Die Kostümszene von Stargate

shadow-of-atlantis   |   Fandom   |   vom 31.03.2013

Die Kostümszene von Stargate

Cosplay ist ein Phänomen, das auch vor „Stargate“ nicht Halt gemacht hat, auch wenn das von vielen Fans vielleicht gar nicht so recht wahrgenommen wird.
Cosplay ist eine Zusammensetzung aus den Worten „Costume“ und „Play“ und ist den meisten eher von japanischen Manga- und Animefans bekannt.
Aber da die wenigsten Fans, die sich für Conventions und Fantreffen in Schale werfen, Soldaten der US Air Force sind, trifft der Begriff auch hier voll und ganz zu, denn sie tragen ein „Costume“ und das „Play“ besteht darin, dass sie ihren Lieblingscharakteren nacheifern.

Gerade Conventiongänger dürften mit dem Anblick von Fans in Militärkluft und taktischer Ausrüstung mittlerweile bestens vertraut sein, denn wo in einer Fanbasis das nötige Interesse da ist, da sind auch Leute, die sich die Zeit nehmen, herauszufinden, welche Kleidung verwendet wird, was gerade im Falle von „Stargate“ ein Fluch und ein Segen zugleich ist, denn die meisten Materialien für eine Standarduniform sind leicht und relativ billig zu bekommen.
 

SGC-Uniform

Wer auf das simpelste Outfit zurückgreifen möchte, die BDU-Uniform, die unser aller Lieblingsteam im SGC trägt, hat leichtes Spiel.
Getragen werden BDU-Feldhosen und -Feldhemden mit zwei Taschen, simple schwarze Shirts und ein passender BDU-Gürtel. Die Teampatches lassen sich auf Conventions oder in Online-Shops und -Auktionen erstehen, Dog-Tags können in einer Online-Auktion mit der Wunschprägung bereits ab ca. 10 Euro erstanden werden.

Die Perfektionisten unter den Cosplayern kaufen sich noch die passenden Magnum Hi-Tec-Militärstiefel dazu und haben ein 1A-Outfit.
 

SG-1 - Offworld

Entscheidet man sich für die olivfarbene oder schwarze Offworld-Uniform, hat man nicht ganz so leichtes Spiel, immerhin werden hier mit Jacke und taktischer Weste zwei richtig teure und schwer aufzutreibende Stücke benötigt.

Bei der Jacke handelt es sich um eine modifizierte G8-WEP-Jacke, ein Exemplar, das in seiner Grundform im Vietnam-Krieg getragen wurde. Diese Jacken sind gerade in Europa relativ schwer zu bekommen, weshalb man hier auf Glück spielen muss.

Etwas leichter fällt es einem, die passende taktische Weste in die Finger zu bekommen. Die Blackhawk Omega Medic / Utility Vest findet man gelegentlich für 100-150 Euro im Onlinehandel, insbesondere bei dem großen Auktionshaus mit vier Buchstaben. In die Weste wird ein LC-II-Lochkoppel eingefädelt, mit dem sich das Oberschenkelholster, ein Blackhawk Omega 6 Tiefziehholster, ins Kostüm einfügt.

Da gerade die grundlegenden Ausrüstungsgegenstände wie BDU-Kleidung und Zubehör relativ leicht zu bekommen sind, bietet es sich für viele Fans gerade zu an, sich einem größeren Verband an „Stargate“-Fans anzuschließen, um mit ihren Kollegen gemeinsam LARP-Abenteuer zu bestehen und auf Conventions die nötige Stimmung zu verbreiten.

 

Und wie sieht es bei SGA & SGU aus?

Während SG-1-Fans aber mit etwas Recherche alles fast fix und fertig vor die Nase gesetzt bekommen, fällt es SGA- und SGU-Fans schwerer, ihren Idolen nachzueifern. Auch wenn es bei „Atlantis“ noch die simple BDU-Lösung gibt, wie bei „SG-1“, wer eine der anderen Uniformen möchte, muss auf ausländische Händler (Fans) zurückgreifen, die diese fertigen, oder sich selbst an die Arbeit machen, um entweder Jacken mit passender Ausgangsform zu modifizieren, oder sie komplett selbst zu machen.


Aber die irdischen Soldaten sind ja nicht die einzigen, die Fans mit Kostümfimmel gerne nachahmen möchten.

