Angeführt wurde das starke Line-Up von keinem geringeren als Benedict Cumberbatch, der am Samstag der Veranstaltung für Photosessions, Autogramme und einen Talk zur Verfügung stand.
Doch über beide Tage waren zahlreiche bekannte Darsteller vor Ort, so unter anderem Mark Gatiss (Mycroft Holmes), Rupert Graves (Lestrade), Louise Brealey (Molly Hooper), Una Stubbs (Mrs. Hudson), Andrew Scott (Moriarty) und Lara Pulver (Irene Adler). Auch Leute von hinter der Kamera waren geladen, so Steven Moffat, der sich zusammen mit Mark Gatiss als Schöpfer von „Sherlock“ zeichnet, als auch Sue Vertue (Producer), Danny Hargreaves (Special Effects) und Arwel Jones (Production Designer).
Der Freitag der Veranstaltung bot den Conventionbesuchern die Möglichkeit in aller Ruhe die Tickets abzuholen. Auch konnte man bereits einen Blick in das Congelände werfen, sich mit den Photo- und Signingareas vertraut machen und schon mal das ein oder andere Foto schießen, zum Beispiel vor der 221b Baker Street Haustüre oder dem gefälschten Vermeer aus „Das große Spiel“. Das Museum hatte ebenfalls bereits geöffnet, sodass man viele original Kostüme und Props aus der Serie bestaunen konnte.
Am Samstag startete man dann richtig durch. Für Inhaber eines Gold-, Platin- oder VIP-Tickets bedeutete der Samstag vor allem eins... Photosessions mit den Darstellern! Für die Photosessions wurde man nach Gruppen eingeteilt, ein System, welches sich bereits auf anderen Events des Veranstalters bewährt hat. Dadurch war es möglich, die Photosessions eng zu takten und auf vier Photoareas aufzuteilen. Die Photosessions schienen ohne große Verzögerungen stattzufinden und so schaffte man es planmäßig ein Foto nach dem anderen einzukassieren.
Einer der wichtigsten Programmpunkte für viele an diesem Tag war natürlich der Talk um 12:45 Uhr mit Benedict Cumberbatch. Das merkte man schon an der bis auf den letzten Platz gefüllten Main Stage. Für 60 Minuten stellte sich Benedict den Fragen der Fans, die primär auf "Sherlock" ausgerichtet waren. Er kam nicht umhin, sich positiv über seinen Watson zu äußern. Sherlock Holmes wäre schließlich nichts, ohne den richtigen Watson und das war Martin Freeman für ihn auf alle Fälle.
Und obwohl er inzwischen einige große Projekte hat, freut er sich zu "Sherlock" zurückzukehren. "Sherlock" ist keine der großen Produktionen und hat auch kein riesiges Budget zur Verfügung, doch liebe er die Arbeit daran und schlüpft gerne wieder für die Serie in die Rolle von Sherlock Holmes.
Ein Fan wollte wissen, wie es für ihn war, nun berühmt zu sein. Darauf antwortete Cumberbatch, dass er beispielsweise kein Problem damit hat, auf der Bühne vor Leuten zu stehen. Er war hier immer noch derselbe, nur das Publikum sei größer geworden. Die Tatsache, sich darüber Gedanken machen zu müssen, dass man beim Einkaufen erkannt wurde, ist aber dennoch gewöhnungsbedürftig.
Sehr zur Freude der Fans kam er auch der Aufforderung aus dem Publikum nach und gab eine Kostprobe seiner Smaug-Stimme.
Der Sonntag der Veranstaltung fand zwar – wie im Voraus bekannt – ohne Benedict Cumberbatch statt, war aber dennoch gut gefüllt. Erneut standen Photosessions und Autogrammstunden auf dem Plan, doch hatte man dieses Mal Zeit, sich in Ruhe in so manchen Talk zu setzen.
So erfuhr man über diverse Talks am Wochenende beispielsweise von Lars Mikkelsen, dass das Schnalzen an Martin Freemans Auge in der finalen Episode schwer zu faken war. Sie hatten mehrere Möglichkeiten ausprobiert, aber es hatte nicht so recht geklappt. Deshalb ist das Schnalzen ins Auge tatsächlich echt... zumindest bis zu dem Punkt, als Martins Auge angeschwollen war und sie wieder versuchten, es nur vorzutäuschen.
