Peter Lerche

  • Interview 7 / 2005

    Interview - Peter Lerche

    Wir sprechen heute mit einem der Verantwortlichen des deutschen Fanfilm-Projektes SG-X, Peter Lerche (28) aus Deutschland.


  • Deutsch

    Stargate-Project.de:  Peter, erzähl uns doch bitte mal etwas über dich in Person und deine Aufgabe bei SG-X.

    Peter Lerche:  Darf man Sätze eigentlich mit „Ich“ beginnen? (Schmunzel) Also… Ich bin 28, habe eine Ausbildung zum Mediengestalter gemacht und danach meine Nase auch in den Bereich Videoediting und Visuelle Effekte gesteckt. Meine Aufgabenbereiche waren ein Mix aus „Schreiben“, „Produktion“, „Regie“ und „Mädchen für alles“. Aber so sahen auch die Aufgaben vieler anderer Teammitglieder aus. Jeder machte halt was gerade so nötig war und was er konnte.

    SG-P: Du bist wahrscheinlich ein Fan von Stargate, daher eine Frage auf die Serie(n) bezogen: Was hältst du persönlich von Stargate SG-1, Stargate Atlantis und der neuen Entwicklung von SG-1 in der 9. Staffel?

    Peter: Ich liebte den Kinofilm über alles und ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Kontakt mit der Serie … Oh man, das klingt wie die Bonbon Reklame mit dem Opa und dem Enkel (Lach). Aus Langeweile stöberte ich mit Daniel (ebenfalls SG-X Produktion, Drehbuch und Kamera) in der Videothek und da standen dann die ersten Videokassetten von SG-1 – ja damals waren es noch Kassetten. Wir waren erst sehr skeptisch aber griffen zu und nach 4 Folgen fanden wir gefallen an den Ideen, den Darstellern und „Planet Kanada“. Heute bin ich großer Fan der Serie und ich gestehe, ich bin ein noch größerer Fan von SG-Atlantis. Die SpinOff rockt seit der ersten Folge und auch die Bottle-Episodes machen Laune.
    Die Entwicklung in der 9. Staffel sind teilweise einschneidend und wie ich hörte, werden sie in der neusten Staffel noch weitreichender sein. Aber die Serie läuft nun schon so lange, da ist es kein Wunder dass die Serie sich ändert und Gesichter kommen und gehen. Ich drücke die Daumen für gute Quoten. Ob es gefällt bleibt jedem selbst überlassen.

    SG-P: Nun beschreibe doch bitte mal SG-X. Was ist es, worum geht es und welche Motivationen stecken dahinter?

    Peter: SG-X ist ein Fanfilm zur Serie Stargate SG-1, sozusagen unsere Omage. Eigentlich drehen wir nur gern Videos und versuchen unser theoretisches Wissen über das Filmemachen und Visuelle Effekte in die Praxis umzusetzen. Ein Paar von uns sind vom Fach (Filmstudenten, Visuelle Effekte…), andere machen nur aus Neugierde und zum Spass mit. Wir lieben es Trickeffekte so kostengünstig wie möglich auszuknobeln, und unser Idol dort ist die Emmerich- und Engel Clique (Stargate, Independence Day).

    Dieser Fanfilm ist also nur das Resultat aus Videofreaks und Stargate Fans.

    Okay, ein paar Worte zum Inhalt: Das SG-X Team ist sozusagen der Nachwuchs des Stargate Centers und wird in diesem Film auf eine Übungsmission geschickt. Weil auch die original Serie in den letzten Staffeln internationaler wurde haben wir die Truppe bunt gemischt mit Amerikanern, Briten, Deutschen (heißt natürlich Schneider und ist der Spießer - lach), Italienern und sie sind sich nicht sonderlich grün. Kaum dass sie auf einem anderen Planeten angekommen sind, kollabiert das Wurmloch und sie sitzen fest. Zu allem Überfluss meldet sich auch das SG-Team nicht, dass auf diesem Planeten schon seit längerem Ausgrabungen macht. Es wird also ernst, die Streitvögel müssen sich vertragen und so versucht man den sonderbaren Vorkommnissen auf diesem Planeten auf den Grund zu gehen. Mehr verrate ich aber nicht…okay, es tauchen noch anderen Menschen und einige Jaffa auf und viel Action gibt’s natürlich auch.

