie ja die medizinische Hilfe war. Verdammt! Sie war doch für so etwas gar nicht ausgebildet! Und House war vermutlich wieder unauffindbar, wie immer wenn man ihn brauchte.

    ***

    „Colonel Jung?“

    Jung seufzte tief. Konnte man sich hier nicht ein Einziges Mal entspannen? Ständig wollte irgendjemand irgendwas von ihm. Er hätte vielleicht Shnell bitten sollen, die Schwips-Aal nicht sofort nach Fertigstellung der FTL-Reparatur wieder auf die Reise zu schicken, sondern erstmal ein paar freie Tage einzulegen. Ein paar freie Tage … das war genau das was er brauchte. Vielleicht sollte er einen Feiertag ausrufen lassen. Zum Teufel, er war der Anführer der einzigen Menschen in einem Umkreis von Milliarden von Lichtjahren! Da würde es wohl erlaubt sein, einen Feiertag …

    „Colonel Jung?“

    Jung drehte sich stöhnend auf die andere Seite des Bettes und nahm sein Funkgerät in die Hand. „Hier Jung. Was gibt es?“

    „Hier ist Eierkocher Sir. Sie sollten vielleicht mal in den Kommunikationszitronenraum kommen …“

    Mit einem Schlag war Jung hellwach. „Was ist passiert?“

    „Es geht um Kloie. Sie hat vor kurzem die Kommunikationszitronenwache übernommen … und naja … es gab einen Körpertausch.“

    Jung zog sich hastig seine Uniformjacke über. „Einen Körpertausch mit wem? Wer besucht uns diesesmal?“

    „Sir, ich glaube, sie sollten wirklich besser herkommen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.“

    Jung runzelte leicht verwirrt die Stirn, dann eilte er in Richtung Kommunikationszitronenraum.

    ***

    „Was ist passiert?“, stöhnte Ä, als sie die Augen aufschlug. Sie blinzelte und sah sich um. Anscheinend lag sie auf der Krankenstation.

    DJ trat mit versteinerter Mine zu Ä. „Ich befürchte ich habe eine schlechte Nachricht.“ Sie stockte. Als Ä keine Anstalten machte, etwas darauf zu erwidern, redete DJ weiter. „Ich habe endlich herausgefunden, wie man die Geräte auf der Krankenstation der Schwips-Aal bedient ...“

    Ä runzelte verwirrt die Stirn. „Und warum genau ist das jetzt eine schlechte Nachricht?“

    „Äh nein, dass ist eigentlich … also gut … dann sagen wir halt, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht“, stotterte DJ.

    „Und das hier ist …?“

    „Die Gute.“

    „Gut. Und was ist dann die Schlechte?“

    DJ zeigte auf eines der Geräte, dass an einer Wand stand. „Mit diesem Gerät kann man Körper scannen und darauf überprüfen, ob etwas nicht stimmt.“

    „Und was ist so schlecht daran, dass wir so ein Gerät an Bord haben?“ Ä schüttelte verständnislos den Kopf.

    „Was? … ah nein … also das ist jetzt eher eine neutrale Nachricht ...“

    „Ah.“ Ä ließ sich auf das Kissen zurück sinken. „Und was ist jetzt die schlechte Nachricht?“

    DJ atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann gab sie sich einen Ruck, um die schlechten Neuigkeiten zu verkünden. „Ä, deine Nieren versagen. Deine einzige Überlebenschance ist eine Operation. Falls wir einen geeigneten Spender finden. Und ich bin für so etwas nicht ausgebildet.“

    ***

    „Was ist los?“, wollte Jung wissen, als er gleichzeitig mit Shnell und Skott am Kommunikationszitronenraum ankam.

    Doch die Beiden konnten nur mit den Schultern zucken. Sie waren genauso ratlos wie er. Also machten sie das einzig Sinnvolle, was ihnen in dieser Situation einfiel – sie betraten den Kommunikationszitronenraum.
    Auf den ersten Blick gab es nichts Auffälliges zu sehen. Eierkocher saß an seinem angestammten Platz und unterhielt sich erregt mit der Person, die mit Kloie den Körper getauscht hatte.

    Jung trat einen Schritt vor und legte ihrer Besucherin vorsichtig von hinten eine Hand auf die Schulter. Als diese die Berührung spürte, drehte sie sich um und lächelte Jung erfreut an. „Colonel!“

    Jung runzelte leicht die Stirn und schüttelte der Unbekannten die Hand. „Willkommen auf der Schwips-Aal. Kennen wir uns?“

    Die Besucherin – aufgrund der Angewohnheit der Autoren, nur Leute gleichen Geschlechts die Körper tauschen zu lassen, wusste Jung mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit das er eine Frau vor sich hatte – verzog ihren Mund zu einem Grinsen und nickte. „Oh ja. Und es tut gut endlich wieder mit jemandem reden zu können.“

    Jung tauschte kurze verwirrte Blicke mit Shnell und Skott. Diese Frau sprach in Rätseln.

    Skott trat vorsichtig einen Schritt nach vorne. „Was gibt es auf der Erde neues? … Gab es noch einen Melmacenangriff?“

    „Ich komme nicht von der Erde“, erwiderte die Frau.

    Skott starrte die Unbekannte an. Mit wem zum Teufel war Kloie da verbunden?

    „Und von woher kommen Sie dann?“, wollte Jung wissen.

    Die Frau sah sie einen nach dem Anderen abwechselnd an, bevor sie antwortete. „Ich komme von hier. Von der Tipsy-Eel.“

    Nun trat auch Shnell nach vorne. Seine Neugier war geweckt. „Wer zur Hölle sind Sie?“

    „Ich“, antwortete die Frau und fixierte dabei Shnell, „bin Wrei.“

    ***

    „Naja und jetzt hab ich veranlasst, dass sich alle Besatzungsmitglieder testen lassen um auf diese Weise eventuell einen geeigneten Nierenspender für Ä zu finden“, berichtete DJ, während sie unruhig in Jungs Quartier hin- und herlief.

    Jung nickte aufmunternd. „Gute Arbeit DJ.“

    DJ schüttelte den Kopf und ließ sich frustriert auf Jungs Bett nieder. „Selbst wenn wir einen Spender finden würden … ich glaube nicht, dass ich diese Operation machen kann. Ich … ich bin für so was einfach nicht ausgebildet … und …“

    Jung sah sie mit festem Blick an. „Du bist die Beste die ich mir vorstellen kann. Und außerdem … außerdem … ach verdammt mir fällt jetzt nichts Tiefgründiges ein. Stell dir jetzt einfach eine überwältigende Rede vor, die dich motiviert diese Operation zu machen und deine Selbstzweifel verschwinden lässt.“

    DJ lächelte ihn an und sprang dann auf. „OK! Danke! Ich mach mich dann gleich mal ans Testresultate auswerten!“ Sie war schon fast an der Tür, als sie noch einmal stehen blieb und sich umdrehte. „Bei dir alles in Ordnung? Du machst so einen abwesenden Eindruck.“

    Jung sah auf. „Ja alles in Ordnung. Es ist nur … Wrei ist wieder aufgetaucht.“

    DJ war völlig sprachlos. Wrei – ein Mitglied der internationalen Orientierungsgenies, kurz IOG – hatte sich an ihrem ersten Tag auf der Tipsy-Eel hoffnungslos verlaufen. Da die Crew seitdem nie die Zeit gefunden hatte eine Suchaktion zu organisieren, war sie seitdem verschollen gewesen. Und das nun schon seit über eineinhalb Jahren. „Sie ist wieder da?“, fragte DJ schließlich, als sie ihre Sprache wieder fand. „Wie geht es ihr?“

    „Naja, da sein ist etwas übertrieben“, erwiderte Jung. „Ihr Geist hat Kloie übernommen, als diese Kommunikationszitronenwache hatte.“

    DJ runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz.“

    „Wir auch nicht“, gab Jung zu. „Shnell ist dran und findet hoffentlich heraus was da los ist. Er und Äli …“

    In diesem Moment erwachte sein Funkgerät zum Leben. „Colonel Jung?“

    „Was gibt es Äli?“

    „Wir glauben wir wissen jetzt, was passiert ist.“

    Jung sah DJ an. „Ich muss los.“

    DJ nickte. „Gut, dann mach ich mich mal auf den Weg in die Krankenstation und schau, ob der Computer schon einen geeigneten Spender ausgespuckt hat.“

    ***

    „Also?“, wollte Jung wissen, als er die Brücke erreichte. „Wie kommt Wrei in Kloies Körper?“

    Äli sah von einem der Terminals auf. „Also so wie es ausschaut, hat Wrei als sie sich hoffnungslos auf dem Schiff verlaufen hat, einen Raum gefunden indem es einen Stuhl der Moderner gibt.“

    „Einen Stuhl der Moderner? Wie solche in Antarktika und X-Lantis?“

    Äli nickte und schüttelte nach kurzer Überlegung den Kopf. „Von dem was Wrei erzählt hat … also vom Aussehen her schon, von der Funktionsweise her nicht.“

    Jung runzelte verwirrt die Stirn.

    „Anscheinend fanden es die Autoren eine gute Idee, etwas Bekanntes zu bringen, besonders wo es sich doch um ein Schiff der Moderner handelt, dabei aber eher Funktionsweisen einzubauen die besser in die Story passen.“

    „Also kein Drohnenabfeuerungsstuhl?“

    Äli schüttelte wieder den Kopf. „Nein, so wie es aussieht eher ein Verpuffungsstuhl.“

    Jung schüttelte verwirrt den Kopf. „Ein Verpuffungsstuhl? Was ist ein Verpuffungsstuhl? Und für was brauchten die Moderner so etwas?“

    Äli konnte nur mit den Achseln zucken. „Keine Ahnung. Aber Wrei hat gemeint, als sie sich auf den Stuhl setzte ist ihr Körper einfach verpufft.“

    „Und wie kommt sie jetzt in Kloie?“

    „Naja, ihr Geist blieb anscheinend als Signal erhalten und konnte sich mit Hilfe der Kommunikationszitronen mit Kloie verbinden.“

    „Aber wieso erst jetzt? Ich meine wir benutzen die Zitronen doch schon eine ganze Weile“, wollte Jung wissen.

