Ja, ihr seht richtig! SGH ist wieder da!
Naja, zumindest kurz. Schuld daran ist Chaya. Bei ihrer Aufgabe zur FF-Challenge dachte ich, dass ist doch eigentlich die perfekte Gelegenheit den *husthust* fast vier Jahre alten *hust* Cliffhanger, was für einen großen Notfall es denn auf der Destiny gibt, endlich aufzulösen.
Nichtsdestotrotz kann man folgendes Kapitel auch gut als kleinen, selbstständigen One-Shot betrachten.
Soviel zum Vorwort, nun viel Spaß mit:
Titel: Kaffeemaschine und Rosinenbrötchen
Rating: G
Serie: SGH
Wörer: ca. 1040
Anmerkung: Geschrieben zur FF-Challenge von John's Chaya. Aufgabe war etwas zum Thema Unvergessliche Momente zu schreiben, sowie die Wörter Glück, Badesee, Goldfisch, Kuss, Rosinenbrötchen und den Satz Ich werde diesen Moment niemals vergessen! einzubauen.
38. Kaffeemaschine und Rosinenbrötchen
Liebes Tagebuch,
diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen. Du weißt ja von der Sache mit der Kaffeemaschine, von der ich dir letzte Woche berichtet habe. Die vorinstallierte in der Destinyküche, die den Geist aufgegeben hat und die viel zu kompliziert ist, dass sie ein Normalsterblicher reparieren könnte. Ich habe es versucht, weiß Gott, musste aber am Schluss unserem geschätzten Colonel doch meine Niederlage eingestehen.
Und was macht dieser Idiot? Mobilisiert General O'Neill mit „dem größten Notfall seit Menschengedenken“, für welchen die Elite unter den Wissenschaftlern gebraucht wird, sodass dieser sofort alles stehen und liegen lässt, in die Deadalus steigt und nach Atlantis düst, wo er hofft ein paar Wissenschaftler zusammenkratzen zu können, die gerade nicht auf einer wichtigen Mission sind wie Colonel Carter oder sich weigern den Körper mit irgendjemand anderem zu tauschen, weil von Seiten der Tauschpartner angeblich verantwortungslos mit ihnen umgegangen wird. Nicht meine Worte, sondern die von Herrn Doktor Rodney McKay.
Allerdings waren auch auf Atlantis die Wissenschaftler zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich greifbar, sodass sich der General, in Panik, was denn bei uns so schreckliches vorgefallen sein könnte, mit einem Küken(!) namens Ronju zufrieden gab und sich mit ihm auf die Destiny kommunikationssteinen ließ.
Glücklicherweise erfuhr ich gerade noch rechtzeitig von der Reise des Generals, denn dass dieser nicht amused sein würde, wenn er erfuhr, dass es lediglich um eine nicht zu reparierende Kaffeemaschine ging, war mir von Anfang an klar. Colonel Young anscheinend mal wieder nicht, aber der hat ja sowieso keinen gesunden Menschenverstand. Und wenn er unter Kaffeeentzug leidet, verschlimmert sich dass sogar noch exponentiell.
Wie dem auch sei – jedenfalls erfuhr ich kurz vor deren Ankunft davon, sodass ich mich im letzten Moment noch aus dem Staub machen und dem unvermeidlichen Ärger aus dem Weg gehen konnte.
Ich kommunikationssteinte mich also sofort weg; Ziel Richtung Milchstraße. Allerdings hatte wohl genau in diesem Moment ein verwirrter Hahn namens Hugo einen Kommunikationsstein in der Pegasus-Galaxie berührt, sodass ich mein Bewusstsein mit diesem tauschte – und kein Witz(!) in einem Körper landete, der halb Hahn, halb Wraith war und nebenbei noch von einem Goa'Uld und einem Tok'Ra bewohnt wurde, welche sich unablässig gegenseitig provozierten und stritten.
„Nein!“, war nicht nur dass was ich Moment meiner Ankunft in diesem Körper dachte, sondern auch der erste Satz, der mir durch den Kopf schoss. Also nicht in dem Sinn, dass ich ihn gedacht hatte, obwohl ich ihn ja schon gedachte hatte, aber der, der mir zusätzlich durch den Kopf schoss, war von dem Goa'Uld in mir. „Nein! Wage es nicht!“, rief er.
Und eine zweite Stimme antwortete: „Aber ich mag Rosinen.“
Ich sah an mir hinunter und bemerkte, dass mein einer Fuß auf dem Kommunikationsstein lag, welcher mich in diesen Schlamassel gebracht hatte, während der zweite auf einem Rosinenbrötchen lag.