    SG-P: Bitte erzähl’ uns doch etwas über den Entstehungsprozess? Wann war das Script fertig? Wie viele Drehtage wurden benötigt?

    Peter: Die ganze Produktion lässt sich am besten beschreiben mit „kreativem Chaos“, trotz sorgfältiger Planung.
    Ein Script musste her, zuverlässige Darsteller und Helfer gefunden werden, die für 0 Euro jeden Tag pünktlich am Set erscheinen und das Equipment galt es zusammen zuschnorren und auszuleihen.
    Am Anfang war nur die Idee einen weiteren Film zu machen, bei dem wir wieder Visuelle Effekte probieren konnten und uns wieder mit Kamera und Regie zu versuchen. Wir wollten Handlung und Action und am Besten noch etwas mit Science Fiction. Stargate bietet alles und wir konnten uns sicher sein über Support der Fans der Original Serie.
    Der grobe Plot war eigentlich schon nach einer Woche fertig aber am eigentlichen Drehbuch wurde noch über Monate bis zum ersten Drehtag gearbeitet. Oft wurden Sachen gestrichen oder abgeändert, die nicht realisierbar oder zu teuer waren. Das nennt man wohl kreativer Prozess (Zwinker).

    Drehtage benötigten wir 8, wobei 2 davon nur dem Auf- und Abbau dienten. Die ersten Drehtage fanden an zwei Wochenenden im November auf einem privaten Waldgrundstück statt. Und Leute, ich sage euch, es war KALT ! Die Luft war feucht bei etwa 3 Grad über 0 und der Boden abwechselnd glatt oder matschig und die Nässe drang durch alle Ritzen und drohte zwischendurch sogar die Kamera zu beschädigen. Was fehlt, um diese Situation perfekt zu machen? Klar, Regen! Nun musste immer ein Helferlein bereit stehen und bei den ersten Tropfen einen Schirm über die Kamera, bzw. Steadicam halten. Aber Abbrechen konnten wir nun auch nicht mehr, alles war geplant und gut 12 bis 15 Leute wuselten am Set umher. Letztlich haben wir dann aber jede Widrigkeit mit vereinten Kräften, viel heißem Tee und Humor überstanden. Rückblickend können wir uns auf die Schulter klopfen dass wir unter diesen Umständen recht gutes Material mit nach Haus brachten.

    Für die letzten Drehtage bekamen wir eine Lagerhalle einer Möbelkette zu Verfügung gestellt und konnten dort Szenen realisieren die im Inneren eines Bunkers spielen. Die Arbeit hier war fast ebenso anstrengend wie im Wald, nur wärmer. Wir zimmerten Wände aus Holz, Pappe und Gips zusammen und gaben ihnen mit Farbe und alten Gegenständen einen gebrauchten Look. Jeder half so gut er konnte – sogar einige Angestellte des Möbelhauses. Am Vorletzten Drehtag tauchte auch Robert Vogel kurz auf, mit dem wir auch noch ein paar Burger verputzten (Liebe Grüße an dieser Stelle). So, die Frage ist beantwortet und jetzt kann jeder Leser wieder aufwachen ;-)

    SG-P: Woran erinnerst du dich gerne, wenn du an die Dreharbeiten zurückdenkst?

    Peter:  Ich bemerke gerade dass jede meiner Antworten länger wird…am Ende mache ich noch Krieg und Frieden Konkurrenz (Schmunzl). Fasse mich darum jetzt kürzer. Ich erinnere mich gerne an die Nächte nach dem Dreh, wo man einen schnellen Blick über das gedrehte Material warf und sich wie kleine Kinder freute dass sich alle Mühen gelohnt hatten. Da es teilweise sehr Stressig für die Köpfe der Produktion wurde, entgingen einem der Spaß und die Scherze hinter den Kulissen oft und manchmal nervte es sogar und darum erinnere ich mich gerne an die Geduld und Hilfsbereitschaft des Teams. Ach ja, … am Waldrand gab es einen Opa, der immer wieder mit seinem kleinen Auto im Schritttempo vorbei fuhr. Mal von Links und mal von Rechts und etwas später tauchte dann jemand vom Forstamt auf um nach dem Rechten zu sehen. Trotzdem haben wir den alten Mann lieb gewonnen (lach).