    „Kloie ist mit einer Kommunikationszitrone in der Hand eingeschlafen“, teilte Äli Jung mit. „Anscheinend waren dabei ihr Körper und ihr Geist so entspannt, wie es im wachen Zustand nicht der Fall ist. Das könnte der ausschlaggebende Faktor gewesen sein, dass Wrei in Kloies Körper eindringen konnte.“

    Jung nickte und sah sich auf der Brücke um. „Wo ist eigentlich Shnell?“

    „Sucht mit Teldaudi, Skott und Wrei den Stuhlraum. Er hofft dort eine Lösung für das Kloie-Wrei-Problem zu finden.“

    ***

    „Also“, begann DJ ihre kleine Ansprache und sah dabei zu den beiden möglichen Spendern. „Bei der Suche nach einer passenden Niere vergleicht man normal sechs unterschiedliche Marker. Sehr kompliziert und theoretisch. Das müssen Sie nicht verstehen. Ehrlich gesagt verstehe ich es selber nicht mal genau. Naja, wie dem auch sein, auf jeden Fall konnte ich leider keinen hundertprozent passenden Spender finden. Das wäre auch ein ziemlich großer Zufall gewesen. Aber bei zwei Kandidaten passten immerhin vier von sechs Markern überein. Meine Herren“, sie nickte den Beiden zu. „Sie haben den Hauptgewinn gezogen.“

    „Tja, schön für uns, aber ich bin raus“, verkündete Eierkocher und hüpfte von dem Tisch, auf dem er gesessen hatte.

    „Ich kann gar nicht betonen, wie überaus wichtig ...“, versuchte DJ Eierkocher umzustimmen.

    „Ah ja, ich versteh schon“, meinte Eierkocher und druckste etwas herum. „Die Sache ist nur die … Eierkocher haben keine Nieren, die sie spenden könnten ...“

    „Oh.“ DJ sah Eierkocher verblüfft an. Daran hatte sie gar nicht gedacht. „Nun … ja … Schade.“ Sie wandte sich an die andere Person. „Also wie gesagt, ich kann gar nicht sagen wie ...“

    Weiter kam DJ nicht, denn Grier zog bereits sein Oberteil aus, schnappte sich ein Messer und betrachtete seinen Bauch. „Wo genau muss ich schneiden?“

    „Ahm, vielleicht ist es besser, wenn Sie mir das schneiden überlassen“, meinte DJ, obwohl sie sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als das Grier sich wirklich selber operieren könnte – und im Anschluss gleich noch Ä.

    ***

    „Shnell? Wie schaut es aus?“

    Shnell riss seinen Blick von dem Stuhl los und aktivierte sein Funkgerät um Jung zu antworten. „Wir haben den Stuhlraum gefunden Colonel. Er ist ganz in der Nähe unseres normalen Bewegungsradius. Ich glaube die Konstrukteure der Schwips-Aal wollten, dass man ihn findet.“

    „Meinen Sie die Moderner oder die Autoren?“, wollte Jung wissen.

    „Vermutlich beide“, erwiderte Shnell.

    „Hm, dann denken Sie also, es wäre vorgesehen gewesen, dass wir den Stuhlraum schon viel früher finden?“

    „Wenn wir wenigstens einmal das Schiff erkundet hätten, wie ich es vorgeschlagen habe“, entgegnete Shnell, „nur ein einziges Mal …“

    „Sie wissen, dass wir sehr beschäftigt waren“, rief Jung Shnell ins Gedächtnis.

    Shnell verdrehte die Augen. „Jaja, ich weiß … Sudokuturniere …“

    „Was ist jetzt mit unserem Kloie-Wrei-Problem?“, wechselte Jung das Thema.

    Shnell sah wieder zu dem Stuhl, auf welchen Skott und Telaudi Kloie/Wrei gerade festschnallten. „Ich glaube das der Stuhl mehr ist als nur ein Verpuffungsstuhl. Ich werde versuchen, Wreis Geist mit seiner Hilfe aus Kloies Körper herauszulösen. Ihr Körper ist zwar nicht mehr vorhanden, aber ich denke wir könnten sie in den Schiffscomputer verschieben.“

    „Und was ist wenn es nicht klappt?“, wollte Jung wissen. „Ist das nicht gefährlich?“

    Shnell senkte die Stimme, damit Skott seine Antwort nicht verstehen konnte. „Colonel, selbst wenn etwas schief geht und Kloie verpufft … ich meine es ist immerhin nur Kloie von der wir reden …“

    Am anderen Ende war es still, anscheinend ließ sich Jung das Argument durch den Kopf gehen. Nach einigen Sekunden meldete er sich schließlich. „Sie haben recht Shnell. Versuchen Sie Ihr Glück.“

    ***

    DJ atmete einmal tief ein und aus. Dann betrachtete sie ein letztes Mal Ä und Grier, die auf den Behandlungsliegen bereitlagen. Die Operation konnte beginnen. Mit leicht zitternden Händen nahm DJ ein Skalpell in die Hand. Und atmete noch mal tief ein und aus. Dann gab sie sich einen Ruck und …

    „Was ist denn hier los?“

    DJ wirbelte herum, als House die Krankenstation betrat.

    „Nein, sagen Sie nichts.“ House betrachtete eingehend die Szenarie. „Grier hat Nierenversagen und Ä will ihm eine spenden, damit er nicht stirbt und wir Probleme wegen der Schwarzenquote in TV-Serien bekommen. Wobei immer noch geklärt werden muss, ob Äli mit dem ganzen Ruß nicht als Schwarzer durchgeht …“

    „Eigentlich hat Ä das Nierenversagen und Grier …“

    „Aber wir haben doch genug Frauen an Bord“, meinte House verständnislos. „Von der Quote her sind wir sogar überbesetzt. Also warum …“

    „House“, unterbrach ihn DJ unwirsch. „Wollen Sie noch etwas Sinnvolles beitragen? Wenn nicht, verschwenden Sie hier gerade wichtige Zeit.“

    „Tu ich nicht“, verkündete House. „Sie irren sich.“

    DJ sah ihn verständnislos an. „Wie … was?“

    „Es ist kein Nierenversagen.“ Er ging zu der schlafenden Ä und besah sie sich eingehend. „Wäre es Nierenversagen, wäre sie schon längst tot.“

    „Und was ist es dann?“, wollte DJ unsicher wissen.

    „Dehydrierung. Ä hat bei eurem Frauen-Sudokuturnier anscheinend zu wenig getrunken. Geben Sie ihr etwas zu trinken und das Problem erledigt sich von selbst.“

    „Aber … aber das Modernergerät …“ DJ sah zu dem Gerät, das Äs Körper gescannt und Nierenversagen diagnostiziert hatte.

    „Können Sie überhaupt modernisch?“, wollte House wissen.

    „Nein, nicht besonders gut“, gab DJ zu.

    „Das könnte es erklären“, meinte House. „Dehydrierung und Nierenversagen klingt auf modernisch ziemlich identisch.“

    „Wo waren Sie eigentlich die ganze Zeit?“, wollte Eierkocher von House wissen.

    „Fernsehraum“, erwiderte dieser. „Erstklassige Ausstattung. Alles in HD und 3D. Außerdem übertragen sie sogar meine Lieblingsdokusoap. Big Schwips-Aal.“

    „Moment mal“, ging DJ auf, „heißt dass, Sie haben uns die ganze Zeit beobachtet?!“

    House lächelte nichtssagend. Dann drehte er sich um und verließ die Krankenstation. „Ich muss zurück! Die Werbung ist jeden Moment zu Ende!“

    DJ ließ sich erschöpft auf ein leeres Krankenbett zurücksinken und schloss die Augen. Sie wusste nicht ob sie sauer auf House sein sollte, weil er nicht schon vor Stunden etwas gesagt hatte oder froh darüber dass die OP noch so kurzfristig an ihr vorüber gegangen war. Denn eins war so sicher wie das Amen in der Kirche – für eine Operation war sie wirklich nicht ausgebildet.

    ***

    „Hat es geklappt?“, wollte Jung wissen, als Shnell und Telaudi die Brücke betraten.

    Shnell nickte, während er sich an einem der Terminals zu schaffen machte. „Bis jetzt ja. Ich habe Wreis Bewusstsein in den Schiffscomputer geladen. Jetzt versuche ich es als unabhängiges Programm zum laufen zu bringen. Quasi als Hologramm, wie bei Woodstock.

    „Ich wurde gerufen?“ Woodstock erschien mit einigen Indianerfedern auf dem Kopf und schwarz-grün karierten Gummistiefeln an den Füßen und sah sich fragend um.

    „Was ist mit Kloie?“, wollte Jung wissen.

    „Der geht es gut“, erwiderte Telaudi. „Skott hat sie gleich dazu eingespannt klamottenfressende Staubflunsen in der Besenkammer zu jagen. Jung, ich bin ja noch nicht lange auf der Tipsy-Eel, aber ich habe den Eindruck, hier existiert ein extremes Staubflunsenproblem.“

    „Ich hab's!“, rief Shnell freudig und drückte einen Knopf.

    Im nächsten Moment materalisierte sich ein Hologrammabbild von Wrei auf der Brücke. Sie sah sich verwundert um. „Wo bin ich?“

    „Auf der Brücke der Tipsy-Eel“, erwiderte Shnell grinsend.

    „Wie ich sehe habt ihr euch eine neue KI gesucht“, stellte Woodstock halb beleidigt, halb erstaunt fest.

    „Ah nein, eigentlich nicht“, erwiderte Shnell schnell. „Darf ich vorstellen? Woodstock, verwirrtes Pfarrerhologramm, momentan KI. Wrei, Mitglied der internationalen Orientierungsgenies.“

    „Sehr erfreut“, strahlte Woodstock und schüttelte Wrei die Hand, als er hörte, dass ihn niemand ersetzen wollte. „Wissen Sie was? Wir könnten uns den Job als KI teilen. Ich lerne sie an …“

    Jung, Shnell und Telaudi sahen sich an. Konnte es noch schlimmer kommen, als wenn ausgerechnet Woodstock die Ausbildung einer neuen KI übernahm?

    „... und danach kann ich endlich mal Urlaub nehmen. Und hinterher könnten wir uns ja die Aufgabengebiete teilen. Als Hologramm hat man auf diesem Schiff ansonsten recht wenig zu tun.“

    „Das hört sich toll an“, strahlte Wrei. „Ich würde gerne die Navigationssysteme übernehmen, wenn Sie nichts dagegen haben. Als Mitglied des IOG bin ich wie geschaffen dafür.“

    „Ist gebongt“, nickte Woodstock begeistert.