Mittlerweile haben auch andere Charaktere die Aufmerksamkeit der Fans auf sich gelenkt. Ob nun Jaffa-Krieger, Ori-Priore oder gar Wraith. Cosplay-Fanatiker und eingefleischte LARPer schrecken vor nichts zurück.
Diese Outfits sind noch um einiges aufwändiger zu machen, als die verschiedenen Uniformen, aber Fans stecken doch jede Menge Blut und Schweiß in ihre Kostüme. Aber was ist die Faszination an gerade solchen Kostümen?

Dazu haben wir jemanden befragt, der hierzu nur allzu gut aus erster Hand berichten kann, mit welchem Aufwand ein solches Kostüm gefertigt wird.

 

Interview mit einem Wraith


Wie kamst du auf die Idee, einen Wraith darzustellen? Es handelt sich ja hier doch um ein sehr aufwändiges Kostüm mit relativ wenig (gut belichtetem) Referenzmaterial.

Wie genau die Idee entstanden ist, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich erinnere mich noch daran, dass bei einem netten Abend mit Freunden (natürlich auch SG-Fans ;-) ) und mit Atlantis gerade neu im Fernsehen zur Sprache kam, dass Wraith eigentlich ein geniales Kostüm für Halloween wären.
Und wie das so ist, wenn Sturkopf auf zu viel Kreativität trifft, hat mich die Idee dann nicht mehr losgelassen.
Anfangs gestaltete sich das Referenzmaterial etwas schwierig, ja, aber sobald die erste DVD herauskam, hatte ich die ‘Behind the Scenes’ zur Verfügung, die sich auch speziell mit den Wraith und deren Masken befassen.
Im Verlauf der Serie kamen ja dann doch auch bessere Darstellungen und Einblicke zutage, was zusammen mit der wachsenden Übung eine - na ja, noch lange nicht Perfektion - aber doch Verbesserung der Maske weg von einem Halloweengag zu einem fertigen, eigenständigen Charakter zuließ.
Mit der Zeit kam dann auch der Kontakt zu Mit-Fans, was einen zusätzlichen Ansporn in der Gruppendynamik gab, sodass der gegenseitige Ansporn zu einer doch stolzen Gruppe von derzeit 17 Mitgliedern geführt hat.
Und warum ausgerechnet Wraith? Naja, die ‘Guten’ brauchen ja auch ein paar Bad Guys, oder nicht? Außerdem bietet eine fremde Rasse immer einen ganzen Pool an Möglichkeiten und Richtungen, die es kennen zu lernen gilt.

Welche Schwierigkeiten haben sich dir bei der Erstellung des Outfits gestellt? Und wie hast du diese umgangen?

Probleme gab es eigentlich von vorne bis hinten, nachdem mir von Anfang an klar war, dass mir nicht weniger als “Komplett Selbst Machen” gut genug war. Das heißt, vom Outfit und Design des Mantels bis hin zur Maske ist alles in Eigenarbeit entstanden, und das mit den schlechtesten Voraussetzungen, denn weder habe ich Schneider noch Maskenbildner gelernt und ich habe mich auf ein Projekt eingestellt, das am Ende doch nie fertig werden würde. Aber Motivation und Kreativität gleichen das ganz gut aus.

Die Maske:
Material war schnell gefunden, einfache Latexmilch aus dem Handel. Problem war, das ‘Wraithgesicht’ selbst zu gestalten, doch ergab sich schnell eine brauchbare Idee. Den Ansatz gab die gute alte Schulzeit: Gipsmasken! Mit einem Gipsabdruck von meinem Gesicht entstand über verschiedene Stufen von Positiven und Negativen eine Gipskopie meines Gesichtes, auf das dann mit Ton die Wraithversion modelliert wurde. Von dem Ergebnis habe ich dann wiederum ein Silikon-Negativ erstellt (Silikon deshalb, weil es elastisch ist und das Gipsgesicht darunter beim Abziehen nicht kaputt geht) und hatte damit die fertige Form, die nur noch von innen mit der Latexmilch ausgestrichen werden muss!

Der Mantel:
Wie gesagt, von Schneiderei so viel Ahnung wie die Katze vom Fliegen, aber handwerklich dann doch nicht ganz unfähig... Schnittmuster selbst erstellen kam also nicht in Frage, aber etwas Schummeln ist ja erlaubt! Grundgedanke war, irgendwo ein Schnittmuster abzuleiten, das mir auch passen würde, also musste schließlich die Lieblingsjacke herhalten. Von dieser wurde das Schnittmuster ‘geklaut’ und entsprechend zu einem langen Mantel verändert, zusammen mit weiteren kleinen Veränderungen als das erste Probestück fertig war.
Die wertvollste Lektion, die ich dabei immer und immer wieder gelernt habe, ist dass man nicht alles können und wissen muss um seine Vorstellungen umzusetzen… man braucht nur Geduld und genügend Ideen, wie man das Ziel erreichen könnte.