    SG-P: Wie viele Darsteller werden überhaupt in dem Film zu sehen sein?

    Peter: Wenn ich mich nicht verzählt habe sind es 11 Darsteller, wovon 3 Jaffa sind, ohne Sprechrolle.

    SG-P: Wie groß war, bzw. ist die Crew die an SG-X arbeitet?

    Peter: Inklusive Darsteller waren wir zwischenzeitlich 15 Leute – Auch die Darsteller waren beim Auf- und Abbau sowie anderen Aufgaben beteiligt. Es machte halt jeder was gerade nötig war. An der Postproduktion arbeiten jedoch nur 3 Leute.

    SG-P: In welchem Stadium befindet sich SG-X derzeit?

    Peter: Wir befinden uns in der Postproduktion, mit anderen Worten, dem Schnitt und den Visuellen Effekten. Und hier steckt der Teufel im Detail. Wir betreten, auf uns bezogen, oft Neuland und müssen erst Probieren und Lernen, bevor ein Effekt wirklich gut aussieht. Teilweise müssen wir auch Versäumnisse, die beim Dreh durch Zeitdruck und Regen entstanden sind ausbügeln. Ein Beispiel: sehr einfach, dafür aber Zeitintensiv sind die unzähligen Mündungsfeuer der Waffen, die wir Bild für Bild einfügen müssen – wir hatten ja „nur“ Softairwaffen am Set.

    SG-P: Wann dürfen die Fans mit einem Release rechnen?

    Peter: Eine gute Frage und ich werde da jetzt sehr vorsichtig sonst lachen mich einige Teamkollegen aus und am Ende wird es ein Releasefiasko wie bei Half Life 2. Wenn alles gut geht und niemand von Aliens entführt wird rechne ich mit Herbst oder Winter 2005. Viele von uns haben halt Arbeit und Job.

    SG-P: Wie steht es um Updates, wie neue Videos, Hintergründe oder Bilder?

    Peter: Da werden sicher bald einige weitere Bilder und oder Videos folgen. Unter anderem kann man seit kurzem die Beta des SG-X Themes anhören in unserem Multimedia Bereich. Aber Stargate-Project wird auf jeden Fall als erstes über Updates informiert.

    SG-P:  Gab es eigentlich auch Rückschläge im Verlauf bisher?

    Peter: Ja, leider mehr als uns Lieb sind. Teilweise sind sie auch der Grund für die bisherigen Verzögerungen. Anfangs hatten wir zu wenig Festplattenplatz für die Unmengen an Videomaterial auf dem Schnittrechner und so mussten wir auf eine Neue sparen. Dann verschwanden Arbeitsdateien und wir wurden wieder zurück geworfen (Waren sicher böse Geister) und seit etwa einem Monat wissen wir mit Sicherheit, dass eine wichtige Szene von 1 Minute, die im Wald gedreht wurde, auf keinem der Videobänder ist. Im Klartext heißt das, diese Szene muss noch mal gedreht werden…Leute schneidet euch die Haare und rasiert euch die Bärte wieder ab (Lach).

    SG-P:  Welche Projekte sind nach der SG-X Fertigstellung geplant?

    Peter: Unter meiner Fuchtel wird vorläufig kein Projekt mehr starten, jedoch beginnen zwei Teammitglieder in Absehbarer Zeit einen Buffy Fanfilm sowie einen Starwars Fanfilm.
    (Für Interessierte: http://www.fal-visions.com/)

    SG-P: Wie steht es um die Chancen einen weiteren Stargate Fanfilm zu drehen? Vielleicht einen zu Atlantis?

    Peter: Schön wäres es. Vorläufig fehlt uns dafür aber die Zeit und das Geld, denn auch unser NoBudget SG-Fanfilm kostete etwa 1000 Euro. In ein oder zwei Jahren werden wir sicher drüber nachdenken.

    SG-P: Möchtest du noch am Schluss etwas loswerden?

    Peter: Der obligatorische Dank an das Team – Danke Leute :-) und natürlich noch ein Danke an die vielen Besucher unserer Website, die uns oft in Emails und über das Gästebuch Mut gemacht oder ihre Begeisterung ausgedrückt haben. P.S.: SG-P RULEZ ;-)

    SG-P: Danke Peter für das Interview und viel Erfolg mit SG-X.

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