    Jung wurde blass und sah, dass es Shnell und Telaudi genauso erging. Damit hatte sich ihre unausgesprochene Frage gerade beantwortet.
    Ja, es konnte eindeutig noch schlimmer kommen ...


  8. #208
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    wieder mal eine sehr lustige Folge

    hihi, weir kommt in Kloie zurück und wird der neue KI xD
    und Kloie geht mal wieder in die Besenkammer

    tja....mal schaun wie das mit Woody und Weir weitergeht....

    lg

  9. #209
    Master Sergeant Avatar von WarriorSun
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    „Tja, schön für uns, aber ich bin raus“, verkündete Eierkocher und hüpfte von dem Tisch, auf dem er gesessen hatte.

    „Ich kann gar nicht betonen, wie überaus wichtig ...“, versuchte DJ Eierkocher umzustimmen.

    „Ah ja, ich versteh schon“, meinte Eierkocher und druckste etwas herum. „Die Sache ist nur die … Eierkocher haben keine Nieren, die sie spenden könnten ...“
    Jede Szene verarscht du wunderbar . Man erkennt sofort die ursprüngliche Handlung und dann die Verarsche . Grandios. Weiter so.

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  10. #210
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    Sop, endlich alles nachgelesen.... noch mehr Gehirnzellen wech

    Gefällt mir und bestätigt meine Meinung, dass du nicht ganz sauber bist Blaueweiße WIldschweine, die an Decken rumfliegen, Staubflusenbekämpfung......
    SGU werd ich mir definitiv nicht anschauen, da es nur schlechter als WG sein kann

  11. #211
    Captain Avatar von Evaine
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    Lach...

    Nachdem ich mich gestern Abend tatsächlich an den Pilotfilm von SGU gewagt habe... habe ich gerade den Lachanfall zur 1. Seite hier hinter mich gebracht... vorher konnte ich nichts damit anfangen, aber jetzt... ist es nur genial... Ich denke, jetzt macht es vielleicht sogar Spaß, diese sinnbefreite Serie zu sehen..so kam es mir zumindest gestern nach dem Pilotfilom vor, der noch logisch und interessant gewesen sein soll... um wieviel schlimmer wird es dann noch?

  12. #212
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Wrei ist also wieder da und zum Glück ist House da und löst das Nierenproblem einfach und logisch. Wieso sind sie nicht in der Serie draufgekommen - hätten sich den ganzen Tamtam um die OP sparen können. Ach ja, bin ja blöd - mussten die Sendezeit ausfüllen und ein bisschen zusätzliches Drama einbauen. ^^ Zufällig hab ich diese Folge sogar im Schnelldurchgang gesehen. So bin ich nicht ganz unwissend.

    Skott hat sie gleich dazu eingespannt klamottenfressende Staubflunsen in der Besenkammer zu jagen. Jung, ich bin ja noch nicht lange auf der Tipsy-Eel, aber ich habe den Eindruck, hier existiert ein extremes Staubflunsenproblem.“
    Das kann ich nur bestätigen - kaum hat man den Staub beseitigt - ist er schon wieder da.

    Ist gebongt“, nickte Woodstock begeistert
    Oje - das hat bestimmt große schlimme Folgen.

  13. #213
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Ich glaube die Konstrukteure der Schwips-Aal wollten, dass man ihn findet.“
    „Meinen Sie die Moderner oder die Autoren?“, wollte Jung wissen.
    „Vermutlich beide“, erwiderte Shnell.
    *lol* Diese Momente finde ich immer mit am besten, wenn plötzlich die Wand zur FF weg ist und die Figuren sich ihrer Fiktionalität bewusst werden - oder auch nicht.

    Und dass DJ gleich Nierenversagen diagnostiziert und operieren will - obwohl sie dafür doch gar nicht ausgebildert ist *jammer* - wenn es auch eine Flasche Wasser tut, das ist wirklich klasse! *g*

  14. #214
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    @ Antares, Daki, Evaine, Jaffa, Khamonai, Lee, Saffier, Sandra und WarriorSun: Danke für's Danke drücken


    @ Daki:

    Zitat Zitat von Dakimani Beitrag anzeigen
    hihi, weir kommt in Kloie zurück und wird der neue KI xD

    tja....mal schaun wie das mit Woody und Weir weitergeht....
    Ich weiß nicht ob's dir bewusst ist, aber es gibt einen kleinen Unterschied zwischen Weir (Leiterin von Atlantis in den Staffeln 1-3) und Wrei (die WG-Version von Wray aus SGU)


    @ WarriorSun:

    Zitat Zitat von WarriorSun Beitrag anzeigen
    Jede Szene verarscht du wunderbar . Man erkennt sofort die ursprüngliche Handlung und dann die Verarsche . Grandios.
    Danke

    Weiter so.
    Ich werd mir mühe geben
    Wobei ... bei der nächsten Folge weich dann doch wieder etwas mehr vom ursprünglichen Drehbuch ab


    @ Jaffa:

    Zitat Zitat von Jaffa96 Beitrag anzeigen
    Sop, endlich alles nachgelesen....


    noch mehr Gehirnzellen wech


    Gefällt mir und bestätigt meine Meinung, dass du nicht ganz sauber bist Blaueweiße WIldschweine, die an Decken rumfliegen, Staubflusenbekämpfung......
    SGU werd ich mir definitiv nicht anschauen, da es nur schlechter als WG sein kann
    Stimmt.
    Andererseits versteht man dann ein paar Anspielungen besser, wenn man das Original kennt - gut jetzt nicht unbedingt das Wildschwein und die Staubflunsen, die sind von mir - aber ein paar Verweise auf SGU stecken dann doch drinnen


    @ Evaine:

    Zitat Zitat von Evaine Beitrag anzeigen
    Lach...

    Nachdem ich mich gestern Abend tatsächlich an den Pilotfilm von SGU gewagt habe... habe ich gerade den Lachanfall zur 1. Seite hier hinter mich gebracht... vorher konnte ich nichts damit anfangen, aber jetzt... ist es nur genial...
    Hehe Danke

    Ich denke, jetzt macht es vielleicht sogar Spaß, diese sinnbefreite Serie zu sehen..so kam es mir zumindest gestern nach dem Pilotfilom vor, der noch logisch und interessant gewesen sein soll... um wieviel schlimmer wird es dann noch?
    Bei Staffel 1 jagt eigentlich ein Tiefpunkt den nächsten. (Ganz ganz schlimm ist übrigens was sie aus O'Neill gemacht haben. )
    Staffel 2 wird dann etwas besser, vor allem weil man sich anscheinend dazu entschlossen hat ein klein wenig Humor an die Serie zu lassen (wenn auch bei weitem nicht so viel wie in SG-1/SGA-Zeiten )


    @ Liljana:

    Zitat Zitat von Liljana Beitrag anzeigen
    Zufällig hab ich diese Folge sogar im Schnelldurchgang gesehen. So bin ich nicht ganz unwissend.


    Das kann ich nur bestätigen - kaum hat man den Staub beseitigt - ist er schon wieder da.
    Dann mach's doch einfach wie ich und las den Staub Staub sein. Stört doch keinen

    Oje - das hat bestimmt große schlimme Folgen.
    Tja wer weiß ... - mal schauen was die Zukunft so bereithält


    @ Antares:

    Zitat Zitat von Antares Beitrag anzeigen
    *lol* Diese Momente finde ich immer mit am besten, wenn plötzlich die Wand zur FF weg ist und die Figuren sich ihrer Fiktionalität bewusst werden - oder auch nicht.
    Ich auch
    Und sie zu schreiben macht unheimlich viel Spaß

    Und dass DJ gleich Nierenversagen diagnostiziert und operieren will - obwohl sie dafür doch gar nicht ausgebildert ist *jammer* - wenn es auch eine Flasche Wasser tut, das ist wirklich klasse! *g*
    Jaja, so ist sie, unsere Lieblingssanitäterin


    @ Alle:

    Das nächste Kapitel kommt diesesmal nicht wie gewohnt am Freitag sondern erst am Samstag. Dafür dann mit zwei Überraschungsgästen die die Schwips-Aal besuchen

  15. #215
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    So, wie angekündigt kommt das dieswöchige Kapitel mit etwas Verspätung.

    Der Grund: Am 13. August 2010 – also vor genau einem Jahr – startete Wormhole GalaXy mit der ersten Folge und ich wollte das Kapitel einfach am Jahrestag posten *gg*

    Das Kapitel stellt in zweifacher Hinsicht ein kleines Jubiläum da, denn nicht nur das WG ein Jahr alt wird, mit diesem Kapitel wurden auch die 200 Wordseiten überschritten, die die FF bis jetzt lang ist.

    Lustigerweise fiel das Jubiläumskapitel auch gleichzeitig mit der SGU-Folge zusammen, in der McKay auftrat, so dass es dem Anlass entsprechend ein kleines Wiedersehen mit einem der Hauptcharaktere aus Wormhole X-Lantis gibt.

    Dementsprechend gibt es vor der Episode noch einen kleinen Rückblick:



    Was beim WG-Vorgänger Wormhole X-Lantis geschah:


    House stieß Ingram leicht in die Seite: „Geht’s dir gut?“

    „Ich bin am Leben“, erwiderte Ingram, „und ich habe dich – was brauch ich sonst noch?“

    „Schöne Aussicht“, kommentierte Sheppard, während Ingram seinen Arm um House legte.


    Was in der 1. Staffel von Wormhole GalaXy geschah:


    Jung sah die drei der Reihe nach an. „Bereit?“

    Als er sah, dass die drei nickten gab er mit „dann mal los“ das Startkommando und die drei umfassten gleichzeitig die vor ihnen liegenden Kommunikationszitronen. Augenblicklich ging ein kurzer Ruck durch Shnell, Ä und Äli, was darauf hindeutete, dass jetzt die drei, von General Danning ausgewählten Personen in deren Körpern steckten.