Hände:
Eine sehr kritische Sache… nachdem die Wraith nicht hautfarben sind, sondern je nach Charakter als blassgrün bis blassblau auftreten, doch gerade bei den Händen bietet sich Schminke eigentlich nicht an, wenn man nicht unbedingt überall seine farbigen Spuren hinterlassen will.
Außerdem gibt es da noch das Problem der Klauen und Krallen. Letzteres können künstliche Fingernägel übernehmen, doch wie die wraithtypischen Klauen auf die Finger kriegen? Sekundenkleber war meine erste Idee, was auch ganz gut funktioniert (die Haut fettet nach und der Kleber löst sich restlos und schmerzfrei), doch nicht wirklich zu empfehlen.
Schließlich kam die Idee so simpel wie schwerfällig, doch einfach enge Handschuhe zu verwenden auf die sowohl die Klauen als auch Krallen aufgeklebt werden.
Kein Kleber auf den Fingern, kein Ärger mit den Fingernägeln und kein Abfärben auf Kleidung oder sonstige Gegenstände.

 


Viele Fans, die sich ein Kostüm gemacht haben, arbeiten ja immer wieder daran, um Dinge zu verbessern oder einfach ihren neuesten Ideen anzupassen. Empfindest du deinen Wraith als fertig oder siehst du ihn als Work in Progress, an dem du von Zeit zu Zeit herumbastelst?

Sowohl, als auch. Wie schon gesagt, hat das alles als blöde Idee zu Halloween begonnen und sich seither aber beständig weiterentwickelt. Mittlerweile ist “mein” Wraith ein fester LARP-Charakter innerhalb unserer Gruppe (in der er aber bei Weitem nicht der einzige Wraith ist) und Bestandteil meiner Freizeit, und MUSS sich alleine deswegen quasi entwickeln, selbiges gilt auch für das Outfit an sich.
Irgendwo ist man ja schließlich auch stolz auf das was man geschaffen und geschafft hat, ich denke das sieht jeder genauso der sich schon einmal die Nächte um die Ohren geschlagen hat, um am Ende der Mühe mit einem guten Ergebnis belohnt wurde.
Also sowohl, als auch.
Der Charakter selbst ist damit fertig, wenn es so etwas überhaupt gibt (siehe ‘weiterentwickeln’), das Outfit jedoch wird erweitert.
Zu dem bestehenden Mantel kam aufgrund des Wetters ein ‘Sommeroutfit’ hinzu, und nach und nach, wie die Ideen fallen, folgen kleinere Gadgets wie die Ausrüstung, einige Details und zusätzliche Gegenstände. Neue Ideen gibt es bereits, in absehbarer Zeit also wird kein Ende in Sicht sein.

Wann trägst du das Kostüm?
Zumeist auf Conventions, aber gerne auch mal zu Halloween und Karneval, oder auf Shootings unserer Gruppe, einfach immer wenn man mit Gleichgesinnten zusammen sein und in diese kleine Welt abtauchen kann.

 

 

 

Was gefällt dir am Cosplay?

Jeder hat seine Methoden und Arten, dem normalen tristen und langweiligen Alltag zu entkommen. Das ist meine Art, und das was mich daran fasziniert ist einfach, nicht vor dem Fernseher oder Computer zu versauern mit PC Spielen und virtuellen Welten, sondern diese 'andere Welt' zu betreten, an der man dadurch teilnimmt wirklich einzutauchen und für eine kurze Zeit einfach etwas anderes zu sein, abseits vom alltäglichen Trott. Noch besser, wenn man das dann auch noch aktiv mit anderen teilen kann, und sich beispielsweise in einem LARP austobt.

Alles in allem muss man sagen, die wenigen „Stargate“-Cosplayer geben sich große Mühe mit ihren Kostümen und leisten so ihren Beitrag zur kreativen Fanwelt, doch könnte man sich insgesamt wünschen, dass noch mehr Fans den Mut finden, sich an solche Projekte wagen, ob nun SGC-, Off-World, SGA- oder SGU-Uniformen oder auch bislang vernachlässigte Kostüme, die jede Menge Reiz auf die Cosplay-Welt ausüben.

 

 

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