Review: Edge of Tomorrow
Woodstock | Ferne Welten | vom 31.05.2014
Edge of Tomorrow (USA, 2014)
Regisseur: Doug Liman
Cast: Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton
Story:
Als eine außerirdische Macht die Erde angreift, wirft ihr die
Menschheit alles entgegen, was sie hat. Mittendrin ist der Soldat Cage,
welcher beim ersten Angriff direkt ums Leben kommt. Jedoch ist der Krieg
für ihn nicht vorbei: er erwacht gleich wieder, am Tag vor dem Einsatz.
Stell
dir vor du bist Soldat, landest im Krieg und ehe du weißt wie dir
geschieht, erwischt es dich. Aber noch ist es nicht vorbei. Das Ganze
startet von vorne, du springst wieder hinein ins Getümmel, wählst dieses
Mal einen anderen Weg und überlebst daraufhin deinen letzten
Todeszeitpunkt. Du freust dich, wirst dann aber von einem LKW
überfahren. Was an ein Videospiel erinnert, ist die Grundprämisse des
Buches „All You need is Kill“ des japanischen Autos Hiroshi Sakurazaka,
auf dem der Film „Edge of Tomorrow“ basiert. Trial and Error, mit jedem
neugeladenen Leben hat man eine neue Chance zu gewinnen - oder auf
andere Art und Weise zu sterben. Aber mit Videospielen hat die
Geschichte nichts zu tun. Der Soldat (Tom Cruise) steckt in einer
Zeitschleife. Ein Science-Fiction-Element, das nicht neu ist. In „Source
Code“ musste Jake Gyllenhall auf die Art einen Terroristen finden, in
„Täglich grüßt das Murmeltier“ wollte Bill Murray nur seinen Tag
überstehen und ähnlich ist es hier. Nur hängt das gesamte Schicksal der
Menschheit davon ab. Also wie „Täglich grüßt das Murmeltier“, nur mit
schweren Waffen.
Offizier Cage (Tom Cruise) hat es nicht
leicht. Eigentlich sollte er nur von der Landung der alliierten
Streitkräfte berichten, die Aliens sollten überrannt und die Erde
gerettet werden, jedoch landet er in der ersten Welle, die in die
Schlacht muss. Cage hat keine Ahnung wie seine Waffen funktionieren,
kennt den Gegner nicht und hat nicht mal eine Kampfausbildung.
Logischerweise überlebt er seinen ersten Einsatz nicht, wie auch all
seine Kameraden, denn die Mission schlägt fehl und die Menschheit
verliert. Der Film ist hier aber nicht vorbei. Cage erwacht wieder am
Tag vor der Landung mit all seinen Erinnerungen vom morgigen Tag. Erst
weiß er nicht was los ist, beginnt aber von seinen Fehlversuchen zu
lernen. Diese Versuche bringen ihn bis zur Soldatin Rita (Emily Blunt),
welche tatsächlich Antworten für ihn hat.
Tom Cruise ist
einer dieser Schauspieler die man entweder mag oder hasst, sein
Privatleben mal außen vor gelassen, bringt er aber ganz passable Filme
zustande und versteht sichtlich sein Handwerk. Interessanterweise war
die Rolle des Cages eigentlich für Brad Pitt vorgesehen, welcher aber
absagte, woraufhin Tom Cruise übernahm. Was sich als gute Entwicklung
herausstellt, denn Cruise spielt die Rolle des Cage durchaus
überzeugend. Die Angst, die Verwirrtheit und die Hoffnungslosigkeit
spiegeln sich wirklich in seiner Figur wieder. Ob Pitt das besser
gemacht hätte, ist fraglich. Auch Emily Blunt als erfahrene und
selbstlose Kriegerin, welche Cage zur Seite steht funktioniert sehr gut.
Beide haben eine gute Chemie und klar abgesteckte Ziele. Leider erlaubt
ihnen das Script keinen wirklichen emotionalen Tiefgang, gerade hier
wird vieles übersprungen oder nur angedeutet, was aber nicht unbedingt
schlecht sein muss, da es auch die Geschwindigkeit herausnehmen könnte.
„Edge of Tomorrow“ dauert insgesamt nur 113 Minuten, welche nur so
verfliegen. Regisseur Doug Liman (Bourne Identität, Mr & Mrs Smith)
leistet hier ganze Arbeit.
Die Effekte und die Action sind
gelungen. Nichts wirkt übertrieben oder unrealistisch, man könnte ein
wenig die fehlende Härte und die Identitätslosigkeit der Aliens
bemängeln, aber gerade im Bezug der Aliens, wäre dies ungerechtfertigt,
da sie mal keine klischeehaften Eroberer sind. Darauf aber näher
einzugehen wäre ein zu großer Spoiler. Was den Film aber auszeichnet,
ist gerade das Learning by doing im Hardcoremodus für die Figur des
Cage. Seine unzähligen Tode wirken erst überraschend, dann witzig und am
Ende dramatisch, ohne auch nur eine Sekunde lang die Spannung zu
verlieren. Scheint so, als wäre Liman dieser Film auf Anhieb gelungen…
oder auch nicht. Was bedeuten würde, dass er zurückgehen und ihn
verbessern konnte... wie auch diese Kritik schon ein paarmal geschrieben
worden sein konnte, gruselig.
Fazit:
„Täglich
grüßt das Murmeltier“ mit Aliens und Sturmgewehren. „Edge of Tomorrow“
ist ein gut besetzter, durchweg spannender Science-Fiction-Kriegsfilm,
mit einer ordentlichen Brise Humor und Dramatik. Lohnt sich!
8,5 /10
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