    Jung wandte sich an Person Nummer drei in Älis Körper. Dem Experten der Ihnen dabei helfen sollte effizienter mit allem zu wirtschaften. „Und Sie sind?“

    Der Mann in Älis Körper schüttelte Jungs Hand. „Peter Zwegat aus Berlin.“

    ***

    „Und was machen wir jetzt?“, wandte sich Äli an Ä. „Soll ich dir vielleicht mein Haus zeigen? Ich wohne hier ganz in der Nähe.“

    „Oder…“, Ä sah sich nach allen Seiten um, konnte aber keine Passanten sehen. „Oder wir könnten uns in einen Busch zurückziehen und Sex haben.“

    Äli sah Ä erstaunt an und ließ sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen. Irgendwie fühlte es sich falsch an – aber wenn er so an das ganze Zeug dachte, was sonst so im Fernsehen kam – vielleicht wurde es ja von ihnen erwartet. Schließlich gab er sich einen Ruck. „Hast du Kondome dabei?“

    „Nein wieso?“

    „Na damit wir die Zukunft nicht verändern. Mein zukünftiges Ich hat jedenfalls nichts davon gesagt, dass wir beide Kinder haben werden.“

    „Dummkopf“, sagte Ä. „Wir haben doch die Zukunft schon verändert, indem Jung Telaudi und seine Leute auf die Schwips-Aal geholt und uns auf die Erde geschickt hat.“

    Äli ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen und musste zugeben, dass Ä Recht hatte „An was für einen Busch hast du gedacht?“


    Und nun viel Spaß mit:



    Folge 33: Besuch auf der Schwips-Aal



    Skott betrat den Kommunikationszitronenraum.

    „Bereit?“, wollte Jung wissen.

    Skott nickte. Er und Jung wollten auf die Erde reisen, um an irgendeinem Geheimplan mitzuwirken. Im Gegenzug sollte ein lang erwarteter Gast auf die Schwips-Aal kommen. Peter Zwegat, der vor einiger Zeit schon mal auf dem Schiff war, würde – wenn es Skott richtig verstanden hatte, was nicht unbedingt zutreffen musste, immerhin hatte ihn Jung über das Vorhaben informiert als er gerade mit Kloie in der Besenkammer auf „Staubflunsenjagd“ war – auf einen zweiten Abstecher vorbeikommen. Anscheinend hatte er die Lage inzwischen eingehend analysiert und einige Pläne aufgestellt, wie man effizienter mit der Energie haushalten konnte. Dies war jedoch nur eine Vermutung von Skott. Wer der zweite Besucher war, wusste er nicht. Zu dem Zeitpunkt hatte sich die „Staubflunsenjagd“ gerade ihrem Höhepunkt genähert …

    „Skott?“, riss Äli Skott aus seinen Gedanken und wedelte mit der Hand vor Skotts Augen hin und her. „Hallo? Jemand zu Hause?“

    „Ah ja“, entgegnete Skott. „Tschuldigung.“

    Äli drückte ihm einen kleinen Gegenstand in die Hand, den Skott mit gerunzelter Stirn betrachtete. „Was ist das?“

    „Kommunikationsravioli“, antwortete Äli. „Bereit?“ Jung, welcher eine Kommunikationszitrone in der Hand hielt, nickte, woraufhin Äli einen Knopf auf der Kommunikationsplattform drückte und somit eine Verbindung zur Erde aufbaute.

    Eine Sekunde später befanden sie sich im Kommunikationszitronenraum des Pentagon. Skott sah auf seine Hand hinunter, welche gerade noch die Kommunikationsravioli gehalten hatte, die jetzt gegen eine Gurke ausgetauscht worden war. Er sah diese verständnislos an und hob dann den Blick in Richtung Jung. „Kommunikationsgurke?“ Als der Colonel nickte, schob Skott die Frage nach, die ihm auf der Zunge brannte. „Sir, mit wem zum Teufel habe ich gerade den Körper getauscht?

    ***

    „Was machen Sie denn hier?“, fragte Shnell überrascht, als er den Stuhlraum betrat und sah, wie es sich House gerade auf dem Stuhl bequem machte.

    „Wie schaut es denn aus?“, wollte House wissen.

    „Sie wissen dass das ein Verpuffungsstuhl ist?“, versuchte Shnell House vorsichtig von dem Stuhl herunterzuholen.

    „Er hat mehrere Optionen. Ich hab ihn auf künstliche Realität eingestellt“, verkündete House.

    „Künstliche Realität?“, versuchte Shnell überrascht zu klingen.

    House nickte. „Und Sie wissen ganz genau dass das geht, sonst wären Sie nicht hier. Oder?“

    Shnell ließ die Maskerade fallen. „Ja OK! Stimmt! Sie haben mich durchschaut! Könnten Sie jetzt bitte mich auf den Stuhl lassen, damit ich unseren Besuch „verpassen“ kann?“

    „Nein.“

    „Warum nicht?“, fragte Shnell fassungslos. „Hören Sie, es war von Anfang an vorgesehen, dass ich niemals auf Ingram treffen sollte. Er ist das Genie der alten Serie, ich bin das Genie der neuen Serie. Wenn zwei Genies sich treffen, sieht eins von ihnen zwangsläufig alt aus. Deshalb haben die Autoren unter anderem den Stuhl mit einer künstlichen-Realitäts-Option ausgestattet, damit ich …“

    „Tja, Pech für die Autoren, ich war zuerst da“, verkündete House.

    Shnell starrte House mit offenem Mund an. „Das können Sie nicht tun!“

    „Doch, ich glaube schon.“

    „Aber warum?“, wollte Shnell wissen. „Ich dachte Sie und Ingram wären zusammen. Ein Paar und so …“

    „Was denken Sie warum ich in die künstliche Realität will, während er hier ist?“

    „Aber …“

    „Hören Sie Shnell, das ganze war in X-Lantis schon schlimm genug, ich hab keine Lust diese Beziehungskiste noch mal zu wiederholen. Ende der Diskussion!“

    „Aber Wormhole GalaXy ist doch eine ganz andere Serie wie Wormhole X-Lantis“, versuchte es Shnell ein letztes Mal.

    House nickte ängstlich. „Sie sagen es. Diesesmal würde es wohl nicht bei einem gelegentlichen Kuss und einem Arm auf der Schulter bleiben. Dieses mal würden wir wohl zusammen in der Besenkammer landen.“

    „Aber wenn die Autoren denken …“

    „Die Autoren sind mir so was von Piepegal“, verkündete House und aktivierte den Stuhl. „Wir sehen uns in einer anderen Folge Shnell.“

    Shnell starrte auf den bewusstlosen House, der sich jetzt in einer künstlichen Realität vergnügen konnte, während er jetzt wohl oder übel in den sauren Apfel beißen musste. Shnell seufzte tief und machte sich dann auf den Weg zu den anderen um sich in sein unvermeidbares Schicksal zu begeben.

    ***

    Äli sah, wie der Mann in Skotts Körper ehrfürchtig auf die Kommunikationsravioli in seiner Hand starrte. „Wau! Erst Kommunikationsgurke, jetzt Kommunikationsravioli! Das ist einfach genial!“

    Ä trat einen Schritt auf den Mann zu. „Doktor Ingram?“

    Ingram sah auf. „In Fleisch und Blut. Nein, streichen Sie das. In Geist und … und Geist.“

    „Und Sie sind Peter Zwegat?“, vermutete Äli und nickte dem Mann in Jungs Körper zu.

    Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, Zwegat schickt mich als Vertretung. Er ist verhindert.“

    Äli runzelte die Stirn. „Verhindert?“

    „Ist vor sechs Monaten überraschend Vater geworden“, teilte die Vertretung mit. „Von der Wissenschaftlerin die damals zusammen mit ihm hier an Bord der Schwips-Aal war. Hat etwas gedauert, bis man herausfand das Zwegat der Vater ist, weshalb ich so kurzfristig einspringen musste. Angeblich hatten die Beiden nie was miteinander, aber wer soll das schon glauben? So ein Kind zeugt sich schließlich nicht von allein.“

    „Vor sechs Monaten ist das Kind also zur Welt gekommen?“, hakte Ä nach.

    Der Mann in Jungs Körper nickte.

    „Warum fragst du?“, wollte Äli wissen.

    Ä drehte sich zu ihm um und flüsterte „Das Kind wurde genau neun Monate nachdem wir auf der Erde Sex in ihren Körpern hatten gezeugt.“

    Äli schüttelte leicht den Kopf, bevor es Klick machte. Dann strahlte er über das ganze Gesicht. „Heißt das wir sind Eltern geworden?“

    Ä nickte strahlend zurück. „Sieht ganz so aus.“

    „Mann!“, freute sich Äli, „dass sind wirklich tolle Neuigkeiten!“ Dann erinnerte er sich wieder daran, dass sie ja Besuch hatten. Er ging zu dem Mann der ihnen gerade die tolle Botschaft überbracht hatte und Peter Zwegat ersetzte. Er schüttelte ihm die Hand. „Willkommen auf der Schwips-Aal. Ich bin Äli. Und Sie sind …?“

    „Mani“, stellte sich der Mann vor. „Daki Mani, aber ihr könnt Daki zu mir sagen. Ich bin Finanzbeamter aus Österreich. Freut mich außerordentlich hier zu sein. Ihr habt nicht zufällig einen Internetanschluss an Bord?“

    „Für was brauchen Sie Internetanschluss?“, wollte Äli wissen.

    Daki sah ihn an, als hätte dieser gerade das Dümmste gesagt, was er je gehört hatte. „Ja für was wohl? Zum denken natürlich!“

    „Können Sie nicht auch ohne Internet denken?“

    Daki schüttelte entrüstet den Kopf. „Ohne meine Mitdenker denken? Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“ Dann verzog er ratlos das Gesicht. „Was mach ich denn dann jetzt?“

    Äli kratzte sich am Kinn und dachte nach. Schließlich schlug er vor: „Vielleicht die Arbeit weswegen Sie hergekommen sind? Irgendwas effizienter machen oder so?“

    Daki starrte Äli wieder an, als hätte er den Mann im Mond vor sich. „Haben Sie mir nicht zugehört als ich mich vorgestellt habe?“

    „Äh … doch“, erwiderte Äli, „Sie heißen Daki, kommen aus Österreich …“

    „Nein, ich meinte dass ich Beamter bin. BEAMTER! Ich und arbeiten! Hallo??? Soweit kommt’s noch!“ Er schüttelte entrüstet den Kopf. Dann sah er fragend in die Runde. „Wann macht ihr hier an Bord eigentlich eure Kaffee- und Mittagspausen?“

    ***

    Shnell betrat schlecht gelaunt den Essensraum – und wäre am liebsten sofort wieder umgedreht, als er sah dass sich die Anderen, unter denen sich zweifellos auch Ingram befand, hier aufhielten. Aber es war schon zu spät, denn Äli hatte ihn bereits bemerkt und winkte ihm freudig zu.
    Shnell seufzte und ging zu der fröhlichen Runde. Als er ankam stutzte er. Ein Geruch stieg ihm in die Nase den er sehr lange Zeit nicht mehr gerochen hatte. Aber der konnte unmöglich echt sein!