Mark Gatiss und Andrew Scott schienen in ihrem Talk sichtlich Spaß zu haben und fand ganz unter dem Motto "Are you beach body read?" statt. Auf die Frage, welcher ihr Lieblingscharakter in "Sherlock" war, antworteten beide, dass sie Mrs. Hudson über alles mochten. Man musste diese Frau schließlich einfach lieben. Gatiss konnte sich bei der Folgefrage, welchen Charakter sie gerne außer ihrem eigenen spielen würden, nicht verkneifen und meinte, dass Andrew Scott sicher gerne Mrs. Hudson spielen würde. Scott korrigierte und meinte, dass er einfach Mr. Hudson spielen würde. Mark Gatiss selbst entschied sich für Lestrade, weil er dann gut aussehen würde.
Außerdem mussten sie eingestehen, dass es nicht viele Blooper vom Set gab. Der einzige richtige Blooper war der, als Benedict in sein Betttuch gewickelt vornüber stürzte. Mark und Martin konnten natürlich nicht anders, als darüber zu lachen, wobei man sich natürlich auch um das Gesicht von Cumberbatch Sorgen machte!
Steven Moffat und Mark Gatiss wurden darauf angesprochen, ob man mit einem Crossover zwischen "Sherlock" und "Doctor Who" rechnen konnte. Doch beide verneinten diese Möglichkeit. Sie waren beide nicht überzeugt von der Idee, da sie sich nicht wirklich vorstellen konnten, wie dies funktionieren sollte. Sie überließen dies lieber den Fans, welche schon gute Ansätze geliefert hatten. So schwärmte Gatiss von einem Video auf YouTube vor, in dem Sherlock auf den 11. Doctor trifft und die Szenen filmreif umgesetzt sind.
In dem Talk mit den Ladies aus "Sherlock" ließ Lara Pulver, die Irene Adler verkörperte, verlauten, dass sie keine Gemeinsamkeiten mit ihrem Charakter hatte. Una Stubbs sagte, dass ihre Lieblingszeile natürlich war „I'm your landlord dear, not your house keeper“.
Zusätzlich zu den zahlreichen Talks gab es beispielsweise auch ein Special Effects Panel mit Danny Hargreaves. Dieser ist für zahlreiche Effekte, wie Schüsse, Explosionen und andere Effekte. So zeigte er dem Publikum, wie Schusswunden simuliert wurden. Bezüglich der Explosion der Fenster in der 221b Baker Street, bei der Sherlock direkt davor steht, erklärte er den Fans ebenfalls den Mechanismus dahinter und sagte, dass Cumberbatch den Stunt selbst durchführte und sich trotz der geringen Distanz nicht durch ein Stuntdouble ersetzen ließ.
Fazit
Die Sherlocked war die erste offizielle "Sherlock" Convention und ließ das Fanherz vieler höher schlagen. Das Line-Up hätte nur noch durch die Anwesenheit von Martin Freeman getoppt werden können, doch dies kann man schon fast Jammern auf hohem Niveau nennen.
Das Programm war gut gefüllt, aber dennoch gut strukturiert. Natürlich gab es bei der Menge an Gästen Überschneidungen, sodass man sich manchmal zwischen zwei Programmpunkten entscheiden musste.
Die Schlangen wirkten teilweise etwas chaotisch und manchmal verlor die Crew die Übersicht, doch Probleme konnten meist schnell gelöst werden.
Die Gäste schienen allesamt gut gelaunt und sympathisch, offen gegenüber den Fans. Es wäre nicht überraschend, so manchen "Sherlock" Darsteller in naher Zukunft öfter auf Events anzutreffen.
Die Kommunikation durch den Veranstalter war nicht immer lückenlos. So konnten die vorsignierten Autogramme der Gold- und Platinumticketinhaber erst nachträglich abgeholt werden und wurden nicht wie angekündigt in der Goodie Bag ausgegeben. Diese Information ging leider an vielen vorbei. Auch der Einlass zum Talk mit Benedict Cumberbatch wurde kurz vor knapp umorganisiert, leider zum Leidwesen der Frühbucher.
Bedenkt man die Größe des Events konnte man jedoch sagen, dass die Organisation weitestgehend reibungslos war.