„Gar nicht wahr! Ich bin genauso in deinem Kopf, wie du in meinem! Und du magst genauso wenig Rosinen wie ich!“, fauchte der Goa'Uld.
„Stimmt“, gab der Tok'Ra nach kurzem zögern zu. „Aber ich ärgere dich gerne.“ Mit diesen Worten bewegte sich unser Wraith-Hühner-Schnabel gefährlich nahe an das Rosinenbrötchen heran.
„Was fällt dir ein?! Ich bin dein GOTT!“
„Stopp!“, rief ich. Nicht nur wegen der grotesken Situation an sich, sondern auch, weil ich auch keine Rosinen mag.
„He, wer bist du denn?“, fragte der Tok'Ra verwundert.
„Auf jeden Fall nicht Hugo“, stimmte der Goa'Uld zu. „Der hätte inzwischen versucht das Rosinenbrötchen mit seiner Kralle auszusaugen.“
„Was?“, fragte ich verwirrt.
„Ja, wie den Goldfisch letzte Woche im Badesee“, sagte der Tok'Ra.
„Das war ein Goldfischglas!“
„Pah, alter Klugscheißer! Hat auf jeden Fall nicht gut geschmeckt. Irgendjemand hatte ihn zuvor mit Rosinenbrötchen gefüttert.“
„Als wenn du sowas beim aussaugen merken würdest …“
„Wohl! Meine Sinne sind nicht so verkümmert wie die von euch Sarkophagbenutzern!“
„Nimm dass sofort zurück!“
Ich verdrehte die Augen. In was für einer Irrenanstalt war ich hier nur gelandet? Wir kämpften auf der Destiny jeden Tag ums nackte Überleben und hier auf Atlantis gab es scheinbar nur Kasperletheater. Ich fragte mich was dieser Hugo in meinem Körper auf meinem Schiff wohl gerade anstellte.
Wie mir später berichtet wurde, lief er wohl nur die ganze Zeit wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die dunklen Gänge, suchte Goa'Uld und wollte mit der Besatzung unbedingt Glühauge spielen … niemandem fiel auf, dass da ein anderer Geist in meinem Körper steckte …
Mit meinen allseits bekannten, hervorragend diplomatischen Fähigkeiten, schaffte ich es schließlich meine beiden Mitgefangenen in diesem Körper davon zu überzeugen, dass es doch eigentlich vollkommen idiotisch war, ein Rosinenbrötchen anzupicken oder auszusaugen, wenn wir es doch alle drei nicht mochten. Der Goa'Uld stimmte mir sofort begeistert zu und auch der Tok'Ra musste schließlich einsehen, dass er gegen meine logischen Argumente machtlos war.
Nach langem hin und her – der Tok'Ra mochte nur ausgesuchte Kohlenhydrate, nichts grünes und am liebsten scharf, während der Goa'Uld ein Teilzeitveganer war, wie er dezent ins Gespräch einfließen ließ – einigten wir uns schließlich auf einen Schokokuss mit Chiliesoße. Zum Glück hatten wir gerade die Teilzeit (es war Mittwochnachmittag), in der der Goa'Uld gerade kein Veganer war.
Ich betete zu Gott (nicht zu dem Goa'Uld!) dass dieser Albtraum doch bitte endlich enden möge und schließlich wurde ich erhört. Ronju hatte beim testen diverser „Verbesserungen“ es wohl irgendwann irgendwie geschafft, die Destiny in den FTL-Flug zu versetzen, womit automatisch alle Kommunikationssteinverbindungen gekappt wurden. Und ich schwöre bei Colonel Young, der Destiny und Chloe: Ich werde diesen Moment niemals vergessen!
Wieder zurück auf meinem Schiff, musste ich natürlich sofort erstmal Bestandsaufnahme machen, um zu sehen, was dieses Küken alles angestellt hatte. Zu meinem großen erstaunen, hatte es es geschafft, die Kaffeemaschine wieder zum laufen zu bekommen. Anscheinend gingen an der Kabeltrommel, an der diese hing nur zwei der vier Steckdosen und wir hatten es beim vorherigen testen zielsicher geschafft, nur die kaputten zu erwischen.
Außerdem hatte Ronju es hinbekommen, den Laserdrucker zu installieren, das Navi zum laufen zu bekommen und den Dimmer für die Beleuchtung nach oben zu drehen. Colonel Young war darüber so glücklich, dass er mir versprach, bei nächster Gelegenheit einen Goa'Uld für mich zu besorgen und dann dürfe ich ihm auch zeigen, was es mit diesem Glühauge auf sich habe.
Liebes Tagebuch, ich hasse mein Leben.
Ich bin gespannt, was der morgige Tag für mich bereithält.
Herzlichst,
dein Nicolas Rush