    „Kaffee?“, wandte sich DJ in diesem Moment an Shnell und machte die Wahnvorstellung komplett.

    Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Kaffee? Aber … aber … wir haben doch gar kein Kaffeepulver an Bord …“

    „Doch“, erwiderte Äli. „Stellen Sie sich vor, wir hatten sogar die ganze Zeit Unmengen von Kaffeepulver hier gelagert. Und sogar Kaffeemaschinen, wir wussten nur nie wo wir danach suchen sollen. Aber dank Ingram …“, Äli nickte zu Jungs Körper.

    In diesem Momente drehte sich dieser um und bemerkte Shnell. „Shnell! Freut mich Sie zu sehen! Wie ich sehe haben Sie das Schiff in seinem ursprünglichen Zustand gelassen bis ich mal Zeit habe vorbeizukommen! Wie außerordentlich nett von Ihnen!“

    „Ich … ah … was?“, stammelte Shnell völlig überrumpelt.

    „War nur ein Witz“, winkte Ingram ab. „Gott, Sheppard färbt wirklich auf mich ab.“ Er stand auf und ging zu Shnell hinüber. „Kommen Sie Shnell, wollen Sie mir nicht eine kleine Führung durch das Schiff geben?“

    „Ah … außerordentlich … gerne“, log Shnell.

    Die Anderen sahen den Beiden nach, wie diese den Raum verließen.
    Dann wandte sich Daki an die restliche Besatzung. „Und was machen wir jetzt bis Feierabend?“

    „Arbeiten?“, schlug DJ vor.

    „Er arbeitet nicht“, klärte Ä DJ auf. „Er ist Beamter.“

    „Ah OK“, erwiderte DJ und überlegte. „Wir könnten Sudoku spielen.“

    „Ich hab’s nicht so mit Spielen wo man nachdenken und kombinieren muss“, warf Daki ein. „Und mit Zahlen hab ich’s auch nicht so.“

    „Ich dachte du bist Finanzbeamter?“, fragte Eierkocher erstaunt.

    „Ja, mit Betonung auf Beamter“, erwiderte Daki völlig ernst.

    „Nun … dann spielen wir doch am besten Beamtenmikado“, witzelte Grier.

    „Beamtenmikado?“, fragte Daki und schüttelte den Kopf. „Was ist das denn?“

    „Alle sitzen ruhig da ohne etwas zu tun. Wer sich zuerst bewegt hat verloren“, erklärte Grier. „Das war ein Witz.“

    Daki dachte angestrengt darüber nach, verstand aber beim besten Willen die Pointe des Witzes nicht. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich versteh den Witz nicht.“ Dann musste er grinsen. „Aber das Spiel gefällt mir. Könnte der Renner im Amt werden! Also los, lasst uns spielen!“

    ***

    „Und dort hinten ist …“

    „… die Brücke, ich weiß“, unterbrach Ingram Shnell. „Ich war schon auf einigen Modernerschiffen. Auf einmal war ein lautes grummeln zu hören, woraufhin Ingram seinen Bauch ansah. „Gott ich sterbe vor Hunger! Wann hat denn dieser Körper das letzte Mal etwas Anständiges zu essen bekommen?“

    „Naja, wir müssen von dem leben was die Planeten in unserer Umgebung hergeben“, versuchte Shnell zu erklären, „da gibt es eben nicht jeden Tag drei warme Malzeiten.“

    Ingram starrte Shnell an. Dann schüttelte er den Kopf. „Wissen Sie, verscheißern kann ich mich alleine, da brauch ich Sie wirklich nicht dazu.“ Mit diesen Worten bog er in einen Raum zu ihrer rechten ab.

    Shnell folgte ihm verwirrt.

    Ingram trat an ein Pult heran und drückte auf ein paar Knöpfe, woraufhin eine seltsam anmutende Maschine aus einer der Wände herausfuhr. Er gab schnell ein paar Befehle in diese ein und hatte eine halbe Minute später ein dampfendes, vor Fett triefendes, Käse-Tomaten-Schinken-Sandwich in der Hand. „Dürfte für den Moment ausreichen“, meinte er dann zufrieden und biss genüsslich in den Zwischensnack. „So jetzt zum nächsten Punkt“, meinte er mit vollem Mund. „Colonel Jung redet immer wieder von einem Klopapierproblem wenn er auf der Erde ist. Könnten Sie das vielleicht etwas präzisieren?“

    „Nun da gibt es nicht viel zu präzisieren“, meinte Shnell, der immer noch völlig perplex von Ingrams Käse-Tomaten-Schinken-Sandwich war. „Wir haben schlicht und einfach keins. Wir konnten uns zwar kürzlich zwei ganze und zwei halbe Rollen besorgen, aber die gehen auch schon wieder langsam zur Neige.“

    „Komisch“, meinte Ingram und runzelte die Stirn. „Die Moderner haben eigentlich nie an Klopapier gespart. Wenn auf den Schiffen die wir bis jetzt gefunden haben eines im Überschuss vorhanden war, dann war es Klopapier.“ Er ging zu einer der Wände und legte seine Hand an eine bestimmte Stelle. Wie aus dem nichts verwandelte sich ein Teil der Wand in einen Bildschirm und eine Tastatur fuhr aus dem Boden und blieb auf Hüfthöhe vor Ingram stehen.
    Während Shnell das Schauspiel mit offenem Mund verfolgte, huschten Ingrams Finger bereits über die Tastatur. Ein Lageplan erschien auf dem Bildschirm, woraufhin Ingram an eine bestimmte Stelle zoomte. „Ha!“, rief er, „wusste ich’s doch!“ Zwei weitere Befehle auf der Tastatur ließen einen Laserdrucker aus einer anderen Wand herausfahren und einige Seiten drucken. Ingram nahm den Papierstapel und drückte ihn Shnell in die Hand. „Wegbeschreibung“, meinte er dabei, während er sich den Rest seines Sandwichs in den Mund schob. „Am Ziel finden Sie den Lagerraum, in welchem die Moderner das Klopapier gelagert haben. Laut der Inventarliste müsste er fast voll sein. Wenn die Besatzung hier nicht über Nacht extrem anwächst würde ich schätzen …“, er überschlug im Kopf schnell ein paar Zahlen, „… das es in den nächsten vierhundertzwanzig Jahren keinen Klopapierengpass mehr geben dürfte.“

    Shnell ließ den Redeschwall mit offenem Mund über sich ergehen. Als dieser geendet hatte, brachte er einige Sekunden kein Wort heraus. Erst der Kaffee, dann das Sandwich und das Klopapier. Von dem mühelosen Umgang mit auf den ersten Blick nicht sichtbaren Geräten ganz zu schweigen. Schließlich fand er seine Worte wieder. „Ich wusste gar nicht dass Sie ein so großer Experte für Modernerschiffe sind.“

    „Ich auch nicht“, erwiderte Ingram. „Ehrlich gesagt komm ich wenn ich alles zusammenrechne vielleicht auf zwei, drei Wochen die ich auf verschiedenen Schiffen der Moderner war. Dieses Modell hier war mir bis heute völlig unbekannt.“ Dann runzelte er die Stirn. „Wie lange sind Sie eigentlich schon hier?“

    „Circa eineinhalb Jahre.“

    „Hmmm“, meinte Ingram lang gezogen und runzelte die Stirn.

    „Hmmm was?“, wollte Shnell wissen.

    „Ach nichts“, meinte Ingram und winkte ab. Dann sah er Shnell doch nachdenklich an. „Naja, es ist nur so, dass mir irgendjemand mal erzählt hat, dass Sie ein ziemliches Genie wären …“

    „Wirklich?“, fragte Shnell erfreut, aber auch ein bisschen überrascht über die Wendung die das Gespräch gerade nahm. „Wer?“

    „Ja“, meinte Ingram langsam, „das frage ich mich auch gerade.“ Dann verzog sich sein nachdenklicher Gesichtsausdruck zu einem grinsen und er klatschte in die Hände. „Egal. Keine Müdigkeit vorschützen, was für Probleme gibt es noch zu lösen?“

    ***

    „Ach verdammt!“, entfuhr es Ä, als sie merkte, wie ihr rechter Fuß leicht gezuckt hatte. Damit war sie nach Äli, Grier, DJ, Kloie und Eierkocher ebenfalls aus dem Rennen.

    Daki musste grinsen. „Tja, damit hab ich wohl gewonnen!“

    Die Anderen sahen sich frustriert an. Sie spielten nun schon seit geschlagenen sechs Stunden Beamtenmikado. Neun Runden hatte es gegeben. Und alle hatte Daki für sich entschieden. Im Nichtstun war der Beamte scheinbar einfach unschlagbar.

    „Bitte nicht noch eine Runde“, stöhnte Grier. „Mein Hintern ist immer noch nicht wieder aufgewacht.“

    Daki schüttelte entschieden den Kopf. „Eh keine Zeit. In fünf Minuten ist Feierabend. Den darf ich auf keinen Fall verpassen!“ Er schnellte in einer Geschwindigkeit nach oben, wie die Schwips-Aal-Crew es ihm nie im Leben zugetraut hätte, so betont langsam wie er sich den ganzen Tag bewegt hatte. „Hat Spaß gemacht euch alle kennen zu lernen und hier zu arbeiten.“

    Die Anderen sahen erst sich verwundert an, dann Daki. Der verzog jedoch keine Mine. Anscheinend hatte er das mit dem arbeiten völlig ernst gemeint.

    Daki winkte noch einmal kurz in die Runde, dann war er mit einem Affenzahn auf dem Gang und war verschwunden.

    „Ob er weiß, dass es zum Kommunikationszitronenraum in die andere Richtung geht?“, wollte Grier wissen, doch da zischte auch schon ein wie von der Tarantel gestochener österreichischer Finanzbeamter in die entgegengesetzte Richtung um rechtzeitig in den wohlverdienten Feierabend zu kommen.

    Grier, Kloie, Äli, DJ, Eierkocher und Ä erhoben sich ebenfalls und gingen etwas gemächlicher in den Kommunikationszitronenraum. Dort hatten sich neben Daki auch schon Ingram, Shnell, Telaudi und Alf eingefunden. Letzterer mit einer großen Schüssel in den Pfoten, aus der er begeistert etwas Undefinierbares aß.

    Shnell aktivierte bereits die Kommunikationsplattform, die Ingram und Daki wieder nach Hause bringen und dafür Skott und Jung zurückholen würde.

    Daki blickte erfreut auf, als er sah, dass seine neuen Freunde den Raum betraten. „Oh schön. Ich hab ganz vergessen mich richtig zu verabschieden!“ Er winkte heftig in ihre Richtung. „Baba!“

    Dann ging ein Ruck durch die beiden Körper und Jung und Skott waren zurück.

    „Wie ist es gelaufen?“, wollte Telaudi wissen.

    „Nicht besonders“, meinte Jung mürrisch. „So wie es ausschaut, müssen wir wohl noch etwas länger auf Nachschub von der Erde warten.“ Er sah sich erwartungsvoll um. „Gibt es hier wenigstens etwas Erfreuliches zu berichten? Gibt es Vorschläge, wie wir mit dem was wir haben, effizienter umgehen können?“

    DJ schüttelte den Kopf. „Nein Sir. Der Experte war in der Hinsicht etwas … ah …“

    „… zu sehr verbeamtet“, brachte es Ä auf den Punkt.

    Jung verzog das Gesicht. „Also war dieser ganze Körpertausch eigentlich für die Katz.“

    „Vielleicht auch nicht“, warf Shnell ein, der stapelweise handschriftliche Notizen und Ausdrucke auf einem Tisch vor sich ausgebreitet hatte. „Sie glauben ja gar nicht, was Ingram mit meiner Hilfe alles herausgefunden hat.“

    „Zum Beispiel?“, wollte Jung wissen.

    „Kein Klopapierproblem mehr“, antwortete Alf an Shnells Stelle. „Und das Beste: Wir können jederzeit essen, was immer wir wollen. An Bord gibt es dafür extra eine Essenszubereitungsmaschine. Hunger?“ Dabei hielt er Jung die Schüssel hin, aus der er die ganze Zeit gegessen hatte.

    Jung betrachtete den Schüsselinhalt skeptisch, griff dann aber doch beherzt zu und kostete einen Bissen. Während des Kauens hellte sich sein Gesicht immer mehr auf. Als er runtergeschluckt hatte, meinte er: „Einfach köstlich! Was ist das?“

    „Katzenauflauf“, erwiderte Alf ebenso begeistert.

    Jung musste würgen.

    Alf, der davon nichts mitbekam, sah mit leuchtenden Augen in die Runde. „Will noch jemand probieren?“
    Er war völlig verdutzt, als plötzlich alle in wilder Eile hektisch den Raum verließen. Shnell ließ bei seiner Flucht sogar die Papierstapel auf dem Tisch zurück. Alf runzelte die Stirn, während er sich noch etwas Katzenauflauf in die Schnauze steckte. Manchmal konnte er diese Menschen einfach nicht verstehen.






    Nachwort:

    Die Folge war so schon geplant seit bekannt wurde das McKay und Woolsey der Destiny einen Besuch abstatten sollen.
    Das die Veröffentlichung jetzt ausgerechnet in eine Zeit fällt, in der Daki auch sonst in einigen anderen FFs auftritt ist nichts weiter als ein ziemlich lustiger Zufall

    Ein paar Folgen stehen zwar noch aus, aber ich glaube es ist ein guter Zeitpunkt sich kurz bei allen zu bedanken, die WG in dieser langen Zeit die Treue gehalten haben und allen „Irgendwann-Einsteigern“ die bis jetzt dran geblieben sind
    Und natürlich den Denkern, die neben SGU die größte Inspirationsquelle für diese FF waren und nach wie vor sind


  16. #216
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    OMG - Ich bin vor Lachen ja fast vom Stuhl gefallen. Daki wie er leibt, lebt, denkt und "arbeitet" auf der Schwips-Aal. *TränenausdenAugenwisch*

    Das war das absolute Highlight dieser Folge.

    Allerdings hast du hier einen "Denkfehler".

    Sie spielten nun schon seit geschlagenen sechs Stunden Beamtenmikado.
    Ohne Kaffee- oder Mittagspause ist das grad für diesen österreichischen Beamten nicht möglich.

  17. #217
    Grace Sherman Avatar von Helen Magnus
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    echt tolles, lustiges Kapitel mit vielen Lachern

    Kommunikationsgurke
    - was es schon alles gibt

    Beamtenmikado


    Daki fragt sofort nach nem Internetanschluss weil er denken will

    Gearbeitet wurde nichts, ja das passiert wenn Daki da ist und wie er am Ende weil Feierabend plötzlich schnell sein kann - so sind Beamte

    Freu mich aufs nächste Kapitel!

  18. #218
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Jedes mal will ich was schreiben und zitieren und dann ist da plötzlich noch ein Kapitel....



    Ich habe Verstärkung erhalten JUHU!
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  19. #219
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    @ Khamonai, Lee, Saffier, Sandra, WarriorSun und Woody: Danke für's Dankedrücken


    @ Lil:

    Zitat Zitat von Liljana Beitrag anzeigen
    OMG - Ich bin vor Lachen ja fast vom Stuhl gefallen. Daki wie er leibt, lebt, denkt und "arbeitet" auf der Schwips-Aal. *TränenausdenAugenwisch*

    Das war das absolute Highlight dieser Folge.
    Hehe, danke
    Freut mich das ich Daki so gut getroffen habe

    Allerdings hast du hier einen "Denkfehler".



    Ohne Kaffee- oder Mittagspause ist das grad für diesen österreichischen Beamten nicht möglich.
    Oh verdammt - was soll ich sagen? Autoren sind auch nur Menschen und machen Fehler


    @ Sandra:

    Zitat Zitat von sandra721 Beitrag anzeigen
    Daki fragt sofort nach nem Internetanschluss weil er denken will
    Man muss eben gleich die richtigen Prioritäten setzten

    Gearbeitet wurde nichts, ja das passiert wenn Daki da ist und wie er am Ende weil Feierabend plötzlich schnell sein kann - so sind Beamte
    Oh ja, Beamter müsste man sein


    @ Woody:

    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Jedes mal will ich was schreiben und zitieren und dann ist da plötzlich noch ein Kapitel....

    Du kannst ruhig auch von früheren Kapiteln zitieren, damit hab ich kein Problem

    Ich habe Verstärkung erhalten JUHU!
    Und damit rückt auch dein gewünschter Außeneinsatz nähter

  20. #220
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Und schon wieder eine Woche rum ...

    Ich wünsch euch auf jeden Fall mal wieder viel Spaß mit dem gerade frisch fertig gewordenen Kapitel



    Folge 34: Die Jagd



    „Ein Reh?“, fragte Ä verwirrt und bog die Äste des Busches ein Stück zur Seite um einen besseren Blick auf die Lichtung zu erhaschen.

    Die Schwips-Aal hatte bei einem erdähnlichen, aber scheinbar verlassenen Planeten halt gemacht, zu welchem sie ihr neues Navigationshologramm Wrei versehentlich geflogen hatte.
    Die Crew hatte sich daraufhin dazu entschlossen, aus dem Fehler das Beste zu machen und den Planeten etwas zu erforschen, auch wenn es nichts Aufregendes zu geben schien.
    Während Telaudi, Skott, DJ und Äli ein kleines provisorisches Lager vor dem Stargate errichteten, waren Grier und Ä zu einer kleinen Vorexkursion aufgebrochen. Und so standen sie jetzt mitten in einem Wald vor – oder hinter, je nachdem von welcher Seite man schaute – einem Busch mit Blick auf eine Lichtung, auf welcher tatsächlich ein rehähnliches Tier zu sehen war.

    „Naja, zumindest hat es gewisse Ähnlichkeit mit einem Reh“, meinte Grier. „Unser verlassener Planet ist scheinbar doch nicht ganz so verlassen.“ Er legte sich hin und zielte mit seiner Waffe auf das Tier.

    „Was machst du da?“, wollte Ä mit großen Augen wissen.

    „Wie sieht es denn aus? Ich brauch mal wieder richtiges Fleisch zwischen den Zähnen.“

    „Aber dank Doktor Ingrams Hilfe mit dem Essenszubereitungsautomaten können wir doch jederzeit essen was wir wollen“, warf Ä ein.

    „Es bleibt aber nach wie vor künstliches Essen“, erwiderte Grier. „Auch wenn man vielleicht keinen Unterschied schmeckt, man hat doch die ganze Zeit im Hinterkopf, dass es nicht echt ist. Das ist im Grunde nichts anderes als dieses Tofu das die Vegetarier dauernd in sich hineinstopfen, nur dass das Moderneräquivalent bessere Geschmacksverstärker hat. Einfach ekelhaft.“

    „Den Vegetariern scheint es aber zu schmecken.“

    „Nur weil Vegetarier von Natur aus ein sehr verwirrtes Volk sind. Wenn man schon freiwillig auf echtes Fleisch verzichtet, ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Und jetzt sei still, ich hab's im Visier.“ Grier krümmte seinen Finger um den Abzug.

    In diesem Moment stellte das rehähnliche Wesen seine Ohren auf, schnupperte kurz in die Richtung die das Team als Westen bestimmt hatte und galoppierte in atemberaubender Geschwindigkeit davon.

    „Verdammter Mist!“, rief Grier und stand wieder auf. „Muss das Vieh ausgerechnet jetzt etwas wittern?“

    „Die Frage ist doch, was hat das Reh gewittert?“ Ä drehte sich in die Richtung aus der der Geruch gekommen war, vor dem das Tier geflohen war.

    Grier sah in die gleiche Richtung. „Ist dort nicht das Stargate und unser Camp?“

    Ä nickte. „Vielleicht sollten wir mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“

    ***

    „Mein Gott, was ist denn hier passiert?“, fragte Ä entsetzt, als sie im völlig zerstörten Camp ankamen.

    „Es war ein … Raubtier … oder zumindest so was in der Art ...“, stotterte ein kreideweißer Äli. „Kam hier plötzlich durchgestürmt … und … und ...“

    „Erst das Reh und dann ein Raubtier. Soviel zu unbewohnter Planet ...“, meinte Grier.

    In diesem Moment traten Telaudi und Skott aus einem anderen Teil des Waldes auf die verwüstete Lichtung. Telaudi schüttelte den Kopf. „Wir haben die Spur verloren. Sie ist weg.“

    Grier und Ä tauschten Blicke. „Wer ist weg?“

    „Das Raubtier hat DJ geschnappt und ist mit ihr im Wald verschwunden“, setzte Skott zu einer Erklärung an. „Telaudi und ich sind sofort hinterher, aber es war verdammt schnell, lautlos und hinterlässt so gut wie keine Spuren ...“

    „Wir müssen DJ suchen.“ Grier schulterte seine Waffe und wollte sofort in die Richtung marschieren, aus der Skott und Telaudi gerade gekommen waren.
    Aber der Colonel hielt ihn zurück. „Es ist zwecklos. Wie gesagt wir haben versucht es zu verfolgen, aber ...“

    „Das heißt wir überlassen DJ einfach ihrem Schicksal?“, fragte Grier fassungslos.

    „Nein Master Sergeant, dass heißt wir gehen jetzt erstmal zurück auf die Schwips-Aal und überlegen uns wie wir am Besten weiter vorgehen.“ Telaudi nickte Äli zu, der die Gatefernbedienung schon in der Hand hatte und das Stargate anwählte um auf das Schiff zurückzugelangen.

    ***

    „DJ wurde von einem Raubtier entführt?“, fragte Jung aufgebracht. „Wie um alles in der Welt konnte das passieren?! Wir müssen unbedingt …“

    „Die Ruhe bewahren“, unterbrach Telaudi den Colonel.

    „Von wegen Ruhe bewahren! Ich geh jetzt auf diesen Planeten und hol sie zurück!“

    „Und wie wollen Sie das machen?“, wollte Telaudi neugierig wissen. „Wir wissen nicht wo das Raubtier sie hingeschleppt hat. Mein Gott, wir wissen noch nicht mal, ob sie überhaupt noch am Leben ist!“

    „Heißt das wir sollen einfach weiterfliegen als ob nichts passiert wäre und nicht mal versuchen irgendetwas zu unternehmen?“

    „Nein, aber es bringt auch nichts völlig überstürzt und planlos drauflos zu laufen“, erwiderte Telaudi. „Was wir brauchen …“

    „ … ist jemand der sich mit Spurenlesen auskennt“, kam eine Stimme von oben.

    Die Crew, die sich im Gateraum versammelt hatte, um zu beratschlagen was zu tun war, sah nach oben. Dort entdeckten sie Alf, welcher auf dem Rücken von Major Lee Adama unter der Decke schwebte. Nach einem leichten Klopfer auf den Kopf flog das Wildschwein zu Boden und ließ Alf absteigen. „Ich melde mich freiwillig für die Aktion. Genau wie Major Lee Adama. Ein fliegendes blauweißes Wildschwein könnte ein taktischer Vorteil sein.“

    „Gut“, meinte nun Grier und schob ein neues Magazin in seine Waffe. „Wir …“

    „Möp!“, unterbrach Alf den Master Sergeant sofort. „Lee kann nur eine Person tragen. Und was bringt uns ein taktischer Vorteil wenn ihn nicht jeder ausnutzen kann?“ Er sah erwartungsvoll in die Runde und hoffte auf Zustimmung.

    „Wir sollen also DJs Leben in die Hände von dir und einem Wildschwein legen?“, fasste Jung Alfs Vorschlag zusammen.

    Der Melmace nickte, woraufhin Jung ein sehr unglückliches Gesicht machte. Das gefiel ihm überhaupt nicht.

    „Ich bin auch dabei“, meldete sich Eierkocher zu Wort und sprang auf Lees Rücken. „Ich bin nicht all zu schwer, also dürfte mich das Wildschwein auch noch tragen können.“

    „Aber …“, versuchte Jung noch einmal zu Wort zu kommen, wurde aber sofort von Eierkocher unterbrochen: „Alf hat Recht. Können Sie Spuren lesen?“

    Jung verzog den Mund. Er gab es nicht gerne zu, aber im Spuren lesen war er schon immer eine ziemliche Niete gewesen.

    „Also ist es beschlossen“, freute sich Alf. „Wir drei …“

    „Aber es müssen mindestens vier sein“, warf Grier ein und sah zu Major Lee Adama, das sich mit Alf und Eierkocher schon wieder einen halben Meter über dem Schiffsboden befand und langsam zum Stargate flog.

    „Bin schon da!“, rief Woodstock, welcher einen riesigen Hologrammrucksack geschultert hatte, rannte dem Such- und Rettungstrupp nach und sprang ebenfalls auf den Wildschweinrücken.
    Da das Hologramm nichts wog, störte das den Flug von Major Lee Adama in keiner Weise.

    Jung sah verdattert zu Woodstock. „Was soll das werden?“

    „Nachdem ich endlich eine Vertretungs-KI habe, kann ich endlich auch mal wieder vom Schiff runter und auf Außenmission“, klärte das Hologramm den Colonel auf. „Keine Sorge, Wrei wird in meiner Abwesendheit das Ding schon schaukeln.“

    In dieser Hinsicht war sich Jung nicht besonders sicher. Andererseits konnte es auch nicht schlimmer werden, wie es unter Woodstock sowieso schon war, also sagte er nichts weiter dazu, sondern sah dabei zu wie das selbsternannte Such- und Rettungsteam Alf, Eierkocher, Woodstock und Major Lee Adama durch das gerade von Äli angewählte Sternentor verschwanden.
    Im Stillen nahm er schon einmal Abschied von DJ.

    ***

    „OK, wohin als Erstes?“, fragte Woodstock, als sie aus dem Ereignishorizont flogen und über dem Wald schwebten.

    Alf zeigte nach unten. „Dort scheint das zerstörte Lager zu sein. Fangen wir dort an.“

    Als Major Lee Adama gelandet war, stiegen Eierkocher, Alf und Woodstock von dessen Rücken ab und sahen sich um.

    „Wo fangen wir an?“, fragte Woodstock neugierig und schaute zu Alf.

    „Von woher soll ich das wissen?“

    Woodstock runzelte die Stirn. „Ich dachte du kannst Spuren lesen.

    „Hä? Nö, ich hab lediglich darauf hingewiesen, dass es ganz gut wäre jemanden zu haben, der Spurenlesen kann. Ich hab nie behauptet das ich derjenige bin.“

    Alf und Woodstock sahen zu Eierkocher. „Nö“, meinte dieser und schüttelte den Deckel. „Da seid ihr an der falschen Adresse. Ich hab lediglich festgestellt, dass Jung zum Spuren lesen denklich ungeeignet ist.“

    „Krimiklo, Krimiklo, ja das macht den Krimi froh ...“

    Woodstock musste grinsen. „Wir sind schon die richtigen Leute für diese Mission.“

    ***

    „OK, erklär uns nochmal kurz warum wir nach Westen fliegen“, verlangte Eierkocher zu wissen, nachdem sie eine Viertel Stunde später auf Major Lee Adamas Rücken nach Westen flogen.

    „Weil das Moos an den Bäumen im Süden wächst“, versuchte Woodstock noch einmal seine Theorie an den Mann zu bringen.

    „Und?“

    „Nichts und. Was spricht dagegen das wir im Westen suchen, wenn das Moos im Süden wächst?“

    „Wächst das Moos nicht im Norden?“, wollte Alf wissen.

    „Echt?“, fragte Woodstock.

    Alf zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich bin nicht sooo der Outdoorexperte.“

    „Ist es nicht vollkommen egal auf welcher Seite das Moos wächst, wenn es sowieso nichts damit zu tun hat, in welcher Richtung wir suchen?“, Eierkocher verdrehte die Augen. „Was wir brauchen ist ein Plan.“

    „Stimmt.“ Woodstock wandte sich an Major Lee Adama, welcher gerade Flaschenklo sang. „Land mal da unten bei der Lichtung. Ich glaube ich hab eine Idee.“

    ***

    „Also gut, dass ist der Plan“, erklärte Woodstock, nachdem sie gelandet waren. „Wir scheuchen das Raubtier mit Sprengstoff auf. Wir produzieren einen riesigen Knall und es wird kommen um zu schauen was los ist und ob es vielleicht neue Beute machen kann. Und sobald es auftaucht, können wir es zu seinem Nest verfolgen.“

    „Und du glaubst wirklich dass das funktioniert?“, fragte Eierkocher skeptisch.

    Woodstock sah Eierkocher erstaunt an. „Klar. Hat schon jemals ein Plan von mir nicht geklappt?“

    „Hm, wo soll ich da jetzt mit der Aufzählung nur anfangen?“, murmelte Eierkocher.

    „Wo nehmen wir eigentlich den Sprengstoff her?“, wollte Alf wissen.

    Woodstock grinste. „Kein Problem. Hab immer welchen dabei.“ Mit diesen Worten nahm er den Hologrammrucksack von seinem Rücken und fing an darin herumzuwühlen. „Wo hab ich ihn denn nur …?“ Er beförderte einen Hologrammschraubenzieher zu Tage, danach eine Hologrammdose, eine Hologrammeiswaffel mit Hologrammschokoladeneis gefolgt von einer Hologrammquitscheente, einem Hologramm-DVD-Player, einem Hologrammdeutschlandfanschal und einer Hologrammbadewanne. Endlich zog er einige Packungen Hologramm-C4 hervor. „Das das Gesuchte immer ganz unten liegen muss …“

    „Hologrammsprengstoff?“, fragte Eierkocher verdattert.

    „Warum nicht?“ Woodstock zuckte mit den Schultern. „Ist genauso effektiv wie normaler Sprengstoff. Also bis auf die Zerstörung der Umgebung halt. Ich verteil das Zeug dann mal.“ Mit diesen Worten verschwand er hinter dem nächsten Baum.

    „Denkerklo, Denkerklo ...“

    Alf sah zu Eierkocher. „Glaubst du das klappt?“

    „... ja das macht die Denker froh ...“

    „Naja … du weißt ja wie das mit den blinden Hühnern und den Körnern ist ...“ Besonders wenn Autoren in der Nähe sind, fügte er im Stillen hinzu.

    „Denkerklo, Denkerklo, macht die ...“ PUFFF!

    Alf sah verdattert auf die Stelle an der gerade noch Major Lee Adama gesessen hatte und an der sich jetzt nur noch der kahle Waldboden befand. „Pufff?“

    Eierkocher zuckte mit dem Deckel. „Scheint sich aufgelöst zu haben. Nachdem das Wildschwein ein Produkt eines schwarzen Lochs war, hat Shnell vorhergesagt dass das früher oder später passieren würde. Das es ausgerechnet jetzt passiert ist natürlich ein unglücklicher Zufall.“

    „Wieso?“

    „Na ich vermute mal, Woody wollte die Sprengung aus der Luft abwarten und auch die Verfolgung auf dem Luftweg aufnehmen.“

    „Ah ja, das hätte Sinn gemacht“, musste Alf zugeben.

    In diesem Moment kam Woodstock auf sie zugerannt. „Noch zwanzig Sekunden! Schnell, alles auf …!“ Er blieb stehen und sah sich suchend um. „Wo zum Mav ist Major Lee Adama?“

    „Hat sich in Luft aufgelöst“, teilte Eierkocher Woodstock mit. „Genau wie es Shnell vorhergesagt hat.“

    „Na toll“, kommentierte Woodstock und sah auf die imaginäre Uhr an seinem Handgelenk. „Noch vier Sekunden … drei … zwei … eins …“

    Im nächsten Moment erschütterte ein markerschütternder Knall die nähere Umgebung, der eine Hologrammexplosion und eine Hologrammstaubwolke folgte.

    „Gut. Wenn jetzt alles nach Plan verläuft …“ Woodstock drehte sich suchend im Kreis, um die nähere Umgebung im Auge zu behalten.
    Auf einmal war ein wütendes brüllen zu hören und das Raubtier schoss wie aus dem nichts durch einen Busch und landete vor ihnen auf den Vorderbeinen.
    „… und da ist es auch schon.“

    Das Raubtier musterte die Drei finster. Dann machte es einen Satz nach vorne, griff sich mit seinem Maul einen überrascht japsenten Eierkocher und verschwand in Windeseile in der entgegengesetzten Richtung.
    Wieder ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.

    Alf und Woodstock starrten sich verblüfft an. Seit der Explosion waren kaum zehn Sekunden vergangen.

    Alf fing sich am schnellsten wieder. „Das war wirklich ein genialer Plan. Jetzt sind wir statt zu viert nur noch zu zweit und immer noch keinen Schritt weiter.“

    Woodstock kratzte sich am Kopf. „Aber du musst zugeben, dass der Plan fast wie vorgesehen funktioniert hat …“ Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf und er rieb sich in einer Wicki-Imitation die Nase. „Ich hab’s! Ich weiß was wir machen!“

    „Ich hoffe deine neue Idee ist besser als deine alte.“

    „Viel Besser. Wir sprengen einfach noch mal.“ Er sah sich suchend um. „Wo ist denn mein Hologrammrucksack?“

    Alf sah sich ebenfalls um, konnte den Hologrammrucksack aber auch nirgends sehen. Dafür sah er etwas anderes, das hinter einem Busch hervorlugte. „He was ist das?“
    Neugierig näherten sie sich dem Busch, bis sie sehen konnten um was es sich handelte. Woodstocks Hologrammbadewanne stand vor ihnen.

    „Hm, das ist seltsam“, meinte Woodstock. „Ich könnte schwören, ich hätte sie wieder in den Rucksack gesteckt. Vielleicht …“

    „He! Sieh mal was dort liegt!“ Alf lief zu einer Eiche unter der ein Hologrammflachbildfernseher lag.

    Woodstocks Gesicht hellte sich auf. „Anscheinend hat Eierkocher meinen Hologrammrucksack zu fassen bekommen und legt uns jetzt mit dessen Inhalt eine Spur, mit der wir das Nest oder die Höhle oder das was-auch-immer des Raubtieres finden können.“

    „Hä?“ Alf starrte Woodstock an. „Ich dachte Hologrammsachen wie deinen Hologrammrucksack können nur Hologramme anfassen.“ Demonstrativ versuchte er den Fernseher zu greifen, tauchte mit seiner Hand aber durch das Hologramm und bekam nur den Waldboden darunter zu fassen.

    Woodstock winkte ab. „Nur nicht zu viel drüber nachdenken. Wie Shnell jetzt sagen würde: Wo ein Autor ist, ist auch ein Weg. Und wenn das ganze nur mit einem Logikfehler geht, dann gibt’s eben einen Logikfehler. Wir sind immerhin nur eine Fernsehserie. He! Da hinten liegt meine Hologrammapfelsine!“

    Und so folgten Woodstock und Alf der Hologrammkrümelspur, die ihnen Eierkocher hinterlassen hatte. Nachdem sie eine Hologrammpringlesdose, einen Hologrammjoystick, eine Hologramm-1860-Mütze, eine Hologrammphysikformelsammlung, eine Hologrammküchenrolle, einen Hologrammfarbdrucker, eine Hologrammzitronenlimoflasche, einen Hologramm-BMW im Maßstab 1:1, eine Hologrammstehlampe, eine Hologrammbanane, einen Hologrammwasserschlauch, eine Hologrammkühltasche, ein Hologrammgurkenglas, ein Hologrammstockbett, ein Hologrammhandyladegerät, eine Hologrammwii, ein Hologrammspoontaschenbuch, ein Hologrammklappfahrad, eine Hologrammtastatur, einen Hologrammpizzakarton, ein Hologrammstativ, einen Hologrammtresor, einen Hologrammklappsparten, einen Hologrammtigerkäfig, eine Hologrammsteckerleiste, ein Hologrammgaspedal, ein Hologrammspaceshuttle, ein Hologrammfotoalbum, eine Hologrammweihwasserflasche, einen Hologrammklappstuhl, eine Hologrammhollywoodschaukel, ein Hologrammflussschifffahrtsschiff, eine Hologramminsektenfalle, einen Hologrammfeuerlöscher, einen Hologrammwerkzeugkasten, eine Hologrammkäsesahnetorte, eine Hologrammschildkröte, einen Hologrammobelisken, einen Hologrammgartenzwerg, eine Hologrammeckbank, ein Hologrammverlängerungskabel, eine Hologrammbibel, einen Hologrammbesen, einen Hologrammplayboy, einen Hologrammgrabstein, ein Hologrammspiegelei, ein Hologrammhaarschneidegerät, eine Hologrammschraube die eigentlich in das Hologrammklappfahrad gehörte, ein Hologrammlineal, eine Hologrammstoppuhr, einen Hologrammgymnastikball, eine Hologrammstoffspringmaus, einen Hologrammlichtschalter, ein Hologrammsteak, einen Hologrammswimmingpool, einen Hologrammkartoffelchip, eine Hologrammtürklinke, einen Hologrammautoscooter inklusive Hologrammautoscooterautos, einen Hologrammmixer, ein Hologrammweltmeer, einen Hologrammtisch, ein Hologrammaquarium und ein Hologrammriesenrad aufgelesen hatten, welche Woodstock alle in einem zweiten Hologrammrucksack, den er hatte erscheinen lassen, verstaut hatte, standen sie schließlich vor einer Höhle.

    Alf sah Woodstock an. „Und jetzt?“

    „Wir gehen rein. Was sollen wir sonst tun?“

    Alf kratze sich am Kopf. „Stimmt. Blöde Frage.“ Dann drehte er sich zum Höhleneingang, schnupperte und kratzte sich verwirrt an der Nase. „Das ist komisch.“

    „Was?“

    „Ich rieche Pizza.“

    Die Beiden tauschten Blicke, dann betraten sie entschlossen die Höhle – und trauten ihren Augen nicht. In der Mitte der Höhle saßen das Raubtier, Eierkocher und DJ, aßen selbstgebackene Pizza und amüsierten sich anscheinend blendend.

    „Oh hi!“, rief Eierkocher, als er die Beiden bemerkte. „Wie ich sehe, habt ihr die Spur gefunden, die ich euch hinterlassen habe.“

    „Allerdings“, erwiderte Woodstock und sah in die Runde. „Was macht ihr da?“

    „Oh das?“ DJ hob ein Stück der Pizza hoch. „Wir haben herausgefunden, dass Raubtier intelligent ist und wir alle eine Leidenschaft für Pizza teilen. Also dachten wir, wir backen uns eine bis ihr uns findet. Wollt ihr ein Stück?“

    „Nö“, antwortete Woodstock. „Bin ein Hologramm und kann keine feste Nahrung zu mir nehmen.“

    Alf hingegen griff begeistert zu.

    Woodstock ging zu einer der Höhlenwände, wo Eierkocher den noch halbvollen Hologrammrucksack abgelegt hatte und verstaute ihn in seinem zweiten Hologrammrucksack. Dann drehte er sich zu den Anderen um. „Also ich will eure lustige Runde ja nicht unterbrechen, aber wir sollten langsam aufbrechen. Ohne Major Lee Adama steht uns noch ein langer Rückweg bevor und ich weiß nicht, wie lange Wrei mit der Schwips-Aal noch über dem Planeten bleibt, bis ihr langweilig wird, sie zu einer kleinen Spritztour aufbricht und den Weg zurück nicht mehr findet.“

    DJ nickte und stand auf. „Du hast Recht. Brechen wir auf.“

    Es gab noch einen kurzen, aber tränenreichen Abschied von Raubtier, dann machten sie sich auf den Rückweg zum Stargate.

    Raubtier blickte ihnen traurig hinterher. Es hatte lange gebraucht, um herauszufinden, dass DJ und Eierkocher intelligente Wesen waren, mit denen mal lieber Pizza machte, als sie aufzufressen, aber als es schließlich die Wahrheit erkannt hatte, war es ein sehr lustiger und kurzweiliger Nachmittag geworden.
    Es würde diese seltsamen Aliens für immer in seinem Herzen behalten und sie vermissen.


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